Schonmal nette Beispiele.
Wobei mir einfällt, dass es vielleicht besser wäre ein moderneres Stück zu wählen in welchem ein rein digitaler Synthesizer verwendet wird?
Wird allerdings nicht einfach, was zu finden, was a) deutlich elektronisch ist und produziert wurde auf einem b) volldigitalen c) subtraktiven Synthesizer, der am besten auch noch d) Samples durch ein digitales Filter schickt wie der Korg X50, und das e) auch noch den Gusto deines Profs trifft.
Der Yamaha DX7 (1983) ist rein digital. Aber nicht subtraktiv.
Stimmt, da müßte erst noch der ganze FM/VPM-Krams angeschnitten werden, also völlig andere Baustelle. Trotzdem vier Jahre lang der Synthesizer überhaupt, zumindest in der Popmusik, und mehr als ein Jahrzehnt das E-Piano überhaupt.
Der Roland D-50 (1987) war digital subtraktiv + Samples.
Fieserweise kann der D-50 seine Samples nicht filtern, sondern nur die Digitaloszillatoren. Ist aber einer der ersten Synths überhaupt mit Digitalfilter - der Korg DW8000 beispielsweise hat noch ein analoges DCF, aber digitale Oszillatoren (derer zwei pro Stimme), und selbst viele frühe Sampler haben Analogfilter.
Und bei KORG ging es, wie gesagt, mit der M1 (1988) rein digital los.
Käme der Sache am nächsten, mal ganz davon abgesehen, daß es laaaaange dauern sollte, bis Korg resonanzfähige Digitalfilter hatte.
Ganz wichtig in diesem Zusammenhang:
Bis x50 durch die Signalpfade des Synclavier durchgestiegen ist, geschweige denn, seinem Prof die beigepult hat, gibt's ein täuschend echtes Synclavier als iPad-App.
Übrigens hat das Synclavier nie auch nur ein einziges Filter gehabt. Man kann zwar mit dem VPK (beim ORK bin ich mir nicht sicher) per CV ein VCF fernsteuern - ein einziges -, aber eingebaute Filter gab's nie.
Abgesehen davon: Ab den Ausgängen der additiven 24fach-Sinusoszillatorbank (jeder einzelnen, d. h. jede einzelne Stimme hat ihren eigenen $250-D/A-Wandler) bzw. des Sampleplayers (wiederum jeder einzelnen Stimme mit eigenem Wandler) ist das Synclavier unwiderruflich analog. Mixing und Routing finden komplett analog statt.
Zur dynamischen Stimmzuordnung: Hat aus meiner Sicht auch nicht unbedingt was mit der Synthese zu tun. Selbst der "analogste" Polysynth mit mehr als zwei Stimmen nutzt dafür Mikroprozessoren (oder?).
Man kann das sowieso nicht pauschalisieren. Ein spannungsgesteuerter, vollanaloger Oberheim Four-Voice (= kaum mehr als vier komplette SEMs und eine Klaviatur in einem Gehäuse, so hat man vorm Prophet-5 Polysynths gebaut) ist ausgefuchster im Stimmenzuordnen als ein volldigitaler Yamaha TX802.
Und dann gibt's noch Oktavteiler, ja, auch in Synthesizern (Polymoog). Da gibt's keine Stimmzuweisung in diesem Sinne, weil die Wellen für jede Note aus einem (1) hochfrequenten Master-Rechteckoszillator runtergerechnet werden.
Martman