Band ohne Auszahlungen an die Mitglieder

@x-Riff Ich weiß, dass ich am Anfang auch geschlafen habe, ich hätte gleich handeln sollen. Den Vertrag habe schon ein paar mal eingefordert, aber es verlief immer wieder im Sande.

Nun bin ich einfach an einem Punkt angelangt, an dem mir das alles bewusst wird. Jetzt muss ich aber handeln, weil ich sehe das es für mich keine Zukunft mehr gibt mit dieser Band.
Natürlich ist das kein schöner Ausstieg von mir, aber meine Motivation ist am Ende und ich kann es mir nicht vorstellen die kompletten restlichen Gigs noch zu spielen.

Wie schon erwähnt, es war auch wirklich eine Lehre für mich persönlich und werde die nächsten Male wirklich von Anfang für klare Verhältnisse sorgen.
Ich war echt naiv, dass bestreite ich auch nicht!
 
Alles klar - ich find Dein Angebot, die nächsten gigs für eine begrenzte Zeit gegen cash zu spielen auch völlig in Ordnung.

Wieder aufstehen, nächstes Mal besonnener rangehen und für Dich auch klar haben, dass Du berechtigte Interessen hast, für deren Umsetzung Du zu sorgen hast.

herzliche grüße

x-Riff
 
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Und immer daran denken, dass du als Berufsmusiker Dienstleister bist und dein wichtigstes Kapital dein Ruf ist.
Du schreibst, dass du nicht auf den großen Durchbruch aus bist. Das ist vernünftig. Das bedeutet aber, dass du, neben deiner Lehrertätigkeit, wohl viele bezahlte Gigs annehmen musst, um dein Einkommen zu sichern. Eine feste, gut gebuchte Coverband ist da die sicherste Einnahmequelle. Ansonsten und zusätzlich werden viele Aushilfs- und Projektjobs anstehen (müssen).
Natürlich musst du als Schlagzeuger abliefern können. Da reicht in der Regel aber solides, banddienliches Spiel. Für viel wichtiger halte ich aber professionelles Verhalten. Dazu gehört Pünktlichkeit, vorbereitet sein, umgänglich sein, niemals schlecht über andere Musiker/Bands/Veranstalter reden ...
Du brauchst einen guten Ruf, um gebucht zu werden. Der leidet, wenn man sich mit Bands oder Veranstaltern verkracht. Egal wer Schuld daran hat. Deshalb ist es oft besser, die Zähne zusammen zu beißen, möglicherweise ein Stück weit nachzugeben und eine für beide Seiten vernünftige Lösung zu finden.

Man muss als Selbstständiger längerfristiger denken. Die Welt ist klein.

Mit deiner jetzigen Band wäre zum Beispiel die ideale Lösung gewesen, ihnen in Ruhe mitzuteilen, dass es dir mit ihnen total Spaß macht, aber sie ja wüssten, dass du von der Musik leben musst. Es ist dein einziges Einkommen und du kannst es dir schlicht und ergreifend nicht leisten, so viele Wochenenden zu spielen, ohne Einnahmen zu haben. Das kann sicher jeder nachvollziehen. Trotzdem kann sich das natürlich mit dem Bandverständnis der restlichen Mitglieder beißen. Die wollen, so wie es sich angehört hat, lieber eine gemeinsame Truppe, die am Erfolg arbeitet und entsprechend Zeit und Geld investiert, als zugebuchte Musiker, die nur gegen Gage abliefern. Auch vollkommen verständlich. Wenn es keinen gemeinsamen Nenner gibt, trennt man sich eben, kein Problem. Dann kann man sich darauf einigen, dass du sie nicht hängen lässt, bis Ersatz gefunden ist, sie dir aber eine Gage zahlen. Haben sie ja scheinbar auch angeboten. Über die Höhe der Gage lässt sich ja sprechen. Statt einer Festgage könnte man auch einen Prozentsatz an der Bandgage für den jeweiligen Gig nehmen (bei 5 Bandmitgliedern zum Beispiel einfach 1/5). Vorteil: Du verdienst etwas (du hast ja so kurzfristig auch noch keine alternativen bezahlten Jobs am Start), kannst dir in Ruhe neue Projekte suchen, die Band kann Ersatz suchen, ohne den Erstbesten nehmen zu müssen und du würdest sicher auch in Zukunft gefragt werden, ob du nicht aushelfen kannst, wenn der neue Drummer verhindert ist. Das wäre sicher die eleganteste Lösung gewesen, auch wenn du dann ein paar Gigs mehr hättest spielen müssen, als du eigentlich wolltest.
Nicht berücksichtigt ist dabei natürlich das Zwischenmenschliche...

Egal. Mein Tipp für die Zukunft: Man muss nicht alles mit sich machen lassen. Als Berufsmusiker/Dienstleister empfiehlt es sich aber oft, Einiges einfach runter zu schlucken. Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell sich so etwas tatsächlich auszahlt.
 
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Das ganze nennt man dann "Lehrgeld".

Die Lektion ist jetzt ja gelernt, also auf nach vorne!
 
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Klingt für mich sehr dubios, diese Geldgeschichte...nicht, dass da seitens der Band Gelder veruntreut werden...
 
@ApeX
Veruntreuung ist es nicht.
Veruntreuung bedeutet: Gelder für andere Zwecke wie abgesprochen benutzen, oder in die eigene Tasche wirtschaften. Beides ist hier, laut Beschreibung des Openers, nicht geschehen.
 
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Ich finde in einer solchen Situation ist eine offene Kommunikation das aller Wichtigste.

Ich hab in meinem Job ein ganz ähnliches Problem (bin Mechaniker).
Ich habe ein Vertrag, aber die Firma hält sich nicht dran. Es werden Überstunden verlangt, die Ende Jahr einfach ersatzlos gestrichen werden. Das ist klar geregelt, das dürfen sie eigentlich nicht.

Abgesehen davon, finde ich es eigentlich eine tolle Firma wo ich arbeite, aber trotzdem ist in diesem Punkt der Hund drin. Von da her bin ich absolut im Zwiespalt.

Ich hab mich kürzlich mit meinem Chef (Abteilungsleiter) darüber unterhalten. Er ist meiner Meinung, dass Verträge eingehalten werden müssen, jedoch verweist er auch darauf, dass die Firma sonst ziemlich grosszügig ist. Und das stimmt ja auch. Er ist selbst auch nur Angestellter, und hat kein grossen Einfluss, wie das mit den Überstunden gehandhabt wird.

Ich fand es aber echt gut, haben wir uns mal ausgesprochen. Die Situation hat sich dadurch etwas beruhigt. Die Entscheidung liegt nun bei mir, ob ich das mit mir machen lassen will, oder ob ich mir eine andere Stelle suche. Ich weiss jedoch, dass es auch in anderen Firmen Dinge geben wird, mit denen ich unzufrieden sein werde. Denke das ist normal. Es gibt halt nicht nur schöne Dinge im Leben.

Was ich eigentlich damit sagen möchte:
Ein Vertrag nützt nichts, wenn dieser nicht eingehalten wird.
Es gibt dann 3 Möglichkeiten:
-Stelle wechseln
-es akzeptieren
-sich auf ein langen Rechtsweg einzulassen, und sich mit der Firma zu zerstreiten.
 

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