Besondere Musiker

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Hallo,
parallel zum Thread "Besondere Sänger" möchte ich an dieser Stelle mal besondere Musiker sammeln. Solche also, die entweder für die größten Genies aller Zeiten oder für wahnsinnige gehalten werden können.
Gleich mal ein paar Beispiele:

-Brian Carrol, bekannt als Buckethead, ein Gitarrist der wohl alle anderen in den Schatten stellen mag, aber sein Gesicht nicht zeigen möchte und ausrastet, wenn keine Gitarre im Raum ist (mal auf Youtube suchen) :)
-Mike Oldfield, der mit einen musikalischen Experimenten die einen in Extase versetzen und die anderen damit jagen könnte
-Ray Manzarek von den Doors, der gleichzeitig mit der rechten Hand Vox-Continental-Orgel und mit der linken Hand Fender Rhodes Bass Piano spielte :eek:

So, was für besondere Musiker kennt ihr?

MfG,
Pisaura
 
Eigenschaft
 
Mich faszinieren besonders blinde Instrumentalisten, zum Beispiel Ray Charles oder José Feliciano, ganz unabhängig davon, ob ich ihre Musik mag.
 
Neben den blinden würde ich aber auch gerne die tauben erwähnen. Und davon scheint es einige zu geben, nicht nur den Beethoven. Hier noch einer von vielen interessanten artikeln zum thema.

Gruss, Ben
 
Für mich ist Ian Anderson einer der ganz großen. Der Mann schreibt wunderschöne Melodien, beherrscht wohl nahezu jedes Instrument, und hat mit der Querflöte ein absolut untypisches Instrument in die Rockmusik eingeführt, ohne dass man jemals denken würde: "das passt jetzt aber gar nicht".
 
Da gibt es für mich zwei Herangehensweisen:

1) Musiker, die es über enorm lange Zeiträume schaffen, hip zu bleiben, Massen zu begeistern und Musiker zu inspirieren
2) Musiker, die genreübergreifend auf höchstem Niveau zu agieren

Unter 1) fallen z. B. so kompetente Menschen wie Carlos Santana, Paul McCartney oder Joe Cocker - neben vielen anderen. Und auch Bands wie die Rolling Stones, AC/DC und sogar Status Quo passen in diese Rubrik. Unter 2) fallen mir z. B. Sting oder John Miles ein.
Die Liste ist beliebig erweiterbar, die Namen nur beispielhaft.
 
Da gibt es für mich zwei Herangehensweisen:
1) Musiker, die es über enorm lange Zeiträume schaffen, hip zu bleiben, Massen zu begeistern und Musiker zu inspirieren
2) Musiker, die genreübergreifend auf höchstem Niveau zu agieren

--> James Last !

Er und sein Orchester begeistern immer noch die Massen wie früher.
Ausserdem hat er nie irgendwelche musikalischen Einflüsse ausgegrenzt.
 
Ich hab' das das Phänomen Robert Johnson einzubringen, ein in seiner Zeit ziemlich erfolgloser Blues-Sänger und -Gitarrist (seine Platten haben sich mal so gar nicht verkauft!), mit 27 Jahren gestorben - und nun einer der größten Helden für die moderne Rockmusik. Der Einfluss auf so unwichtige Typen wie Eric Clapton, Keith Richards und so ziemlich jeden Rockgitarristen der 70er bis hin zur Neuzeit (Jack White etc.) ist unbestritten, ebenso sein geniales Gitarrenspiel und die Qualität der Songs... nur eben zu Lebzeiten hat da kein Hahn nach gekräht.

In der anderen Kategorie der "lebenden Legenden" gibt's für mich eigentlich nur den frühen Bob Dylan (die ersten paar Alben sind nach wie vor absolute Meilensteine) und Bruce Springsteen (mittlerweile der einzige Künstler, dessen jeweils neue Alben ich grundsätzlich blind zum Erscheinungstermin kaufe). Woher so viel Inspiration kommen kann, ist mir in beiden Fällen durchaus ein Rätsel.
 
Mir ist da doch noch einer eingefallen. Ein besonders interessanter Fall:

Daron Malakian wuchs als Sohn armenischer Eltern (sein Vater war Künstler) in Los Angeles auf.
In seinen zärtesten Jahren hörte er bei Verwandten eine Platte von KISS und war seitdem nicht mehr vom Heavy Metal (gut, KISS ist dafür jetzt ein doofes Beispiel! :rolleyes:) wegzukriegen.
Immer noch sehr jung baute er sich aus Töpfen, Kisten, Kartons usw. ein "Schlagzeug", was seine Eltern später dazu veranlasste, ihm eine E-Gitarre zu schenken, da sie die wenigstens ausschalten konnten. :)
Als junger Erwachsener gründete er mit Sänger Serj Tankian (übrigens auch seehr besonders, als Musiker UND als Sänger!) die Band Soil, die bald jedoch wegen Stagnation aufgelöst wurde.
Mit Bassist Shavarsh Odadjian und Drummer Ontronik Khachaturian (Alle armenischen Ursprungs, der Drummer wurde später durch John Dolmayan ersetzt und wurde Sänger bei The Apex Theory) bekam er schließlich die Band System of a Down zusammen.
Für diese Band schrieb er fast alle Songs und beteiligte sich auch am Schreiben der Songtexte. Auf den späteren Alben teilte er sich schließlich den Leadgesang mit o.g. Leadsänger.

Live wurde er für Sprüche wie
I wanna watch retarded people have sex... Am I alone? ... I don't feel alone...
Once again, this song is about NOTHING.
I can make my cock do tricks... I can make my shit stink good ... because we are cool ... Are you cool? Fuck you [...] Fuck me! [...] because we're smokin cigars up here, baby.
This one's up your ass!
und unendlich viele andere in dem Stil bekannt.

Ja, ein moderner Amadeus Mozart. Zumindest das Tourette-Syndrom teilt er mit ihm. :)
Grund mit, warum dieser Gitarrist allgemein so umstritten ist.

Eins aber ist sicher: Wer pro Album mindestens doppelt so viele Songs schreibt, wie später draufpassen - und die alle noch richtig, RICHTIG gut sind - und ein Solo wie bei dieser Perfomance hier (Ab ca. 3:07) [video]http://www.youtube.com/user/PisauraXTX?gl=DE&hl=de#p/f/14/0DPRpl8kx9c[/video] abliefert, der ist eine Legende.
Und mein ganz großes Vorbild. :D
MfG,

PisauraXTX
 
Erst kürzlich via Buckethead entdeckt: That 1 Guy.
 
Ich denke, hier sollte Robert Fripp nicht fehlen.
Als Gründungsmitglied von King Crimson, als genialer Gitarrist und Komponist sowieso, aber auch durch seine Unzufriedenheit mit der Musikindustrie ging und geht Fripp immer wieder neue Wege.
Seine eigene Firma etwa vertreibt Musk zB via BitTorrent. => http://www.dgmlive.com/
http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Fripp
 
Ich finde Django Reinhardt ist auch auf jeden Fall erwähnenswert!
Wenn man SOWAS hört, denkt man nicht im Traum daran, dass er nur mit Zeige- und Mittelfinger spielt (/spielen kann, weil er seine anderen beiden Finger nicht bewegen kann aufgrund eines Wohnwagen Brandes,wo seine linke Hand schwere Verbrennungen erlitt)
 
Mich faszinieren Musiker, die es geschafft haben, neue Stilrichtungen zu kreieren (was für ein bescheuertes Wort, wenn mans geschrieben sieht :D ) und damit in der Musik ein riesiges Feld für nachfolgende großartige Künstler öffnen. Beispiele wären:
- Die Rolling Stones dafür, dass "Satisfaction" als die Geburtsstunde des Rock gelten kann.
- Jimi Hendrix. Der spricht wohl für sich...
- Euronymous, da er als geistiger Vater der gesamten Black-Metal-Szene gilt
- Tony Iommi für die Erfindung des Metal-Riffs
- Michael Jackson, auf den ein Großteil des Prinzips der heute im Pop üblichen choreographierten Bühnenshow zurückgeht

und da gäbe es noch SO viele zu nennen...

grühs
Sick
 
- Michael Jackson, auf den ein Großteil des Prinzips der heute im Pop üblichen choreographierten Bühnenshow zurückgeht

In der letzten Wochenendjugendbeilage unserer Lokalzeitung war letztens das Thema, wer die wichtigste Person der Musikgeschichte sei. Circa drei Duzend Teenager hatte dazu eine Meinung und davon war circa ein Viertel der Meinung, dass es Michael Jackson sei. Ich frage mich ja bei sowas immer, ob diese Kids (ok, eigentlich gehöre ich ja auch zu den, nur kann ich Michael Jackson nicht leiden) die gleiche Antwort gegeben hätten, wenn Herr Jackson nicht von uns gegangen wäre. Bis zu seinem Tod hat sich doch keiner mehr an ihn interessiert. Dieser Hype der dadurch um seine Person entstanden ist hat mich schon etwas befremdet und dass dieser Mann zweimal des Kindesmissbrauchs beschuldigt wurde, wird in solchen Situationen gerne unterschlagen. Das hat jetzt nicht unbedingt was mit seiner Musik zu tun, aber um Faszination auszulösen kommt es ja tatsächlich auch auf mehr als die Musik an.

Dir Sick, will jetzt aber nicht unsterstellen, dass du das nur aufgrund seines zu frühen Todes geschrieben hast. Bist ja mehr seine generation als meine, nehme ich an. Ich wollte nur mal eine andere Meinung über Michael Jackson anbieten.
 
Naja, ich kann deinen Eindruck schon nachvollziehen. :gruebel:
Aber grad bei Michael Jackson bin ich eher der umgekehrten Meinung: sein skurilles Leben, sein ...ähm... gewöhnungsbedürftiges Erscheinungsbild, seine -soweit beurteilbar- außergewöhnliche Persönlichkeitsstruktur und nicht zuletzt die Missbrauchsvorwürfe haben leider oft vergessen lassen, was der Mann in seinen Glanzzeiten wirklich für die Musikgeschichte geleistet hat. Schade, dass er erst sterben musste, um die Menschen wieder daran zu erinnern.

grühs
Sick

Und PS: Ich werd demnächst 30, also SEINE Generation bin ich noch lang nicht :mad: :p
 
Und gerade WEIL Michael Jackson so umstritten ist, passt er perfekt in diesen Thread :great:
 
Zu den eigenwilligsten, gleich mehrere Musikphasen prägenden Menschen zählt wohl Frank Zappa als Musiker, Multi-Instrumentalist, Sänger, Texter, Arrangeur, Bandleader, Entertainer, Bücherschreiber, Regisseur, Enfant terrible par excellance und von einer ungeheuren Schaffenskraft: er veröffentlichte alleine 60 Musikalben .
Er war outsider, wenn er outsider sein wollte, war insider, wenn er insider sein wollte und war mainstream, wenn er mainstream sein wollte, wobei seine grundsätzliche Haltung ironisch bis sarkastisch war.

Sein hier bekanntestes und jedenfalls hitkompatibelstes Stück wird wohl Bobby Brown sein, das zu einer extrem eingängigen Pop-Musik über den amerikanischen Vorzeige-Schwiegersohn herzieht wie kein anderer:
http://www.youtube.com/watch?v=w8y0JLPQl94

Das ist aber nur eine seiner vielen Facetten, wie man, wenn man möchte, hier weiterlesen kann:
http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Zappa
 
Ich hab' da auch noch einen, der hier reingehört:

Jeff Healey

 
Skurrile, eigenwillige und extrovertierte Musiker Teil 2: Captain Beefheart

Ab der beat-generation in den USA einer der (auch Musiker) prägenden Musiker, Sänger (konnte über 4 1/2 Oktaven singen), Texter, Bandleader, Arrangeur und sich um seinen eigenen Kosmos schöpferisch drehender Wüstenbewohner, der mit psychodelischen Texten und songs sowie Kostümen und Auftritten eine eigene, unverwechselbare Welt schuf mit legendären Auftritten, einer davon im Beat Club und unverwechselbaren Titeln wie Bluejeans and Moonbeams, Milk for Crows, Abba Zabba etc.

Speziell auch seine Art, wie er auf die etlichen seiner Fans reagierte, die seine Musik und Konzerte vorwiegend unter Einfluß von Drogen konsumierten: nämlich ablehnend - für ihn war es vollkommen unverständlich, wieso man es nicht vorziehen konnte, seine Musik so zu nehmen wie sie war - nämlich in sich schon psychodelisch und die Wahrnehmung verschiebend und beeinflussend.

Seine Musik, die R&B geprägt war, sprengte bald vorliegende Formen, auch durch ungewöhliche Besetzungen oder dadurch, dass Beefheart bei der Doppel-CD Trout Mask Replika (Forellenmasken-Nachbildung) sich weigerte, beim Einsingen Monitor-Kopfhörer zu tragen und somit den Gesang einspielte ohne die Musik zu hören. Auf der 2003 vom Rolling Stone Magazin veröffentlichten Liste der 500 größten Alben aller Zeiten steht dieses Doppel-Album auf Platz 58.

Beispiele:
http://www.youtube.com/watch?v=OSeSQI16ZE0
http://www.youtube.com/watch?v=WLdRh7qdi_g&feature=related
http://www.youtube.com/watch?v=rw2yWkgs_Nk

Weiteres:
http://de.wikipedia.org/wiki/Captain_Beefheart
 
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