sorry - aber dann stimmt vielleicht der Ansatz noch nicht ganz:
( etwas Hilfe von einem guten(!) Lehrer wäre sehr zu empfehlen... )
Die Querflöte braucht im Vergleich zu anderen Instrumenten (z.B. Oboe) verhältnismäßig viel Luft, da viel Luft eben durch die Anblastechnik verloren geht (wir blasen ja eben über das Mundloch auch hinweg und nicht nur rein). Natürlich kann ich das durch einen guten Ansatz minimieren, denn wenn ich besser "treffe" dann verschwende ich weniger Luft. Und natürlich brauche ich auch eine gute Stütze um das ganze sinvoll regulieren zu können.
@UJörg: Deswegen empfehle ich immer das gut sortierte Ladengeschäft. Wegen den Preisen kann man mit denen oft auch reden (also mein Händler geht immer mindestens auf den Thomann-Preis runter). Aber man hat eben einen direkten Ansprechpartner und einer der nach Möglihckeit das Instrument vor Ort repariert oder nachstellt. Wenn es dann doch mal länger dauert, bekomme ich dort auch meist ein Ersatzinstrument.
Ich kenne es halt genug von bekannten Musikern die ihr Instrument einschicken mussten und selbst nach der dritten Reperatur war es nicht wie es sein sollte.
Natürlich gibt es auch einige Versandhändler bei denen das einschicken schnell geht und das Instrument richtig gut repariert wird, und jene gibt es sicherlich auch bei Ebay, nur weiß ich das leider vorher nicht.
Und bei den Billiginstrumente ist es eben wie du sagst, die Qualität kann eben nicht einem teureren Instrument entsprechen. Man darf nicht vergessen dass Blasinstrumente nicht komplett maschinell hergestellt werden können, d.h. da steckt immer noch eine gewisse Handarbeit dahinter, die kostet einfach Geld. Ich muss sagen, dass aus meiner Erfahrung her die meisten Billig-Querflöten oft vom Ton ganz ok sind (auch eine Yamaha 211 klingt von einem Laien nicht gleich nach großer Konzertflöte), aber eben von der Verarbeitung oft richtig schlecht. Also wir hatten schon unter anderem abgefallene Teile, nicht schließende Klappen, gerissene Polster, Kopfstücke deren Rohr verbogen war (so konnte Luft seitlich entweichen), undichte Korken (kein sauberer Ton), extremst miese Intonation (da die Lage der Tonlöcher nicht ideal) etc. Ich kenne sehr viele Musiker (durch den Musikverein, durchs Musikstudium, bekannte Instrumentenbauer etc.) und natürlich wird man gern verführt vom Preis, aber die meisten haben es letztendlich doch bereut (außer den Posaunisten, die sind mit ihren China-Kannen sehr zufrieden). Wir haben die Erfahrung gemacht das unter 10-20 Instrumenten eins dabei ist das ganz ordentlich ist, die anderen waren meist einfach sehr sehr mies verarbeitet. Natürlich kann man da Glück haben und eben das eine erwischen, aber da denke ich mir halt 100€ (oder eben auch mehr) sind auch nicht wenig Geld und die heb ich mir lieber für was Bauchbares auf.
Ein bekannter Instrumentebauer der in seinem Ladengeschäft zum Teil auch selber China-Tröten verkauft sagte zu mir und zu meinem Bruder als er seine Posaune kaufte (eben so ein China Modell), dass er bei Posaunen die Instrumente empfehlen kann, bei einigen anderen Blechblasinstrumten auch, aber bei den Querflöten, Klarinetten und Oboen, ebenso wie bei den Hörnern wäre die Mechanik einfach zu kompliziert und jene können daher nicht sinnvoll mit so wenig Geld hergestellt werden.
Ein anderer Punkt den du ansprichst ist die Spielbarkeit eines Instrumentes für einen Anfänger. Aus meiner Erfahrung raus sind die gängigen Schülerinstrumente für einen Anfänger sehr gut spielbar, meist sehr gutmütig gebaut. Das ist ja eben auch Absicht der Hersteller ein Instrument für den Schüler herzustellen, das ihm den Anfang nicht unnötig schwer macht. Als ich von meinem Mittelklasse-Schülerinstrument auf meine Profi-Flöte umgestiegen bin habe ich erst gemerkt was das heißt, jene verzeiht keinen Fehler mehr,auf ihr muss man sehr viel akkurater, genauer, besser spielen um ein gutes Ergebniss zu bekommen, andererseits belohnt sie einen dafür mit einem tollen und wandlungsfähigen Klang, den das Schülerinstrument nicht erreichen kann. Die Frage ist eben was für den normalen Anfänger wichtiger ist.
Dazu kommt oft noch eine stabile Mechanik die gerade für ein Kind nicht unwesentlich ist (das Instrument wird halt oft leider nicht so behandelt wie es sollte). Dies alles bietet mir halt eine Marken-Schülerflöte.
Ich sehe halt bei vielen Eltern, dass sie nicht bereit sind Geld für ein vernünftiges Instrument auszugeben aber 2-3 mal im Jahr in den Urlaub fahren können. Bei dem Instrument herrscht dann eben die Geiz-ist-geil-Menthalität. Und das funktioniert einfach nicht.
Andererseits gehöre ich sicher nicht zu denen die meinen jeder Schüler braucht von Anfang an ein neues, tolles Markeninstrument (Standartmäßig in der Musikschule bei uns die Anweisung:Yamaha 211 kaufen). Es gibt günstige Instrumente die einigermaßen gut verarbeitete sind und gut klingen(z.B. Viento, Koge Flöten. Die dich ich anspielen durfte waren echt gut für das Geld) und immer noch die Alternative des gebrauchten Markeninstruments (für um die 200€ zu haben), das natürlich bestenfalls nicht über Ebay sondern über den Gebrauchtmarkt eines Ladengeschäftes. Es gibt viele gebrauchte Querflöten zu kaufen die vom Zustand wirklich noch ganz ordentlich sind, aber deutlich unter dem Neupreis kosten. Meine Schüler fangen eigentlich alle auf so einem Instrument an, bei einem begabten, fleissigen Schüler ist das Instrument dann oft nach 1-2 Jahren fertig (einerseits abgespielt und andereseits nicht mehr dem Stand entsprechend), dann sieht man aber wo sich der Schüler hinentwickelt und kann was besseres kaufen. Aber beei den meisten (durchschnittlichen) Schülern kann eine solche Querflöte relativ lange gespielt werden.
Und für jemanden der sich noch unsicher ist, ob er überhaupt dabei bleiben will, empfehle ich für den Anfang den Mietkauf. Wenn man schnell merkt dass es nicht das richtige ist, hat man meist weit unter 100€ ausgegeben, wenn man aber merkt das passt, dann kann man die Mieten auf das Instrument anrechnen lassen.
Natürlich gibt es sicher auch Anfänger die eben ohne Lehrer und ohne Mitspieler nur für sich ganz alleine im stillen Kämmerlein spielen wollen, wem dann eine China-Tröte ausreichend ist, gerne. Wenn die eigenen Ansprüche daran nicht so hoch sind dann ist das okay, spielen kann man auf den meisten Billig-Instrumenten auch, nur die Frage ist eben wie und wie lange. Man muss letztendlich selber wissen wohin man mit dem gewählten Instrument will und muss dann abwegen wieviel Geld man investieren will und was man von dem Instrument erwartet.