Dorische Bebopskala = Dorisch + chromatischer Durchgangston zwischen b3 und M3.
Gerade erst bemerkt, aber: Dazwischen gibt es keinen chromatischen Durchgangston. Welcher soll es denn jetzt sein? So wie bei ionisch zwischen 5 und 6?
Aber ändern tut das alles auch nichts an meinen vorherigen Statements. Es gibt schlicht und ergreifend keine Bebop-Skala.
Chromatische Annäherungen (
Engl. oft "Targeting") zu üben macht desungeachtet enorm viel Sinn.
Gruß
Sascha
---------- Post hinzugefügt um 17:31:03 ---------- Letzter Beitrag war um 17:10:54 ----------
All diese Skalen unterliegen folgendem Prinzip:
Man fügt einer heptatonischen Tonleiter einen Ton hinzu und erhält somit eine Achttonleiter. Sinn und Zweck dieser Vorgehensweise ist es beim Spielen von Tonleitern, oder aber auch nur Tonleiterausschnitten, das Gefälle Spannung -> Auflösung immer gegenwärtig zu haben.
Leider auch gerade erst entdeckt, von daher sorry...
Aber dennoch: Ja, ich weiß, dass auch der allgemein sehr angesehene Herr Jungbluth mit solcherlei Erklärungen um die Ecke kommt. Das macht sie nicht ein bisschen weniger hanebüchen.
Plötzlich gesellt sich zu einem an sich komplett harmonisch-melodischem Sachverhalt ein rhythmischer? Denn anders ist diese Erklärung nicht zu werten. Das Verhältnis Spannung -> Auflösung und Offbeat -> Onbeat ist nur dann zu halten, wenn man schnöde Sekunden spielt. Und welcher gute Improvisator macht das? Nehmen wir dann noch die gerne in Jazz und Artverwandtem benutzte "Offbeat Phrasierung" hinzu, wird es noch viel viel absurder.
Für gewöhnlich spielt man den Spannungston auf den Downbeat und den darauf folgenden Auflösungston auf den Upbeat. Diese Vorgehensweise verstärkt das Spannungsgefälle.
Bitte? Das ist Akademikerjazz vom Feinsten und in absolut keinster Weise praktisch haltbar. Nicht einmal annähernd. Ich muss leider Gottes so weit gehen, das als kompletten Unsinn zu bezeichnen, denn es entspricht keinerlei gängiger Praxis.
Nur als Beispiel: Es ist durchaus nicht unüblich, einen Ziel- bzw. Melodieton auf Beat 1 zu finden (folglich ein Downbeat). Diesen etwa über eine chromatische Durchgangsnote (kann natürlich ebenso diatonisch sein) auf Beat "4 und" anzunähern ist ebenso üblich. Damit ist deine Äußerung bereits komplett ad absurdum geführt.
Oh ja, wenn wir es mit der o.g. "Offbeat Phrasierung" zu tun haben, dann mag deine Aussage zutreffen. Aber selbst im Jazz werden nicht alle Zieltöne auf den Offbeat gesetzt. Es gibt oftmals eher eine Akzentverschiebung von Onbeat zu Offbeat, bspw. über 3er-Überlagerungen (im Swing etwa gut per punktierter Viertel zu erreichen).
Und wie gesagt, das Ganze funktioniert sowieso nur, wenn man in Sekunden hoch und runtergniedelt. Und wenn man das so macht, ist dein erster Job auch ganz gewiss auch dein letzter.
Von daher eben: Absolut praxisfremder Akademikerkram.
CUDO II, du magst von Theorie ja mehr Ahnung als fast jeder Andere hier im Forum haben, aber diese Äußerungen sind wirklich so praxisfremd, wie es nur geht.
Gruß
Sascha