Bass solo

  • Ersteller meisterdenker
  • Erstellt am
Hybrid_ep schrieb:
aber ich versteh immer noch nicht diese griffbrett tabelle von volare! .... also ich seh da gar nicht durch um genau zu sein ... :(
Der von mir gepostete Fingersatz der Dur- bzw. Molltonleiter ist ja auch nur der Anfang. Damit lässt sich auf sehr einfache Weise ohne großes Nachrechnen bestimmen, welche Töne zu einer bestimmten Tonart gehören.

Beispiel: Gefragt ist G-Dur. Ich spiele also meinen Dur-Fingersatz von G aus und komme auf folgende Töne:

G - A - H - C - D - E - Fis und wieder C.

Soweit alles klar? Ok :great:

Das heißt ja aber nichts weiter, als dass dies die Töne sind, die in der Tonleiter vorkommen. Und zwar UNABHÄNGIG VON IHRER POSITION AUF DEM GRIFFBRETT!

Das heißt im Klartext, dass JEDES G, A, H usw., dass du auf dem Griffbrett findest, zu der Tonleiter gehört und deswegen auch benutzt werden "darf".

Volare hat nichts weiter gemacht, als zu jeder Tonart die dazugehörigen Töne aufzuschreiben und die Position aller dieser Töne auf dem Griffbrett zu markieren. Das sieht dann allerdings auf den ersten Blick zugegebenermaßen nicht sehr übersichtlich aus. Deswegen unterteilt man sich das Ganze auch in sogenannte "Lagen" und dazugehörige Fingersätze. Aber das wäre dann schon der nächste Schritt.

Und nachdem du dann die ganzen Fingersätze kannst, hast du die Pflicht hinter dir und kannst zur Kür übergehen: MUSIK machen, d.h. das vorhandene Material KREATIV einsetzen, neue Melodien und Phrasen erfinden, kurz: Deine Persönlichkeit einbringen.

Nur die Skalen zu kennen hilft einem zwar weiter, ist aber alleine noch keine Musik. Auch wenn manche Schnell- und Vielspieler (gerne auch aus der Dünnsaiter-Fraktion :D ) das zu glauben scheinen.

Damit sollte auch dieses Rätsel gelöst sein :)


Hybrid_ep schrieb:
ich seh da auch nicht durch.... wenn die gitarre Em spielt... warum spielt man dann töne die gar nicht in der e moll tonleiter vor kommen ? und wie kommt man darauf ?
Dass die Gitarre gerade Em spielt muss nicht zwangsläufig heißen, dass die zugrunde liegende Tonart des Songs auch Em ist. Es könnte z.B. auch C-Dur sein. Oder D-Dur. Oder oder oder...

Um die Tonart zuverlässig zu bestimmen, braucht man einige wenige Grundkenntnisse der Harmonielehre, die ich jedem ernsthaft bassenden Mucker dringend ans Herz legen würde. Stichworte wären Ionisches System ("Kirchentonleitern"), Drei- und Vierklänge, Stufen und Stufenakkorde.

Das hat auch nix damit zu tun, dass man nur noch theoretisierend durch die Welt rennt und "seelenlose Skalen" durch die Gegend dudelt, sondern es heißt, dass man wenigstens in etwa weiß, was man da spielt und welches Tonmaterial dazu passt. Kurz: Es ist grundlegendes Handwerkszeug! Und schwer zu lernen ist es entgegen anders lautenden Gerüchten auch nicht! :rolleyes:


Hybrid_ep schrieb:
und ist es immer wichtig das ich mich an ein schema halte, oder kann ich auch töne hinternander spielen , die nichts miteinander zu tun haben, sich aber gut so angereit an hören ?
Wer soll dir denn verbieten, die Töne zu spielen, die dir gefallen? :D

Es gibt keine "Jazzpolizei", die dich von der Bühne zieht, wenn du Töne spielst, die nicht zur Tonart gehören. Genau das kann ja auch u.U. den Reiz ausmachen.

Die ganzen Skalen und Schemen sind zuallererst nur ein Ordnungssystem, um die ganze Materie ein wenig übersichtlicher zu machen. Es sind keine Vorschriften!

Und den ewigen Streit zwischen "nach Gefühl spielen" gegen "nach Theorie spielen" kann ich auch nicht mehr hören. Ich finde, für ernsthafte Mucker gehören Grundkenntnisse in der Harmonielehre genauso zum Handwerkszeug wie diverse Spieltechniken. Aber selbstverständlich wird aus Skalen und Schemata erst durch die individuelle Persönlichkeit und Kreativität auch Musik.

Kein Mozart, kein Bach oder Beethoven hätte je ohne fundierte Kenntnisse der Harmonielehre seine Werke schreiben können. Die großen Komponisten waren ausnahmslos fantastische Theoretiker (also Handwerker) UND unglaublich kreative Menschen.

LeGato
 
cool.. ich beginne zu verstehen, danke für die ausfürliche antwort !!!:great:
 
Moan, hatte gedacht, dass ich getz son paar Karma Punkte krieg, aber war wohl zu schlecht erklärt :(:(:(


Naja zum thema Theorie<-> Praxis: Meiner Meinung nach kann man ohne Theorie gut klarkommen, ABER ein gewisses Grundwissen vereinfacht alles total, bzw. man kann schneller zu etwas improvisieren... Und soviel Arbeit ist es ja auch nicht... Bissl Fingersätze, bissl dies bissl das...
 
Hi,
so ich melde mich erst jetzt wieder da ich Internet probleme hatte...
Also die Tonleitern klappen eigendlich schon so einigermaßen...(mit dem einen Fingersatz)
Aber wie kann ich den Fingersatz bzw. die Tonleitern in ein Solo einbauen...?
Was brauch ich noch ausser den Tonleitern?
Ich probier zwar die Tonleitern irgendwie einzubauen, doch es hört sich dann total schief an...
Habt ihr da noch ein paar Tips auf Lager??
MFG meisterdenker
 
@ meisterdenker...
du musst ja nicht stur z.B. bei Em die E-Moll Tonleiter einmal rauf und einmal runter spielen. Sondern die Töne der E-Moll Tonleiter anders anordnen, so dass es klingt. So verbindest du das Gefühl und die Theorie :D

ein Beispiel:
ein Pattern für Am7 könnte z.B. so aussehen:
G -------------5---
D ---------5-7---7-
A -----5-7---------
E -5-8-------------

die fetten Töne sind die, die den Akkord zu dem machen was er ist: der Grundton A (5. Bund E-Saite) und die kleine Septime (5. Bund D-Seite) und dann die Oktave (7. Bund D-Saite)


---
generell vertrete ich aber auch den Standpunkt, um wirklich gute Solos hinzubekommen ist die Basis eine fundierte Harmonielehre, die man intuitiv und automatisch beherrscht und jederzeit von jedem Ton aus in jeder Tonart anwenden kann. Nur dann kann man wirklich gute Solos machen. Wenn man dazu noch das Gefühl mitspielen lässt, ist man genial.
Dafür muss man viel üben, aber das ist IMHO der einzige Weg, und ich bin natürlich auch noch auf dem Weg und noch nicht am Ziel ;)
 
Volare! schrieb:
[...]
[Ach ja.. eigentlich gibts noch 2 # und 2 b Tonleitern mehr :p das aber egal]

harte sache, is mir bisher noch garnicht aufgefallen...
da kann man mal sehn, was passiert wenn der songwriter immer die selben tonarten verwendet ^^
 
LeGato schrieb:
Und den ewigen Streit zwischen "nach Gefühl spielen" gegen "nach Theorie spielen" kann ich auch nicht mehr hören. Ich finde, für ernsthafte Mucker gehören Grundkenntnisse in der Harmonielehre genauso zum Handwerkszeug wie diverse Spieltechniken. Aber selbstverständlich wird aus Skalen und Schemata erst durch die individuelle Persönlichkeit und Kreativität auch Musik.

Könnte bitte jemand diesen Satz einrahmen und gut sichtbar aufhängen? Du sprichst mir aus der Seele!:great:
 
jo das klingt logisch. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann schnapp ich mir einfach die grundtöne aus einem lied, die ich spiele und verbinde dann z.B. die verschiedenen Tonleitern derjenigen Töne miteinander und änder dann noch ein bisschen dran rum, so dass es sich dann halt gut anhört. (mal grob ausgedrückt)... ?
Kann man des so sagen, oder lieg ich da falsch?
 
meisterdenker schrieb:
Wenn ich es richtig verstanden habe, dann schnapp ich mir einfach die grundtöne aus einem lied, die ich spiele und verbinde dann z.B. die verschiedenen Tonleitern derjenigen Töne miteinander
Mooooment mal! Wenn dein Gitarrist verschiedene Akkorde spielt, dann gehören die höchstwahrscheinlich alle zu EINER EINZIGEN Tonart. Du kannst dann nicht einfach die Akkord-Grundtöne schnappen, da 'ne Durtonleiter drüber legen und feddich... DAS dürfte allerdings wirklich etwas schräg klingen.

Lass dir vorher sagen, in welcher Tonart DER GESAMTE SONG ist. Dazu bestimmst du dann wie gehabt das Tonmaterial, und das kannst du dann auch komplett für dein Solo nutzen. Auch wenn der Gitarrist dabei die Akkorde wechselt. Schließlich bleibt er trotz wechselnder Akkorde (hoffentlich :D ) immer in der selben Tonart.

Also ist es eigentlich einfacher als von dir oben geschildert :great:

[edit]

Mal ein Beispiel:

Dein Gitarrist spielt in beliebiger Reihenfolge einige der folgenden Akkorde:

Cmaj7 | Dm7 | Em7 | Fmaj7 | G7 | Am7 | H7/-5

Dann wäre die zugrunde liegende Tonart C-Dur.

Alle gerade genannten Akkorde bestehen aus den Tönen der C-Dur-Tonleiter, also c, d, e, f, g, a und h. Daher kannst du diese sieben Töne (und deren Oktaven) relativ gefahrlos für dein Solo benutzen.

Das selbe in Grün natürlich mit anderen Tonarten...

[/edit]

LeGato
 
Um das Chaos komplett zu machen....vergiss die chromatischen Passing-Notes nicht ;)
Das bringt Spass und Farbe ins Spiel...
 
okai, dann werd ich mal unseren gitaristen fragen in welcher tonart die lieder sind und dann des mal abchecken....
Falls ich irgendwie nicht weiterkomm, frag ich einfach nochmal nach....
 

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