Generell ist das auf jeden Fall drin und so lange es korrekt gemacht wird normalerweise auch nicht schädlich. Das Problem ist tatsächlich das "korrekt machen". Overdrive oberhalb von etwa g' ist körperlich und vom reinen Schalldruck her das intensivste was es überhaupt gibt. Gleichzeitig muss der Vokal genau richtig sitzen. Sehr weit vom "ä" oder "o" kann man da nicht mehr weg. "a" geht noch gerade eben mit Umformung nach "o". Andere Vokale sollte man komplett meiden. Von daher ist es durchaus sinnvoll Songs zu nehmen, die im Original wirklich im Overdrive gesungen werden, damit man auch weiß, dass es überhaupt geht
Wenn du wirklich Overdrive (oder halt "Strong Belt") willst, dann sind "i" und "e" erstmal tabu!
Aber du bist in der Tat schon recht nah dran, was den Overdrive angeht. Das ist vielleicht auch noch die Nähe zur Klassik bzw. der Wechsel zu klassik-ähnlicher Technik während des Songs, der dir da ein bisschen in die Suppe spuckt.
Zum Üben von Overdrive kann ich persönlich das "o" empfehlen. Beim "äh" besteht wesentlich mehr die Gefahr, dass man die Räume zu eng macht. Das wäre halt besser, wenn du Edge möchtest. Zum "o" nimmst du dann hinzu, was Bell und Shana schon geschrieben haben "Apfelbissstellung", ggf. Nase rümpfen. Und dann einen gut getimeten und stark gestützten Ansatz üben. Das geht zum Beispiel, indem du ein "b" vorne weg stellst, also "boh", "boh", "boh". Das triggert meistens einen starken "Stützreflex". Aber auf keinen Fall den Vordersitz dabei verlieren (das Naserümpfen+Beißen ist dabei der "Trick" der das verhindern soll). Auf den ganz hohen Tönen wird das "o" anfangen sich mehr nach "a" anzuhören, obwohl du nichts an deiner Vokaltrakteinstellung änderst. Das ist ganz normal; du musst aber auf der "o"-Form des Vokaltraktes bleiben.
Konzentrier dich vor allem erstmal auf einen der beiden Overdrive-Vokale. Es ist immer besser eine bestimmte Technik auf einem einzigen Vokal gut zu können und auf allen anderen gar nicht, als die Technik auf allen Vokalen halb gut zu können. Durch Überformung kannst du dann von dem Vokal aus, den du schon kannst, vorsichtig in Richtung der Vokal gehen, die du noch nicht kannst.
Und ja, Girl On Fire und Hurt sind im Refrain viel Overdrive. Anastacia ist viel Edge an den intensiven Stellen.