Béla Bartók - Sonatine für Klavier - Versuch einer Adaption quasi Akkordeon-Duo

  • Ersteller klangtaucher
  • Erstellt am
klangtaucher
klangtaucher
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.11.24
Registriert
09.02.13
Beiträge
4.675
Kekse
44.060
Ort
Mittelfranken
Bartóks Klavier-Sonatine Sz 55, der erste Satz - Dudelsack - der Versuch einer Übertragung für Akkordeon-Duo



 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 14 Benutzer
kann man das für Akk und Geige machen, ohne viel Hand anzulegen?
zu @Klangbutters Frage: die Aufteilung ergibt sich für die Bordunteile aus dem Notenbild. Bordun MIII Bassseite, Akkorde Diskant. Melodie Soloinstrument. Den Bordun habe ich durchgehend auf die Eins gesetzt, wenn er im Original fehlt, ist es dem Klaviersatz geschuldet. Im Mittelteil die "Offbeats" Diskant, die "Arpeggien" (sind nur vier) Bassseite.

Wenn die Geige ohne Doppelgriffe u.ä. Tricks auskommt :) - da ist für den Arrangeur noch deutlich Luft nach oben ...

noch mal Link zu den Noten

NB: kann mir vorstellen, dass die Cracks das auch für Solo-Akkordeon hinkriegen
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja klar.
Mir ging es nur darum, ohne Arbeit ein spielbares Bartok-Duo (mit Geige) zu haben.
Aber so einfach ist es ja nie.

Hast Du mal Experimente gemacht, welche Spur Du zuerst spielst?
 
Experimente gemacht, welche Spur Du zuerst spielst?
grundlegende Frage. Im Gegensatz zu ner Liveperformance kann man ja nicht "aufeinander" reagieren. In diesem Fall hilft anfänglich mal ne Metronomspur, ich habe dann angefangen mit der vermeintlichen "Rhythmusspur" - Bordun und Akkorde, ich nenne es mal so. Beim Spielen der "Solo"spur kann sich dann herausstellen, dass man die Rhythmusspur besser noch mal macht. Beim schnellen Mittelteil ist es noch vertrackter, und es braucht (bei mir) schon ein paar Anläufe, bis es zusammenpasst. Speziell die "Offbeats" durchzuhalten, ist nicht so einfach. (Mit MIDI wär's leichter ;) ).

Für ein Violinarrangement wäre mir noch eingefallen, stellenweise die Rollen zu tauschen. Diese auffahrende Figur in den Akkorden ist eigentlich streichermäßig. Und im Mittelteil könnten die Offbeats pizzicato passen. Hab auf die Schnelle kein ordentliches Violinsample gefunden, sonst hätte ich es mal demonstriert.

Naja, so viel aus dem Nähkästchen. Wird vielleicht manchem einige Illusion, was Musik sei, rauben :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es sehr interessant, wie sich Stimmen vom Timing her beeinflussen. Das ist eine Sache, der ich noch nicht auf die Spur gekommen bin.
Nehmen wir das schlimmste Beispiel: Polyphonie - Bach z.b..

Spielst Du eine Fuge allein, fragst Du Dich nicht danach. Alles passt vertikal.
Spielst Du aber die einzelnen Stimmen in Spuren wirst Du wahnsinnig, weil die natürliche Agogik der einen Stimme sich einen Dreck um die der anderen Stimme schert.
Hast Du alsó eine Stimme wunderbar gespielt, kommt die nächste Stimme überhaupt nicht mit deren Eigenheiten klar.
Diesen Ausgleich machst Du als Solist vollkommen unbewusst.
Im Ensemble funktioniert es auch irgendwie, weil jeder auf jeden reagiert und sich in der Hinsicht "am Riemen reißen muss".

Trotzdem finde ich Polyphonie von mehreren Ensemble - Soloisten gespielt eher nicht so spannend wie einen echten Solisten der wirklich alles allein durchhört und seine Konzentration teilt.

Wir hatten auch gerade den Bossa an anderer Stelle und @WilliamBasie schrieb, das muss genau auf den Punkt.
Das stimmt natürlich für einige Bandmitglieder. Aber die Solisten dürfen sich ruhig immer mal hinten dran hängen.

Was hältst Du denn von einem plärrigeren Register? Ich höre da so Schalmei oder eben Dudelsack, das Cassotto ist so lieblich.
Vorn und hinten jedenfalls. In der Mitte ist es gut mit Cassotto.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wir hatten auch gerade den Bossa an anderer Stelle und @WilliamBasie schrieb, das muss genau auf den Punkt.
Das stimmt natürlich für einige Bandmitglieder. Aber die Solisten dürfen sich ruhig immer mal hinten dran hängen.
ich glaube nicht, daß man das direkt vergleichen kann. Der Bossa ist halt so ein fluffiger Groove, dazu noch die Phrase zweitaktig, wenn der nicht rund läuft, wirds halt nix.

Hier oder Bach, oder was auch immer, da ist es wichtiger , daß es in sich schlüssig ist, da kann es durchaus förderlich sein, wenn man Teile etwas breiter anlegt, andere etwas zügiger nimmt. Was ja nicht dem entgegenspricht, daß es auf den Punkt kommt, nur wo der Punkt liegt, das kann der Interpret beeinflussen bis neu definieren.

Das funktioniert nicht nur beim Solisten, sondern auch im Ensemble, solange alle das gleiche machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Spielst Du aber die einzelnen Stimmen in Spuren wirst Du wahnsinnig, weil die natürliche Agogik der einen Stimme sich einen Dreck um die der anderen Stimme schert.
Hast Du alsó eine Stimme wunderbar gespielt, kommt die nächste Stimme überhaupt nicht mit deren Eigenheiten klar.
es ist, wie ich oben beschreibe. Es funktioniert in der Praxis halt dann so, dass ich ein paar mal "im Kreis" spiele, bis es halbwegs passt, d.h. es sich einander annähert und schlüssig wird.

Diesen Ausgleich machst Du als Solist vollkommen unbewusst.
im Mittelteil ist dies krass. Die Linke spielt am Klavier (!) ganz natürlich auf die 2 und auf die 4, (ok., die 1und und die 2und) und es ist eine Einheit. Beim gleichzeitigen Spiel am Akkordeon, links MIII die Offbeats, rechts die Melodie, ist es auch noch einfach (wenn man denn mit dem Melodiebass technisch gut umgehen kann). Und links nur auf die Unbetonten zu spielen, sollte man auch schon mal gemacht haben :).
Ganz anders stellt es sich dar, wenn man wie in diesem Fall ein Duo simulieren will und nacheinander einspielt, da tritt eben das o.g. Problem zutage.

Polyphonie von mehreren Ensemble - Soloisten gespielt eher nicht so spannend wie einen echten Solisten
gar nicht so einfach zu widerlegen :gruebel:. Aber die fünf Bach-Fugen in Mozarts Streichquartettedition haben schon was. Und Beethovens op. 133 würde ich ungern im Klavierauszug hören ;). Naja. Die Orgel hat diesbez. auch relativ wenig "Bewegungsfreiheit".

Was hältst Du denn von einem plärrigeren Register? Ich höre da so Schalmei oder eben Dudelsack, das Cassotto ist so lieblich.
Vorn und hinten jedenfalls. In der Mitte ist es gut mit Cassotto.
Das hab ich schon ein paar mal beschrieben. Ich versuche das FR möglichst zu benutzen wie ein akustisches Akkordeon. Begrenzte Anzahl an Bass- und Diskantregistern. Und immer die selben. Is ein bissi psycho, weiß schon. Ich kann dir schon ein Doppelblatt mit z.B. FM-Synthese generieren. Nicht meine Absicht.

ein spielbares Bartok-Duo (mit Geige) zu haben.
Simmer jez eigentlich weiter mit der Geigenversion?

Grade kommt noch was rein:
funktioniert nicht nur beim Solisten, sondern auch im Ensemble, solange alle das gleiche machen.
so isses. Im Moment geht's erst mal noch um ein virtuelles Duo :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hab ich schon ein paar mal beschrieben. Ich versuche das FR möglichst zu benutzen wie ein akustisches Akkordeon. Begrenzte Anzahl an Bass- und Diskantregistern. Und immer die selben. Is ein bissi psycho, weiß schon. Ich kann dir schon ein Doppelblatt mit z.B. FM-Synthese generieren. Nicht meine Absicht.
Ich meinte ja auch nur ein helleres Akkordeonregister - um Gottes Willen keinen Schalmei-Sound. Aber ich denke in solchen Kategorien auch wenn ich akustisch spiele.

Simmer jez eigentlich weiter mit der Geigenversion?
Nö - ich lege keine Hand an. Dann verteile ich doch lieber die rumänischen Tänze, denn die habe ich fertig.


so isses. Im Moment geht's erst mal noch um ein virtuelles Duo

Also irgendwie fühle ich mich missverstanden.
Es gibt die 3 Arten : Solist spielt alles, Solist spielt alles hintereinander ein, Ensemble spielt gleichzeitig.
Überall funktionieren die Timings anders. Und Du hast ja beschrieben wies bei Dir geht. :hat:
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben