Basiswissen Querflöte

  • Ersteller Nebelparder
  • Erstellt am
Man kann auch ohne Lehrer gut werden, wenn man Talent und Leidenschaft besitzt aber mit einem lehrer wäre man auf jeden Fall noch besser.
Unter der Voraussetzung, dass der Lehrer was taugt, ja, absolut.
Mir gehen meine Floetenstunden grad arg ab, ich hoff, ich komm die naechsten zwei Jahre dazu.
 
So nachdem sich hier seit längerer Zeit in diesem Thread doch wenig getan hatte will ich mal kurz schreiben, was sich bei mir nach ein paar Wochen als Querflöten-Neuing so getan hat und kann vielleicht ein paar Infos einholen zu Fragen, die sich zwischenzeitlich ergeben haben. Darum bitte ich zu entschuldigen, wenn jetzt hier eine lange, eher unsortierte Textwurst folgt ;)
Ein kurzer Nachtrag zum Thema Billiginstrument vorneweg: Ich spiele nun seit ca. einem guten Monat und bin mit dem Instrument das ich mir gekauft habe doch ziemlich zufrieden. Ich habe ungefähr 100€ ausgegeben. Die Qualität ist entsprechend - ich war weder positiv überrascht noch enttäuscht. Insgesamt würde ich auf keinen Fall sagen, dass es ein Fehlkauf war. Ich wollte zunächst einmal herausfinden ob das Instrument überhaupt was für mich ist.
Seitdem ich es mal in pubertärem Überschwang bei Silvester übertrieben habe (Knaller am Ohr, daher erhöhte Geräuschempfindlichkeit, allerdings noch im Bereich des Gesunden) wusste ich ja zunächst gar nicht so recht, ob ich die hohen Töne beim Spielen vertrage (beim Hören geht's ja).
Ich bin froh, wenn die Querflöte noch so anderthalb Jahre hält, mehr Zeit gebe ich dem Teil allerdings nicht - da mache ich mir garnichts vor, aber es ist wie gesagt kein Problem für mich. Bislang spiele ich soweit es geht (und ich vor meinen WG-Kollegen kein allzu schlechtes Gewissen hab :D) tägliich so zwischen einer halben und einer dreiviertel Stunde.
Einige Bemerkungen kann ich hier ja kurz loslassen:
Zum Thema Luft/Ansatz/Stütze: Ich denke nach wie vor, dass man bei diesem Instrument eher viel Luft braucht. Nach ein paar Wochen Übungszeit hat sich das allerdings auch merklich reduziert; ich halte jetzt wenigstens so 3-4 Takte gut durch, ohne gleich blau anzulaufen oder unter den Schreibtisch zu kippen. Es ist tatsächlich ein bisschen Übungssache.
Eine ganz spezielle Bemerkung/Feststellung möchte ich hier machen - für die meisten banal, mir hats als absoluter Neueinsteiger allerdings sehr geholfen: Das Koptstück immer gleich in die Flöte einsetzen; d.h. das Kopfstück möglichst so einsetzen, dass das Anblasloch und die Klappen eine Linie bilden, keinesfalls schräg oder versetzt. Dadurch hat man immer die gleiche Haltung beim spielen. Mir ging es in den ersten paar Tagen oft so, dass ich zwar Grifftechnisch ziemlich fit war, aber der Ton war miserabel, da ich einfach im falschen Winkel hineingeblasen hab, weil das Kopfstück jedesmal anders drauf war. Ich denke außerdem, man sollte sich als Anfänger relativ schnell abgewöhnen, vor dem Spiegel zu üben und stattdessen eher vielleicht mal mit geschlossenen Augen (und offenen Ohren) solange rumprobieren, bis der Ton sitzt und sich einprägen, wie sich der richtige Ansatz anfühlt, nicht wie er aussieht. Wenn ich hier jemandem einen Floh ins Ohr setzte und sich Leute was falsches Angewöhnen, bitte ich um Korrektur!
Ein weiterer Punkt noch:
Lohnen sich eigentlich die Trevor-Wye-Bücher? Ich denke hier insbesondere an "Technik" und "Ton". Der Ton ist sicherlich ausbaufähig (gelinde gesagt); bei Technik weiß ich allerdings nicht, ob sich das lohnt - steht da auch was zur 3. Oktave drin? Allgemein bin ich immer auf der Suche nach neuem Spielmaterial; insbesondere ein paar Etüdenhefte würde ich mir schon zulegen wollen - kann man hier das Flötenbuch vom Alten Fritz empfehlen?
Speziell @Nebelparder: Wollte mal Fragen, wie's denn soweit läuft. Hier stand ja schon seit ein paar Wochen nix mehr drin ;).
Ansonsten mal nen Gruß an alle,
Jörg
 
Also, dann will ich mal versuchen, deine Punkte der Reihe nach "abzuarbeiten" ;).

Wenn du von der Atmung her 3-4 Takte gut durchhältst, ist das schon nicht schlecht. Viele Musikstücke haben 4taktige Phrasen und es ist natürlich sinnig, dazwischen zu atmen. Auch deine Beobachtung, dass man mit der Zeit länger auf einem Atemzug spielt, kann ich bestätigen. Man lernt halt, die vorhandene Luft besser zu nutzen, optimiert Ansatz und Atemtechnik usw. Trotzdem ändert das Nichts daran, dass die Flöte rein durch die Blastechnik bedingt ein Instrument ist, das mit extrem hohem Luftverbrauch gespielt wird.

Natürlich sollte man das Instrument immer gleich zusammenbauen und, wie du richtig erkannt hast, liegt das Mundloch am besten in gerader Linie mit den Klappen. Nur so kannst du die Flöte beim Spielen optimal ausbalancieren und es wirkt sich auch auf den Klang aus. Das gehört aber eigentlich zur absoluten Grundvoraussetzung!

Deinem Tipp, nicht vor dem Spiegel zu üben, kann ich nur ganz massiv wiedersprechen! Natürlich muss man auch lernen, sich durch Gefühl unf Gehör zu kontrollieren. Aber trotzdem kann es auch für Fortgeschrittene Flötisten noch durchaus sinnvoll sein, Dinge wie Haltung oder Ansatz gelegentlich vor dem Spiegel zu kontrollieren. Ich spiele seit fast 20 Jahren Querflöte und nehme noch heute häufig einen Spiegel zur Hilfe, um bestimmte Dinge zu üben. Auch meinen Schülern empfehle ich das von Anfang an. Um bei deinem Beispiel vom Ansatz zu bleiben: das kann sich für den Spieler richtig anfühlen, aber in Wirklichkeit völlig schief oder verkrampft sein. Und das kontrolliert man (neben der Hilfe durch einen guten Lehrer) am besten optisch vor dem Spiegel.

Die Hefte von Trevor Wye finde ich nicht schlecht, allerdings eher für Fortgeschrittene, die gezielt an Dingen wie Ton, Technik usw. arbeiten wollen. Anfängern würde ich eher zu einer guten Flötenschule raten.
 
Vielen Dank für den Beitrag.
Wenn du von der Atmung her 3-4 Takte gut durchhältst, ist das schon nicht schlecht.
Seitdem ich weniger Saxophon spiele, ohne weniger zu rauchen, war ich zunächst erschrocken, wie schlecht ich in Form war, dann aber wieder froh, dass es so schnell aufwärst geht.

Natürlich sollte man das Instrument immer gleich zusammenbauen [...] Das gehört aber eigentlich zur absoluten Grundvoraussetzung!
Wollte das nur nochmal erwähnen - zwar so banal, dass es selbstverständlich ist, andererseits: Als Autodidakt sagt einem das ja keiner (außer in Foren wie hier ;)). Wenn ich mir neben dem Studium her Unterricht leisten könnte würde ich das wahrscheinlich in der ersten Stunde gesagt bekommen.

Deinem Tipp, nicht vor dem Spiegel zu üben, kann ich nur ganz massiv wiedersprechen! Natürlich muss man auch lernen, sich durch Gefühl unf Gehör zu kontrollieren. Aber trotzdem kann es auch für Fortgeschrittene Flötisten noch durchaus sinnvoll sein, Dinge wie Haltung oder Ansatz gelegentlich vor dem Spiegel zu kontrollieren.

Danke, anerkennend und wohlwollend zur Kenntnis genommen!! :) Ich wollte es vor allem so verstanden wissen, dass man auch ohne Spiegel nach einer gewissen Zeit in der Lage sein sollte, einen ordentlichen Ton hinzubekommen - (du schreibst ja auch gelegentlich in deiner Antwort ;)). Es kann ja gerade für Anfänger (wie mich) problematisch sein, sich zu sehr aufs eigene "Spielgefühl" zu verlassen oder wie man das nennen mag, das muss sich ja erst noch entwickeln und hängt ja auch sehr vom jeweiligen Instrument ab. Wenn man jedoch nur sich selbst als Kontrollinstanz hat, kann man sich wirklich schnell was Falsches angewöhnen - ein Lehrer hingegen kann schnell sagen "Moment mal, so geht's nicht.". Andererseits denke ich mir aber auch: Rumprobieren kann nicht schaden (sofern im Vernünftigen Rahmen). Ich denke mir oft, wenn etwas beim Musizieren zu schwer oder zu unangenehm ist, macht man irgendetwas falsch.

Zur Literatur: Ich finds ein Bissel schwierig, mich selbst vom Stand her einzuschätzen. Im Grunde bräuchte ich eben Literatur, die mir zeigt, wie man gezielt die Dinge lernt, die beim Flötespielen wichtig sind - eben vor allem Ansatz und Ton. Technik ist denke ich echt nicht so das Riesending, die Grifftechnik ist bis auf 2-3 Töne praktisch identisch mit dem Saxophon, und technisch war ich schon ziemlich fit (die ehrfurchtgebietende 3. Oktave auf der Flöte ist natürlich noch mal ein extra Kapitel, aber das Fass will ich hier nicht aufmachen, der Thread heißt ja "Basiswissen", wobei es mich schon kitzelt, auch diese Töne zu spielen). Auf Dinge wie Notenwerte, Notation und das ganze Zeugs kann ich getrost verzichten, das nimmt mir eher die Lust am Üben (alles schon zigmal dagewesen). Eine Flötenschule hab ich ja schon durch (Dappers "Querflötenbuch", 1. Band), aber jetzt bräuchte ich halt mal was mit "Butter bei die Fische".
In diesem Sinne mal frohes Lesen :)
 
Hallo,

auch wenn es sehr lobenswert ist, dass du dich entschlossen hast eines der schönsten Instrumente auf dieser Welt zu lernen, muss ich doch auch sagen dass es zu 99% eher nicht funkitionieren wird, sich selbst richtiges (!!) Flötespielen beizubringen- dies gilt übrigens für fast jeden Blasinstrument dass es gibt. Das fängt mit der richtigen Atemtechnik an, geht über den richtigen Ansatz weiter und endet letztendlich bei der richtigen Fingertechnik. Ich selbst spiele seit ca. 26 Jahren Flöte und Saxophon und unterrichte selbiges auch.
Ich kann dir wirklich nur raten dass du mit deiner ganzen Motivation, die du anscheinend hast, zur nächsten Musikschule, oder evtl. auch erstmal zum örtlichen Musikverein gehst und dich zumindest mal in den Grundlagen des Flötespielens ausbilden lässt. Ansonsten wird dir das Ganze früher oder später keinen Spass mehr machen und es war verschwendete Zeit, fürchte ich.

Greetz,

Micha
 
Ich würde Ihnen raten sich Querflötenunterricht zu nehmen.Ich lerne selber schon ein Jahr Querflöte und spiele mittlerweile in einem Orchester.Ich bin 10 Jahre alt und würde mich über eine Antwort sehr freuen.Ich heiße übrigens Juliane,und Sie?

Ihre Juliane
 
Hallo Ich spiele auch Querflöte,schon seit einem jahr Bitte schreib mal.
Juliane
 
Servus,
mir gehts nen bissl wie Jörg.. :)

Bin eigentlich (Bariton) Saxophonist und hab' vor paar Monaten mit Flöte angefangen. Stunden nehm' ich ab und an und es hilft ungemein.

Durchs Sax und Bands kenn' ich einige sehr gute Flötisten, was auch ungemein hilft, da man sich an "Vorbildern" orientieren kann und Tipps bekommt.

@Jörg: Das Wye Buch I brauchste nicht kaufen - ist sinnlos. Nr. II kenn' ich nicht.

80% der Zeit übe ich Longtones und Intonationsübungen. Die Intonation über die ersten zwei Oktaven in den Griff zu kriegen fand ich bisher nicht so schwer, aber die Intonation bezgl. Dynamik in den Griff zu kriegen ist ne andere Sache...

Viele Grüße

Chris
 
Hallo,
Hallo,
auch wenn es sehr lobenswert ist, dass du dich entschlossen hast eines der schönsten Instrumente auf dieser Welt zu lernen, muss ich doch auch sagen dass es zu 99% eher nicht funkitionieren wird, sich selbst richtiges (!!) Flötespielen beizubringen- dies gilt übrigens für fast jeden Blasinstrument dass es gibt.
dies gilt übrigens für fast jeden Blasinstrument dass es gibt. Das fängt mit der richtigen Atemtechnik an, geht über den richtigen Ansatz weiter und endet letztendlich bei der richtigen Fingertechnik.
Micha

Bleibt mir ja immer noch eine 1%-ige Chance, es richtig zu machen ;). Nein im Ernst: Ich bin mir schon der Tatsache bewusst, dass es relativ problematisch ist sich das selbst alles beizubringen - entweder man macht es von vornherein falsch (ziemlich wahrscheinlich) oder man braucht eben viel mehr Zeit. Ich habe schon vor, Unterricht zu nehmen, nur weiß ich nicht, wie ich das gerade bewerkstelligen soll - ist vor allem eine Kostenfrage (ich hab keine genaue Vorstellung davon, aber ich schätze mal so 150€ im Vierteljahr werden da schon zusammenkommen auf eine halbe Stunde pro Woche). Wenn ich das Geld hätte würde ich es sofort machen.
Zum Thema Atemtechnik/Greifen usw.: Ich spiele jetzt seit über 16 Jahren Saxophon (Alt- und Bari) und habe insgesamt 11 Jahre Unterricht genommen. Insofern ist es nicht so, dass ich hier ganz von Null anfangen muss, was Blasinstrumente anbelangt, zumal die Atemtechnik hier ja nicht großartig anders ist und ich mich beim Umsteigen auf die Querflöte so gut wie nicht umgewöhnen musste. Das soll keinesfalls heißen, dass ich mir die Kritik hier nicht zu Herzen nehme!! Ich denke nur nicht, dass ich mit dem was ich gerade mache so vollkommen daneben liege, dass mit mir nach einem halben Jahr selbst beigebrachten Unsinns auch an Unterricht nicht mehr zu denken ist. Was ich damit sagen will: Ich will nicht naiv sein was meine eigenen Fähigkeiten angeht, aber auch nicht pessimistisch.
Vielleicht muss es ja nicht gleich eine halbe Stunde Unterricht pro Woche sein - alle vierzehn Tage reicht womöglich auch. Ich werd mich auf jeden Fall mal umschauen. Jedenfalls mal schöne Grüße,
Jörg
 
hallo jörg!
ich würde gerade am anfang so oft unterricht nehmen, wie möglich, da sich in dieser zeit die meisten fehler (und die schwerwiegendsten) einschleichen können.
wenn du die grundlagen alle soweit drauf hast, kannst du eher vierzehntägig unterricht nehmen.
was die kostenfrage betrifft, du musst ja nicht unbedingt bei einem prof. unterricht nehmen :), wenn du z. b. einen querflöten-student nimmst, machst du auch nix verkehrt und der ist auch günstiger. oder einen erfahrenen querflötisten (der auch schon lehrerfahrung hat).
in musikschulen wird ja oft monatlich abgerechnet, dabei wird davon ausgegangen, dass du wöchentlich kommst. es soll aber auch musikschulen geben, die so ne art "10er karte" anbieten. ist für beruflich sehr eingebundene menschen interessant. einfach mal anfragen (oder rumfragen). :)
 
Servus,
kennst du durch das Saxen keine Musiker?
Wenn du die Leute privat oder aus Bands kennst, ist es viel einfacher soetwas zu Regeln als wenn den "offiziellen Dienstweg" gehst.

Viele Grüße

Chris
 
Hallo!

Also, ich gehe gerade den umgekehrten Weg: nach knapp 20 Jahren Querflöte habe ich angefangen, "nebenbei" noch Sax zu lernen. Ja, es gibt viele Parallelen, das ist richtig. Die meisten Griffe sind mindestens ähnlich und auch wenn man von der Atemtechnik schonmal eine Ahnung hat, kann das nur von Vorteil sein. Auch die ganzen theoretischen Grundlagen wirst du ja ziemlich gut draufhaben. Aber meine Erfahrung ist: Sax lernt sich viel viel einfacher als Querflöte (sorry an alle Saxophonisten!). Bei der Flöte würde ich auf jeden Fall dazu raten, erstmal einige Monate Unterricht zu nehmen, um besonders die ansatzlichen Grundlagen zu lernen. Gerade da gewöhnt man sich als Anfänger oft so gravierende Fehler an, dass sich das dauerhaft absolut negativ auf den Klang und die gesamte Spielweise auswirkt. Wenn du dann erstmal raushast, um was es geht, spricht mit deinem Vorwissen sicher nicht viel dagegen, auch alleine weiterzumachen oder sich nur noch gelegentlich durch einen Lehrer kontrollieren zu lassen.

Bezüglich Lehrersuche könnte ich noch den Kontakt zu einem Orchester, Musikverein o.ä. empfehlen. Selbst wenn du aktuell kein Interesse hast, bei sowas mitzuspielen, könntest du da vielleicht Kontakt zu guten und vergleichsweise günstigen Ausbildern finden.
 
@fluty: genau so ist es !! :)
 
Aber meine Erfahrung ist: Sax lernt sich viel viel einfacher als Querflöte (sorry an alle Saxophonisten!).

Servus,
genau, die umgekehrte Erfahrung hatte ich mit der Flöte. Flöte geht alles viel einfach als Sax... ?! Vllt. einfach der Vorteil, wenn man schon mit Vorkenntnissen an das Instrument herangeht?
Zuviel Respekt vor einem Instrument ist imho nie gut - vor allem bei der Flöte.
Hat wohl schon seinen Sinn, dass die Flöte als das leichteste aller Blasinstrumente gilt (siehe Wye). Keinen Streß mit Blättern, wenig zu tragen, handliches Instrumen... wenn du geübt hast geht was, wenn nicht :) :p

Also... dranbleiben und üben anstatt posten :)

Viele Grüße

Chris
 
Servus,
Keinen Streß mit Blättern, wenig zu tragen, handliches Instrumen...
Chris

Oooh ja. So gerne ich Saxophon spiele - die Blätter vermisse ich überhaupt nicht.
Zum Lernen an sich: Ich finde, es gibt verschiedene Aspekte. Was ich an der Flöte z.B. schwieriger finde als beim Sax: Oktavieren. Beim Saxophon drücke ich einfach eine Klappe, und schon spiele ich eine Oktave höher - das geht bei der Flöte nicht so leicht, und je höher der Ton wird, desto schwieriiger wird's für mich (was mich übrigens immer schon interessiert hat: Wie hoch kann man eigentlich mit der Flöte spielen? Gibt's da irgendwo eine physikalische Grenze?) Ich denke gerade auch die Sache mit den Oktavieren ist ein Punkt, an dem Unterricht sinnvoll wäre.
Ob die Flöte nun als das "leichteste" Instrument gilt, da hab ich ehrlich gesagt meine Zweifel. Ich muss sagen dass ich bislang schon unglaublich gern auf dem Instrument spiele - ist irgendwie tatsächlich "leichter" als das Saxophon, vor allem angenehmer fürs Ohr, da der Ton nicht so brutal ist und das Spielen irgendwie angenehmer vonstatten geht.
Zum leichteren Lernen allgemein: Obwohl es allgemein als Faustregel gilt, dass man möglichst früh schon mit dem Unterricht anfangen sollte, denke ich dass man als Erwachsener manche Dinge einfach viel schneller lernt. Außerdem lernt man das Instrument in der Regel dann freiwillig (ohne jemandem zu nahe treten zu wollen), und die entsprechende (Selbst-)Disziplin ist auch vorhanden und man übt dann tatsächlich auch jeden Tag.
@Chris: Leider habe ich durchs Studium meinen Wohnort gewechselt. Zu fast allen Musikerkollegen die ich früher kannte habe ich eigentlihch kaum mehr Kontakt, da ich höchstens noch alle 2-3 Wochen zuhause bin. Vielleicht gibt's ja tatsächlich Studenten oder irgendwie sowas in der Nähe, wo man Unterricht nehmen könnte - habe mich mal kundig gemacht was die Musikschule kostet. 80€ pro Monat find ich schon ein Bissel happig für meine Verhältnisse; soviel kann ich im Moment nicht ausgeben. Hat schon mal jemand Erfahrungen gemacht mit Unterricht durch "inoffizielle" Lehrer? Bin da bislang eher etwas skeptisch wenn ich ehrlich sein soll.
In diesem Sinne - pennen statt posten ;)
 
UJörg;3318946 schrieb:
Was ich an der Flöte z.B. schwieriger finde als beim Sax: Oktavieren. Beim Saxophon drücke ich einfach eine Klappe, und schon spiele ich eine Oktave höher - das geht bei der Flöte nicht so leicht, und je höher der Ton wird, desto schwieriiger wird's für mich (was mich übrigens immer schon interessiert hat: Wie hoch kann man eigentlich mit der Flöte spielen? Gibt's da irgendwo eine physikalische Grenze?) Ich denke gerade auch die Sache mit den Oktavieren ist ein Punkt, an dem Unterricht sinnvoll wäre.

Man kann mit der Flöte theoretisch schon sehr sehr hoch spielen. Im Prinzip lassen sich die Töne ja immer weiter überblasen. Irgendwo habe ich mal eine Grifftabelle gefunden, die bis zum c5 geht. Im Augenblick habe ich nicht so viel Zeit, aber ich suche euch den Link später mal raus. Wobei man halt darüber streiten kann, ob so hohe Töne noch klingen und wie sie überhaupt halbwegs sauber zu intonieren sind.

Mit Sicherheit hast du recht, dass es eine Rolle spielt, wenn man schon Vorkenntnisse von einem anderen Instrument hat. Ich bin da hauptsächlich von meinen eigenen Erfahrungen ausgegangen. Wenn ich mal vergleiche, wie ich nach knapp 3 Monaten auf dem Saxophon spiele und was ein Anfänger (egal ob mit oder ohne Vorwissen) nach der gleichen Zeit auf der Flöte schafft, geht es beim Sax ganz klar schneller, bis man einen Punkt erreicht, an dem man das gebrauchen kann, was man spielt. Aber wie gesagt, das ist mein persönlicher Eindruck und sicher nicht allgemein gültig.
 
Hallo,

leider habe ich jetzt nicht den gesamten Thread gelesen, weil mir die Zeit dazu fehlte. Falls Dir noch keiner eine Antwort auf die Frage nach den Etüden gegeben hat, möchte ich Dir die von Trevor Wye empfehlen. Meine Flötenlehrerin hat sie mir aufgegeben, um meine Grifftechnik zu beschleunigen und ich muss sagen, es hilft wirklich ungemein.

Die Reihe hat den Titel "Flöte üben" und sollte in jedem gut sortierten Musikgeschäft vorrätig sein.

Gruß
Schräubchen
 
Man kann mit der Flöte theoretisch schon sehr sehr hoch spielen. Im Prinzip lassen sich die Töne ja immer weiter überblasen. Irgendwo habe ich mal eine Grifftabelle gefunden, die bis zum c5 geht. Im Augenblick habe ich nicht so viel Zeit, aber ich suche euch den Link später mal raus. Wobei man halt darüber streiten kann, ob so hohe Töne noch klingen und wie sie überhaupt halbwegs sauber zu intonieren sind.

Mit Sicherheit hast du recht, dass es eine Rolle spielt, wenn man schon Vorkenntnisse von einem anderen Instrument hat. Ich bin da hauptsächlich von meinen eigenen Erfahrungen ausgegangen. Wenn ich mal vergleiche, wie ich nach knapp 3 Monaten auf dem Saxophon spiele und was ein Anfänger (egal ob mit oder ohne Vorwissen) nach der gleichen Zeit auf der Flöte schafft, geht es beim Sax ganz klar schneller, bis man einen Punkt erreicht, an dem man das gebrauchen kann, was man spielt. Aber wie gesagt, das ist mein persönlicher Eindruck und sicher nicht allgemein gültig.

Da können wir ja mal vergleichen. Ich spiele jetzt einen Monat Querflöte etwa. Wie lange spielst du schon Saxophon und was kannst du schon spielen?
 
Ich spiele seit ca. drei Monaten Saxophon. Was ich spielen kann? Im Prinzip alles, was ich will - zumindest kann ich es mir erarbeiten. Ich beherrsche sämtliche Griffe im normalen Tonumfang des Instruments. Bei den ganz hohen Tönen (so ab e3) habe ich noch mit der Intonation zu kämpfen, was aber nach so kurzer Zeit wohl mehr oder weniger normal ist. Der Rest ist so, dass man damit leben kann. Ich spiele zur Zeit privat für mich die meisten Stücke aus dem Saxophonbuch Band 2 von Klaus Dapper, probe regelmäßig mit dem Jugendorchester unseres Musikvereins um etwas Spielpraxis zu bekommen, habe aber bei Gelegenheit auch schon einige Stücke im normalen Orchester mitgespielt.

Wie gesagt, ich wollte mit meiner Aussage niemanden angreifen, das sind meine persönlichen Eindrücke und es mag auch durchaus sein, dass es Ausnahmen gibt. Ich gebe seit Jahren Querflötenunterricht und denke, dass ich das durchschnittliche Lerntempo eines Flötenanfängers mit oder ohne musikalische Vorkenntnisse ganz gut einschätzen kann. Wie weit bist du denn nach einem Monat?
 
So hab mir jetzt mal die "Flöte üben mit Trevor Wye" 1-5 gekauft (Sammelband, auf Englisch für ca. 20€). Ich muss sagen, dass mir die Bücher ziemlich gut gefallen - lockerer Stil, gute Erklärungen, konzentriert. Was allerdings zu sagen wäre: Ich begreife die Bücher eher als eine Art Nachschlagewerk für Übungen aller Art; das bringt wahrscheinlich dann am meisten, wenn man selbst weiß, wo man defizite hat bzw. wenn einem gesagt wird, woran man üben sollte.
Ich spiele nun seit ca. 2 Monaten. Momentan mache ich vor allem Übungen für den Ton; außerdem ein paar für den rechten kleinen Finger (e-d#-c# usw.). Außerdem gibt's jeden Tag mindestens einmal sämtliche Kreuz- und Be-Tonarten (zumindest in Dur) über zwei Oktaven + die chromatische, so schnell ich die eben spielen kann. Mittlerweile komm ich rauf bis zum a'''. Hier tut sich allerdings eine Frage auf: Ist es normal, wenn der Ton oben eher "dünn" klingt? Wie spielt man die hohen Töne generell an? ich glaube im Moment versuche ich das mit gespitzten Lippen (d.h. Luftöffnung verkleinern), was ab und zu zu Spuckgeräuschen führt (weiß nicht wie bzw. ob ich da näher beschreiben soll). Ist das überhaupt richtig? Oder gilt hier die gleiche Lippenstellung (gleiche Luftöffnung) für sämtliche Töne? Das mache ich deshalb, weil ich nicht will, dass ich nur hoher Lautstärke die hohen Töne erreiche. Andererseits: Soll man sich überhaupt das Ziel setzten, so früh wie möglich auch in den hohen Lagen leise zu spielen, oder kann das warten?
Zu Leichtigkeit / Schwierigkeit kann ich mittlerweile sagen: Das mit der Querflöte als "leichtestes Blasinstrument" würde ich so nicht stehen lassen. Nachdem ich jetzt schon eine Weile (ernsthaft) spiele wird es eher schwieriger als leichter, da die ersten Schritte schon ein Bisschen gemacht sind. Solche Wechsel von c''-d'' oder Oktavsprünge in Legato, am besten noch in die dritte Oktave, finde ich momentan schon ganz schön happig, aber ich glaube das hat schon seinen Nutzen wenn ich gerade solche Sachen intensiv übe. Es ist halt auch immer so einfach, wie man es sich selbst macht (und ich finde, manche Wye-Übungen sind richtig fies ;)).
Was ich noch fragen wollte: Ist es eigentlich falsch, wenn ich das Fis mit dem Mittelfinger greife, oder iist der Ringfinger hier obligatorisch? Zumindest in den ersten zwei Oktaven höre ich da keinen Unterschied. Da ich es außerdem vom Saxophon her schon seit Jahren gewohnt bin, mit dem Mittelfinger zu greifen und ich das einfach auch bequemer finde, will ich mich hier auch nicht umstellen - oder ist das einfach "schlechter Stil"?
Außerdem ein heißer Tipp an alle:
http://imslp.org/wiki/Main_Page
Es handelt sich hierbei um die URL des "International Music Score Library Project". Wer das noch nicht kennt: Es handelt sich hier um eine Sammlung von Partituren under der Public Domain Lizenz, das ist also völlig legal und kostenlos. Nachdem die Seite mehrere Monate wegen ungeklärter Urheberrechtsquerelen vorübergehend eingestellt wurde, sind nun zumindest wieder die Noten verfügbar, die auf jeden Fall verwendet werden dürfen. Da gibt's wirklich alles mögliche (allerdings auch vieles nicht, aber das wird sich im Lauf der Zeit wohl ändern). Ich hab mir hier mal ein paar der einfacheren Etüden für Flöte von Joachim Andersen besorgt (die op.18).
In diesem Sinne mal frohes Abquälen ;)
 

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