Berufsmusiker und Familie - Erfahrungen gesucht

  • Ersteller Mikkey Lippstikk
  • Erstellt am
++++++++++++++++und Du musst Dir ab einem gewissen Alter auch überlegen, ob Du das ständige Herumtouren gesundheitlich noch durchstehst. Mit 25,30 geht alles - mit 40, 45 kann es Dir schon zuviel werden.+++++++++++++++

Und es wird auch Vergessen, das Beziehungen/Ehe/Familie in die Brüche gehen kann (bei mir jetzt zum 2. mal passiert).

Und dann biste als Berufsmusiker -mit meist eben nicht Reichtümern und einem eher geringen Einkommen- absolut gefxxxt. Im Moment erfahr ich von diversen Behörden mal wieder die volle Aufmerksamkeit.

Und das ich mir in 23 Jahren Nachtleben die Gesundheit schon deutlich ruiniert habe, interessiert dann einfach kein Schwein. Sie HABEN sich gefälligst darum zu kümmern, ihre Gesundheit wieder herzustellen, damit sie all ihren (Zahlungs)verpflichtungen nachkommen können (müssen).

Da spielt es auch keine Rolle, das man sich über Jahre 70/80/90 Std. die Woche abgeplackert hat und die Familie, Gesundheit und das Privatleben dadurch mehr als gelitten haben. Dann wird man nur noch behandelt, als hätte man NIE gearbeitet, da man ja keine Reichtümer angehäuft hat und außerdem sei Selbständigkeit keine Sicherheit und somit ist man VERPFLICHTET, statt soviel Stunden zu Arbeiten, sich beruflich umzuorientieren (es sei denn, man hat eben Reichtümer angehäuft).

Aus heutiger Sicht kann ich vom Berufsmusiker Dasein nur abraten!!!

Mach nen normalen Angestelltenjob, dann kann Dir im Leben nicht viel passieren!

Viele Grüße
 
Mach nen normalen Angestelltenjob, dann kann Dir im Leben nicht viel passieren!

Ja - im Guten wie im Schlechten :D. Wer auf wahre Erfüllung verzichten kann, der darf auch ein bisschen berufliche Sicherheit haben. Wie sagt man so schön? No risk, no fun ;).
 
"Toleranz und der Bereitschaft, traditionelle Pfade zu verlassen"

Die Bereitschaft dazu ist einer der ganz wesentlichen Unterschiede zu vielen anderen Berufen. Ohne diese geht es nicht!

++++++++++++++++und Du musst Dir ab einem gewissen Alter auch überlegen, ob Du das ständige Herumtouren gesundheitlich noch durchstehst. Mit 25,30 geht alles - mit 40, 45 kann es Dir schon zuviel werden.+++++++++++++++

Genauso so ist es! Und dann hat man da auf einmal noch eins oder mehrere kleine Würmchen, die nicht wissen, was "Feierabend", anstrengende Tour, sich auf eine Probe vorbreiten, eine Nacht lang durchgefahren, etc... bedeutet.
Wenn man alleine ist, haut man sich ins Bett, wenn einem danach ist. Aber mit Kindern sieht die Sache anders aus. Sie haben komplett andere Bedürfnisse, oft nicht nachvollziehbare ;) Sie werden krank, etc. Ich hab´s oben schon mal geschrieben. Das Leben wird komplett umgekrempelt. Dessen muss man sich bewusst sein. Leute, die das unvorbereitet triftt, kommen oft mit der Situation nicht gut klar.
Ich hingegen möchte es nicht missen. Trotz Krankheiten, trotz Sorgen, trotz Existensängste. Ich bin dermaßen froh, dass die Kinder da sind, und sich unserer Meinung nach prima entwickeln. Und ich bin sicher, dass wäre nicht so gekommen, wenn ich damals nicht diesen Schnitt gemacht hätte. Der war nötig, und ich bereue ihn nicht.

Was die Buchhaltung angeht, so ist das nicht unterzuschätzen. Das kann Dir jeder Selbständiger bestätigen. Gerade als Musiker, wenn Du in vielen Projekten steckst, kann es ziemlich undurchsichtig werden. Alles muss seperat verrechnet werden. Der eine Veranstalter macht das mit den Kilometern so, der ander macht ´ne Pauschale, dort werden die Proben so bezahlt, bei dem anderen mit dem Gig zusammen, etc... das alles auseinanderzuklamüsern nervt total. Mich jedenfalls. Das ist für mich die absolute Kehrseite der Medailie :evil: Andere haben Spaß dabei.

Gruß,

Paul
 
Ich bin dermaßen froh, dass die Kinder da sind, und sich unserer Meinung nach prima entwickeln.

Das geht mir ganz genauso :)
Total cool finde ich es, wenn unsere Tochter ab und zu mit dem Papa zu einem gig mitkommen kann. Sie kennt alle meine Musikerkollegen mit Vor- und Nachnamen und ihre Konzertkritiken sind schonungslos ;)
Einmal hat sie mir im wahrsten Sinne die Show gestohlen: kletterte ganz selbstverständlich auf die Bühne, schnappte sich mein Mikro und krähte "Ich weiss nicht, zu wem ich gehöre, ich bin doch zu schade für einen allein" - auswendig und so als hätte sie nie etwas anderes getan, da war sie 4 Jahre alt, das Publikum hat getobt :)
In solchen Momenten weiß man, all die Mühen mit der Kinderaufzucht haben sich gelohnt.
Im Moment möchte sie auch Sängerin werden, "weil die Mama viele Euros dafür bekommt und Spaß bei der Arbeit hat".
 
Das geht mir ganz genauso :)
Total cool finde ich es, wenn unsere Tochter ab und zu mit dem Papa zu einem gig mitkommen kann. Sie kennt alle meine Musikerkollegen mit Vor- und Nachnamen und ihre Konzertkritiken sind schonungslos ;)
Einmal hat sie mir im wahrsten Sinne die Show gestohlen: kletterte ganz selbstverständlich auf die Bühne, schnappte sich mein Mikro und krähte "Ich weiss nicht, zu wem ich gehöre, ich bin doch zu schade für einen allein" - auswendig und so als hätte sie nie etwas anderes getan, da war sie 4 Jahre alt, das Publikum hat getobt :)
In solchen Momenten weiß man, all die Mühen mit der Kinderaufzucht haben sich gelohnt.
Im Moment möchte sie auch Sängerin werden, "weil die Mama viele Euros dafür bekommt und Spaß bei der Arbeit hat".

Das kenne ich auch :) Der Kleine ist auch mal zu mir auf die Bühne gestürmt, weil wir eines seiner Lieblingslieder gespielt haben, und er sich darüber total gefreut hat. Meine Tochter ist sauer, wenn ich sie unter der Woche nicht mitnehmen kann, und meinen Großen hab ich letztens zu einem Studiojob mitgenommen, und wir haben zusammen ein Solo eingespielt. Das war bisher mit Abstand das Schönste. Er wird mich sowieso kurz über lang an die Wand spielen. Aber alle drei wissen, und kriegen das auch mit, dass einem in diesem Bereich nichts geschenkt wird, und das man dafür hart arbeiten und üben muss. Aber alle drei spielen Instrumente. Und Nein! Ich habe sie nicht dazu gezwungen.

Die Konkurrenz ist groß und das Geschäft immer schnelllebiger und schwieriger. Sicherheit kann Dir keiner bieten. Bei uns schließt ein Theater nach dem anderen. Und das im Kulturhauptstadtjahr :mad: Sowohl im Musical- als auch im klassischen Bereich. Die Kollegen, die ich kenne, nehmen alles an, was nicht niet- und nagelfest ist. Viele halten sich mit Unterricht über Wasser. Aber durch JeKi und andere Aktionen wird es immer schwerer in diesem Bereich Fuss zu fassen. Zudem werden Kinder heute oft mit Nachmittagsunterricht, oder viele Hausaufgaben belastet. Dadurch sind regelmäßige Instrumentunterrichtsstunden immer schwieriger hinzukriegen......Huch, bin wieder vom Thema weg
Eigentlich wollte ich Bell nur zustimmen ;)

Gruß,

Paul
 

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