Beschreibung der Akkordeon Technik von Deschamps

Yup, ich glaube auch nicht, dass wir so weit voneinander weg sind, @Silke01
 
Soll heißen, nur wenn man so wenig wie möglich Gedanken für triviale Abläufe aufwendet kann man diese auch frei und fließen ablaufen lassen.
Das kenne ich nur zu gut. Eine Passage, die bei der heimischen Vorbereitung für die nächste Unterrichtsstunde flüssig lief, ging beim Vorspielen vom Blatt wiederholt total in die Hose. Erst als ich sie mit geschlossenen Augen aus dem Gedächtnis wiederholte, lief sie fehlerfrei ab.
 
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Kopf hin und her bewegen bei schnellen rhythmischen Passagen
wir zwei sind da jetzt nicht soweit auseinander

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Man freut sich darüber, dass man nicht nur mit Tasten, Knöpfen und dem Balg spielen kann, sondern auch mit dem Körper
frei und fließen ablaufen lassen

:D

wünsche entspannten Sonntag - W.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Bernnt , ich habe mir bei you Tube eine Vorführung von Deschamps mit einem Jungen angeguckt (geht fast zwei Stunden und ist auf französisch, aber auch mit mangelnden Sprachkenntnissen kann man viel verstehen).
Da geht es um reine Technik , um hindernde Reflexe zu hemmen, die Schwerkraft zu nutzen , um keine Muskelgruppen zu hemmen etc. Also , ich nehme og. zurück. Sehr interessant und wirkt logisch, wenn man die Unterschiede vorgeführt kriegt.
Fröhliches Schwerkraftschwanken und einen schönen Sonntag , LG Silke
 
Ich habe nicht alle Beiträge zu dieser Diskussion gelesen, und bei vielen körperbezogenen Themen würde ich sagen: Das muss jeder so machen, wie es für ihn passt. Aber zum Thema "Tasten nicht ganz durchdrücken" fällt mir als Amateur-Organist was ein:

Viele Kirchenmusiker haben das Problem, dass sie Orgelmusik hauptsächlich zu Hause auf dem Klavier üben (ein Orgelpositiv hat ja kaum noch jemand) und dann mit ihrem Klavier-Anschlag (der auf den unteren Endpunkt des Tastenwegs hinarbeitet) an die Orgel gehen. Das Resultat: Es klingt total uninspiriert, weil die gesamte Klavier-Anschlagstechnik auf der Orgel verpufft. Wenn der Finger bei einem Drittel des Tastenwegs angelangt ist, ist schon alles vorbei. Bei der Orgel geht es nur darum, ein Ventil zu öffnen, und das geschieht gleich am Anfang des Tastenwegs, nach 1-2 mm Spiel.

Deshalb muss man Orgel anders spielen als Klavier: Die Finger schweben über den Tasten, stoßen kurz zu, um den Druckpunkt des Ventils zu überwinden und schnellen sofort wieder hoch, vor allem bei schnellen Passagen. Die Hand ist insgesamt etwas losgelöster von der Klaviatur und dadurch beweglicher. (Wenn man wiederum mit diesem Anschlag ans Klavier geht, klingt es grauenhaft unsicher.)

Ich könnte mir vorstellen, dass Deschamps etwas Ähnliches meinte, vielleicht auch bezogen auf Akkordeonisten, die vom Klavier kommen und den Klavier-Anschlag gewohnt sind.

Wenn ich versuche, diese Orgel-Technik aufs Akkordeon zu übertragen, stoße ich allerdings auf zwei Probleme:
  1. Der Tastenhub ist beim Akkordeon viel geringer. Das ist nicht wirklich ein Problem, es bedeutet nur, dass ich es selbst bei leichtestem Spiel kaum vermeiden kann, den unteren Totpunkt der Taste zu erreichen. Ich glaube aber, gemeint war, dass man nicht auf diesen Totpunkt hinarbeiten oder gar besondere Kraft in den Anschlag legen soll.
  2. Man spürt kaum einen Druckpunkt. Bei der Orgel muss ein relativ großflächiges Ventil gegen den Winddruck geöffnet werden. (Der Winddruck ist nicht größer als beim Akkordeon, er liegt meist zwischen 40 und 80 mm WS, die Ventile = Klappen sind aber viel größer.) Dazu muss man eine deutlich spürbare Kraft aufwenden. Sobald das Ventil offen ist, geht alles ganz leicht. Das macht es einfach, sich wie oben beschrieben etwas von der Klaviatur zu lösen. Diese haptische Rückmeldung fehlt mir beim Akkordeon.
Aber vielleicht geht es wirklich um die Idee: drücke ich mit Kraft, weil ich wie am Klavier etwas anschlagen will (böse Überraschung: da ist nichts), oder bin ich mir bewusst, dass das Entscheidende gleich beim Antippen der Taste passiert und ich danach wieder loslassen kann?
 
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