Beinflusst eine Delle den Klang ?

  • Ersteller Furzjunge
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Und kann sie sich vergrößern ?

Wie alle kleinen schrammen wird auch diese mit der Zeit heranwachsen. Insbesondere solltest du aber darauf achten, dass nicht noch ein zweite dazu kommt, sonst könnte es passieren, dass sie anfangen, sich zu paaren und bald ist deine ganze gitarre voller kleiner schrammen :ugly:
 
Mal im Ernst: Niemand glaubt ernsthaft an eine Klangveränderung wegen eines Kratzers. Andereseits ist immer wieder Fakt, dass Optik das subjektive KLangempfinden beeinflusst oder verstärkt und auch die Kaufentscheidung beeinflussen kann.

Deshalb Frage an euch:

# Iceblue, warmes Suburst, hellweiß oder schwarz bei der selben Gitarre - wie empfindet ihr das? Würdet ihr einer weißen Gitarre einen kälteren Klang zuordnen als einer holzfarbenen? Oder ist wrlich nur das Ohr beteiligt?

# Passen nicht bestimmte "abgefuckt" aussehende Modelle genau zum Künstler? Kann man sich z.B. Rory Gallagher mit einer niegelnagelneuen Strat vorstellen anstatt vergilbt und abgeschabt?

# Beispiel aus der Praxis: Ein Freund von mir ist Klavierstimmer. Ein Kunde beklagte sich über einen "harten" Klang seines neuen Flügels, der extrem hellweiße Tasten hatte. Mein Freund werkelte scheinbar herum, "entschärfte" insgeheim aber das grellweiß der Tasten mit einer Tinktur. Fortan klang dem Besitzer das Klavier wärmer.

# Habt ihr schon mal eine Kaufentscheidung allein wegen Farbe oder Form getroffen (lieber rot als weiß, lieber Relic)? UNd wenn ja, warum? Hat nicht auch unbewusst eine farblich beeinflusste Klangvorstellung dabei ein Rolle gespielt?

Sehr interessante Fragestellung.
Meine blaue Tokai klingt nach meinem Empfinden nicht weniger warm, nur weil sie blau und nicht rot ist. Die Farbe des Korpus spielt für mein Hörempfinden wohl keine Rolle. Dagegen glaube ich, dass schwarze Griffbretter (Ebenholz) nicht nur besser aussehen, sondern auch einen helleren, differenzierteren Ton liefern. Inwiefern das Voodoo oder Plazeboeffekte sind, kann ich schwer beurteilen.
Möglich aber, dass neben Farbe vor allem die Korpusform für Kopfkino sorgt.
Aber super Diskussionsgrundlage.:great:
 
Dagegen glaube ich, dass schwarze Griffbretter (Ebenholz) nicht nur besser aussehen, sondern auch einen helleren, differenzierteren Ton liefern. Inwiefern das Voodoo oder Plazeboeffekte sind, kann ich schwer beurteilen.

Damit bist du nicht allein, mir geht es genauso.

Bezüglich der Lackfarbe bin ich allerdings immun gegen vermeintliche oder reale Klangunterschiede. Ich habe zwar schon Gitarren ganz bewusst in bestimmten Farben gekauft, aber da ging es immer um die Optik.
 
Theoretisch ändert jede Delle den Klang eines Instruments.
Allerdings steigt auch theoretisch der Pegel der Nordsee, wenn man darin Baden geht ...

Wir sind ja hier im Anfängerbereich und manchem Anfänger steht der erste Kontakt mit dem Thema "Nirtolacke" bei Gitarren noch bevor - ein seit Jahrzehnten heiß umkämpfters Thema. Gerade bei alten Fender Instrumenten wird der fantastische Klang am Nitrolack festgemacht. Dummerweise wissen einige Nitro-Fetischisten leider nicht, welche original Fender Farben wirklich 100% Nitro waren und wo ein farbiger Acryl Lack abschließend lediglich einen Überzug mit Nitro-Klarlack erhielt.

Ich bin der Auffassung, dass jeder Mensch grundsätzlich fremdbestimmt wird. Das hängt von Kultur, Erziehung, aber auch von millionen Jahre alten genetischen Einflüssen ab.
Während in Europa die Gruftis schwarz rumlaufen, müssten sie in einigen asiatischen Ländern weiß rumlaufen (da in einigen Gegenden Weiß die Farbe des Todes ist).
Noch im Mittelalter trugen Bräute in Europa rote Brautkleider und keine weißen!

Wer gerne eine 50s oder 60s Strat oder Tele spielen will, der möchte aber auch keinen schneeweißen Ahornhals. Der Hals soll zumindest wie nachgedunkelt aussehen. Obwohl aufgeleimte Griffbretter einen Hals eher gegen Vertwisten (Verdrehen) schützen, bin auch ich Freund One Piece Maple Necks (Hals und Griffbrett aus einem Stück).

Die Gibson Les Paul war Anfang der 1960er Jahre tot! Gibson stellte sogar die Produktion ein, weil "jeder" sie mit altbackener Musik verband. Erst Clapton und andere englische Künstler machten die Les Paul wieder populär.

Ich kaufe meine Instrumente auch nach Farbe. Ich baue sie sogar teilweise so um, dass die Farben von Body und Pickguard (oder die Art der Potiknöpfe) einem bestimmten Jahrgang entsprechen.

Künstliches Relic (Alterung) habe ich bisher nicht gemacht; aber eine 50s Relic Tele von Fender gefiel mir ausgesprochen gut (inkl. abgespieltem Hals).

Der Sound kommt mMn hauptsächlich aus den Fingern und nicht aus dem Instrument oder dem Verstärker. Das Verhältnis des Gitarristen zu seiner Gitarre kann allerdings den Sound der Finger beeinflussen, wobei auch die Optik eine Rolle spielen kann.
Eine geliebte 99 Euro Gitarre kann daher in den Händen des Liebhabers besser klingen als eine ungeliebte 999 Euro Gitarre.

Wer meint, der Mensch sei einzig vernunftbestimmt ist mMn nicht vernünftig.
Dann würde niemand heiraten oder gar schreiende Quengelbälger in die Welt setzen. ;)

Wenn eine Delle Einfluss auf den Klang hat, liegt das mehr an der psychischen Beeinflussung des Gitarristen als an der Gitarre

Gruß
Andreas
 
Andereseits ist immer wieder Fakt, dass Optik das subjektive KLangempfinden beeinflusst oder verstärkt und auch die Kaufentscheidung beeinflussen kann.

Interessante These bzw interessante Tatsache. Da hab' ich in dem Zusammenhang noch nie darüber nachgedacht. Aber jetzt wo Du es sagst: macht schon Sinn! Ich habe bei meiner Gibson LP Std Faded auch das Gefühl dass sie einen sehr warmen Ton hat. Kann wirklich zu einem großen Teil dadurch beeinflusst sein dass ich die holzige Oberfläche und die Bräune des Tobacco Burst mit "warm" assoziiere und in meinem Kopf der Klang somit wärmer erscheint als er in Wahrheit ist.

Auf der anderen Seite: Ich spiele immer im Stehen (auch wenn ich nur übe) und da ich schon so lange Gitarre spiele schaue ich auch nur seltenst auf's Griffbrett. Unterm Strich schaue ich also kaum auf meine Gitarre wenn ich spiele - und wenn ich spiele bin ich sowieso in quasi einer anderen Welt wo ich keine Bilder vor meinem geistigen Auge sehe...zumindest nicht bewusst. Bliebe also in dem Moment nur die Haptik als Beeinflussungselement.

Kann natürlich sein, dass die optischen Assoziationen während des Spielens unterbewusst mit hineingemixt werden. :gruebel:
 
Aber bei einem "sturen" Metalhead kann ich mir auch vorstellen, dass (...)

Sicher nicht nur da.

Z.B. Die "Streifenstrat" von Van Halen assoziiert dem Fan immer den Van-Halen-Sound, obwohl die in 1000 anderen Stilrichtungen sicher ebenso brauchbar wäre. Umgekehrt erhoffen sich offenbar Modder etc., dass diese Optik sie dem Idol näherbringt (klanglich, emotional, ideell oder alles gleichzeitig ... wie auch immer)

Z.B. Semiakustiks sind in den Augen vieler "jazzig" oder "nicht rockig". Wer hingegen eine bestimmte Punkband liebt, bei der der Gitarrist eine Semi spielt, wird eine völlig andere Assoziation zu dieser Bauart haben.

Kurzum: Ich behaupte (und das ist hier im Forum ja tausenfach belegt), dass weniger Erfahrene überwiegend mit den Augen kaufen. Darauf kann man sich immerhin verlassen, da die ganze komplizierte Klangentwicklung ja erst noch bevorsteht und es von dorther kaum Anhaltspunkte für die Beschaffung gibt. Sei es Form, Farbe oder Optik insgesamt. Und sich davon in Ihre Musikrichtung was versprechen.
 
Kurzum: Ich behaupte (und das ist hier im Forum ja tausenfach belegt), dass weniger Erfahrene überwiegend mit den Augen kaufen. Darauf kann man sich immerhin verlassen, da die ganze komplizierte Klangentwicklung ja erst noch bevorsteht und es von dorther kaum Anhaltspunkte für die Beschaffung gibt. Sei es Form, Farbe oder Optik insgesamt. Und sich davon in Ihre Musikrichtung was versprechen.

Daran ist auch nichts falsches meiner Meinung nach.
Ich hatte mittlerweile schon sehr viele Strats in der Hand. Meine jetzige ist weiß, weil ich Strats nunmal in weiß und sunburst mag. Warum also was anderes kaufen? Meinen Sound bekomm ich aus dieser Strat genauso heraus wie aus jeder anderen auch.
Irgendwo finde ich den Punkt des ständigen Jagens nach dem perfekton Sound übertrieben (das ist meine persönliche Meinung, da wir hier aber im Fachbereich ist das in Ordnung bzw. auch zu einem gewissen Grad gewollt).
Wenn der Tonfreak mit seiner Custom Shop/Vintage Gitarre den (für ihn) besten Sound hat und der "Anfänger" am besten mit seiner Lieblingsfarbe spielen kann, ist doch alles im Lot.
Arroganterweise werden oftmals kleinste Unterschiede breitgetreten und bestimmte Gitarren degradiert, das ist manchmal einfach zuviel des Guten.
Ich finde es durchaus ok, wenn jemand sagt, dass er eine Gitarre nur aufgrund des Aussehens kauft. Die Finger und der Kopf machen die Musik ;)
 
Dazu auch mal ein kleiner erfahrungsbericht von mir:
Ich bin z.Z. auf der Suche nach einer zweiten Klampfe, damit ich nicht ständig hin und her stimmen muss. Ich bin also in den Musikladen meines vertrauens und hab dem Verkäufer gesagt, was ich ungefähr suche, wobei ich mich in meiner Beschreibung vor allem auf meine klanglichen Vorstellungen beschränkt habe. Er geht mit mir also durch sein gitarrenregal und zeigt mir die, die er für passend hält. Wien das nunal so ist, denk ich mir natürlich beim anschauen schon "boah, die schaut geil aus... hm, die eher nich so.. die is ganz net, aber weng unspektakulär..." sprich, mein erster eindruck war, wie meistens rein optisch.
Das faszinierende daran: Die erste Gitarre, die er mir zum anspielen in die hand gedrückt hat, war eine von denen, die mir eigentlich überhaupt nicht gefallen haben. Und seltsamerweise konnte ich auf dem ding auch wirklich einfach nicht spielen. Kein Akkord klang richtig (trotz mehrmaligem nachstimmen), ich hab ständig die saiten nich getroffen, bei schnelleren passagen mim plek verhakt.. ging garnich. Die nächte hab ich mir selber rausgesucht und auf einmal ging die sonne auf :D Ich habs noch mit ein paar anderen probiert, immer das selbe.
Wenn man keine (bzw. eine negative, garkeine geht schlecht)beziehung zu dem Instrument hat, kann es noch so toll und gut und teuer sien... bringt nix. Wenn die gitarre liebt, spielt sie sich fast von allein.
 
[E]vil;4448816 schrieb:
beeinflusst ein lackkratzer die geschwindigkeit eines autos? ;)

Das erinnert mich an die beschleunigungslöcher bei den simpsons...:rolleyes:

(schnell weg, bevor ich wegen ot dran glauben muss;))
 
Hängt wohl ganz von der Größe der Delle ab. Wenn sie die Ausmaße eines Fußes besitzt (wenn einer mal betrunken in die Gitarre getreten ist) dann kann sich der Klang IMHO durchaus ändern.

Ansonsten würde ich der Delle nicht unbedingt einen Blumenstrauß zum Jahrestag schenken... bzw. ich würde die Dell nicht weiter beachten. ;-)
 
ja, die Luft wird verwirbelt und bremst das Auto

Es könnte aber auch ein Skineffekt an der Stelle auftreten, was zu einer Verbesserung in der Aerodynamik führt..... :)
 
Die Delle beeinflusst den Klang in der Sekunde, in der sie entsteht...
 
Die Delle beeinflusst den Klang in der Sekunde, in der sie entsteht...

Wenn mir jetzt noch einer erzählt, dass die Delle im gleichen Verhältnis zum Ton steht, wie die Raumzeit zur Materie schreie ich.:bang:
 
Ja verdammt die Delle beeinflusst den Klang!!!

Aber ungefähr so wie nen Beutel reis in nem nen Reiskorn fehlt das wirst du niemals merken.

Vermutlihc merkst du es nicht mal wenn du mit der Stichsäge kleine Stücke rausschneidest...

Also keine Panik
 
Wenn mir jetzt noch einer erzählt, dass die Delle im gleichen Verhältnis zum Ton steht, wie die Raumzeit zur Materie schreie ich.:bang:

Die Delle steht im gleichen Verhältnis zum Ton, wie die Raumzeit zur Materie.



Den Schrei bitte aufnehmen und posten... :)
 
Die Delle steht im gleichen Verhältnis zum Ton, wie die Raumzeit zur Materie.



Den Schrei bitte aufnehmen und posten... :)

Ich verpack ihn in eine der 14 Dimensionen der Quantenmechanik und schick in dir per Quantenverschränkung.:D
 
@Azriel: ich glaub' einer von uns beiden hat das nicht verstanden :gruebel::)

Quatsch, ich versteh alles. Ich verstehe sogar Quantenphysik *hicks*
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