Avoid notes + primary dissonances

  • Ersteller haiiiner
  • Erstellt am
Tensions die einen Halbton über, bzw. unter den Bluenotes b3 und b7 liegen, können durch diese ersetzt werden. Dies gilt sowohl für die 3 Hauptstufen als auch für die Sekundärdominanten V7/II, V7/IV, V7/V und V7/VI.

Also:
I9 kann ersetzt werden durch I#9 (Imaj7/9 durch Imaj7/#9 ?),
I13 durch I7 (Imaj7/13 durch I7 ?),

IV9 bleibt IV9 ,
IV#11 wird aber nicht IV11 -> Avoid note 11,
IV13 durch IV7,

V7/9 durch V7/#9,
V7/13 durch V7/b13 (sofern die Quinte weggelassen wird),

V7/9/II durch V7/b9/II,
V7/11/II währe ein Avoid-Fall, aber mit bluenote b3 der Grundtonart geht V7/#11/II,

V7/9/V durch V7/b9/V,
V7/13/V durch V7/b13/V (ohne Quinte)
- oder:
V7/9/13/V durch V7/b9/b13/V ? :eek:
usf.

Gruuuß,
Heiner
 
Also:
I9 kann ersetzt werden durch I#9
Ja.
(Imaj7/9 durch Imaj7/#9 ?),
natürlich nicht. MA7 Akkordtypen stehen hier nicht zur Debatte.

Das macht jetzt keinen Sinn. I13 kann immer durch I7 ersetzt werden.



(Imaj7/13 durch I7 ?),
Natürlich nicht. Ein MA7 Akkordtyp kann nicht ohne weiteres durch einen 7 Akkordtyp ersetzt werden.



ja,
IV#11 wird aber nicht IV11 -> Avoid note 11,
Das passt jetzt auch nicht rein, da IV7/#11 eigentlich nicht bluestypisch ist.

Ich glaube du hast meinen Satz "Tensions die einen Halbton über, bzw. unter den Bluenotes b3 und b7 liegen, können durch diese ersetzt werden."
nicht richtig verstanden. Damit waren gemeint, alle Tensions die von den bluestypischen Chordscales ausgehen und das wären bei den 3 Hauptstufen nicht Ionisch, Lydisch und Mixo, sondern bei allen dreien Mixo.

Bei den Sek. Dom. kannst Du dann wieder vom "Normalfall" ausgehen.

CIAO
CUDO
 
Moin Cudo,

ja, das hatte ich falsch verstanden. Also führt mich die Regel zu diesen Akkorden:

I#9,

V7/#9,
V7/b13 (ohne Quinte),

V7/b9/II,
V7/#11/II,

V7/b9/V,
V7/b13/V (ohne Quinte)

V7/#11/VI


IV7, V7/13/VI, V7/III unverändert

Gruuuß,
Heiner
 
Soweit ich sehe, führt also die BlueNote-Anreicherung zu denselben Klängen wie die Anwendung der BluesScale add9+13 über die Blues-Akkorde. Wenn man von der "Eine-Skala-über-alles-Methode" kommt, erscheint die Bezugnahme auf die mixolydischen Chordscales mit anschließendem Austausch der BlueNote-angerenzenden Tensions zunächst als Umweg.

Vielleicht ist dies der Punkt, wo sich auch wieder andere Forenbewohner, die zum Beispiel der Rockmethode frönen, interessieren!

Womöglich hat der Umweg noch andere Vorteile, aber mir scheint er im Hinblick auf Jazz-Blues-Mischungen aufschlussreich. Man erhält ein anderes Bezugssystem für das Changieren zwischen (erweiterter) BluesScale und den Mixo-Chordscales bzw. zwischen Mixo-Chordscales und BlueNote-Anreicherungen.

Wenn ich nun aber auf der V7/I anstelle von T9 oder T#9 die b9 einsetzen würde, nur um den sich ergebenden Klang zu integrieren - was wäre das dann - außer viellicht einem Stilbruch :) ?

Gruuuß,
Heiner
 
Soweit ich sehe, führt also die BlueNote-Anreicherung zu denselben Klängen wie die Anwendung der BluesScale add9+13 über die Blues-Akkorde. Wenn man von der "Eine-Skala-über-alles-Methode" kommt, erscheint die Bezugnahme auf die mixolydischen Chordscales mit anschließendem Austausch der BlueNote-angerenzenden Tensions zunächst als Umweg.
Aber die "Eine-Skala-über-alles" ist eben keine Chordscale und ist somit hinsichtlich der Tensions nicht maßgebend.
Die von mir geoutete Methode geht trotz Blueseigenheiten von funktionalen Bezügen aus. Abgesehen von I7 und IV7, den beiden Dominantseptakkorden ohne Dominantfunktion, geht alles seinen gewohnten Weg. Tendenziell werden die Akkorde bei Wahl eben mit Bluenotes eingefärbt.


Vielleicht ist dies der Punkt, wo sich auch wieder andere Forenbewohner, die zum Beispiel der Rockmethode frönen, interessieren!

Könnte sein.

Womöglich hat der Umweg noch andere Vorteile,
Hat er mit Bestimmtheit, denn er eröffnet Dir die Möglichkeit einerseits in Deiner Tradition mit "einer" Scale über alles zu spielen, aber, und jetzt kommt's, in die Changes zu gehen und jede harmonische Erweiterung auszuspielen. Denn gerade dieser zweite Punkt macht den Jazz-Blues zum Jazz-Blues. Es ist der so erfrischende Wechsel zwischen "Drüberspielen" (mit einer Scale) und Ausspielen (mit all den entsprechenden Chordscales) der Changes.


Wenn ich nun aber auf der V7/I anstelle von T9 oder T#9 die b9 einsetzen würde, nur um den sich ergebenden Klang zu integrieren - was wäre das dann - außer viellicht einem Stilbruch :) ?
Wenn Du das machst, erhebst Du I7 zu V7/IV. I7 mit b9 anreichern erwirkt "echte" Dominantwirkung. Dieser Akkord ist typisch für die Vorbereitung der Subdominante und steht für gewöhnlich in der 2. Hälfte des 4. Taktes.

CIAO
CUDO

PS
Deine Ergebnisse im vorherigen Post waren alle korrekt. :)
 
N'Abend!

Den Chordscales und dem Ausspielen der Changes werd ich mich widmen. Mal sehen, ob ich mir das erarbeiten kann.

Deine Ergebnisse im vorherigen Post waren alle korrekt.

Gut.

Wenn Du das machst, erhebst Du I7 zu V7/IV. I7 mit b9 anreichern erwirkt "echte" Dominantwirkung. Dieser Akkord ist typisch für die Vorbereitung der Subdominante und steht für gewöhnlich in der 2. Hälfte des 4. Taktes.

Davon werde ich definitiv beim übernächsten Stück Gebrauch machen - und ich erinnere mich an einen anderen Thread, in dem Du das erwähntest:

Wenn Blues harmonische Erweiterung erfährt, eine jazztypische Angelegenheit, wird die dominantisierte Tonika auch als V7/IV eingesetzt. Sie fungiert dann sozusagen als Dominante zur Subdominante hin.
Nur in dieser Funktion, nämlich als V7/IV, wird für gewöhnlich die dominantisierte Tonika mit Tb9 angereichert. Das heißt gewöhnlich immer im 4. Takt des Blues-Schemas bzw. beim Quick Change kann die I als Zwischendominante V7/b9/IV mit Tb9 auch auf der 2. Hälfte des 1. Taktes erscheinen.

Wird diese b9 auf der ersten Stufe rein funktional hergeleitet? Oder führt man sie auch auf die Herkunft aus einer Skala zurück?

Ich meinte ursprünglich gar nicht die b9 auf der I, sondern auf der V. Ich komme auf den Klang, weil ich ihn in in Moll, vom Moll-Akkord auf der ersten Stufe aus betrachtet, ja als phrygischen Bestandteil vorfinde. So klingt es für mich auch schön nach Zigeunermoll. Aber in Dur? - deshalb auch die Frage nach dem Stilbruch im Blues.

Gruuuß,
Heiner
 
Moin Cudo,

bin Deinem Rat gefolgt und habe das Kopfschmerz-Stück unter Kompositionslehre zur Diskussion gestellt!

Gruuuß,
Heiner
 

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