Beim einstellen des FoH Sounds wird es bei mir schnell zu laut

Sharkai
Sharkai
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Ich hab das Problem, das ich beim Live mischen die Band schnell zu laut habe.
Das kommt wohl daher, das ich tendenziell die Fader lauter mache, von dem Instrument das ich nicht höre. Natürlich könnte ich auch alle anderen etwas leiser machen, aber das ist für mich eher schwer, weil man die Fader ja nicht grundsätzlich einfach 8mm weit runter ziehen kann. Sind ja nicht nicht Linear. Außerdem ist das auf einem Tablett immer so ne Sache mit dem Fader ziehen (je nach Tablett und der Qualität des Touchscreens). Und manuell bei allen Fadern 1,5dB weniger eingeben ist zwar leicht, vertippt man sich aber (z.B das Komma oder das Minuszeichen wird nicht angenommen) wird es schnell hektisch.

Also mein Vorgehen ist bis jetzt das ich den Mix fertig mache und anschließen den Masterfader so weit runterziehe wie es möglich ist, das es noch nach was klingt. Das ist ein Lösungsweg, aber gut ist der nicht. Witziger weise merke ich das am Pult kaum, wie laut ich tatsächlich schon geworden bin. Als Gast würde ich da wohl über mich nur "Schimpf und Schande" denken.

Hier setzt meine Frage an. Was kann ich da bei meinem Ablauf verbessern um erst gar nicht so laut zu werden?

In ein paar Wochen kommt mein nächster Job und ich werde da ein einfaches dB-Messgerät zur Verfügung haben. Mal schauen ob mir das hilft das unter Kontrolle zu behalten.
 
Außerdem ist das auf einem Tablett immer so ne Sache mit dem Fader ziehen
Darum bin ich ein Fan von echten Fadern / Knöpfen.... .

Aber zu Deiner Frage:
Ich hab das Problem, das ich beim Live mischen die Band schnell zu laut habe.
Du meinst beim Soundcheck? Wenn der Gig mal läuft musst Du ja nur noch kreativ tätig sein und evtl. Nuancen anpassen.

Ansonsten mache ich es so das ich beim Soundchecke eher etwas leiser bin beim Mischen. Sei Dir bewusst das wenn Du z.B. 10 Schallquellen hast diese sich, zusammen wiedergegeben, auf die doppelte Lautstärke summieren. Darum mit den einzelnen Kanälen beim aufbau des Mixes immer etwas vorsichtig sein was den Pegel angeht. In der Summe wird es dann automatisch lauter.

Das kommt wohl daher, das ich tendenziell die Fader lauter mache, von dem Instrument das ich nicht höre.
Wenn ein Instrument im Mix nicht richtig durchkommt dann ist der Mix u.U. auch nicht richtig "aufgeräumt". Jedes Instrument bzw. jede Stimme braucht "Platz" im Mix.
Die Bassgitarre kann z.b über Kompressor und Sidechain mal kurz weggedrückt werden wenn die Basdrumm kommt. Oder die E-Gitarre kann in dem Frequenzbereich des Sängers frequenzmäßig mal etwas beschnitten werden. Usw.

Mal noch eine ganz andere Frage: Welche Musikrichtung mischt Du und mit welchen Instrumenten wird gespielt?

und ich werde da ein einfaches dB-Messgerät zur Verfügung haben.
Ja, das ist gut. Habe ich auch immer dabei. Dein Gehör ermüdet auch und dann empfindest Du es automatisch als leiser und machst lauter.
 
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Wenn ein Instrument im Mix nicht richtig durchkommt dann ist der Mix u.U. auch nicht richtig "aufgeräumt".
Oder das Arrangement. Wenn man das mit Beschneidungen im Mix aufräumen muss, dann ist es eigentlich nur noch Schadensbegrenzung.

War neulich bei einem Konzert so. Da war eine Oud im Spiel, und alleine auch gut wahnehmbar.
Allerdings war da ein Pianist, der dann teils vollgriffig gespielt hat, als wäre er alleine - und damit hat der die Oud einfach weggedrückt.
Je größer die Besetzung, desto wichtiger ist die Verteilung im Arrangement.

Ich mache das ja schon im Trio: während die Sängerin Text hat, mache ich mit der Gitarre nur Begleitung oder zur Melodie passende Parallelstimme. Linien, Verzierungen füllen die Pausen der Gesangsstimme.

Leider ist es so, dass größere Besetzungen dazu tendieren, Brei abzuliefern.
 
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Musikrichtungen die ich mische sind meistens Rock, Punk und Metall. Also klassische Bands mit Voc, Gitarre, Drums, Bass und manchmal Keys. Ich arbeite aber auch mit einer Combo zusammen die mehr "Volkstümliches" mit Trompete, Mundharmonika, Akustikgitarre, Cajon, etc macht.
Das Problem ist aber immer das Gleiche.

Beim Soundcheck leg ich absolut die Priorität auf den Monitormix. Ich bin (noch) nicht schnell darin und nutze da schon manchmal die Geduld der Musiker etwas ab. Deshalb mach ich den FoH Mix erst mal nur den ganz groben. Wenn es dann los geht, kann ich das in Ruhe nachregeln. Mit Ruhe meine ich, das mir keiner dauernd reinredet. Da geht es dann auch deutlich schneller bei mir.

Mit dem Aufräumen tu ich mich noch schwer. Das dauert bei mir einfach recht lang, weil ich noch wenig Übung darin habe und mein Gehör noch nicht trainiert ist dafür. Gerade zu Beginn regle ich erst mal nur mit den Fadern eine gleichmäßige Lautstärkeverteilung zusammen, so das man möglichst alles gut im Verhältnis hört.
Alles andere mach ich dann während dem Livebetrieb.
Das kommt wohl auch daher, weil ich wegen der wenigen Erfahrung die ich habe noch immer schnell nervös werde. Ich bin da mein schlimmster Kritiker (und das Teufelchen auf meiner Schulter).
 
Da war eine Oud im Spiel, und alleine auch gut wahnehmbar.
Allerdings war da ein Pianist, der dann teils vollgriffig gespielt hat, als wäre er alleine - und damit hat der die Oud einfach weggedrückt.
Das ist natürlich ein wichtiger Punkt. Da hatte ich mal einen Keyboardspieler der auch der Meinung war immer möglichst viele Tasten gleichzeitig benutzen zu müssen.

kann ich das in Ruhe nachregeln. Mit Ruhe meine ich, das mir keiner dauernd reinredet. Da geht es dann auch deutlich schneller bei mir.
Das ist glaube ich bei jedem so.
Hab mehr selbstbewustsein. Du gibst beim Line / Soundcheck an wer gerade spielt und wer nicht.
Wenn die Disziplin nicht da ist oder auch schwindet dann setzte ich als FOH Techniker auch mal freundlich aber bestimmt meine Bedürfnisse durch.

Ein Talkback auf die Monitore vom FOH hast DU?

Ich bin (noch) nicht schnell darin und nutze da schon manchmal die Geduld der Musiker etwas ab.
Da musst Du noch etwas tempo zulegen. Ist immer ein Kompromiss. Siehe auch die 80 % / 20 % Strategie weiter unten.

Das kommt wohl auch daher, weil ich wegen der wenigen Erfahrung die ich habe noch immer schnell nervös werde.
Das legt sich mit der Erfahrung die kommt.

Ich bin da mein schlimmster Kritiker (und das Teufelchen auf meiner Schulter).
Da musst Du die 20 % / 80 % Strategie verinnerlichen.
D.h. mit 20 % des Aufwands hast Du 80 % des Ergebnisses.
Für die restlichen 20 % Ergebnis brauchst Du dann nochmal 80 % Arbeit.
Sei mit 80 % Ergebnis erstmal zufrieden!
 
Leider ist es so, dass größere Besetzungen dazu tendieren, Brei abzuliefern.
das ist wohl wahr. :weep:
Was kann ich da bei meinem Ablauf verbessern um erst gar nicht so laut zu werden?
Mein Rat dazu? Fang beim Money-Channel an. Das ist in der Regel der Gesang. Der sollte gut hörbar und am günstigsten noch ein Stück weit unter der Feedback-Grenze sein.
Dann mischt du die Melodie-Instrumente, die wichtig sind, nicht alle Instrumente sind immer gleich wichtig. wenn die Band Brei liefert, dann gehe ich schon mal her und lasse das eine oder andere Instrument weg, das nur Fläche und Matsch macht. Bei den Drums muss man auch etwas aufpassen. Ich mag z.B nicht jedes Mikro einzeln quasi optimal einzustellen. Mir reicht es, dass ich beim Line Check einen brauchbaren Pegel habe und den Lowcut richtig gesetzt habe. Und wenn da irgendeine Frequenz zu prominent raus sticht, also z.B ein Dröhnend er Toms oder so, dann versuche ich erst mal das Problem an der Quelle (dem Tom) und der direkten Abnahme (am Mikro) zu korrigieren. Den Rest mache ich dann beim Mix.
Den baue ich dann eben wirklich rund um die Money Channels auf. Dabei hat man, je nach Location ohnehin das Problem, dass einem von der Bühne schon so viel in Natura geliefert bekommt, dass man sich fragt, wozu man dann eigentlich eine PA da stehen hat. Wenn man mit der Band in einem guten Einvernehmen ist, dann kann man da noch an einigen Stellschrauben arbeiten, speziell wenn der Böhnenbrei sonst einem die Möglichkeit nimmt, mit der PA die Stimme rüber zu bekommen, ohne dass dem Publikum die Ohren zu bluten beginnen würde,
Und noch ein Trick, der hilft wenn man gerne von Anfang an zu hohe Faderstellungen einstellt. Lege dir die Instrumente auf DCAs. Z.B Drum, Bass, Git, Keys, Horns, Vocals. Mit denen kannst du dir dann die Kanalgruppen bequem zueinander in eine Balance bringen, Mit den aktuell schon weit verbreiteten DCA Spills kann man diese DCAs auch noch quasi als Extra Fader Layer nutzen um nur die dem DCA zugeordneten Signale isoliert bearbeiten zu können.
Mit dem Aufräumen tu ich mich noch schwer.
Ich definiere für mich auch erst mal die Zuständigkeiten im Frequenzspektrum. Bass und Kick sollten sich gegenseitig nicht weh tun, mal ist die Kick für ganz unten zuständig, mal der Bass und dann schiebe ich das andere Instrument halt etwas höher. Ist die Kick im Bereich 50-120 Hz prominent, dann wird da der Bass zurück genommen, der bedient dann den Bereich ab 120 Hz, bis sagen wir 250-300 Hz mehr, während da die Kick raus gezogen wird. oder eben umgekehrt. Gitarren und Keys nehm ich da unten sowieso raus, wenn Drums und Bass das tragen sollen. Die haben da dann nichts verloren. auch beim Gesang ziehe ich die Bässe und tiefen Mitten raus, damit ich da keinen Matsch bekomme. Generell arbeite ich viel mit Low Cuts. Seit die digitalen Pulte flächendeckend durchstimmbare Low Cuts haben, sind die mein Freund.
Überhaupt neige ich dazu dass die einzelnen Signale eher schlanker gestaltet werden, denn durch das Zusammenspiel bekommt man ohnehin immer mehr Bässe als einem oft lieb ist geliefert. Und brauche ich mehr im Sub Bereich, dann kann ich gezielt bei dem einen oder anderen Signal sicher noch etwas zulegen.
Seit einiger Zeit, und weil die Pulte, mit denen ich so zu tun habe das auch unterstützen, verwende ich auch vermehrt High Cuts in den Kanälen. Das hilft auch oben im Höhenbereich besser aufräumen zu können. So brauche ich die Backing Vocals ja nicht immer bis ganz nach oben, da hilft es schon im Gesamtmix, wenn ich die so bei 10-12 kHz nach oben hin begrenze. Das fehlt dann eigentlich nicht im Mix aber man bekommt etwas die Becken oder Bläser aus den Backing Vocals entfernt.
Beim Soundcheck leg ich absolut die Priorität auf den Monitormix.
Bei mir auch. Da dreh ich die Band nur etwas grob in die PA, denn oft hat man eben die Situation, dass man die dann auch auf der Bühne mit bekommt. Und dann beschäftige ich mich mit dem Monitor Mix. Bei meinem Clientel ist der ohnehin meist recht spärlich, da die Bands es gewohnt sind, sich selbst akustisch schon gut zu hören. Etwas "more me" und auch mal das was auf der anderen Seite der Bühne stattfindet und gut ist es. Wenn das aber nicht reicht, gehe ich gerne mit dem Tablet von Musiker zu Musiker und mach mir das entspannt Face to Face aus. Bei klassischem Monitoring, was bei mir die Regel ist, kann cih dann auch gleich hören was der Musiker so hört. Da kann ich dann schon oft vorab gewisse Dinge rein ziehen, von denen ich weuiß, dass der Musiker es aben werden will.
Dann noch ein zwei Songs angespielt, am ende den Opener der Show, und ich bin da meist durch. Und weil ich ohnehin eher lärmempfindlich bin, ist das dann auch nicht so laut.
Ansonsten mache ich es so das ich beim Soundchecke eher etwas leiser bin beim Mischen.
Das kann auch nach hinten los gehen. Denn wenn du dann doch lauter fahren willst, kann dir das ganze um die Ohren fliegen. Ich checke, egal welches Programm dargeboten wird, beim Soundchekc immer nich kurz wor das Limit sein wird. Und da gehe ich den ganzen Abend nie drüber. Ich bin noch zu einer Zeit ins Geschäft gekommen, da hat man als Techniker für jedes Feedback während der Darbietung der Band eine Runde ausgeben müssen. Da gewöhnt man sich das schnell ab, Feedback Riskien beim Konzert einzugehen.
Ich bin da mein schlimmster Kritiker (und das Teufelchen auf meiner Schulter).
Ist ja auch gut so. "Na so schlecht ging es heute doch gar nicht" ist der Anfang einer Abwärtsspirale. Ich versuche auch immer wieder die Konzerte sowohl in Stereo als auch in Multitrack mit zu schneiden. Daheim lasse ich den Multtrack Mitschnitt durch das eine oder andere Pult laufen um mir anzuhören wie ich es daheim machen würde bzw wie das dann im Vergleich zum Stereo Mitschnitt geklungen hat. Und ich habe nach we vor immer wieder so Dinge, die mir bei der Darbietung nicht so gut gefallen haben und die schaue ich mir daheim wieder genauer an. So versuche ich meine Fähigkeiten zu verbessern. So brutale Live Mitschnitte können auch daheim helfen, den Workflow zu verbessern um damit schneller zum Ziel zu kommen. Nicht nur Musiker müssen mit ihrem Instrument üben....
Beim nächsten Konzert kannst du das dann von daheim umsetzen, schauen was besser, was eher schlechter funktioniert um dann daheim wieder nahc einer besseren Lösung zu suchen.
Da kriegst du auch das mit dem "An Anfang bin ich immer zu laut" hin.
 
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Das kann auch nach hinten los gehen. Denn wenn du dann doch lauter fahren willst, kann dir das ganze um die Ohren fliegen.
Richtig.
Die Feedbackfrequenzen habe ich vor dem eigentlichen Soundcheck schon soweit möglich und nötig eliminiert.
Wenn mein Mix fertig ist dann gehe ich auch über die geplante Grenze der Gesammtlautstärke zum Austesten.
Bisher war ich mit der Strategie (fast) immer erfolgreich.

Auch meine Aussage das ich eher etwas leiser bin bezieht sich auf die einzelnen Kanäle wenn ich den Mix aufbaue. Mit jedem Kanal der dazukommt steigt ja auch der gesammtpegel. Die Summe aller Kanäle ist dann wieder die Originallautstärke.

Mein Motto, gerade um den Soundcheck möglichst compact zu halten, alles vorbereiten was auch ohne Musiker geht.
z.B.
- Kanäle zuordnen und beschriften.
- Eqs schonmal grob einstellen auf das zu erwartende
- Gruppen erstellen
- Lowcuts setzten.
- Kompressoren, Gates, Fx... routen
- PA mit Konserve schonmal auf Location abstimmen und fiese Raummoden in den Griff bekommen.
Ich bin noch zu einer Zeit ins Geschäft gekommen, da hat man als Techniker für jedes Feedback während der Darbietung der Band eine Runde ausgeben müssen. Da gewöhnt man sich das schnell ab, Feedback Riskien beim Konzert einzugehen.
Ja, das ist bitter und beschleunigt die Lernkurve :D

Bei mir gibt es die 5 € Kasse für alle die ans Mikrofon klopfen oder reinblasen um zu sehen ob es funktioniert.
 
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Da war eine Oud im Spiel, und alleine auch gut wahnehmbar.
auch wenn eine Oud ein grandioses Instrument ist, einfach in einen Mix zu bekommen ist es aber nicht. Zumal die meisten Exemplare, die ich so kennengelernt habe, keinerlei Abnehmersystem hatten. Da bliebe es immer beim Mikro, das man davor gestellt hat. Ich hatte anfangs auch da und dort meine Probleme damit, inzwischen geht es aber immer besser. ;)
 
Das Teil hatte einen Abnehmer drin.
 
@Mfk0815 hat das Vorgehen, wie ich finde, gut beschrieben.
Vielleicht könnte es sinnvoll sein, das Zuhause im Studio ein wenig zu üben, wenn Du eine Mehrspuraufnahme von (D)einer Band hast - einfach um Routine zu bekommen und die Ohren zu trainieren in einer entspannten Übungsathmosphäre. man lernt nämlich am besten, wenn man entspannt ist - zumindest solange, bis man eine gute Routine erreicht hat - dann nämlich lernt man wiederum besser, wenn man ein wenig unter Spannung steht (z.B. auf der Bühne).
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Bei mir gibt es die 5 € Kasse für alle die ans Mikrofon klopfen oder reinblasen um zu sehen ob es funktioniert.
Wirklich blöde Angewohnheit. Spätestens dann, wenn ein Bändchen-Mik im Einsatz ist, wird es teuer, weil das auf diese Weise schnell ins jenseits befördert wird. Zum Glück hat man Bändchen im Life-Einsatz wohl eher selten.
 
Hi, ich finde daß Sharkai schon das wichtigste mitbringt, um das angesprochene Problem in den Griff zu kriegen - und zwar das richtige Mindset.
Wenn man einmal erkannt hat, daß es zwar schwierig aber sinnvoll ist, die Gesamtlautstärke unter Kontrolle zu halten, dann wird man auch drauf achten, an sich arbeiten, und Fortschritte erzielen.
Das ist ja bei den Musikern das gleiche - manche sehen es einfach nicht ein, leiser zu spielen. Und die anderen arbeiten an sich und lernen es einfach, die untere physische Lautstärkegrenze ihres Instruments auszureizen.

Hilfreich fand ich persönlich die Beschäftigung mit dem Thema Lautstärkemessung, DIN 15905-5, Lärmschutz am Arbeitsplatz, und dann ein wenig Praxis mit einem Messgerät, oder OSM/SMAART Setup (z.B. aus Laptop, Interface, Messmikrofon)

Ich empfinde es angesichts der ernstzunehmenden Gehörermüdung (über einen Abend hinweg) immer sehr hilfreich, mir die SPL LAeq-Wert über die letzten 30min, der letzte Minute, und den aktuellen RMS A Wert anzeigen zu lassen.

Offen gestanden, reicht es natürlich auch aus, schlicht die VU- (oder was auch immer)-Pegelanzeige des Masterbusses am Mischpult im Auge zu behalten, um sich selber bei der Lautstärke-Eskalation zu ertappen. :p
 
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Natürlich könnte ich auch alle anderen etwas leiser machen,
Ich mache das nur so. Immer den (zu) lautesten suchen und etwas runterpegeln, bis er beginnt, unterzugehen. Dann zwischen dieser und der alten Position mitteln. Ich versuche auch generell, alles so abzustimmen, dass es bei deutlich niedrigerem Pegel, als man später hört und abmischt, noch alles gut zu hören ist. Da gehen leise Stimmen schneller unter und lassen sich leichter finden.


Leider ist es so, dass größere Besetzungen dazu tendieren, Brei abzuliefern.
:D

Da musst Du die 20 % / 80 % Strategie verinnerlichen.
Ich würde eher dazu raten, mich von solchen pauschalen Stategien zu verabschieden. Ein Anfänger muss da ganz anders investieren, als ein Erfahrener. Nicht nur im Mix-business.

Wirklich blöde Angewohnheit.
Das kann man laut sagen! Welche Idiot hat es eigentlich erfunden, in Mikros zu blasen? Das ist das Anzeichen Nr1 für ungebildet. Man bläst nirgendwo seine Bakterien, Epithelzellen und sonstigen Dreck drauf. Nicht mal auf körpereigene Wunden. Was sollen die auf Mikrofonmembranen, außer Pilze zu züchten? Auch Fotoobjektive werden aus solchen Gründen nicht mit Atemluft abgeblasen. Nur von Laiden halt. Gibt dann Glaspilz.

mir die SPL LAeq-Wert über die letzten 30min, der letzte Minute, und den aktuellen RMS A Wert anzeigen zu lassen.
Da muss man aber aufpassen, daß sich die Stücke und Tonbalancen verändern. Und wehe es wechselt das genre oder die Band. Das ist nicht über größere Zeiträume zu vergleichen.

Ich empfehle, die Lautstärke der Musik mit einem 10dB-Gehörschutz zu verfolgen, wenn man ein Stück eingepegelt hat und sicher sein kann, dass sich nichts an den Lautstärken ändert und nur ab und an mal aufzumachen und die Balance und den Klang es zu kontrollieren. Man muss nicht alles permanent mit 100% dessen hören, was man den Zuhörern zumutet, besonders nicht, wenn die FOH in einer laut beschallten Position ist. Mit Hinweis auf den Tipp oben, finde ich es auch einfacher, bei herabgesetzter Lautstärke präzise zu hören und dann einzelne Stimmen etwas anzuheben, die drohen, im "Brei" unterzugehen.
 

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