[Bauthread] One Pure Beauty

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Hallo,
da hier zwar massig E-Gitarren- sowie Bass-Eigenbauthreads vorhanden sind, aber sehr wenige (oder gar keine?) davon im Akustik-Bereich, habe ich mir gedacht, dass es für manche evtl. ganz interessant sein könnte, wenn ich den Bau meiner nächsten Akustik auch mal hier im Forum dokumentiere.

Wundert euch nicht, wenn manche gezeigten Arbeitsschritte etwas notdürftig aussehen, die Gitarre entsteht nicht im meiner "Haupt"-Werkstatt, sondern in meiner austattungsmäßig noch nicht ganz angeglichenen Werkstatt bei mir zuhause. Mit etwas Geduld, die beim Gitarrenbau sowieso notwendig ist, bekommt man auch mit einfach(st)en Mitteln, ein überzeugendes Ergebnis!

Aus selbigen Grund baue ich diese Gitarre auch ohne Form - geht genauso gut.


Spezifikationen

Name: Orchestra Ebony
Bauform: OM, Übergang am 14. Bund
Boden und Zargen: Honduras-Mahagonie
Decke: Alpenfichte
Beleistung: modifiziertes X, scalloped
Hals: 1-teilig Honduras-Mahagonie, spanischer Halsfuß, 645mm Mensur, 45mm Breite am Sattel
Griffbrett: Ebenholz, keine Inlays, Radius bin ich mir noch nicht ganz sicher
Kofplatte: geschlossen, Ebenholzfurnier
Ränder: Ebenholz
Rosette: Ebenholz
Backstripe: dünn, Ebenholz
Steg: Ebenholz, ohne Stöckerl
Sattel & Stegeinlage: Knochen, kompensiert
Mechaniken: ebenfalls noch nicht entschieden - wahrscheinlich Waverly's mit Ebenholzflügeln
Lackierung: Nitrocellulose


Wie der Name schon erahnen lässt, spielt hier Ebenholz eine tragende Rolle. Es soll der eher schlichten Gitarre, die Ausstrahlung geben, die ich so liebe. Ein Ebenholzgriffbrett ohne nervige Inlays finde ich einfach nur schön!



Morgen gehts los - erwartet allerdings ein nicht zu hohes Tempo, da nebenher noch 2,5 andere Gitarren im Bau sind.




Gruß
Moor
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Da darf man gespannt sein. Ich freu mich schon auf Deine Dokumentation. :)
 
Wow..
Das dürfte mehr als interessant werden..
Mal sehn was drauß wird, denn erfahrungsgemäß ist akustisch schwerer zu bauen als elektrisch..

lg Remiel
 
Bin auch gespannt was draus wird... :D
Aber mehr weil diese für mich selbst ist. (Nicht dass man sich da mehr anstrengt, als bei Kundenanfertigungen.....)



Baubericht Teil 1

Hatte heute doch etwas mehr Zeit als erwartet, also habe ich eben Boden und Decke gefügt.
Auf den Bildern zu sehen ist eine sehr simple aber effektive "Vorrichtung" zum Fügen - auf eine Grundplatte habe ich eine weitere Platte sowie die Decken- bzw Bodenhälften gelegt und erhalte so mit dem Hobel einen absolut rechten Winkel.
Man muss eben solange arbeiten, bis die Hälften exakt gefügt sind, bzw kein Spalt zu sehen ist, oder irgendwo beim gegeneinander bewegen zu wenig Widerstand zu spüren ist - wenn es zur Mitte etwas hohl wird (natürlich nur so wenig, dass sich der Spalt ohne viel Kraft schließen lässt), ist auch kein Problem.

Die Deckenhälften beim Fügen:






Das Gleiche beim Boden:






Sind Holzspäne nicht einfach wunderschön.... :)


Verleimt sind die Hälften auch schon, wobei ich beim Boden den Ebenholzspan direkt mit eingeleimt habe, anstatt später noch einen "Kanal" zu stechen.
Bilder davon gibts aber leider erst morgen, ich hab jetzt Feierabend....! :D



Gruß
Moor
 
Eine Frage mal..
Ich kenn mich technisch nun nicht so aus, daher kann ich aus dem Bildern nicht ersehen, was ich frage..
Ist/wird die Decke massiv?
Oder gar der ganze Korpus?

lg Remiel
 
Hi Remiel,
diese Frage verstehe ich nicht ganz.
Die Decke ist massive Alpenfichte, Boden und Zargen massives Honduras-Mahagonie.
Aber wieso sollte der ganze Korpus massiv sein, das ist doch eine akustische Gitarre?


Gruß
Moor
 
Hey v.!
Ja.. wie erklär ich das jetzt, ohne selbst als Depp dar zu stehen..

Also bei den Gitarren gibt es auch Unterschiede bezüglich des Holzes..
Es gibt Gitarren mit gesperrter Decke, mit Massiver Decke und sogar Gitarren bei denen der ganze Korpus massiv ist.
Natürlich ist der Korpus hohl, es bezieht sich nur auf das Holz.
Aber ich denke mal, wenn es massives Holz ist, wird es Vollmassiv werden..
Aber ehrlich gesagt, ich bin mir auch nicht sicher..

lg Remiel
 
Niemand stempelt hier irgendwen als Depp ab! Zumindest sollte das keiner..

Du hast schon Recht mit deiner Vermutung, Boden, Zargen und Decke sind vollmassiv.


Gruß
Moor
 
Gut..
Wenn alles vollmassiv ist, dann wird der Kopus auch vollmassiv sein..
Bzw. als vollmassiv gelten..
Mensch.. die Gitarre könnte am Ende sogar noch richtig gut klingen..
Aber ich bin noch vorsichtig mit Euphorie, eine Western zu bauen ist verdammt schwer!

lg Remiel
 
.... ;)
Eine schwere Geburt.... :D


Meine erste ist das allerdings bei weitem nicht, du brauchst du also keine Sorgen zu machen, ob das was wird. Die Frage ist nur, ob es das wird, was ich mir vorgestellt habe...
 
Ach du, ist nicht dein erster Thread den ich verfolge, deswegen bin ich ich optimistisch.. :)
Ich finds halt echt interessant, weil sich ja sehr wenige an akustische Gitarren rantrauen..
Gut, es gibt jetzt natürlich gravierende Unterschiede hierbei:
Einige holen sich ein Set zum "zusammenstecken", was man danach auch gleich wieder in die Tonne treten kann, andere lassen sich eine Gitarre bauen. Wenn ich eine Freundin von mir mit ihrer Gitarre sehe, ist eine 12 Saitige für über 3000€, dann frage ich mich schon, ob man da selbst wirklich solch eine Qualität erreichen kann. Denn die ist wikrlich.. wow.

lg Remiel

edit: Wobei ihre Gitarre natürlich einen Traum an Gitarre darstellt. Aber auch eine Gitarre um 500€ finde ich mehr als erstrebenswert.
 
Guten Morgen,
versteh mich jetzt bitte nicht falsch, wahrscheinlich bin ich einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden. Aber irgendwie trifft es mich schon ein bisschen, wenn du meinst du bist optimistisch, dass es eine Gitarre im 500€-Preisrahmen wird...

Naja, wie gesagt - bin wohl etwas sensibel heute morgen. Ich fahr jetzt in die Werkstatt.


Greetz
Moor
 
Hier mal neue Bilder:

Die Decke beim Zusammenleimen - der ganze Krust der draufsteht dient zur Beschwerung. Ist in dem Ausmaß aber eigentlich nicht nötig.


Und hier der verleimte Boden mit Ebenholzspan - der Span wurde mit Hohlbeitel und Hobel plan zum restlichen Boden gemacht.




Gruß
Moor
 
Guten Morgen,
versteh mich jetzt bitte nicht falsch, wahrscheinlich bin ich einfach mit dem falschen Fuß aufgestanden. Aber irgendwie trifft es mich schon ein bisschen, wenn du meinst du bist optimistisch, dass es eine Gitarre im 500€-Preisrahmen wird...

Naja, wie gesagt - bin wohl etwas sensibel heute morgen. Ich fahr jetzt in die Werkstatt.


Greetz
Moor

Ouh.. das tut mir nun leid.. so war es wirklich nicht gemeint..
Eigentlich waren diese Posts gar nicht auf einander bezogen.
Ich meinte ich sehe dem optimistisch entgegen, da ich viel von deinen Arbeiten halte.
Darüberhinaus würde ich für mein persönliches Empfinden schon sehr zufrieden sein, wenn eine selbst gebaute Gitarre letztendlich eine Qualität einer 500€ Gitarre hat.
Wie viel deine nun rein vom Material und Arbeit wert sein wird, kann und möchte ich auch nicht sagen, da ich mich damit einfach zu schlecht auskenne.
Aber ich bin durchaus in dem Glauben, dass sie wesentlich mehr wert sein kann.

Friden ? Bitte.. :redface:

lg Remiel
 
Es herrschte nie Unfrieden... ;)
 
Hi

wenn ich die Bilder richtig deute, sind Boden und Decke noch roh.
Werden die NACH dem Verleimen noch abgerichtet/gehobelt, da unter Druck ja die Leimfuge platzen könnte, oder ist der Sägeschnitt so fein, daß nur noch geschliffen werden muß?

*flo*
 
Hallo Flo,
das siehst du richtig - die sind beide noch relativ roh.

Beim Boden muss ich noch ein wenig Hobeln, die Decke ziehe ich durch eine sogenannte Abrichtmaschiene und checke sie nach jedem Durchgang (Klopftest, Elastizität,...), bis die optimale Stärke erreicht wurde.
Dass die Leimfuge platzt besteht keine Gefahr, zumindest nicht, falls sauber gefügt wurde...


Gruß
Moor
 
Dass die Leimfuge platzt besteht keine Gefahr, zumindest nicht, falls sauber gefügt wurde...


Gruß
Moor

Erstaunlich
Normalerweise wird ja (in der Schreinerei) erst mal grob abgerichtet/gehobelt
um Risse (und das muß ja nicht unbedingt die Leimfuge sein) unter Druck zu vermeiden
Dann würde mich interessieren, wie das Holz zum trocknen gelagert wurde.
Ich habe noch kein trockenes Sägefurnier gesehen (auch nicht als Riftschnitt), daß nicht wenigstens, bei einer Breite von ca 25 cm (schätze ich), leicht gewölbt war.
Und nachdem die Hälften wohl gespiegelt sind= Wölbung einmal nach oben und nach
unten, bin ich schon überrascht, daß es da keine Problem gibt.
Aber man lernt ja nie aus.

*flo*
 
Hallo Flo,
da hast du recht.
So roh sind sie nun aber auch wieder nicht... Der Bereich in dem noch gearbeitet werden muss liegt im Bereich von wenigen Zehntelmillimetern (maximal 15 beim Boden, fühlt sich aber so an, als würde weniger nötig sein).
Die Stücke wurden selbstverständlich schon vorher grob abgerichtet, allerdings hatte ich sie auch wieder für kurze Zeit eingelagert und das finale Abrichten folgt wie gesagt eh erst am Schluss mit Klopftest etc.

Da hatte ich dich wohl falsch verstanden - tut mir Leid.


Gruß
Moor


Edit:
Hallo Flo,
nochmal bezüglich der Trocknung - (industriell) ist das schon möglich. Hier mal ein kleiner Auszug aus einer Email an einen Kunden, der mich bzgl der kompletten Durchfärbung mehrerer Furniere kontaktiert hatte:

[...]
Jetzt kommt der Knackpunkt:
Sie machen im Prinzip ein massives Stück Holz (denn nichts anderes ist
natürlich auch ein Furnier)
klatschnass!! Das Furnier wird sich dadurch sehr wellen. Sie werden sehen,
was es bedeutet wenn man sagt:
"Holz arbeitet". Das steckt dann ganz plötzlich sehr viel Bewegung drin!
Das Problem ist bei dem ganzen Vorgang das anschließende Trocknen. Sie
können nicht davon ausgehen,
das die "Wellen" beim Trocknen wieder verschwinden.

In der Industrie bewältigt man dieses Problem mit sogenannten
Bügeltrocknern. Bedeutet, das nasse Furnier
wird durch warmes Glattbügeln gleich getrocknet...
[...]


Nur mal, falls dich die Materie doch mehr interessiert.
Greetz
Moor
 
Zuletzt bearbeitet:
So,
ein kleines bisschen habe ich heute auch geleistet.... :D

Die Reifchen wurden zurechtgesägt und geschlitzt - aus Mahagonie und "reverse":







Ebenholz-Binding und -Kopfplattenfurnier wurden fertiggestellt:




Das Holz für die Leisten wurde zurechtgesägt - etwas viele, aber da werde ich auch noch selektieren:





Greetz
Moor
 

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