Be-3
Mod Emeritus
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Ich gebe Dir da vollkommen recht - mit der Einschränkung, dass es auch elektronische/elektrische Originale gibt, die zur Legende wurden.in der Elektronik gibt es ständig Neuerungen: Bessere Klangqualität der synthetischen Klänge. Wenn man die Heimorgeln der 70er Jahre nimmt, sind diese Klänge heute eigentlich keinem mehr zuzumuten.
Die elektromechanischen Hammond-Orgeln und Rhodes- oder Wurlitzer-Pianos oder Hohners Clavinet sind solche Fälle, aber auch rein elektronische Synthesizer werden heute noch (bzw. wieder) extrem hoch gehandelt.
Ausschlaggebend hierfür ist, dass sie einen eigenständigen und erstrebenswerten Klang erzeugen - eben Originale sind.
Bloße Konserven-Abspieler (Sampling...), allerlei Imitationen usw. werden natürlich technisch in kürzester Zeit überholt und somit praktisch wertlos.
Der springende Punkt ist hier aber, dass es sich bei der Beltuna-Elektronik nicht um die weiterhin akustische Klangerzeugung dreht, sondern nur um die Tastenmechanik. Und warum sollte die veralten, wenn sie ihren Zweck erfüllt?
Ich sehe da eher Probleme mit der Wartbarkeit und Ersatzteilen in der Zukunft.
Ich würde Mechanik auch zur Technik zählen.Die Technik entwickelt sich wesentlich schneller weiter als die Mechanik
Ich bin auch ziemlich überzeugt davon, dass Du und wir alle diese Elektromechanik (auch Kirchenorgeln funktionieren oft so) nicht bemerken würden, wenn die klassischen Griffsysteme vorgeführt werden.
Kirchenorgeln sind der Punkt, an den ich sofort gedacht habe, und zwar aus zweierlei und entgegengesetzten Gründen:
Schon lange sind vor allem bei größeren Orgeln pneumatische und elektrische Trakturen Usus - die machen diese Orgeln nicht zu schlechten Instrumenten.
Nur als Beispiel die berühmten und großartigen Orgeln von Cavaillé-Coll in St. Sulpice oder Notre Dame (aua!) verfügen über damals sensationelle technische/elektrische "Spielereien".
Bei elektrischen Trakturen kann man den Spieltisch frei bewegen und drehen und beim Einsatz mehrere Koppeln braucht man nicht so viel Kraft.
Aber: In meinem Umfeld (mehr kann ich nicht sagen) erkenne ich deutlich den Trend zurück zur mechanischen Traktur, und zwar sowohl bei komplett neu gebauten Orgeln als auch umgebauten/erweiterten/modernisierten älteren Orgeln.
Man hat einfach ein natürlicheres und direkteres Spielgefühl.
Ich habe eine solche mechanische Traktur mal irgendwann während Corona nachts in der Kirche bewusst "erforscht" - ihre Reaktionen, Geräusche, Kraftverlauf im Tastenweg (Druckpunkt) ohne Register (stumm) bis hin zu allerlei Koppeln. Das ist schon ein Riesen-Unterschied zu einer völlig entkoppelten pneumatischen oder elektrischen Traktur.
Zurück zu Beltuna: Die Flexibilität ist großartig, nicht jeder wird sie brauchen. Und ich hätte mir ein deutlich geringeres Gewicht gewünscht.
Bleibe aber auf jeden Fall in puncto Akkorden rein mechanisch und akustisch, denn elektrisches Geraffel habe ansonsten ich genug.
Viele Grüße
Torsten