Gut, dass jemand die beiden Fricker-Videos herverlinkt hat. Deshalb spiele ich mal gerade den Totengräber in diesem Thread.
Ich habe mich natürlich auch ziemlich beömmelt, als ich die Videos gesehen habe. Allerdings habe ich mich gefragt, inwiefern Herr Fricker hier das, was speziell für SM58s zu gelten scheint, zu leicht auf alle Mikros verallgemeinert - ähnlich, wie er auch seine Bassistenwahrnehmung der Komik zuliebe verallgemeinert
.
Und wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist das Dogmatismus - "immer cuppen" oder "niemals cuppen" gibt's nicht, ich muss sowas hinterfragen
.
Ich habe, obwohl ich eigentlich auch beim Singen noch mit Gitarrespielen beschäftigt bin, letztens mal aus Spaß mit dem Cuppen herumprobiert, um zu gucken, ob das wirklich so k*cke klingt, wie Fricker sagt. Bei meinem SM58 Beta A ist das der Fall, das wird direkt wuffig und dumpf, wenn man es cuppt
. Mein Gesangslehrer hat es aber letztens mal mit einem SM86 vorgemacht (ein Handheld-Kondensator-Mikrofon), und da klang es eher fetter. Und er meinte, dass er das auch gerne mal verwendet, wenn der Bandsound laut ist - nicht um "den Gesangssound zu fokussieren", wie es Fricker als lächerlich darstellt, sondern im Gegenteil - um zu verhindern, dass so viel vom Bandsound mit in das Mikro dröhnt (und er hat selbst auch Tontechnik studiert). Da ein Kondensatormikrofon ja mehr von der Umgebung aufnimmt als ein dynamisches, kann das ja auch durchaus sinnvoll sein.
Vielleicht können mal ein paar Mikrokenner ein paar Modelle auflisten, bei denen sich das Cuppen "lohnt" und bei welchen man es besser bleiben lassen sollte?