Berufliche Möglichkeiten in der Musikbranche

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Es geht um meinen 16jährigen Cousin (10.Klasse), der mich nach meiner Meinung gefragt hat, welche beruflichen Möglichkeiten er in der Musik hat. Er kennt sich mit Cubase und am Pc allgemein jetzt schon besser aus als ich, Keyboard spielen geht einigermaßen bei ihm, aber ich denk mal er wird noch besser. Er wird im Sommer die Schule verlassen (Realschule) und möchte unbedingt etwas in Richtung Musik machen, "vielleicht Tonstudio oder etwas mit Sounddesign". Ich hab ihm geraten, lieber was anständiges zu lernen :D:D:D

Er hat mich gebeten, mal bei Musikern und Musikerfreunden nachzufragen, was es alles für berufliche Möglichkeiten gibt. Im Musikladen möchte er jedenfalls nicht arbeiten. Ich dachte ich stelle mal hier die Frage. Tonstudio allgemein, das sagte ich ihm auch, wäre nicht unbedingt empfehlenswert, da die heutigen Homerecordingmöglichkeiten den professionellen Tonstudios sehr geschadet haben und daher auch Arbeitsplätze dort sehr rar sind (war jedenfalls meine Meinung). Ob er Abi machen und studieren will, weiß ich nicht. Jedenfalls würde es mich freuen, wenn ihr einige berufliche Möglichkeiten hier aufführen würdet.

Vielen Dank.
 
Eigenschaft
 
Abi und studieren schadet jedenfalls schon mal grundsätzlich nicht.

Naja, Tonstudio allgemein...das ist ein relativ weites Feld und mitunter auch hartes Brot (du sagst ja selbst wie die Situation einigermaßen aussieht).
Sounddesign ist eher die akustische Ausgestaltung von Film/Fernsehen/Hörspiel, das muss mit Musik direkt nicht zwangsweise was zu tun haben :D

Komposition wäre da schon eher was musikalisches, aber um da einigermaßen was auf die Beine zu kriegen muss man auch schon einiges aufm Kasten haben (Orchestrierung etc.).

Wie wäre es denn mit Veranstaltungstechnik? Da hat man je nachdem in welchem Betrieb man arbeitet auch genug mit Musik zu tun, man macht sie halt nur nicht direkt selbst.
 
hier kann er sich mal umschauen:
http://www2.sae.edu/de/index.php?id=43
Die Qualität dieses Schulen ist umstritten.

Ich schließe mich aber auch Kfir an, dass Abi und Studium der beste Weg ist.
Falls es ihm liegt, kann er was technisches studieren und sich nebenbei mit Musik beschäftigen. Ich studier Elektrotechnik und beschäftige mich nebenbei viel mit Recording und Musikelektronik usw., da kann man nach Studienabschluss auch mal bei Tonstudios anklopfen, wenn man das will.

Viele Grüße
Moritz

EDITH sagt:
Im schönen Mannheim (ich studiere auch in Mannheim :cool:) gibts auch die Popakademie: http://www.pop-akademie.de/
Aber aufpassen!
1) Abi erfoderlich
2) Beherrschung von mind. 2 Instrumenten ist Bedingung, schwere Aufnahmeprüfung
3) es geht dort weniger um Produktion sondern mehr um Musik machen
 
Im schönen Mannheim (ich studiere auch in Mannheim :cool:) gibts auch die Popakademie: http://www.pop-akademie.de/
Aber aufpassen!
1) Abi erfoderlich
2) Beherrschung von mind. 2 Instrumenten ist Bedingung, schwere Aufnahmeprüfung
3) es geht dort weniger um Produktion sondern mehr um Musik machen

Wobei hier dringend zwischen "Popakademie" und "Deutsche Pop" zu unterscheiden wäre. Letztere bietet im Rahmen dieser Music Support Group nämlich durchaus umfassende Schulungen/Ausbildungen/Studiengänge zum Thema Musikproduktion, Tontechnik etc. an.


PS: Es handelt sich sowohl bei Deutsche Pop als auch bei der SAE um private Institute, sprich: die kosten massiv Geld. Ob das im Einklang mit dem Nutzen steht, ist immer fraglich. Man bekommt da auch nichts geschenkt, geschweige denn einen Arbeitsplatz.
Bzgl. SAE würde ich auch empfehlen, sich im Forum etwas umzusehen, die war schon öfters Kernpunkt umfassender Diskussionen.
 
die popakademie macht eigentlich nur sinn, wenn man ins plattenlabel-geschäft möchte... und ob das so wünschenswert ist... ;)

jo, das SAE ist ziemlich umstritten, obgleich es natürlich immer hervorragendes equipment hat, und man da auf der richtigen basis lernt. ich muss jedoch dazu sagen, und ich möchte damit niemanden beleidigen der ebenfalls beim SAE war ;) aber ich hab schon so um die 5 recording- und master-arbeiten von verschiedenen SAE absolventen gehört, die ein paar zertifikate vorweisen konnten. und das war alles andere als gut und professionell was ich da gehört hab.

ich denke im prinzip würde es schon sinn machen, einfach die größeren studios hier in deutschland anzuschreiben bzw anzufragen, da dort schon oft tontechniker übernommen wurden, nachdem sie da ein praktikum absolviert haben
 
Also er war heute nachmittag hier und hat sich auch die Antworten angeschaut. Also er meinte, Veranstaltungstechnik wäre eine realistische Möglichkeit, aber "so etwas wie Tonstudio oder so" (wie er es nennt) :) hat er sich mittlerweile aus dem Kopf geschlagen, da ich ihm gesagt habe, dass er als Tontechniker oder ähnliches auch umziehen müsste in einen größeren Ort, weil hier so etwas nicht laufen würde. Jedenfalls meinte er, Veranstaltungstechnik wäre interessant und würde sich über weitere Vorschläge freuen. Danke für die bisherigen Posts.
 
hat er sich mittlerweile aus dem Kopf geschlagen, da ich ihm gesagt habe, dass er als Tontechniker oder ähnliches auch umziehen müsste in einen größeren Ort .

:eek::eek:
Wenn er wirklich das machen will, was ihm gefällt, dann muss er schon ein gewisses Maß an Mobilität mitbringen. Wer nicht bereit ist, für einen Job/eine Ausbildung den Wohnort zu wechseln, der wird leider in Zukunft schlechte Karten haben. :(

Gruß
Moritz
 
Ganz generell:

ich würde diese Entscheidung nicht jetzt fällen. Er ist jetzt 16. Und ja, auch wenn ich solche Reden selber nie gerne gehört habe und er es vermutlich auch nicht tut: es kann sich noch soo viel ändern in seinen kommenden Jahren.

Sprich, ich würde - wenn möglich - wirklich versuchen, Abi zu machen. Das gibt der ganzen Sache noch etwas Zeit zu reifen. Denn es kann durchaus sein, dass sich die beruflichen Vorstellungen innerhalb der nächsten ein, zwei Jahre noch total verändern. Und auch wenn ein höherer Bildungsabschluss nicht unbedingt automatisch der Schlüssel zu höheren beruflichen Chancen ist, so hat man doch immerhin mehr Möglichkeiten offen.

Wenn es jetzt in jungen Jahren mit dem angepeilten Beruf nicht klappt, dann fällt man ins Loch und es geht viel Zeit durch eine Neuorientierung verloren. Und die Zeit ist gerade in dem Alter imho absolut knapp.
 
in der livetechnik ist es absolut kein problem jobs zu finden, das ist ziemlich am wachsen, livetechnik gibts ja auch (noch) als ausbildungsberuf
allerdings muss ich sagen dass man als livetechniker meist nicht mehr viel mit einem tontechniker gemeinsam hat, eher mit einem möbelpacker *g*
und man kommt oft nicht drumrum sich auch mit anderen bereiche wie licht, rigging, elektrik, video, netzwerk,... zu beschäftigen, also nicht nur ton
richtig tontechnik mit großem mischpult und pipapo machen darf man in der regel erst nach sehr vielen jahren berufserfahrung, im gegensatz zu studio ist live eben ohne netz

eine studiotechnikerkarriere ist möglich, aber unheimlich schwierig reinzukommen, neben viel können und erfahrung braucht man vor allem ne menge glück und vitamin b ;)
ein bekannter von mir ist vor kurzem zB erst direkt nach seinem abschluss an der music support group in einem studio untergekommen und verdient jetzt da sein geld, also nicht unmöglich

wenn er sich nicht sicher ist kann er ja zB neben seinem studium oder ausbildung (oder vllt auch schon neben der schule) einen kurs an der deutschen pop machen, die haben ein modulares kurs-system, das heißt man kann sich das so einrichten wie man will. drei bis vier stunden zusätzlich die woche bekommt ja jeder irgendwo rein. dann hat er am ende beides, fertgien abschluss und was über tontechnik gelernt und kann dann schauen wohin sich das entwickelt, vielleicht lässt sich ja auch beides verbinden.
wichtig ist dass man das macht was einem spaß macht und was man gut kann
 
cooles thema! ich bin grad im matura jahr an der HTL Innsbruck für Elektronik und Telekommunikation aber der Dreck interresiert mich eigentlich nicht di bohne. Mein Metier ist Sound und Soundtechnik. Ich hab mir überlegt SAE zu gehen, aber 3000€ pro Semester is echt heftig! Aber einen Job ohne Sound würd ich nicht überleben^^ (übertriegen) Livetechnik ist mMn schon eher so ein Möbelpackerjob, aber es kann doch nicht sein dass das der einzig wirklich leicht zu bekommende Beruf in dieser Branche ist?!° Gibs in Austria und Umgebung noch andere gute Schulen für Soundberufe? Als Musiker an sich sein Brot verdienen kann man ja sowie so gleich vergessen.... außer mit Volksmusik oder Apres-Ski, doch wer verkauft denn gern seine Seele an Mister Devil Kommerz?(..sorry aber ich kann di musi einfach nicht ausstehn^^)
Ich finde das Thema wirklich extrem wichtig, denn wer würde nicht gern sein Hobby zum Beruf machen?
Auf jeden Fall mal gn8 und immer fleißig posten:great:
PEace Jules

edit: 100ster Post, Juhuu^^
 
dann hab ich die perfekte alternative für dich: (klick)
 
Also zum Thema Livetechnik und leichte Jobs: ähm., ja, die Branche hat gerade vielleicht wieder einen Zuwachs, weil die Leute angeblich/tendenziell/offenbar wieder mehr Bock auf live haben.
Aber dennoch sieht die Sache so aus: bei den großen Acts, also sprich da wo nennenswertes verdient wird, da gibt es nichts zu melden. Diese Posten sind besetzt.

Und natürlich fängt jeder mal an, aber bedenkt doch: ihr müsst von diesem Job leben können. Mit 5 Jugendhausgigs pro Woche geht das nicht voran.

Bei der Veranstaltungstechnik also erstmal möglichst vielseitig ackern (und alles dran setzen in eine potente Firma zu kommen), und wenn sich die Gelegenheit bietet auf einen Kernpunkt umschwenken.

Ich kenne genügend Leute die da rumkrebsen und letzten Endes vom Stagehandjob leben.
 
also bei dem unternehmen bei dem ich freiberuflich arbeite kann jeder anfangen, dort gibts ne art inoffizielle firmeninterne ausbildung weil sie ihren bedarf an technikernachwuchs nicht nur mit den vorhanden ausbildungsplätzen decken können, aber zu hohe ansprüche an ihre techniker haben als dass sie leute von woanders hernehmen. wer die probezeit übersteht und sich anschließend beweisen kann, wird dann nach ca. drei jahren in den pool techniker übernommen und regelmäßig für jobs gebucht. ist zwar anfangs hauptsächlich material kennen lernen und lagerarbeit, aber man fährt mit der zeit auch zunehmend auf produktionen, und das sind keine kleinen jugendhausgigs sondern teilweise richtig große dicke internationale produktionen, manchmal sogar auch im ausland oder auf malle *g*. klar ist man zu beginn eher helfer, aber wenn man ein, zwei jahre dabei ist gibts auch die ersten kleineren pultjobs für die man selbst zuständig ist, so baut sich das langsam auf. irgendwann nach ein paar jahren darf man sich dann auch mit der planung und disposition von veranstaltungen beschäftigen. von 0 auf 100 geht nirgendwo, aber nen interessanten, abwechslungsreichen job mit guten aussichten, aufstiegs-chancen und von dem man leben kann wenn man ihn vollzeit macht, das ist doch für den anfang ganz nett. bis man richtig rein als tontechniker arbeitet dauert das aber wie gesagt doch einige jahre.
 
jo, das SAE ist ziemlich umstritten, obgleich es natürlich immer hervorragendes equipment hat, und man da auf der richtigen basis lernt. ich muss jedoch dazu sagen, und ich möchte damit niemanden beleidigen der ebenfalls beim SAE war ;) aber ich hab schon so um die 5 recording- und master-arbeiten von verschiedenen SAE absolventen gehört, die ein paar zertifikate vorweisen konnten. und das war alles andere als gut und professionell was ich da gehört hab.

dito, wir sind auch sehr vorsichtig bei sae-lern, das kommt durch massig schlechte erfahrungen (hochnäsigkeit, mangelnde fachkenntnis, dadurch schlechter sound)
 
@ambee:

Klar, alles korrekt soweit.

Ich sollte das vielleicht auch nochmal relativieren. Mir gings nicht darum, alle denkbaren Ansätze niederzureden oder so.

Ich plädiere nur sehr stark dafür, sich mit einer Branche bzw. einem Beruf erst richtig vertraut zu machen und sich dann selbst soweit wie nur irgendwie möglich ein Bild der aktuellen Jobsituation machen.
Daher also schon möglichst dann mit Praktika etc. anfangen, wenn man auf die Sache noch nicht angewiesen ist.

Für unseren Kandidaten hier im Thread heißt das also: einfach jetzt so direkt mal nach Praktikantenstellen, oder irgendwelchen Posten im Lager bei Firmen umsehen, die sich mit der Sache befassen. Da reinklotzen, und auch immer die Fühler ausstrecken und die Ohren offen halten: was tut sich in dem Sektor, wo könnten sich Chancen auftun etc.
 
Für unseren Kandidaten hier im Thread heißt das also: einfach jetzt so direkt mal nach Praktikantenstellen, ...... umsehen, die sich mit der Sache befassen. Da reinklotzen, und auch immer die Fühler ausstrecken und die Ohren offen halten: was tut sich in dem Sektor, wo könnten sich Chancen auftun etc.

guter Ansatz

bestes Beispiel eines halbwegs erfolgreichen ehemaligen Praktikanten ist ja wohl Elton ;)
 
...außer mit Volksmusik oder Apres-Ski, doch wer verkauft denn gern seine Seele an Mister Devil Kommerz?(..sorry aber ich kann di musi einfach nicht ausstehn^^)

dann solltest du aber entweder deinen musikalischen horizont, oder deine beruflichen vorstellungen überdenken. das wär ziemlich blauäugig zu glauben, dass du SAE machst und danach einfach mal so deine lieblingsbands mischst. da biste besser dran, wenn weiter versuchst rockstar zu werden.
 
Hehe, allerdings...Volksmusik und Schlager gehören zu den Sparten, wo angeblich noch ganz gut Geld verdient werden kann. Einfach weil die Zielgruppe selbst wohl recht zahlfreudig ist und mit MP3, (illegalen) Downloads etc. nicht wirklich was am Hut hat.
 
dito, wir sind auch sehr vorsichtig bei sae-lern, das kommt durch massig schlechte erfahrungen (hochnäsigkeit, mangelnde fachkenntnis, dadurch schlechter sound)

Bei SAE-Studenten sollten die meisten Studiobetreiber sich mal angewöhne darauf zu achten, ob sie überhaupt ihren Abschluss geschafft haben!
Den schaffen nämlich durchschnittlich nicht mal die Hälfte der Studenten!

Außerdem gab es bis vor kurzem auch noch verschiedene Kurse, die teilwesie extrem unterschiedliche Qualität hatten.

Vielleicht erst mal richtig informieren bevor man darüber her zieht.
Die SAE ist zwar scheiße teuer und ne Verbrecherfirma, aber schlechte Ausbildung ist das lezte was man denen vorwerfen kann...egal das Thema bin ich ja eigentlich schon lange leid:mad:
 
Warum spielst du dich denn so auf?

Er schildert die Erfahrungen, die er mit "SAE-lern" gemacht hat, die bei ihm angeklopft haben. Punkt aus. Ob das jetzt Pappnasen mit dem Media Zertifikat oder fähige Menschen mit Diploma/Bachelor sind, spielt doch überhaupt keine Rolle. Wenn für seine Anforderungen die (Nicht-)Absolventen der - ihrem selbstgeschmiedeten Ruf nach nun mal top-elitären - SAE bisher nicht ausreichend qualifiziert waren, ist es doch seine Angelegenheit wie er in Zukunft damit verfährt.

Der einzige, der hier über irgendwas/jemanden herzieht, bist DU.

Und warum du dich hier für eine "scheißteure Verbrecherfirma" so dermaßen in die Seile wirfst, will ich erst gar nicht verstehen müssen.
 

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