Cool tube preamp:
http://www.youtube.com/watch?v=i2ZSml4NT4I
Der meint halt das wärs...aber...naja bla bla....wer weiß was davon
Es ist halt ein Werbevideo aus 2007..
Da setzt man einen älteren Herrn vor ein Riesenmischpult mit miniatur Lautsprechern und lässt ihn über den Sound reden "everyone wants to have" (weil wir ja alle den gleichen Sound suchen).
Der erzählt dann eine krude Story darüber, dass der Sound mies war und durch Einbau des Preamps plötzlich super. Kein Wort darüber was vorher verbaut war, oder was man noch probiert hat um den Sound aufzuwerten. Okay, er hatte keine Ahnung, dass es so ein Gerät gibt, aber es ist "the best thing on the market".. ah wie schade, da testet er alles was es gibt und vergisst nur den Cool Tube, welch Ironie des Schicksals..
Oder könnte es vllt sein, dass der Herr gar nicht so den Überblick hat und noch nie was von Aer Ak15+, den K&K Pickups, Carlos, Shadow Sonic Systems, Fishman Aura oder oder oder gehört hat?
Lass mich kurz überlegen..
Ich find es immer ziemlich anmaßend irgendetwas als den einzig heiligen Gral hinzustellen. Solche Leute sind mir per se unglaubwürdig und zu indifferenziert.
Wäre es so einfach, würden wir alle die gleiche Gitarre mit dem gleichen Tonabnehmer spielen. Es ist aber nunmal so, dass es verschiedene Voraussetzungen gibt unter denen mal das eine oder das andere die bessere Wahl ist.
Es gibt mitlerweile wirklich gute Pickup/Preamp-Systeme, die für Live allemal ausreichen.
Da geht sowieso durch die meist eher mittelmäßige PA, miese Räume, Publikumsgeräusche und Mitmusiker soviel vom Gitarrensound verloren, dass der Unterschied zwischen einem 500 und 200 System nicht mehr hörbar ist. Manchmal setzt sich sogar das wesentlich billigere System besser durch.
Was man also letztlich verwendet hängt sehr speziell davon ab was für Soundvorstellungen man hat, und was in der Umgebung noch so passiert.
Als einzelner singender Songwriter kann John Mayer auf die klanglich vmtl beste Variante (Mikrofon) zurückgreifen.
Tommy Emmanuel benutzt einen Ak-15+ in seinen Gitarren, weil er ständig über die Bühne zappelt und bestimmte Percussion-Elemente hat, die mit einem Mikro nicht funtionieren.
Wer in einer Band spielt, muss sich den Klangbereich mit den Keyboarder dem SängerIn und anderen Gitarren teilen, da muss man gucken was man macht um sich durchzusetzen. Ich spiel zum Beispiel in meiner Band mit recht viel Piezo Pickup (hab ein Shadow System mit einem Piezo und einem magnetischen Tonabnehmer wo ich das Mischungverhältnis einstellen kann), obwohl das klanglich nicht die beste Variante ist, aber sie setzt sich gut durch.
Wenn ich alleine spiel, dann mit viel weniger Piezo, oder aber mit Mikros.
Und so gibt es eine ganze Paletten an guten Sachen für bestimmte Zwecke, ebenso wie der Cool Tube, der natürlich durch die Röhre auf Gitarristen einen Reiz ausübt, weil viele eben denken eine Röhre bedeutet, dass der Sound gut ist. Was aber nicht per se der Fall ist.
Ein System wird dadurch gut, dass es zu dem passt was man damit machen will, und dann vllt noch flexibel ist.
Du kannst Stunden damit verbringen im Proberaum den perfekten Sound zu kreieren, dann kommst du in nen schmalen, aber dafür sehr langen Raum mit Holzvertäfelung, großen Fenstern und Fliesen und kannst dich vor lauter Resonanzen nicht mehr retten. (mir letztens passiert) Dann kannst du deinen super Sound einfach mal in die Tonne kloppen und dir irgendwas suchen was funktioniert, auch wenn es dann nicht so toll klingt wie ursprünglich geplant.
Sound ist Kompromiss, man muss sich nur fragen, wo und wie weit man bereit ist Abstriche in Kauf zu nehmen. Je weniger man das will, desto teurer wird es ;-)