Baree-akkorde greifen üben

Hallo Hiatus

Vielen Dank für den Hinweis auf das Video. Seit ich Gitarre spiele, sind die Barré-Akkorde mein größtes Problem gewesen. Einfach nur viel üben, war eindeutig der schlechteste Rat, den man mir hätte geben können. Ich habe meine Finger irgendwie gekrummt um alle Seiten zu erwischen und Druck, Druck und noch mehr Druck ausgeübt bis ich immer verspannter und frustierter wurde. Lange habe ich gedacht, dass an meinen Fingern lag und ich einfach keine Hände für die Gitarre habe. Und Stücke vermieden, wo zu viele Barrégriffe vorkommen.

Erst der Ratschlag von Kevin Gallagher im Video den Zeigefinger so gerade wie möglich zu strecken - um es einfach auszudrücken - hat eine neue Welt für mich eröffnet. Perfekt es zwar noch nicht, aber durch diesen "Paradigmenwechsel" ist es wirklich viel leichter geworden. Anscheinend haben meine Lehrer mir das nicht beibringen können - was leider nicht für sie spricht.
 
Hallo Michael,

freut mich wenn dir das Video weitergeholfen hat!
Das Gitarrenlehrer-'problem' ist mir leider nur allzu gut vertraut... ;)
 
hi ho,
auch wenn hier schon vieles wichtiges und richtiges gesagt wurde will ich auch mal ein paar tipps geben:

1.) Geduld! Barre akkorde brauchen halt einfach ihre zeit. wenn du schmerzen in der hand hast auf jeden fall eine pause einlegen, niemals denken "jetzt tut es weh, d.h. die muskeln werden stärker."

2.) den finger etwas nach links kippen. dort ist die hat etwas härter und ich find auch man kann besser die kraft übertragen. auch vermeiden das die gelenke genau über den saiten liegen, weil die kriegt man dann nicht sauber gegriffen.

3.) die kraft verteilen. auch benutzt fast nie einen kompletten barre, sprich ich drück fast nie alle 6 saiten mit voller kraft runter. z.b. beim typischen e-dur barre akkord muss der zeigefinger ja "nur" die saiten 6; 2 und 1 runterdrücken, da mach ich dann eher so eine art haken mit dem finger und spar mir so die saiten 5; 4 und 3 die ja andere finger übernehmen.
dafür gibts ne klasse übung die die hand echt gut trainiert. etwas schwer zu beschreiben aber ich versuchs mal (randnotiz: das ist ne reine kraft/technik übung, erwartet also keinen tollen sound... :) )
die machst diesen haken (mein lehrer nennt es "die brücke") mit dem zeigefinger sodass nur die saiten 6 und 1 klingen. am anfang nicht zu tief, ich empfehl für den anfang den 5. Bund, später kann man immer noch tiefer rutschen. jedenfalls klingen dann nur 2xA, die anderen Saiten sind gedämpft und machen "plopp".
Dann rutschst du einen Bund hoch und machst das gegenteil, eine "wippe": den finger leicht überstrecken sodass nur die inneren 4 saiten klingen. wieder zurück zur brücke. wippe. brücke. usw. vielleicht 4 oder 5 mal hin und her und dann die hand weg vom griffbrett und ausschütteln. das ganze schaff ich vielleicht 3 oder 4 mal, dann hat meine hand die schnauze voll. :) gutes training, aber wie gesagt immer mit vorsicht, niemals so das es weh tut.
fortgeschrittene machen das ganze halt ein paar bünde tiefer.
 
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Hab' da mal noch zusätzlich eine Frage: ist es bei allen Gitarren gleich schwer die Saiten runter zu drücken?
Vermutlich nicht, oder?

Ich kann sowieso nur Lieder picken und kein strumming spielen, da meine Harley Benton immer am klirren ist, aber beim picken klingt sie gut, auch die 6 Saiten bei der Baree hören sich halbwegs gut an.
Naja, wird halt mal Zeit für eine neue Gitarre.. :D
 
Hallo LaryuS,

Nein, ist natürlich nicht bei allen Gitarren gleich schwer. Hängt unter anderem stark von der Saitenlage ab. Bei meiner Westerngitarre mit niedriger Saitenlage tu ich mir (vergleichsweise) leicht mit dem Barrée; die Nylongitarre mit hoher Saitenlage würde ich ab und zu einfach mal gerne in die Ecke werfen, wenn sich z.B. die Spanische Romanze wieder mal furchtbar beim Barrée anhört...
 
Hallo,
ich habe noch eine Frage zu dem von Hiatus verlinkten Video. Dort wird ja gesagt, dass man mit dem Arm zieht, hier dagegen wurde gesagt, dass man ihn quasi nur fallenlässt. Wenn ich auf meiner Westerngitarre spiele, reicht das Fallenlassen aber bei Weitem nicht aus. Ich muss schon richtig den Arm nach hinten ziehen, und entsprechend mit dem rechten Arm die Gitarre festklemmen, damit sie sich nicht dreht.
Das wird im linken Arm dann aber schnell anstrengend, vor allem im Ellbogenbereich. Ist das normal, weil ich es bisher anders gemacht habe oder mache ich da noch etwas falsch. Auf jeden Fall bin ich so in der Lage, völlig ohne Daumen saubere Barrées zu greifen, das hätte ich vorher nicht für möglich gehalten. Insofern ist das eine echte Entdeckung, ich war bisher auch son Daumenpresser.
 
Ich habe mir das gerade auch mal angeschaut und dachte bislang, dass es ohne Daumen gar nicht geht. Es geht aber, ohne erwartete Probleme, man lernt halt nie aus. Ich benötige den Daumen zwar trotzdem zur Stabilisierung und Treffsicherheit, aber ich drücke den Daumen nicht besonders fest an den Hals. Ich würde aber wohl nicht mehr ? auf die Idee kommen, ganz ohne Daumen Barre zu spielen, irgendwie brauche ich den doch zur Stabilisierung.
@Laryus...:) gönne dir mal ne richtig gute Gitarre :cool:
 
Auf der westerngitarre reicht "nur fallen lassen" mMn nicht ganz. Auf der konzertgitarre in klassischer haltung ist die hebelwirkung der arme eine andere als auf der western, die auf dem rechten bein liegt.

Gruss, Ben
 
Hallo LaryuS,

Nein, ist natürlich nicht bei allen Gitarren gleich schwer. Hängt unter anderem stark von der Saitenlage ab. Bei meiner Westerngitarre mit niedriger Saitenlage tu ich mir (vergleichsweise) leicht mit dem Barrée; die Nylongitarre mit hoher Saitenlage würde ich ab und zu einfach mal gerne in die Ecke werfen, wenn sich z.B. die Spanische Romanze wieder mal furchtbar beim Barrée anhört...

War jedenfalls eine Frage, die immer wieder in meinem Kopf herumschwirrte. Einfach, weil es bei so vielen echt extrem einfach ausschaut. Bei meiner Nylongitarre ist die Saitenlage auch eher recht hoch. Also fällt Dir der Barrégriff auf der Western auf jeden Fall einfacher, ja?


Ich habe mir das gerade auch mal angeschaut und dachte bislang, dass es ohne Daumen gar nicht geht. Es geht aber, ohne erwartete Probleme, man lernt halt nie aus. Ich benötige den Daumen zwar trotzdem zur Stabilisierung und Treffsicherheit, aber ich drücke den Daumen nicht besonders fest an den Hals. Ich würde aber wohl nicht mehr ? auf die Idee kommen, ganz ohne Daumen Barre zu spielen, irgendwie brauche ich den doch zur Stabilisierung.
@Laryus...:) gönne dir mal ne richtig gute Gitarre :cool:

Ich finde das gar nicht so schlimm oder peinlich, wenn jemand mit dem Daumen spielt. So spielen ja doch eig. recht viele.
Aber ich finds besser 'nen Barré nur mit dem Zeigefinger zu spielen. Ich finde es einfach, für mich persönlich, etwas angenehmer. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass der Hals so dick ist. :D

Eine richtig gute Gitarre möchte ich mir mal gönnen. Aber wenn ich mir eine weitere Gitarre kaufe, möchte ich auch eine wirklich gut haben. Deshalb gehe ich demnächst erstmal rum, ein paar Gitarren antesten. Ich habe nämlich als Schüler nicht das Geld um mir zig Gitarren zu kaufen. Die sollte mich schon ein paar Jahre zufriedenstellen. Zumindest so, dass ich mal ein wenig vorankomme, ohne dass mir die Lust direkt nach 'ner halben Stunde wieder vergeht. :D

PS: Wofür man den Daumen aber noch gut benutzen kann ist, um die E-Saite zu zuhalten, wenn man Beispielsweise A-moll spielt oder so. Aber das nur nebenbei.
 
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