Immerhin geht es da -so wie ich mir das erkläre- weniger um Röhre/Transistor als vielmehr um Stromquellen- oder Spannungsquellen-Charakter. Die beiden müsste man aber sowohl bei Röhren als auch bei Transistor verstärkern hinkriegen.
Leider bin in mit Verstärkerschaltungen nicht so dufte drauf um mir diese Frage selbst zu beantworten.
Ich stecke da selbst nicht so extrem drin, aber vielleicht ein paar Ideen:
Ein Transistorverstärker braucht keinen Ausgangsübertrager, da er ausreichend niederohmig ist. Kurzschlußfest ist er idR. nicht von sich aus, sondern durch Schutzschaltungen, die einen Kurzschluß erkennen und die Endstufe im Bedarfsfall abschalten. Das ist bei allen mir bekannten Endstufen im PA-Bereich seit gefühlten Jahrmillionen der Fall.
Betrieb ohne Last verträgt ein Transistorverstärker ganz hervorragend: Da keine Last angeschlossen ist, kann auch kein Strom fließen, der zur Erwärmung der Transistoren führen könnte, es passiert - richtig: Nichts.
Ein Röhrenverstärker hingegen benötig, um niederohmige Lasten wie dynamische Lautsprecher treiben zu können, einen Ausgangsübertrager, weil sein Ausgang recht hochohmig ist. Elektrostaten z.B. lassen sich auch an übertragerlosen Röhrenendstufen betreiben, allerdings liegt dabei die Anodenspannung am Lautsprecher an! (Muß sie auch, sonst funktioniert der Elektrostat nicht).
Ein Problem tritt auf, wenn der Übertrager sekundärseitig von seiner Last (dem Lautsprecher) getrennt wird. Dabei kommt es mehr oder weniger sofort zu Funkenüberschlägen, wobei Endröhren und Übertrager idR. gegrillt werden. Sofern sie nicht grade auf Vollgas laufen, überleben sie das u.U. und mit viel Glück, allerdings werden die Röhren davon auch nicht besser. Die Primärwicklungen üblicher Ausgangsübertrager besitzen eine Induktivität von mehreren Henry, da geht also im Falle einer Trennung von der Last richtig die Post ab (vergleiche Zündspule beim Auto) - zumindest wenn der Verstärker mit hoher Aussteuerung betrieben wird.
Ein wenig nachkorrigieren muß ich bei der Kurzschlußfestigkeit: Tendenziell erwähnen meine altgedienten Röhrenschrauber, dass ein Röhren-Leistungsverstärker im NF-Bereich durchaus Kurzschlüsse am Ausgang verkraften _kann_ - wenn er nicht grade in Vollaussteuerung betrieben wird. Gesund ist das allerdings auch nicht. Die Überlebenschance ist allerdings durchaus höher als bei Betrieb ohne Last.
Insofern verstehe ich übrigens nicht, dass die Hersteller von Gitarrenkrams nicht schon lange auf die Idee gekommen sind, zumindest einen halbwegs dicken Lastwiderstand an die Klinkenbuchse ihres Amps zu löten, der im Fall eines ausgesteckten Kabels die Endstufe halbwegs schützt. Hilft auch nichts gegen Kabelbruch oder ausgesteckte Box, aber besser als nichts...
Corrections - as always - welcome!
Sind das nicht zwei verschiedene Schuhe? Beim einen geht es um die Ohm, die zulässig sind, und hier in dem Beispiel über der Leistung der Endstufe ist, und beim anderen geht es um kurzgeschlossene Ausgänge.
Auf die Gefahr hin, als pedantisch abgestempelt zu werden: "Die Ohm" gibt es nicht. Ohm ist die Einheit des elektrischen Widerstands. Was Du meinst, ist die Impedanz. Und die hat wiederum keine Leistung. Es wäre sinnvoll, wenn Du da nochmal drüber nachdenkst: Ein Verstärker liefert an einer gegebenen Lastimpedanz von z.B. 8 Ohm eine Leistung von z.B. 400W.
Ein kurzgeschlossener Ausgang entspricht vom Prinzip her einer Lastimpedanz von 0 Ohm (oder etwas darüber, weil die Klemmen und verwendeten Strippen auch noch einen ohmschen Widerstand darstellen).
Ein Lautsprecher mit zu niedriger Impedanz am Ausgang stellt also für einen Verstärker quasi (sehr vereinfacht) einen Zustand nahe dem Kurzschluß dar.
Dummerweise ist die ganze Chose auch noch frequenzabhängig (vereinfacht: Impedanz = Frequenzabhängiger Widerstand), d.h. es kann vorkommen, dass ein Lautsprecher zwar eine Nennimpedanz von 8 Ohm besitzt, diese bei einigen Frequenzen aber deutlich unter 8 Ohm fällt (oder auch deutlich darüber steigt).
U.U. funktioniert also die Kombination aus Endstufe und Box in einem weiten Frequenzbereich, in einem schmalen Bereich aber kann es vorkommen, dass die Impedanz zu weit sinkt und die Schutzschaltungen den Verstärker abschalten.