Aussteigerin,....von der Geschäftsführerin zur Musikerin... Angst vor diesem Schritt

  • Ersteller nirhtak1
  • Erstellt am
hi!
Da ich in all den Jahren immer schon kommerziell Musik gemacht habe und mir 2 Berufe samt Familie ohnedies langsam zuviel wurden zögerte ich nicht lange und stieg einfach aus. Seit 2 Jahren mache ich nun hauptberuflich Musik (Coverband, Hochzeitstrio und alles was sich ergibt). Was soll ich sagen, seit 2 Jahren bin ich der glücklichste Mensch auf Erden
Ich denke, das ist der kleine Unterschied. Sunsh1985 hatte Erfahrung mit dem Musik machen, bevor sie (?) ausgestiegen ist. Die Beiträge von Business Women lesen sich dagegen wie eine heftige Attacke von Midlife-Crisis (sorry, ist nicht böse gemeint), ohne dass klar ist, ob sie die Musik auf Dauer glücklich macht und sie den Schritt nicht bald bereut...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Coverband? ... Scheint für manche ja eine Erfüllung zu sein, für mich wäre das noch schrecklicher, als morgens ins Büro zu fahren.
Musik ist doch die Erfüllung, weil man Sachen NEU schafft, dachte ich. Mit Coverbands ist man genau der gleiche Esel, wie in einem Unternehmen...
eigentlich fast noch schlimmer, finde ich, weil man eine bereits fertige Komposition von einem komplett anderen gemacht einfach nachspielt.

Genau deswegen ist es schwierig, jemanden einen Rat zu geben! Ich (übrigens ein "er" -), finde eben die Erfüllung im Covern, erstens weil ich es toll finde, die Dinge so nah wie möglich nachzuspielen und
zweitens, weil es einfach geil ist vor 50 - 5000 Leuten zu spielen und dafür auch noch Geld zu kriegen. Und ich liebe es nach 35 Jahren noch immer!
Neue Musik zu schaffen hat mich nie interessiert, höchstens in der Pubertät, als ich in mir schon den nächsten David Bowie sah............
Daher muß jeder versuchen, seinen (ihren) Weg zu finden, ob hauptberuflich oder als Hobby, ob mit eigenen Sachen oder nachgespielt, ob man mit Musik Geld verdienen will, oder
für sein Hobby zahlen muß.
 
Interessante Story, und eine Problematik, mit der wohl jeder Musiker schon mal gehadert hat. Aber für mich als überzeugter Rationalist überhaupt keine Frage. Ich sehe aber in Deinem Fall auch nicht wirklich das Problem. Du hast Karriere gemacht, hast offensichtlich einen guten Job, in dem Du aber aus verschiedenen Gründen nicht (mehr) zufrieden bist, fühlst Dich mehr zum musikalischen hingezogen, und möchtest Dich da entfalten. Dann tu's doch! Was hält Dich davon ab? Zu viele Termine und berufliche Verpflichtungen, dass Du Deinem Privatleben und Deiner Familie nicht noch mehr Zeit abzwacken möchtest oder kannst? Kann ich nachvollziehen, weil ich das zu gut kenne.
Dein Leben braucht also eine Änderung. Die Frage ist nur, wie die aussehen kann und sollte. Den Job hinschmeißen und Dich voll in die Musik zu stürzen, ist sicherlich nicht der sinnvollste Weg. Ja, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Wer als Musiker nach vorne will, muss vor allem viel Zeit und viel Geld investieren, angefangen beim Equipment, dann Proben, und letztlich Studio sowie Touren.
Da gibt es den Lebensstandard, an den man sich nach und nach gewöhnt hat. Wie weit kann man den herunterfahren, bzw. wie lange kann ich den in einer "Überbrückungsphase", wie du sie nennst beibehalten?
Da gibt es Verpflichtungen. Du bist nicht mehr zwanzig, hast Familie, einen Sohn, der gerade mal 5 Jahre ist. Wenn man nicht gebunden ist, kann man solche Schritte wohl eher wagen.
Der Stress beginnt dann, wenn der Erfolg ausbleibt, oder wenn letztlich Dein Partner für Deine neue "Berufung" und Deinen möglichen Erfolg Opfer bringen muss.
Ich mache seit über 30 Jahren Musik, und bin immer wieder an solche Grenzen gestoßen. Angefangen hatte es damit, dass meine Band eine 2-wöchige Tour durch Pakistan gesponsert bekommen hat, ich bekam keinen Urlaub. Sollte ich meinen Job riskieren? Da gab es ein Angebot, für eine Saison in einem Feriendomizil in Spanien. Sicherlich hätte man die Familie für einige Zeit (u.a. Ferien) dabei haben können, aber die meiste Zeit wäre ich alleine dort gewesen. Genauso war auch eine lukrative Anfrage auf einem Kreuzfahrtschiff nicht möglich, weil ich dafür meinen gesamten Urlaub hätte opfern müssen, und die Familie hätte nicht mitkommen können. Ähnliches hab ich von Bekannten mitbekommen, z.B. das Angebot als Support für eine gefragte Rockband auf ihrer Deutschland-Tournee. Soviel Urlaub hat kein normaler Angestellter, und ob man für sein Hobby einfach mal freigestelt wird? Ein anderer Kumpel hat vor Jahren für seine Band seinen Job aufgegeben, der Erfolg hielt sich bislang in Grenzen, aber noch hält er durch. Der Basmann ist mittlerweile schon wieder zurück in seinem Job, weil er nach der ersten Tour, die dann doch nicht so vielversprechend war, nicht mehr das Vertrauen und den Enthusiasmus hatte.
Eine andere Frage ist, ob man überhaupt noch realistischerweise eine Chance hat, sich heutzutage als Musiker einen Namen zu machen, und zwar so, dass man einen einigermaßenen Lebenstandard erreichen kann, ohne eine 60-80 Stunden Woche dafür investieren zu müssen, denn spätestens da hört es mit der Familie auf. Ich hab da Tobi's Beitrag noch im Hinterkopf, der sehr beeindruckend geschrieben hat, dass und wie es möglich ist, mit Musik seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, aber auch welche Komprimisse man dafür in Kauf nehmen muss.
Aber muss es immer "Alles oder Nichts" heißen? Ich seh dies eher rational, so wie viele andere hier auch. Musik ist etwas tolles, aber man sollte es realistisch angehen. Musik eignet sich sehr gut zur Kompensierung, sei es gegen Stress, Trauer, Ärger, und kann auch den einen oder anderen Euro zum Einkommen beitragen. Ich würde nie meinen - zwar nicht GF, aber gut bezahlten und sichern - Job riskieren, um mich ganz der Musik zu widmen. Wenn ich mit Mitte 50 eine Vorruhestandsregelungen angeboten bekomme, würde ich vielleicht mal rechnen, wie's unterm Strich für mich aussieht, um mich dann mehr der Musik zu widmen.

Ich habe in den letzten Jahren jemanden kennengelernt, der hat sein gut gehendes IT-Geschäft für gutes Geld verkauft, hat sich für ein kleines Standbein einen Beraterposten bei der Firma gesichert, und baut sich nun mit Vintage-Equipment ein eigenes Studio auf, etwas wo ihm bisher die Zeit gefehlt hat. Dieses Studio - so der Plan - kann bei Bedarf für Produktionen gemietet werden, womit er wenn's gut läuft wenigstens die laufenden Kosten für das Studio decken könnte. Das ist für mich durchaus mehr Plan, als Du im Moment zu haben scheinst, und nicht so ein Sprung in's Blaue bzw. kalte Wasser, ohne irgendwas wirklich greifbares in der Hand - wenn ich mal so ehrlich sein darf.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Hallo Ihr,
Danke, dass ihr so ehrlich Euere Meinung schreibt.
Vielleicht kann man meinen Fall mit keinem bisher vergleichen - und gerade das macht es ja auch spannend.
Zum Thema Midlife Crisis könnte man natürlich denken, dass das bei mir zutrifft. Ich glaube, dass ich mich selbst ganz gut kenne. Ja ich bin mit meinem Job und der Situation äußerst unzufrieden, aber - ich bin auch verdammt stolz, dass ich es bis hierher geschafft habe. Als ich 1992 mein Ziel gesteckt habe, in 2007 ein Kind zu bekommen und mit 45 auf der Höhe meiner beruflichen Karriere zu sein, war ich wohl etwas "ungenau". Das habe ich mir inzwischen selbst verziehen. :)
Echt - haltet mich für verrückt. Bis jetzt hatte ich mit meinen Zieldefinitionen absolut Erfolg und mir ging es gut dabei. Dass ich nun mit 41 Jahren auf dem Höhepunkt meiner beruflichen Karriere bin - auch ok. Damit kann ich leben, eben 4 Jahre früher.
Für mich war und ist klar, dass ich nicht einen Job bis ans Ende meiner Tage machen möchte. Zugegeben war ich seit meinem 16 Lebensjahr keinen Tag arbeitslos, höchstens 4 Tage durchschnittlich im Jahr krank und habe 8 Jahre abends studiert und tagsüber gearbeitet. Jetzt bin ich im 25.ten Arbeitsjahr und mal ehrlich - wer heute nach der Uni mti 25 oder manche auch später das arbeiten anfängt - ist der mit 55 dann nicht auch schon oftmals in Vorruhestand? Natürlich bekomme ich keine Rente, aber unsere Familie kann mit dem Einkommen meines Mannes leben.

Es ist zuviel in den letzten Monaten passiert, was mir genug Hinweise geliefert hat mich endlich dahin zu begeben wo ich schon als Kind am glücklichsten war. Zur Musik. Es mag für Euch schwierig sein, meine Ideen realistisch nach zu vollziehen. Ihr müsst, wollt oder könnt mit Musik Euer Geld verdienen, das ist bei mir etwas anders.
Wie vorher in einem meiner Beiträge erwähnt. Ich muss nicht auf dem Lebensstandard wie bisher leben.
Ich möchte gar nicht auftreten, möchte keiner Band beitreten oder mit meiner Musik über Konzerte oder CDs Geld verdienen. Das ist mir zu weit weg von dem was ich kann. Ich kenne mich recht gut im IT Bereich aus und ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es einen Weg gibt die Musik, die in mir ist mit meinen Kenntnissen zu verbinden. Wenn das dann auch noch gewinnbringend (mit Einkommen) läuft - auch ok.

so wie Sunsh1985 schreibt - ihm geht es mit Musik besser. Das ist für mich die Aussage, die mich motiviert. Mir ging es bisher in meinem Leben ebenfalls am besten mit Musik.

Haltet mich für verrückt oder auch nicht. Je mehr ich schreibe um so deutlicher wird mein Ziel. Und genau das ist es worauf ich zuarbeite. Ich bin es gewohnt nach Zielen zu arbeiten, die ich mir selbst gebe und dann werde ich das auch für dieses Thema versuchen.
Etwas Detailarbeit ist dafür natürlich noch notwendig. Und bitte fragt mich nicht wie ich mit IT & meiner Musik Geld verdienen will, wenn ich es wüßte wäre ich schon 3 Schritte weiter.
Das jetzt bezeichne ich einfach als Findungsprozess und ich bin Euch für jede Anregung dankbar.

Bis dann
heute hatte ich wieder einen dieser Business Tage - bin erst vor 1h nach Hause gekommen. Kind bei der Tagesmutter abgeholt, Mann im Ausland.
So sieht mein derzeitiger Alltag aus - von meinem Sohn hatte ich bis ihm die Augen zugefallen sind gerade mal 20 Minuten ;-(

Eure
Business Woman
 
ich hab das Gefühl, dass wir hier anfangs ein ganz anderes Bild von deinen Zielen bekommen haben, als du tatsächlich hast.

Ich formuliere das mal so: Wenn du den Wechsel zur Musik als "Frühzeitigen Ruhestand" siehst, dir dein erarbeites Haben genügt und dein Mann euch als Familie ausreichend weiterversorgen kann und auch will, sowie euer nötiger Lebensstandard nicht von euer beidem Einkommen abhängt, dann spricht mMn nichts dagegen, das zu machen.

Sofern deine Ziele sind, baldmöglichst durch die Musik ein zusätzliches Grundeinkommen zu gewährleisten, dann sollten dir die bisherigen 3 Seiten hier einen Puffer geben. Das KANN zwar UNTER UMSTÄNDEN klappen, aber es kann sehr sehr wahrscheinlich auch nicht reichen.

Aber so wie ich dich jetzt verstehe, ist dir das Finanzielle überhaupt nicht so wichtig und wenn dein Experiment nicht so erfolgreich wird, wäre das auch kein Beinbruch. In dem Fall würde ich sagen: Mach es, wenn das wirklich das ist, was du tun willst bzw. womit du glücklich wirst. Was hält dich dann noch auf?
 
Hallo Deltafox,

ja - wenn ich jetzt meine Beiträge lesen, brauche ich einfach einen Schubs. Was mich aufhält. Das loslassen von Gewohnheiten, finanzieller Unabhängigkeit von Sicherheiten - einfach dieses Loslassen ist es was mich unsicher macht und...

Natürlich das Thema - wie gut kann ich wirklich in dem Business werden. In dem was ich heute tue bin ich glaube ich ziemlich gut geworden, aber eben auch erst geworden.

So wie ich Euch verstehe schwingt in all Eueren Beiträgen die Thematik "harte Arbeit" mit und genau das ist es was ich eben auch will. Einfach nur zu Hause hinsetzen und für den Hausgebrauch Musik machen, ist mir denke ich zu wenig.

Das Business-Modell für meinen Neuanfang steht noch nicht und dazu muss ich auch erst einmal den Kopf von meinen derzeitigen Themen frei bekommen. Ganz so einfach ist das Aufhören auch aus rein organisatorischen und verpflichtungstechnischen Gründen nicht. Da schwingt mein Verantwortungsbewußtsein etwas mit.

Dennoch - Danke für Deinen Ansatz mir noch einmal Mut zu machen.

Zuerst ist wichtig zu wissen was man mit der Musik will - das habt ihr mir ja alle geschrieben - und genau daran werde ich in den nächsten Monaten arbeiten, bevor ich mein direktes Umfeld damit überlade. Nichts ist schlimmer als ständig wechselnde Ideen oder Unsicherheiten im menschlichen Miteinander. Mein Mann, meine Familie ist gewohnt, dass sie sich auf mich verlassen können und das soll auch so bleiben.

Daher ist der Ausflug mit Euch hier echt sehr wertvoll, da ich hier niemanden mit unausgegorenen Ideen vor den Kopf stoße.

Danke für Eure Offenheit.

Es braucht jetzt noch einige Wochen bis ich hier im jetzigen Umfeld die nötige Vorarbeit geleistet habe.
So wie ich es sehe - ich werde es tun.
Wenn ihr die nächsten 2-3 Wochen nichts von mir hört, keine Sorge, ich komme wieder.

Die Zeit - die Tage mit Euch waren für mich sehr wertvoll und ich bin ein Mensch der Taten. Jetzt liegt es an mir die vor mir liegende Wegstrecke in der Firma in die richtige Richtung zu lenken, meine Termine in den nächsten Wochen/Monaten klar zu ziehen und alles vorzubereiten.

Herzliches Danke schön
Eure Business Woman

PS: haltet mich nicht für verrückt, dass ich innerhalb einer Woche so eine Entscheidung treffe. Ich hatte bis vor dieser Woche mit niemandem darüber gesprochen - es noch nicht öffentlich gemacht - aber in mir ist das Thema seit Weihnachten sehr aktiv.
 
Mahlzeit!

Nachdem ich diesen Thread nun mal quergelesen habe, in dem eigentlich schon fast alles gesagt wurde, möchte ich doch nochmal auf eine Sache hinweisen:
Seitens Business-Woman ist des öfteren zu lesen, dass ihr Mann für eine gewisse Zeit ihren Verdienstausfall überbrücken kann und sie daher die nötige finanzielle "Luft" hat, sich der Musik auch komplett beruflich zu widmen. Da möchte ich kurz zwei Dinge zu anmerken:
1. Wer es mit 41 Jahren als Frau wie du zu einer derartigen Selbständigkeit gebracht hat (nicht nur finanziell, sondern auch psychologisch durch deinen GF-Job, die damit verbundene Verantwortung, Kompetenz etc.) wird damit eventuell ein Problem bekommen, dem "anderen auf der Tasche zu liegen", wenn die Durststrecke beim Neustart im Musikbusiness eventuell länger dauert als geplant. Und vice versa. Der Zahn der Zeit nagt, und das kann gerade im familiären bzw. beziehungsmäßigen Umfeld gehöre Auswirkungen haben. Den Enthusiasmus mögt ihr beide jetzt für dein Vorhaben teilen, aber bist du dir auch sicher, dass ihr beide auch dieselbe Kraft und Ausdauer aufbringt, den Plan auch über längere und steinigere Wege gemeinsam zu gehen als ihr euch jetzt in der Enthusiasmusphase vorstellt? Was wenn dein Mann irgendwann genug hat und der Meinung ist dein Plan geht nicht auf, du aber weiterhin Kraft und Willen hast diesen fortzuführen?
2. Das mag sich jetzt sehr Klischee-mäßig anhören: aber die Eifersucht die manchmal zuhause enstehen kann, wenn die bessere Hälfte in irgendeiner Form im Rampenlicht steht und sich dadurch/dabei gewisse side-business-activities vermuten lassen kann definitiv die Beziehung zuhause extrem belasten (auch wenn dem gar nicht so ist). Und das umso größer, je mehr man finanziell abhängig ist. Aber in dieser Hinsicht ist die Musikbranche vielleicht etwas anders als andere Berufsbranchen.

Just my 2cents.

Gruß
hd
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Hallo hisdudeness

Ja es wurde schon vielgesagt und das machtmich wirklich glücklich denn ihr da draussen habt - jeder für sich seine Erfahrungen gemacht, so wie auch ich. Dass ihr mich daran teilhaben lasst und ich ja indirekt auch davon profitiere , dafür danke ich euch.

Dein ansatz mit der beziehung hat schon seinen beigeschmack ueber den ich bisher noch nicht richtig nachgedacht habe, vielleicht weil ich es nicht sehe bei uns, zumindest nicht in dieser Ausprägung. Sowohl mein mann als auch ich standen und stehen oft im mittelpunkt im job, schön dabei ist, dass wir uns gegenseitig einbeziehen.
Er nimmt mich bei seinen events mit und umgekehrt. Wir sind beide unbandig stolz auf den anderen , das jeder auf seine weise zeigt.
Ja es könnte sein dass mein mann eine gewisse Erfolgsfrau gewöhnt ist, aber ... Und jetzt kommt noch etwas dazu.
Er spielt Schlagzeug und das sehr leidenschaftlich und recht gut wie ich meine. Nimmt auch noch immer unterricht bei einem profi.
Und er hat die gleiche musikleidenschaft wie ich.
Erfolgreich sein heisst fuer uns beide nicht mehr nur beruflichen erfolg zu haben sondern erfolgreich sein heisst fuer uns auch innere zufriedenheit, finanzielle unabhängigkeit und selbstverwirklichung.

Zum teil können wir das bereits heute leben, aber eben nur zum teil. Dazu kommt natuerlich nicht zu vergessen unser sohn der braucht mind einen von uns jetzt mit 5 jahren verstärkt.

Die auszeit - so will ich es mal lieber nennen und neuorientierung verbinde ich mit dem was mir spass macht und das ist nun mal am allermeisten die musik
Ich werde nicht ins musikbusiness einsteigen, so wie das vielen heute bekannt ist.
Mal sehen was bei mir noch kommt

Danke fuer eure meinung

Liebe Grüsse
Business Woman
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Auf mich wirkt es ein klein wenig so, als hättest du Angst, etwas im Leben zu verpassen und erhoffst dir durch die Musik, eben das zu besorgen. Ich bin mir nicht sicher, ob die Musik wirklich der Schlüssel zur Lösung ist. Denn realistisch betrachtet wirst du noch eine ganze Zeit brauchen, um deine musikalischen Ziele annähernd verwirklichen zu können. Hast du dir schon einmal überlegt, generell bewusster zu leben und deinen Lebenshunger zu stillen? Für mich klingt dein Leben wie ein sehr aufs Berufliche fixierter Werdegang, bei dem das bewusste Fallenlassen in schönen Momenten und das Fühlen zu kurz gekommen ist. Da wirkt die Musik auf mich wie ein Vehikel, um genau das zu finden... aber nicht wie die eigentliche Lösung des Problems. Versuche dir doch mal ganz bewusst kleine Auszeiten zu nehmen und dich an kleinen Dingen zu erfreuen. Ich denke das könnte dir schon ein Stück weiterhelfen.

PS: Du erinnerst mich von der Beschreibung her etwas an meinen Vater. Er hat Zeit seines Lebens viel Energie in seinen Beruf gesteckt und Karriere gemacht. Er hatte Spaß daran, liebte die Herausforderung - und der Beruf wurde nach und nach zum Lebensinhalt. Irgendwann wurde ihm beruflich von einem Neider ein Bein gestellt und ihm eines seiner Projekte kaputt gemacht. Das hat ihn arg mitgenommen und ihn nach dem Sinn seiner Tätigkeit fragen lassen. "Warum opfere ich mich eigentlich so für die Firma auf?" Daraufhin begann er, sich mehr der Freizeit zu widmen, spielte häufiger Golf. Doch es dauerte nicht lange, bis er in die alte Arbeitsroutine zurückfiel, weil er sein Leben ja nie anders gelebt hat. Der Lebenswandel hat ihn zu einem grauen Herren gemacht. Er kennt viel von der Welt, den Luxus, aber es fällt ihm sehr schwer, zu genießen. Er ist gehetzt durch all die Dinge, die ständig auf ihn einprasseln. Ich hoffe, dass er eines Tages schafft, sich wieder für die kleinen, schönen Dinge des Lebens zu begeistern. Als kleines Mädchen war ich ein totales Papa-Kind: Ich habe es geliebt, wie er mit mir herumgetobt ist und wie herzlich er gelacht hat. So habe ich ihn schon sehr, sehr lange nicht mehr lachen hören.
Wenn du dir etwas Neues suchst, wo du hart arbeitest und deine Zeit füllst - hast du wieder keine Zeit für diese Gefühlspausen. Ein Tag mit deinem Sohn, wo ihr z. B. gemeinsam versucht, aus Kinderaugen im Zoo die Erdmännchen zu entdecken oder eine Phantasiegeschichte zu spinnen wäre doch vielleicht etwas... gemeinsam Ziegen füttern, sich über das Gedrängel freuen, die Tiere streicheln, mit dem Sohnemann lachen...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
...
Wenn du dir etwas Neues suchst, wo du hart arbeitest und deine Zeit füllst - hast du wieder keine Zeit für diese Gefühlspausen. Ein Tag mit deinem Sohn, wo ihr z. B. gemeinsam versucht, aus Kinderaugen im Zoo die Erdmännchen zu entdecken oder eine Phantasiegeschichte zu spinnen wäre doch vielleicht etwas... gemeinsam Ziegen füttern, sich über das Gedrängel freuen, die Tiere streicheln, mit dem Sohnemann lachen...

Ja, .. nämlich die Business-Lady vergisst leider einen wichtigen Aspekt immer wieder. Sie vergisst die "Zeit" als Engpassfaktor und wünscht sich das "Alles-Modell"
Leider wird man dann mit der Tatsache konfrontiert, dass es das "Alles-Modell" im Leben nur sehr selten gibt. Es wird immer irgendetwas auf der Strecke bleiben.
In diesem Fall wird es ggf. die Familie sein.
Die Business-Lady wird sich vielleicht auch mit dem Modell der linearen Optimierung auskennen, mit zeitlichen Zielfunktionen und Nebenbedingungen.
In ihrem Fall wird es wahrscheinlich gar keine zeitliche Lösungsmenge geben.
Ich meine, sie hat ja geschrieben, dass sie jetzt mit dem Klavierspielen "wieder" neu startet... .. Und früher gar nicht so viel gespielt hat.
Mal ganz ehrlich: Da kann sich sich mal gleich 6-8 Stunden am Tag einschließen und erstmal diatonische Läufe üben in allen Tonarten bis zum Umfallen.
Dann nächste Lektion: Umkehrläufe bis zum Erbrechen, dann Oktavparellelen bis zum Klavierzusammenbruch :rofl:

Ich habe dazu auch nichts mehr kommentiert, weil die Business-Lady sehen wird, dass die Sache kein Spaziergang werden wird.
 
Liebe Nuria_

deine Antwort hat mich sehr nachdenklich gemacht. Die anderen Menschen hier sind, sehr auf das Musik Business fixiert und das sollte es in so einem Forum auch sein.
Das was Du schreibst klingt sehr real für mich, die Geschichte mit Deinem Vater hat mich bewegt.
Es ist mega mega schwer aus seinen gewohnten Abläufen heraus zu kommen. Die Vorgehensweise - immer etwas bewegen zu wollen - zielführend zu agieren und erfolgreich zu sein kann süchtig machen.
Vielleicht kommt mir die Musik gerade gelegen - das mag eigentlich wirklich der Dreh- und Angelpunkt sein. Und warum nicht - wenn es mir gut tut. Ich denke ich brauche eine Auszeit - oder eine generelle Neuorientierung.
Die Gefahr besteht, dass ich mich auch bei der Musik wieder von meiner erlernten Professionalität leiten lasse und dann geht das wieder in die gleiche Richtung - da hast Du Recht.
Das ich auch im Musik Business erfolgreich sein kann (so wie Menschen Erfolg verstehen - wirtschaftlich) denke ich ist machbar. ABER -wie Recht doch einige von Euch haben. Das kostet wieder den gleichen Aufwand wie bisher in meinem Job auch. Da bin ich nicht mit 4 Stunden am Tag dabei und entspanntem Herantasten.
Das wird ebenso wie jetzt ein Fulltime-Job.

Über die letzten Tage hinweg weiss ich für mich, dass ich etwas verändern muss. Das mir die Musik dabei eine Möglichkeit bietet ist aus meiner Sicht toll. Auch gestern sass ich wieder und habe getextet, gespielt und einfach nur für mich Musik gemacht. Dabei erlebe ich richtige Glücksgefühle. Es ist enorm wie viel mir diese Momente an Lebensenergie geben.

Das wichtigste - sagt auch Nuria_ - mein Sohn und mein Mann - werden bei einer professionellen Ausrichtung wieder zu kurz kommen. Und ich freue mich inzwischen richtig auf mein neues Leben.
Wir haben noch 1 Jahr bis die Schule für den Kleinen beginnt und ich kann dieses Jahr nutzen - für uns - für ihn. Was gibt es besseres.

Ich freue mich auf jeden Fall darauf. Wie sich das mit er Musik entwickelt - mal abwarten. Ihr habt mir ja deutlich zu verstehen gegeben, dass es ebenso schwer sein wird wie in jedes andere Business einzusteigen.

Bis die Tage
Eure Business Woman
 
Liebe Kathrin(?),

ich wünsche dir viel Erfolg für deinen Neuanfang und es freut mich, wenn ich dir mit meinem Beitrag ein wenig weiterhelfen konnte. Bei mir hat das Ganze gleich etwas mit ausgelöst: Ich habe nochmal ausgiebig über meinen Vater nachgedacht und gestern noch einen Songtext geschrieben -kommt auf unsere nächste Platte!

Genieße dein Leben, du hast nur eins davon. :)

Liebe Grüße,
Nuria_
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben