Eine entscheidende Rolle spielt der
Keilwinkel!
http://de.wikipedia.org/wiki/Keilwinkel
Je kleiner der Keilwinkel, desto schärfer das Werkzeug. Die Schneide nimmt aber auch viel leicher Schaden und kann die auftretenden Kräfte nicht verteilen. Bei einem relativ leichten Widerstand (Papier, Haare, Fußnägel ...) darf der Keilwinkel klein sein.
Saiten sind meistens aus Stahl, oft mit Nickel (sau hartes Zeug) beschichtet.
Da braucht man einen großen Keilwinkel um die Kräfte zu verteilen.
Zudem haben Scheren immer einen
Freischliff!
Wer sich eine Schere genauer ansieht wird feststellen, dass bei geschlossener Schere Luft zwischen den "Keilen" ist. Eigentlich überkreuzen sich die Klingen einer Schere. Die Klingen sind aber so biegsam, dass die Schneiden aneinander vorbeirutschen und sich spreizen können. Genau das würde bei einer Saite dazu führen, dass die Klingen vorzeitig gespreizt werden. Zudem ist der Hebelarm bei den meisten Scheren sehr ungünstig.
Bei einem Seitenschneider treffen die Klingen aufeinander. Seitenschneider haben einen großen Keilwinkel. Sie scheinden weniger, sie quetschen das Material mehr auseinander.
Selbst Blechscheren sind ungeeignet für Saiten, da auch sie aneinander vorbeigleitende Klingen haben. Man braucht zwei Keile, die aufeinanderschlagen und die Saite zerquetschen.
Der"Nagelknipser" geht im Prinzip schon, weil auch hier die Schneiden nicht aneinander vorbeigleiten. Allerdings sind die Keilwinkel zu groß (da eigentlich weiches Material zerteilt werden soll).
So; waren meine 3,5 Jahre Ausbildung zum Industriemechaniker doch nicht vergebens.
Andreas