Gibt gute und etwas schlechtere News
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Gute News: Es war natürlich genau der Fehler der verdrehten Primäranschlüsse am AÜ...die Leitung reichte zum Glück auch noch. Und siehe da---> Amp läuft.
Hab erstmal ein bisschen über das Captor und IRs am PC damit rumgefuhrwerkt aber...oh mary, der Amp ist schwierig einzustellen. Es lässt sich echt viel bewerkstelligen, aber die einzelne Einstellung der Gainstufen mit Gain 1/2, den Bright-Switches die auch noch Gain hinzufügen, dem ERA-Schalter UND dem Pussy Trimmer, da hat man schon bissi was zu machen
. Was aber sofort auffällt ist dass der Amp bei entsprechender Einstellung einfach nicht ins Matschen gebracht werden kann. Nicht verwunderlich, dass Bands wie Meshuggah eine modifizierte Version dieses Amps zum Recording benutzt haben.
Was mir bisher auffällt:
- Der 80s und Modern-Mode unterscheidet sich nicht ganz so stark wie ich ursprünglich dachte. Hab bisher 20V und 12V-Zener-Dioden benutzt...vllt. lässt sich hier nochwas einstellen um überzeugendere Mid-Gain-Sounds rauszubekommen, ziemlich bissig ist der Amp nämlich schon in jedem Mode mit Dioden
- Der Lautstärke-Drop der Dioden-Modes im Vergleich zum Normal-Mode ist ja wirklich erheblich
. Da werd ich mir evtl. was einfallen lassen müssen, den 60s-Mode vllt. noch per Schalter mit nem Vorwiderstand zu dämpfen und den gesamten Amp am gepufferten FX-Loop nachzuregeln. Denn selbst wenn ich in Zukunft eine Kanalumschaltung dazubaue, ist in diesem Zustand der Amp wirklich nur auf "ein einziger, variabler Sound" ausgelegt. Da muss man den Master schon ziemlich nachregeln.
- Clean ist nicht ganz die Stärke des Amps, zumindest nicht so wie er aktuell tönt. Entweder stimmt da was von den Einstellungen noch nicht oder ich erwarte zu viel, aber der Amp wird selbst mit zurückgedrehtem Pussy Trimmer und Gaineinstellungen vor 12 Uhr nicht richtig "Plexi Clean". Vllt. muss man dann aber auch eine Art NVM-Einstellung fahren, also Master-Volume auf Anschlag und mit den einzelnen Gainreglern hantieren, der Amp wird nämlich sonst schnell ziemlich leise.
- Gain satt geht dem Gerät natürlich äußerst locker von der Hand. Klingt immernoch nach Marshall, aber mit einem "drückenderen" Rhythmussound den man auch von einem JVM nur schwer bekommt. Amerikanisch oder SLO-like klingt er aber noch lange nicht, da merkt man schon was Modell gestanden hat für den Amp
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Kommen wir nun zum Unerfreulichen: Aktuell gibt der Amp in Ausgangskonfiguration leider keinen Mucks mehr von sich
. Das ganze passierte einfach so, als ich nen Bright-Switch umlegen wollte. ABER: Die Endstufe funktioniert noch einwandfrei, Musik oder Gitarre in den FX-Return klingt ganz normal. Sind auch keine Sicherungen gefallen oder sonst irgendwelche physikalischen Auffälligkeiten auszumachen. Die ON-OFF-ON Switches schalten alle noch regulär um.
Hab jetzt mal gestern mir kurz Zeit genommen, das Eingangssignal (per abgespielter MP3) auf verschiedene Positionen mit einem auf Strom gestellten Multimeter im Signalpfad zu patchen (Disclaimer an die Mitlesenden hier: Vorsichtig sein wenn man nicht das Gebaute gleich wieder schrotten will
), bekomme aber unterschiedliche und recht uneindeutige Ergebnisse. Anscheinend wird irgendwo das Signal nicht sauber verstärkt. Was ich feststellen konnte war:
- Eingang auf FX-Loop liefert normale Lautstärke, aber logischerweise dumpf weil jegliche Gain- und EQ-Teile ja bypassed sind.
- Signal hinter dem Gain2-Poti (vor den parallelen 470k/560pF) liefert ein sehr lautes und vom Verzerrungsgrad passendes Signal... zum Glück war nur die Loadbox dran
. Hinter dem 470k ist das Signal - wer hätts gedacht - natürlich deutlich leiser.
- Zwischen 2A und 2B gibts keinen DC-freien Abgriff. Am Era-Switch ist das Signal von der Laustärke vergleichbar, aber hier auch schon sehr leise. Wundert mich dass da nicht mehr geht, auch wenn V2A ja anscheinend nur ein Kathodenfolger ist.
Interessanterweise ändert sich das Signal quasi nicht wenn ich den Era-Switch betätige. Ich mutmaße mal, dass die Clipping-Dioden schlichtweg nicht genug Signal sehen um hier zu clippen.
- Hinter Master bzw. am Treble-Abgriff ist der Unterschied sehr gering, da scheint aber auch soweit alles zu funktionieren.
Ich wittere dass irgendwas mit dem Triodensystem von V2B nicht ganz stimmt, da hätte ich das Signal deutlich lauter erwartet - gerade vorm Master-Volume. Muss da wohl nochmal alle Spannungen checken...ist aber seltsam dass das Gerade beim Umlegen eines Bright-Switches passiert ist.
Zum Ende nochmal ein paar Fotos vom ganzen Aufbau: