Basotect - Flach oder in Pyramidenform?

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landmesser
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Moin allerseits,

ich würde in meinem Übungsraum und später auch im Studio gerne Basotect als Raumdämpfung einsetzen. dieses gibt es in flachen Platten und auch in Platten mit Pyramiden - ähnlich Noppenschaum.

Frage: Ergeben diese beiden unterschiedlichen Formen auch unterschiedliche Arten der Dämmung? Oder dienen Pyramidenplatten nicht nur als Absorber, sondern gleichzeitig auch als Diffusor? Ich bin eigentlich der Meinung, es zählt ausschließlich die Menge der Masse, bin mir aber nicht sicher ...

viele Grüße
landmesser

ps: Es geht nur um die Dämmung im Raum, nach draußen ist egal.
 
Eigenschaft
 
Du machst dir anyway nur die Höhen kaputt. Bau dir Steinwoll-Absorber.
 
Moin Jas23,

danke für die schnelle Antwort.

zum Verständnis: Übungsraum im Keller mit einem Teppich an einer Wand aufgehängt, auf dem Boden auch ein Teppich. Bass (Akustische Musik) ist kein Problem, aber es klirrt und hallt ohne Ende. Steinwoll-Absorber habe ich bisher nur als Bassfalle betrachtet.

viele Grüße
landmesseer
 
Nein. Steinwoll-Absorber lassen sich bei entsprechender Dicke und Grösse hervorragend als Breitbandabsorber verwenden- Schaum dämpft in der Regel einfach die Höhen und die oberen Mitten total kaputt, wenn er nicht gleich 2m Dick ist, und das geht dann ganz schön ins Geld. Ich würde mir ein paar Holzrahmen basteln, diese mit in Plastik eingepackter Steinwolle füllen und mit Stoff ummanteln. Kostet nichts, bringt recht viel. Gute Adresse bei Raumakustikfragen. (Mika ist hier HCA, ich denke mal, das geht klar.)
 
Gute diy-Anleitungen gibts trotzdem.. Johnslayers.com ist aber auch ein guter Tipp.
 
Ob Steinwolle oder Basotec ist kaum ein großer Unterschied. Basotec ist teurer und auch mechanisch empfindlich, kann man aber, wie anderen Akustikschaumstoff direkt aufhängen.
Für Steinwolle braucht man Rahmen. Ich habe nach rumprobieren die beste Löungs gefunden: 4 mal "Panele" (Rauhspund oder wie das heisst) an den Ecken mit Klötzen zusammengeschraubt, in die Bretter mit Lochkreisäge 70er Löcher gemacht. Damit wird es leichter und auch an den Seiten offen (-> mehr Fläche und minimal mehr Bassaborbtion). Darüber Stoff getackert. Wenn man Thermohanf statt Steinwolle nimmt muss man nicht mal die Rückseite verkleiden. Thermohanf ist etwas weniger effektiv, aber das merkt man sicher nur messtechnisch.

Entscheidend ist die Dicke. Als Minimum kann man 10cm annehmen. Drunter sollte es nicht sein. Besser 15 cm oder 20 cm. Vorallem wenn man auf zusätzliche Bassabsorer verzichten willen. Pi mal Daume absorbieren 10cm bis zu 200 Hz herunter. D.h. bei 200 Hz fangen sie langsam an. Um dann bei 500 Hz richtig (>=0.9) zu absorbieren.
Man kann auch einen Spalt zur Wand lassen. Also 10 cm dick aber 5 cm von der Wand weg. Das dehnt die Absorbtion zu tieferen Frequenzen hin aus. Ist aber niccht ganz so gut wie 15 cm Vollmaterial.

Pyramidenform ist Käse. Das ist nur weniger Material bei gleicher Maximaldicke.
 
Ich habe vor einiger Zeit vom Holger Siedler (Tonmeister/ www.ths-studio.de) den Tip bekommen, daß Homatherm flexCL bis runter auf 100 Hz absorbiert bei rund 10 cm Dicke.
(Lt. Datenblatt auf der Homepage: Längenbezogener Strömungswiderstand 43-76 kPas/m²)

Das werde ich im Herbst diesen Jahres mal versuchen in Angriff zu nehmen.
 
Moin Jas23,

danke für die schnelle Antwort.

zum Verständnis: Übungsraum im Keller mit einem Teppich an einer Wand aufgehängt, auf dem Boden auch ein Teppich. Bass (Akustische Musik) ist kein Problem, aber es klirrt und hallt ohne Ende. Steinwoll-Absorber habe ich bisher nur als Bassfalle betrachtet.

viele Grüße
landmesseer
Die Aussage macht es dann leichter, es geht Dir nicht um Absorption Bässe, sondern der klirrenden Mitten/Hochmitten wie zuviel Hall.
Hierfür ist Basotect in meinen Augen wie geschaffen.
10cm-20cm Dicke wählen, Anzahl der Platten wählen, unsymmetrisch platzieren, und das klirren, und hallen hat ein Ende.

Basotect ist ein hochwertiger Schallabsorber (dämmt den Schall nicht nach außen, absorbiert ihn), der lässt auch das Klangbild weitgehend neutral, absorbiert eben nur ungewollte Frequenzen.
Bei mir ist nur Basotect für die Tiefmitten bis Höhen im Einsatz.
Bässe, die bei Dir kein Problem sind, da sind dann fette Bassabsorber wie Plattenschwinger im Einsatz.

Überdämmung vermeiden, aber dazu hat man ja Ohren, und stellt dann überzählige Platten raus, und kann die bspw. an der Decke oder Wand im halligen Wohnzimmer nutzen ;)
 
Im Prinzip schon alle wichtigen Tips gesagt worden:

Generell ist wichtig nicht zu große Flächen zu haben, sondern sich zu erstmal überlegen wieviel % der Wand/Deckenfläche möchte ich absorptiv haben!
Hängt ab vom akustisch angestrebten Ergebnis, Geschmack, Budget, Aufwand etc. und dann diese Absorptionsfläche möglichst gleichmäßig zu verteilen.
Also lieber viele kleine Absorber, als eine Wand blank und eine andere mit Riesenabsorber.

Basotect für fertige simple Lösung, mindest Dicke 10cm (besser 15 oder 10+5cm Luft), der Klassiker.

Für DIY, simple Rahmen mit Homatherm Flex CL in 15cm, 1a performance.... u.v.a. keine Glas-/Steinwolle


....wenn man mag kann man ja hinterher nochmal ein paar gebrauchte Diffusoren kaufen und dazwischen hängen... erhöht den Spielspaß durch gleichförmigeren Nachhall.
 
Wir haben bei uns im Studio auf mobilen Stellwänden (zum Erstellen einer geräumigen "Gesangs-Kabine") auf Mic Höhe für die Sänger/innen anstelle von "normalen" Basotect, Pyramiden Basotect verbaut und mit Stoff bespannt. Ich muss zugeben, ich persönlich höre keinen Unterschied zu "normalem" Basotect. Aber es gibt hier einige Leute, die die Vocals so "fluffiger/leichter/unangestrengter" empfinden. Daher auch die Empfehlung das so zu bauen.
Und das nehme ich durchaus ernst. Von der Absorption (Daten Lage) her, nehmen sich beide Basotect Varianten nichts. Aber wenn es für einige eine hörbare positive Wirkung hat, dann immer gerne.

Topo :cool:
 
Ich habe vor einiger Zeit vom Holger Siedler (Tonmeister/ www.ths-studio.de) den Tip bekommen, daß Homatherm flexCL bis runter auf 100 Hz absorbiert bei rund 10 cm Dicke.
(Lt. Datenblatt auf der Homepage: Längenbezogener Strömungswiderstand 43-76 kPas/m²)

Da würde mich dann doch die Begründung insteressieren. Und was "bis 100Hz" herunter genau besagt. Absorbtionsgrad 0.1 oder 0.3 oder 0.5?
Zweitens, wenn das Zeug zu dicht ist, also einen sehr hohen Strömungswiderstand hat, dann absorbiert es auch wieder schlechter. Eine Stahlbetonwand hat z.B. einen sehr sehr hohen Strömungswiderstand. Aber diese reflektiert eher. Und so ist es auch mit Absorbern.
 
Ich kann nur wiedergeben, was er gesagt hat. Zumal ich mit der Materie nicht vertraut bin und somit auf Aussagen anderer angewiesen bin. :hail:
 
u.v.a. keine Glas-/Steinwolle
Bitte nicht immer in das selbe Ammenmärchen-Horn blasen. Steinwolle ist als Dämmstoff überall zu finden und als solcher nicht gefährlich. Einzig bei der Verarbeitung sollte man aufpassen, da sich die Fasern an der Haut festhaken und dann schrecklich jucken. Bei Glaswolle ist der Effekt noch etwas stärker.

Die Gefährlichkeit solcher Materialien bezieht sich vor allem auf Leute die tagtäglich Glaswollplatten zersägen und im entstehenden Staub arbeiten.

Spätestens wenn man die Steinwollplatten in Folie einschlägt fliegen auch garantiert keine Wollpartikel durch den Raum. Die Folie (die etwas dicker sein muss) bietet sich auch an um in den Höhen die Absorbtion etwas zu verringern um ein offeneres Klangbild zu bekommen.

Nachteil an Steinwolle ist, dass sie nicht sehr formstabil ist. Man muss also Rahmen bauen.

Edit: Die Bedenken gegenüber Mineralwolle rühren daher, dass früher tatsächlich sehr feine Partikel darin enthalten waren. Diese Partikel waren so klein, dass sie teils lungengängig waren. Das ist seeeehr schlecht. Die Produkte die man heute kaufen kann haben das Problem jedoch nicht mehr.
 
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Hier gibt's einen hervorragendes Tool um sich mal anzeigen zu lassen, was der Absorber so zu leisten in der Lage ist. Der rechnet auch mit verschiedenen Materialien in Kombination oder als Varianten im Vergleich.
Hier gibt's einen Raummoden-Rechner, der dir einen ungefähren Eindruck davon verschafft, wo die geeigneten Zonen zum Aufstellen der Absorber sind (je Frequenz - die dunklen Bereiche sind für die Aufstellung ideal).
Bei tiefen Frequenzen einfach mal ein Tool als Signalgenerator verwenden (ein Synth mit Sinuswelle tuts auch) und dann mal durch den Raum gehen, dann kannst du diese Bereiche auch selbst mit den Ohren wahrnehmen. Das ist schon ein Erlebnis, wenn das linke Ohr gerade ein Maximum empfängt und das rechte Ohr noch nicht :) - gilt aber auch nur für den Bassbereich, der anscheinend nicht dein Problem ist.

Ich habe als Material Steinwolle, Hanf und Basotect im Einsatz. Basotect verwende ich dort, wo ich offene Flächen habe, die ich unverkleidet lassen möchte - also eher aus optischen Gründen. Die Oberfläche von Basotect ist allerdings sehr empfindlich und wird schnell beschädigt (sieht dann eben nicht mehr gut aus). Steinwolle hat das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Du musst auf den richtigen Strömungswiderstand achten (bei kleinen Dicken eher höherer Strömungswiderstand, bei dickeren Absorbern möglichst kleiner Strömungswiderstand - probier's mal mit dem Akustik-Rechner aus, dann siehst du warum; und mit etwas Abstand zur Wand erhöhst du die Wirksamkeit eines Absorbers). Hanf ist deutlich teurer als Steinwolle und beschissen zu schneiden. Außerdem riecht's erst einmal wie im Kaninchenstall :). Dann gibt's auch noch Caruso Iso-Bond. Das Material ist leicht zu verarbeiten und ist in der Oberfläche nicht so empfindlich wie Basotect. Vom Preis her ist es ähnlich wie Basotect. Du kannst mit den entsprechenden Werten für den Strömungswiderstand die Wirksamkeit der verschiedenen Materialien im Rechner vergleichen.

Bei mir ging's um einen Mixraum, in dem auch der Bass optimiert werden musste. Da sind schon einige m³ Material verarbeitet worden, sonst erreicht man keine entsprechende Wirkung. Wenn es nur um den Höhenbereich geht, dann kann man deutlich (!) sparsamer mit dem Material umgehen. In deinem Fall scheint der Bass ja nicht so das Problem zu sein. Wenn es dir vor allem um harte Höhen und evtl. Flatterechos geht (klatsch mal in die Hände), dann reicht evtl. sogar ein dicker Vorhang (aus Molton 300g - oft auch "Bühnenmolton" genannt, doppelt so lang wie die Wand und in Falten aufgehängt). Sonst lautet die Regel: Bei gegenüberliegenden Flächen immer eine Wand behandeln (oder eben spiegelbildlch behandeln/nicht behandeln). Wichtig ist aber auch: Auch die Decke ist eine "Wand" im akustischen Sinne!

Fazit: Du kannst Basotect oder Caruso Iso-Bond kaufen, wenn du das Material einfach nur an die Wand / Decke kleben willst (z.B. mit doppelseitigem Klebeband). Du bezahlst allerdings einen hohen Preis für das Material. Mit Steinwolle oder Hanf hast du bei der Verarbeitung mehr Arbeit. Steinwolle ist gegenüber allen anderen Materialien allerdings deutlich günstiger und lässt sich leicht verarbeiten. Mit der Entsorgung ist das so eine Sache: In manchen Bundesländern kannst du Mineralwolle nur noch gegen horrende Gebühren zurückgeben (gilt als Sondermüll; ist vielleicht anders, wenn du nachweisen kannst, dass das Material aus aktueller Produktion stammt).
 
Bitte nicht immer in das selbe Ammenmärchen-Horn blasen. Steinwolle ist als Dämmstoff überall zu finden und als solcher nicht gefährlich.

Das ist so nicht ganz richtig. Es gibt Menschen, die mit Asthma Anfällen, sehr empfindlich auf Steinwolle Partikel in der Luft reagieren.

Topo :cool:
 
...nur noch gegen horrende Gebühren zurückgeben (gilt als Sondermüll; ist vielleicht anders, wenn du nachweisen kannst, dass das Material aus aktueller Produktion stammt).
Und da fängt der absolute Schwachsinn an, da Mineralwolle zu 100% wiederverwertbar ist. Das geht mit diesen hirnverbrannten Entsorgungsnachweisen in der Industrie soweit, daß komplette Mengennachweise geführt werden müssen über Material, welches die Produktionshallen nie verläßt.
Sämtliche Abfälle, die durch das Formatschneiden entstehen, wandern auf direktem Wege wieder in die Ofenstrecke, müssen aber als Sondermüll nachgewiesen werden.
 
Moin allerseits und danke für die vielen Antworten. Zu eurer Information mein weiteres Vorgehen:

- Ich werde nur quaderförmiges Basotect verwenden, da mehr Dämmung in gleichem Rauminhalt. Ich habe gerade vier Platten 50*50*5 montiert, das geht einfach mit einem Dübel, einer Schraube und einer Scheibe mit Loch ;-) sogar unter der Decke. Werde jetzt die freien Flächen im Raum erstmal genauso behandeln - pro freie Fläche viermal 50 * 50. Zur Deko werden die mit bunten Tüchern bespannt, rein hippiemäßig wild durcheinander. Wenns nicht mehr so hallt, vielleicht noch ein paar Diffusoren gegenüber von den Boxen.

- Zum Selbstbau mit Mineralwolle: Würde ich in Betracht ziehen, wenn ich mehr Zeit hätte. Aber Basotect entspricht meinen handwerklichen und zeitlichen Ansprüchen mehr. Selbstbau vielleicht, falls ich mal eine Bassfalle brauche, die wird gekauft dann doch teurer.

Zum Schluß eine letzte Frage: Ist es sinnvoll, die Ecken oben mit drei Platten bevorzugt zu dämmen?

Viele Grüße
landmesser
 
Dann würde ich die Basotec-Platten aber unbedingt doppelt nehmen. 5cm sind einfach zu wenig. Du bedämpfst dir damit dann nur oberhalb der problematischen Frequenzen und holst den muffeligen Sound quasi nach vorne.

Der Strömungswiderstand von Basotec wird meißt zwischen 8 und 20 kPa*s/m² angegeben. Das hier spuckt der Rechner aus, wenn ich 14kPa*s/m² annehme.(http://www.acousticmodelling.com/porous.php)

Basotec.png

Wie man sieht passiert der 5cm dicke Absorber knapp über 800Hz die 0.8 Marke. Der mulmige Tiefmittenbereich zwischen um 300Hz-600Hz wird kaum bedämpft.
Der 10cm dicke Absorber hingegen passiert die 0.8 Marke knapp über 300Hz und hat somit eine Chance deinen Raum wirklich besser klingen zu lassen.

Ich denke du stehst jetzt halt genau vor dem typischen Basotec-Problem. Das Zeug ist eben relativ teuer und man ist geneigt dann an der falschen Stelle zu sparen. Du brauchst schon 10cm, auch wenn das halt gleich doppelt so viel Material ist.

Edit: Ecken dämmen macht Sinn, wenn das Volumen hinter den Absorbern geschlossen ist.
 

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