So,
vorgestern ist die vollmassive Avernia angekommen. Zunächst fiel auf, dass schon der Karton sehr leicht war. Gitarre ausgepackt, in die Hand genommen-sie ist wirklich ziemlich leicht. Erstmal ein gutes Zeichen, das dafür spricht, dass das Holz ganz gut abgelagert war. Der Sound ist auch wirklich gut. Kräftig, laut und ziemlich ausgewogen. Was die Verarbeitung angeht ist mir leider einiges Negatives aufgefallen. Ich sollte allerdings hinzufügen, dass ich wirklich seeehr genau geschaut habe und den nicht reduzierten Preis von 499,- als Bewertungsgrundlage genommen habe. Hier Ausschnitte aus der Mail, die ich an Folkfriends geschickt habe, in der die negativen Aspekte, die ich bemerkt habe, aufgelistet sind (teilweise kommentiere ich die in Klammern für Euch, gekennzeichnet durch
![EEK :eek: :eek:](/data/assets/smilies/eek.gif)
):
[...] Dann habe ich aber die Gitarre genauer in
Augenschein genommen, wie ich das immer insbesondere bei neuen
Instrumenten tue und bin auf einige Überraschungen gestoßen, die
weniger erfreulich waren. Das erste war, dass der Kopf des Bridgepins
der teifen E-Saite bereits abgebrochen war
![Smile :) :)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
eek:vgl. den Post von Killmesarah- merkwürdiger Zufall?!). Die Saiten sind unten leicht
korrodiert. Weitere Mängel sind teilweise eher Kleinigkeiten, einige
andere sind aber schwerwiegender. Zunächsteinmal entspricht die
Gitarre, die ich erhalten habe in einigen Punkten nicht dem Instrument,
das Sie mir auf mein konkretes Nachfragen hin beschrieben hatten (ich habe inzwischen mit Herrn Semmler telefoniert under hat eingeräumt, dass er sich hier geirrt hat, seine Infos bezogen sich nicht auf das vollmassive 41-408, sondern auf das 308.Modell). Das
auf den ersten Blick Auffälligste ist, dass das Schlagbrett fehlt und
auch die Schallochrosette ist etwas anders. Im Grunde entspricht die
Gitarre, so wie sie bei mir angekommen ist, der auf dem großen Bild auf
Ihrer Homepage und nicht, wie Sie sagten dem kleineren Bild, des
Modells. Desweiteren ist der Hals, anders, als Sie mir telefonisch
sagten nicht hochglanz-lackiert, sondern hat ein Satin-Finish.
Wichtiger aber noch ist in diesem Zusammenhang, dass der Hals nicht
einteilig ist, die Kopfplatte ist eindeutig angesetzt. Die Mechanik ist
entgegen Ihrer Beschreibung komplett golden, nur ein optischer
Unterschied zwar, der nicht weiter schlimm wäre, aber der Goldlack
weißt teilweise unschöne schwarze Verfärbungen auf und wirkt irgendwie
angelaufen (das gleiche gilt für die Gurtpins, besonders für den
unteren). Der Sattel wurde etwas zu schmal gesägt, weshalb es unschöne
Kanten am Übergang zum Hals gibt. Das Binding ist nicht optimal
eingepasst und der Übergang zum Hals ist an der Oberseite so nicht
richtig rund. Im Bereich der oberen Bünde an der Halsoberseite ist das
Binding etwas ausgeblichen, bzw. nicht sorgfältig gebeizt. Teil weise
wurde das Binding zu weit geschliffen, was man an leichten
Einbuchtungen von oben ekennen kann. In Höhe des letzten Bundes gibt es
einen Lackfehler am Binding. An der Halsunterseite löst sich der Lack
im ersten Bund vom Binding/Hals. Wie man am Verlauf der Saiten sehen
kann, ist entweder der Sattel nicht sauber gefräst, oder, was ich
vermute, der Hals ist nicht 100%ig gerade eingesetzt. Am Übergang
zwischen Hals und Korpus gibt es kleine Spalten, bedenklicher aber
ist, dass das Ende des Griffbrettes gar nicht auf der Decke aufliegt,
sondern auch einen deutlichen Spalt aufweist. An der Kante des
Schallochs hat der Lack teilweise rauh und "pickelig" abgebunden. Unten
an der Bridge sind einige kleine Kerben/Kratzer
![Smile :) :)](data:image/gif;base64,R0lGODlhAQABAIAAAAAAAP///yH5BAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA7)
eek: hab ich erst später noch bemerkt, die Bridge ist merkwürdig und unsauber asymmetrisch geschliffen). Die Bundstäbchen sind, wie sie sagten und wie ich wußte ja etwas dunkler, es gibt hier bei der
Hälfte der Bünde merkwürdige Verfärbungen, die aussehen, wie Korrosion,
oder angelaufenes Metall, oder Verfärbungen durch Schweißarbeiten. Bei
Bundstäbchen habe ich so etwas noch nie gesehen und ich hatte schon
einige Gitarren in der Hand. Außerdem haben einige Bünde Kerben, bzw,
auch so etwas, wie Schleifspuren und sind z.T. auch nicht sauber
entgratet im Griffbrett eingelassen. Wirklich bedenklich scheint mir
auch, dass sich die Decke an der Bridge leicht zu heben scheint. Das
ist zwar wahrscheinlich i.M. noch nicht ganz so schlimm, wenn sich das
aber fortsetzen sollte, könnte das dazu führen, dass die Saitenlage und
Oktavreinheit immer schlechter würde und im schlimmsten Fall sich die
Bridge lösen könnte.
Schade, dass es bei der Gitarre, die bei mir ankam, nicht bei dem
Mangel der Verfärbung (die sich nebenbei bemerkt hier teilweise auch am
Binding und Schalloch zeigt, wenn das auch nicht so tragisch ist)
geblieben ist und die Liste doch ziemlich lang wurde, denn vom Klang
und Lautstärke ist sie ja tatsächlich ganz gut.
Ich habe die Befürchtung, dass es sich bei einigen von den
aufgezählten Punkten vielleicht um grundsätzliche Probleme handeln
könnte (ich denke da z.B. an die Bünde). Vielleicht können Sie meine
Befürchtungen ja zerstreuen. Falls es nicht möglich sein sollte, eine
Gitarre, wie von Ihnen telefonisch beschrieben und ohne die genannten
Mängel (natürlich abgesehen von der bekannten Verfärbung an der Bridge)
zu liefern, würde ich dann lieber von meinem Widerrufsrecht Gebrauch
machen wollen. Ein mehrfaches Hin- und Herschicken wäre wohl nicht in
beiderseitigem Interesse.
Mit freundlichen Grüßen,
P.S.: Auf der Rechnung war auch ein Guitar Chords Pocketbook
aufgeführt, dass nicht im Paket enthalten war. Da ich es ja nicht
bestellt hatte, hatte ich es zunächst auch nicht vermisst, ich wollte
nur darauf hinweisen.
Wie gesagt, habe ich auch bereits mit Folkfriends gesprochen, Herr Semmler fand es bedauerlich, dass ich so ein Pech mit der Gitarre hatte. Die Gitarre wurde auch nicht geprüft, bevor sie zu mir geschickt wurde, sondern, sozusagen direkt aus dem Schiffscontainer an mich weitergeleitet. Wir sind so verblieben, dass ich die itarre jetzt zurückschicke. Ich kann mir jetzt überlegen, ob ich das Geld wiederbekomme, oder eine andere Gitarre verschickt wird. Wahrscheinlich nehme ich, trotz des guten Sounds der Gitarre, das Geld, weil ich glaube, dass ähnliche Probleme bei einer anderen Gitarre wieder auftreten könnten. Schade eigentlich. Ich bin mal gespannt, wie sich das mit der Kulanz hinsichtlich der Portokosten bei Folkfriends verhalten wird.
Hier noch ein paar Fotos, die ich gemacht habe. Leider waren einige der beschriebenen Fehler(chen) nicht aufs Bild zu kriegen.