Hier gibt's einen hervorragendes Tool um sich mal anzeigen zu lassen, was der Absorber so zu leisten in der Lage ist. Der rechnet auch mit verschiedenen Materialien in Kombination oder als Varianten im Vergleich.
Hier gibt's einen Raummoden-Rechner, der dir einen ungefähren Eindruck davon verschafft, wo die geeigneten Zonen zum Aufstellen der Absorber sind (je Frequenz - die dunklen Bereiche sind für die Aufstellung ideal).
Bei tiefen Frequenzen einfach mal ein Tool als Signalgenerator verwenden (ein Synth mit Sinuswelle tuts auch) und dann mal durch den Raum gehen, dann kannst du diese Bereiche auch selbst mit den Ohren wahrnehmen. Das ist schon ein Erlebnis, wenn das linke Ohr gerade ein Maximum empfängt und das rechte Ohr noch nicht
- gilt aber auch nur für den Bassbereich, der anscheinend nicht dein Problem ist.
Ich habe als Material Steinwolle, Hanf und Basotect im Einsatz. Basotect verwende ich dort, wo ich offene Flächen habe, die ich unverkleidet lassen möchte - also eher aus optischen Gründen. Die Oberfläche von Basotect ist allerdings sehr empfindlich und wird schnell beschädigt (sieht dann eben nicht mehr gut aus). Steinwolle hat das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Du musst auf den richtigen Strömungswiderstand achten (bei kleinen Dicken eher höherer Strömungswiderstand, bei dickeren Absorbern möglichst kleiner Strömungswiderstand - probier's mal mit dem Akustik-Rechner aus, dann siehst du warum; und mit etwas Abstand zur Wand erhöhst du die Wirksamkeit eines Absorbers). Hanf ist deutlich teurer als Steinwolle und beschissen zu schneiden. Außerdem riecht's erst einmal wie im Kaninchenstall
. Dann gibt's auch noch Caruso Iso-Bond. Das Material ist leicht zu verarbeiten und ist in der Oberfläche nicht so empfindlich wie Basotect. Vom Preis her ist es ähnlich wie Basotect. Du kannst mit den entsprechenden Werten für den Strömungswiderstand die Wirksamkeit der verschiedenen Materialien im Rechner vergleichen.
Bei mir ging's um einen Mixraum, in dem auch der Bass optimiert werden musste. Da sind schon einige m³ Material verarbeitet worden, sonst erreicht man keine entsprechende Wirkung. Wenn es nur um den Höhenbereich geht, dann kann man deutlich (!) sparsamer mit dem Material umgehen. In deinem Fall scheint der Bass ja nicht so das Problem zu sein. Wenn es dir vor allem um harte Höhen und evtl. Flatterechos geht (klatsch mal in die Hände), dann reicht evtl. sogar ein dicker Vorhang (aus Molton 300g - oft auch "Bühnenmolton" genannt, doppelt so lang wie die Wand und in Falten aufgehängt). Sonst lautet die Regel: Bei gegenüberliegenden Flächen immer eine Wand behandeln (oder eben spiegelbildlch behandeln/nicht behandeln). Wichtig ist aber auch: Auch die Decke ist eine "Wand" im akustischen Sinne!
Fazit: Du kannst Basotect oder Caruso Iso-Bond kaufen, wenn du das Material einfach nur an die Wand / Decke kleben willst (z.B. mit doppelseitigem Klebeband). Du bezahlst allerdings einen hohen Preis für das Material. Mit Steinwolle oder Hanf hast du bei der Verarbeitung mehr Arbeit. Steinwolle ist gegenüber allen anderen Materialien allerdings deutlich günstiger und lässt sich leicht verarbeiten. Mit der Entsorgung ist das so eine Sache: In manchen Bundesländern kannst du Mineralwolle nur noch gegen horrende Gebühren zurückgeben (gilt als Sondermüll; ist vielleicht anders, wenn du nachweisen kannst, dass das Material aus aktueller Produktion stammt).