Alles klar, war gestern schon etwas später, deswegen meine lange Leitung.
Du möchtest also z.B. ein gesampletes Drumloop synchron zu anderen Patterns bekommen.
Wichtig Drumloop und Sequenzer-Tempo müssen übereinstimmen. Das Drumloop wird am besten als One-Shot, oder Multi-Sample in einem Patch oder Rhythm-Kit eingebunden. Hier sollte auf Tone-Ebene die Option:"Sync Waveform to Tempo" aktivert sein. Diese Option findest du, wo für den Tone die Waveforms ausgewählt werden. Wenn alles gut läuft, also das Drumloop sauber geschnitten wurde, kann man jetzt auch - in Grenzen - das Loop im Tempo mit dem Haupttempo des Fantoms verändern.
Jetzt zu den Patterns und dem Sequenzer. Der Song-Editor (Sequenzer) des Fantoms hat zwei Modi, die auch zeitgleich benutzt werden können. Der normale Song-Modus, in dem der Sequenzer einem starren Ablauf folgt, ist relativ einfach zu finden (via Song-Edit-Taste). Der zweite Modus versteckt sich hinter der Option PTN, wie von dir korrekt gesagt, dieser bietet die Möglichkeit, Sequenzen als Bausteine/Abschnitte aufzuzeichnen.
Das der Pattern-Modus des Song-Editors etwas versteckt ist, kann manchmal etwas ungünstig sein. Verlässt man nämlich den Song-Editor im Pattern-Modus (via EXIT), bleibt der Sequenzer in diesem Modus. Wenn man jetzt auf die PLAY-Taste drückt, spielt er die Patterns ab und wiederholt sie automatisch. Das Material, welches im normalen Song-Modus eingespielt wurde, wird ignoriert. Man sollte also nach einspielen der Patterns im Editor diesen immer so verlassen, dass der Sequenzer auf den normalen Track-Modus gestellt wird.
Um nun an die Patterns zu kommen, benötigt man die RPS-Funktion. RPS ist also nicht anderes, als die eigentliche "Abspielfunktion" der Patterns. Die Patterns können verschiedene Funktionen erfüllen. Von kleinen Einwürfen um einige Spieltechniken zu erweitern, bis hin zu komplexen Begleittracks. Wichtig ist, dass die Patterns als One-Shots benutzt werden können OHNE Taktbezug, aber auch korrekt zum Tempo getriggert werden können. Hierzu muss aber der Sequenzer im Track-Modus laufen, wie ich es schon beschrieben habe.
Wie lang dein Sample ist, ist erstmal egal. Bei Drumloops ist es von Vorteil, je kürzer sie sind und je öfter sie getriggert werden. Oft wird als ein Drumloop auf eine Taktlänge geschnitten und immer auf jede "Eins" angetriggert. Je länger so ein Drumsampleloop, um so größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass kleine Schwangungen zu einem "out of sync" führen können. Hier brauch man etwas Übung, da man auch das Sample korret bearbeiten muss. Ist aber alles halb so wild.
Ich versuche es mal an einem Beispiel zusammen zu fassen:
Für "In the air tonight" habe ich die CR-78 Drummaschine am Anfang der Aufnahme gesamplet. Das Muster von ITAT ist zwei Takte (8 Schläge) lang. Wichtig beim schneiden des (Drum)-Samples ist, dass die "Eins" gut getroffen wird. Ungenauigkeiten am Ende lassen sich durch etwas Fingerspitzengefühl ausgleichen.
Den CR-78-Sample habe ich jetzt in einem Rhythm-Kit eingebaut, dass ich ihn ganz normal über die Tastertur spielen kann. Hierbei kann man noch überlegen, ob ich die Taste mit dem Sample nur einmal Anschlagen, oder sie gedrückt halten muss, damit das Sample komplett abgespielt wird. Dies kann im Patch/Rhythm-Editor über die TVA-Hüllkurve erzeugt werden.
Bin ich an dieser Stelle, kann ich das CR-78 Loop über eine Taste (z.B. C4) immer anspielen. Das hat noch alles nichts mit RPS zu tun. Jetzt wollen wir den Song mit der Band machen und der Drummer braucht einen Klick, damit er am Ende synchron zum Loop ist. Hier kommt jetzt RPS ins Spiel.
Also programmiere ich im TRACK-Modus einen Klick-Track (Spur 16, geroutet auf Ausgang 4) der EINEN Takt (4 Schläge) lang ist und einfach gelooped wird. Im PTN-Modus programmiere ich eine 8 Schläge lange Sequenz, die auf der EINS des ersten Taktes das CR-78-Muster triggert, also auf "Eins" C4 anspielt. Das Rhythmkit mit dem CR-78-Muster liegt bei mir auf Kanal 10. Ich stelle den Sequenzer wieder auf TRACK-Modus und kann jetzt im RPS-Menü festlegen, wie ich das Drum-Loop-Pattern ansteuern möchte. Ich leg mir das z.B. auf eines der Pads und ich aktiviere die Funktion, dass das Pattern auf MEASURE synchronisiert wird. Ausserdem kann hier jetzt eingestellt werden, ob das Pattern nur einmal abgespielt wird: ONCE, es gelooped wird so lange ich das PAD gedrückt halte: LOOP1, oder mit LOOP2 an und ausgemacht werden kann. Ich wähle hier LOOP2.
Starte ich jetzt den Sequenzer mit Play, bekommt der Drummer seinen Klick-Track, der Fantom hat seinen Taktbezug und ich kann über das Pad den CR-78-Loop im korrekten Timing starten.
Grüße Dennis