Bandproben bei Profimusikern (Gehörschutz)

@ Metus:
Der Stapediusreflex geht (vereinfacht) folgendermaßen von statten:
Ein Signal wird gehört. Der Impuls geht vom Innenohr zum Oberen Olivenkomplex. Dort wird unbewusst die Lautstärke bewertet. Wenn die individuelle Schwelle überschritten ist, dann geht von dort aus der Kontraktionsbefehl per Nervus Facialis zum Muscelus Stapedius.
Bei einer Stapediusreflexmessung sieht der Proband nichts. Er hört nur Töne. Auch wiederholende Messungen (wo der Proband sich geistig darauf einstellen kann) liegen im Ergebnis fast gleich.
Das sehen könnte ev. Einfluss auf die Bewertung der ankommenden Lautstärke haben und damit auf die Schwelle bei der der Reflex ausgelöst wird. Aber auch dass ist nur bedingt möglich, da der Befehl an den Muskel unterbewusst und "vor" der bewusst aktiven Empfindung im Hirn ausgelöst wird. Auch auch ein Blinder hat diesen Reflex. ;)


Also mit Gehörschutz proben zu müssen, weil's zu laut ist (manche gehen ja sogar mit Gehörschutz auf die Bühne), würde ich grundsätzlich ablehnen. Man sollte schon so diszipliniert sein, dass man seine Probelautstärke auf ein angemessenes udn vor allem angenehmes Mass reduziert. wenn's denn nicht geht, weil's Metal-Power-Mega-Trash etc. sein muss, sollte man in jedem Fall in-ear nutzen. Ein reiner Gehörschutz reduziert nicht nur die Belastung für's Ohr, sondern beeinträchtigt auch den Klang, selbst wenn Alpine draufsteht.

Wenn man vernünftigen, angepassten Elacin Gehörschutz verwendet dann ist die Beeinträchtigung schon sehr gering... Alpine ist ja auch nicht umbedingt einTop-Produkt ;)

Meine Meinung: Wenn man auf der Bühne in-ear einsetzt, sollte man das im Proberaum auch, auch wenn es ein wenig mehr Aufwand ist, weil man dann die Instrumente genauso abnehmen muss wie auf der Bühne. Der Vorteil ist dann aber, dass man im Proberaum denselben Sound hat, wie auf der Bühne - bessere Voraussetzung gibt's doch gar nicht, und die Ohren schont es noch dazu.

Stimmt schon. Aber den Aufwand alles zu mikrofonieren und vor allem die Technik zu bezahlen ist für Amateur-Bands sehr häufig einfach finanziell nicht drin. Dann lieber ca. 165€ für guten Gehörschutz. Das ist zwar auch nicht geschenkt, sollte aber auch z.b. für Jugendliche noch zu bezahlen sein.
Wegen dem Sound auf Gehörschutz ganz zu verzichten (natürlich sofern es laut ist) ist ziemlich dumm...

Ach ja, der Threadsteller fragte noch ab wann es für das Gehör schädlich wird... Hat bisher noch niemand beantwortet?

Das ist leider nur ungefähr zu sagen, da es auf die sperktrale Zusammensetzung des Signal ankommt.
Faustregel: 85 dB bei 40h/Woche ist gerade noch ok. Je +/- 3dB halbiert/verdoppelt sich die zulässige Zeit (also z.B. 91dB->10h/Woche) ... Bei Typischen Proberaumpegeln von z.B. 106 dB in der Nähe der Dums (ja. ich spreche von Metalbands) heisst das also keine 19 Minuten :) ) ... Soviel mal ganz grob.

LG - Captain-P
 
Wie bitte? Nicht übermäßig laut? ich meine Master-Volume auf 8 ist ja ne relative Aussage. Meinen 35Watt Boogie fahr ich auf 3, max.4 im Master, und da brauch ich dann gerade noch keinen Gehörschutz.
Sowas dachte ich auch erst. Er hat aber "8 Uhr" geschrieben - dürfte also mit einer Einstellung auf 3 oder 4 (bei einer 10er-Skala) hinkommen...

Ansonsten ist dieser Thread sehr interessant. Viele der Tipps werde ich in die nächste Probe mitnehmen. Mir ist es nämlich auch zu laut (und der Drummer möchte nicht leiser spielen, ich soll lieber Ohrstöpsel nehmen...)
 
Also mit Gehörschutz proben zu müssen, weil's zu laut ist (manche gehen ja sogar mit Gehörschutz auf die Bühne), würde ich grundsätzlich ablehnen. Man sollte schon so diszipliniert sein, dass man seine Probelautstärke auf ein angemessenes udn vor allem angenehmes Mass reduziert. wenn's denn nicht geht, weil's Metal-Power-Mega-Trash etc. sein muss, sollte man in jedem Fall in-ear nutzen. Ein reiner Gehörschutz reduziert nicht nur die Belastung für's Ohr, sondern beeinträchtigt auch den Klang, selbst wenn Alpine draufsteht.
Lieber den Klang beeinträchtigen als das Ohr... Und was soll daran so schlimm sein mit Gehörschutz auf die Bühne zu gehen? (Ja, wir machen das... - ich benutze auch Ohrstöpsel wenn ich Konzerte hören geh...). Sei mir nicht böse, aber irgendwie kommt mir Dein Statement ein bisschen sehr abgehoben vor. Logisch ist ein In-Ear-Monitoring die beste Lösung - aber hast Du schon mal daran gedacht, dass viele Leute hier in "Hobby-Bands" spielen, wo das vielleicht ein bisschen overdosed ist? Stell Dir vor - es gibt noch Bands die spielen Konzerte an Orten ohne grosse P.A. und spezielles Monitoring - wenn da das Publikum auch in den hinteren Reihen was mitbekommen soll - ist die Lautstärke auf der Bühne nun mal genug laut, dass es einen Gehörschutz rechtfertigt... Das gleiche gilt fürs Proben, wenn z.B. die räumlichen Verhältnisse so sind (wie z.B. bei uns) dass man z.B. als Gitarrist sehr nahe am Schlagzeug ist. Und um Missverständnisse auszuräumen, wir proben nicht so laut, dass es nicht auch ohne Gehörschutz ginge - aber wenn man ein paar Stunden am Stück probt - genügen auch "mässige" Lautstärken für eine Schädigung des Gehörs...
Und wegen den Alpine-Dingern - ich behaupte ja nicht, dass die keinen Einfluss auf den Klang haben - aber zumindest auf meinem bescheidenen Niveau langt das reichlich...

Wie bitte? Nicht übermäßig laut? ich meine Master-Volume auf 8 ist ja ne relative Aussage. Meinen 35Watt Boogie fahr ich auf 3, max.4 im Master, und da brauch ich dann gerade noch keinen Gehörschutz. Möchte ja lieber nicht wissen, was Du für nen Amp hast, aber vielleicht ist es ja nur ein 10 Watt Transistor, dann kommt das wohl hin mit 8 ;)
Wie schon erwähnt - ich schrieb 8 UHR... Das wäre dann etwa ne 3 - aber natürlich sagt das nicht viel aus... Wollte damit nur klarstellen, dass ich keiner von denen bin, die finden je lauter desto "toller"...

Nix für ungut...
Roger
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben