BASS box bauen

  • Ersteller steini92
  • Erstellt am
Immerhin ein Bauplan.

Leider ist das Ergebnis nicht sonderlich aufschlussreich dokumentiert. Messungen fehlen, die Beschreibung finde ich eher dürftig, auf mich wirkt das nicht sonderlich professionell.
Ausgelegt ist die Kiste aber auf den Kappa 15 LF. Du hattest bisher den Delta 15 LF verlinkt. Achtung, passt also nicht.

Zum Thema Holz: PA-Boxen baut man aus Birkenmultiplex. MDF, Spanplatte oder OSB ist alles ein mehr oder weniger schlechter Kompromiss. Mit dem entsprechenden Werkzeug lässt sich Multiplex auch gut verarbeiten.
 
Ok also Birkemultiplex.

Aber an der Grundform des der Bauanleitung kann ich mich doch orientieren, oder.
Leider finde ich kein für mich verständliches Programm bzw. Anleitung um Das Volumen und die Offnung zu Berechnen.
Könnt ihr mir da was empfehlen?
 
moin moin,

ich wollt Dich nicht runtermachen oder für nicht lernfähig erklären!
Aber Boxenbau benötigt ein gewisses erlernbares Grundwissen, einen Grundsatz an Werkzeug (besonders bei Hörnern schreit's dann meist nach CNC-Fräsen) und Meßinstrumenten, sowie Zeit und Geld für die Entwicklung.

Mal der grobe Ablauf einer Bassboxentwicklung:
0. Bestimmung des Ziels und daraus eine Auswahl der Bauform (Closed, BR, ...) und des Speakers treffen
1. Simulation in einem Programm nach eigenem Gusto (z.Bsp. WinISD)
2. Bau des Prototypen (aus billigem Material MDF, etc.)
3. Messen des Ergebnisses (Frequenzgang, Impendanz, Phase, Laufzeit, Membranhub, ...)
4. Interpretation des Deltas zwischen Simulation und Realität
5. Überlegen ob man nochmal bei Step 1 anfängt oder mit Hilfe von Veränderungen an Portlängen und/oder Speaker auskommt (dann zurück zu Step 2)
6. wenn alles gut ist Bau eines "finalen" Prototypen aus dem endgültigen Material - 15er Birkenmultiplex reicht bei entsprechender Versteifung zu 99% aus, es sei denn man baut Monsterkisten mit >18" Speakern und dem entsprechendem geplanten Tiefgang
7. Messen des Ergebnisses
8. Interpretation des Deltas zwischen Simulation und Realität
9. Wenn jetzt Ziel und Realität ein vertretbares Delta aufweisen ... "Habe Fertig :)"

Paar Tips noch zur "Verarbeitung"
- Speakon hat sich aus Kostengründen (z.Bsp gegen CaCom EP), nicht offen liegenden Kontakten (je nach Leistung gehen da >200V über den Draht), der Verriegelbarkeit und der Haltbarkeit (des Origninals) durchgesetzt
- als stabilste Verbindung der Boxbestandteile hat sich Verleimen + Verdübeln (Lamellolängsdübel) + Verschrauben bewährt. Um sich an den Außenseiten der Box das Spachteln und Schleifen zu ersparen, kann man da die Schrauben durch Runddübelstangen ersetzen und die einfach auf die richtige Länge sägen
- Außenkanten der Box sollten mit einem Radius ~1/2 der Materialstärke abgerundet werden, sonst kannst nach jedem Transport nachspachteln und lackieren
- um das leidige Problem der sich freidrehenden Einschlagmuttern zu umgehen, benutzt man Rampamuffen

Bei der Wahl des Amps gibt es immer wieder das Märchen ... "Der Amp MUSS um Faktor x größer sein als die maximale Belastbarkeit des Speakers" ... Logiker würden sagen falsche Aussage. Statistiker würden sagen, die Wahrscheinlichkeit der Richtigkeit dieser Ausage ist sehr groß ;)
- Überlastung eines Speakers ist idR vor dem Versagen des Selben zu hören
- Clipping der Endstufe welches meistens nicht zu hören ist, ist der größte Feind eines Speakers
=> daher resultiert dieses Märchen
Nimmt man jetzt eine zu kleine Endstufe mit eingebautem (z.Bsp. Peavey DDT) oder vorgeschaltetem Limiter (in vielen "aktiven" Weichen und den meisten DSPs) verschenkt man nur Leistung, aber der Speaker überlebt die ganze Aktion genauso.

Warum werden dann selbst gute und limiterbesitzende Amps überdimensioniert?
=> Nur was das Netzteil hinten aufnehmen kann und weitergeben kann, steht (nach Abzug der Abwärme) den Speakern zur Verfügung.
Es nützt einem ja nix wenn der Amp laut Datenblatt 2x1kW@xOhm liefert, aber nur maximal 6A aufnimmt :rolleyes:

Thermische Überlastung (wie z.Bsp. in einigen Horn- oder Bandpasskonstruktionen) oder Überschreitung der maximalen Auslenkung sind immer noch ein konstruktives Problem.

grüße, humi
 
OK, also erst einmal danke humi für die Checkliste.

ich habe mich jetzt einmal an die Simulation mit WinISD gemacht und habe festgestellt das es in dem Programm die Box nicht gibt, die ich verbauen will. Also habe ich das alles einmal selber eingegeben bin mir aber nicht sicher ob alles seine Richtigkeit hat.
Ich habe mit hilfe dieser Seite alles eingegeben
http://eminence.com/proaudio_speake...link=DELTA-15LFA&speaker_size=15&SUB_CAT_ID=2
und herausgekommen ist das
http://www.fotos-hochladen.net/uploads/unbenanntkxwgf9a8.jpg

stimmt alles was ich eingeben habe oder habe ich Mist gebaut.

und wenn alles stimmt warum zeigt mir das Programm an das die Box 1.20m hoch sein soll :eek:, muss die wirklich so hoch sein :confused: (ist ja fast so groß wie mein Ampeg und der hat 8x10er Boxen).
 
Den Xmax hast Du falsch eingegeben. 4,8mm = 0,0048M und nicht 4,8M :D

Das Programm gibt AFAIK nur Portgröße und - Länge sowie Gehäusevolumen an, aber nicht die Form.
 
Hallo Steini92,

jetzt habe ich fast den ganzen Samstag über damit verbracht, dich mit Informationen zu versorgen und Humi hat all das nochmal zusammengefasst und mit weiteren Details "gewürzt". Vielleicht solltest du diese bisher zusammengekommenen Infos nicht nur dazu nutzen, dein Projekt voran zu treiben sondern auch mal darüber nachdenken, ob ALLE Entwicklungsschritte wirklich komplett realisierbar sind. Bedenke dabei auch die Terminschiene, schließlich werdet ihr für euer Schulprojekt sicherlich auch einen Abgabetermin haben.
Wenn du dann zu dem Ergebnis kommst, dass die Aufgabe, die du dir da selbst stellst, etwas zu groß ist, dann solltest du nochmal über den Nachbau eines Bauvorschlags nachdenken.
Solltest du allerdings zu dem Schluss kommen, das die Voraussetzungen bei dir alle gegeben sind (Humi hat sie in seiner Einleitung nochmal gut zusammengefasst) dann wünsche ich dir viel Erfolg bei der Entwicklung und viel Spaß mit der fertigen Box.

Gruß, mHs
 
Also das Finanzielle ist bei den Komponenten kein Problem.
Also das elektronische Zeug ist ja bei thomann verfügbar
und Holz denke ich bekommt man im Baumarkt.

Die Terminsache ist auch eher nebensache, denn wenn sich herausstellt das es zu lange dauert dann stell ich einfach nen Prototypen hin und fertig. Dann bau ich lieber Zuhause in ruhe weiter. Zuerst gings mir darum einfach einen Sub zu bauen, aber jetzt nach all den infos für die ich überaus dankbar bin, danke an alle, gehts mir darum ein gutes Ergebniss zu erhalten.


Werkzeugtechnisch habe ich alles bis auf eine CNC-Maschiene wobei wir in der Schule jetzt auch eine bekommen und ich versteh mich mit dem Werkenlehrer ganz gut, also diese Möglichkeit habe ich auch wenn ich wirklich eine brauche.

Nur habe ichs ihrgendwie geschafft das ich was über elektronik kapiert habe...
 
Zuletzt bearbeitet:
nochmal ein paar Tips:
- verkleiner das Volumen der Box (~100l)
- erhöhe die Tunigfrequenz (~45Hz)
- 15mm langt als Holzdicke dicke aus
- das Stichwort bei den eckigen BR-Öffnungen am Rand der Box heißt "Eckports" (Suchfunktion führt Dich zu dem passenden Thead hier)
 
Ok
danke noch mal humi

nur noch eine Frage
Ich habe viele unterschiedliche Angaben zur Größenverteilung gelesen. Die einen sagen eher hoch die anderen das man eher in die tiefe gehen soll.
Macht das einen Unterschied? (in die Höhe bauen wäre mir lieber)
 
ob nun hoch oder tief, daß kannst Du halten "Jacke wie Hose" ... ich bin Freund von lieber tief bzw. Truckmaß (Außenmaße), also 48cm breit (bei einem 15er), 60cm hoch und die Tiefe ergibt sich ;)
Schlecht ist halt nur, wenn du in mehreren Ebenen die gleichen Innenmaße hast, dann potenzieren sich auch die Resonanzen.
 
ok danke für die infos.

Ich werde mir mal das ganze Zeug besorgen.
VIELEN DANK AN ALLE NOCH MAL

soll ich nen Update geben wenn ich fertig bin und wie er klingt (video oder ähnliches)????
 

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