aussergewöhnliche Designs/Bauweisen bei Amps

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Richtig geile Teile hier dabei.
Wenn das Design nur nicht so sehr in Portemonnaie reinschlagen würden :(
 
Die Firma Swart (ein wenig weiter oben ist ein Amp von denen abgebildet) macht meiner Meinung nach extrem schick aussehende und auch sehr originalklingende Verstärker in Tweedbezügen. Im Endeffekt geht es um den Klang, natürlich, aber diese Divided by 13 Verstärker finde ich auch todesschick :)

Ja, da hast Du die beiden rausgepickt, die mir auch gefallen. Auch der Port City (mit nur zwei Knöppen, hehe) ist schick. Diese Holzmöbel wären mir einfach viel zu extravagant. Wer sowas benutzt, muss auch an der Klampfe extrem überzeugen, denn das Equipment sollte nie die Fähigkeiten des Musikers überstrahlen, finde ich. Vielleicht ist auch das ein Grund, warum die meisten Gitarristen eher konservativ unterwegs sind? ;-)

Mit den Bassisten hast Du recht: Die sind tatsächlich offener für Neuerungen, sowohl technischer als auch optischer Natur. Aber soll ich mal schnell meine Theorie dazu verraten (Liest auch kein Admin mit, dass das off-topic ist? Und es ist auch kein Bassist in der Nähe? Zitter...?)

ALSO: Viele (nicht alle...!) Bassisten kämpfen mit (völlig unangebrachten!) Minderwertigkeitskomplexen gegenüber uns Gitarristen. Viele sind ja sogar mal als Gitarrist gestartet (das ist allerdings Fakt)...

Bassisten haben sich für ihr angekratztes Ego, quasi als Ausgleich zu den im Rampenlicht stehenden Gitarristen, die gemeinhin als große Songwriter und Solo-Helden abgefeiert werden eine eigene Spielweise gesucht, wo sie fortan mit Kompetenz glänzen wollten: Know-How in der Bedienung von kompliziertem Equipment.

Wenn ich mir die gängigen Bass-Topteile anschaue, muss ich gestehen, dass ich als Gitarrist auch nach einer halbstündigen Betrachtung keine blassen Schimmer habe, wofür die ganzen Knöppe, Dreh- und Schieberegler da sind... Und mir kann auch kein Mensch erzählen, dass dieser ganze Firlefanz inklusive 24-Band-EQs wirklich nötig ist, um EINEN Sound einzustellen... Den einzigen Bass-Amp, den ich verstehe, ist der klassische Röhren-Ampeg SVT mit seinen 6 oder 7 Reglern. Und der klingt auch am besten. Zufall?

Aber "der Bassist an sich" lebt nun einmal schon mit dem Manko, "nur" vier oder fünf Saiten bedienen zu dürfen, da will er wenigstens dreimal soviel Knöppe am Amp haben, wie der Gitarrist. Um wenigstens auf diesem Sektor zu glänzen, mit der Beherrschung einer Technik, die für den durchschnittlich begabten homo sapiens schlicht unergründlich bleiben muss...

PS: Das war natürlich ein polemischer, humoristischer Beitrag. Ich will nicht abstreiten, dass die Bassisten auch für viele sinnvolle Neuerungen stehen, wie z.B. Speakon, aktiven Tonabnehmern oder auch dem 19"-Format.
 
@ Kasper 666:

Das hab ich erstmal rauskopiert und meinem ehemaligen Bassisten unter die Nase gerieben :rolleyes: Ist sowieso immer ein Running-Gag gewesen auf dem Bassisten-Dasein rumzureiten :D nur zum Spaß das Ganze, aber ihr kennt das ja... ;)

Also die hölzernen Dinger find ich an sich auch ziemlich ausgefallen. Generell mag ich s, wenn das der Amp ein geöltes Holzfinish hat.
 

Der erste Post seit Wochen über den ich mal wieder Schmunzeln konnte.

Ich würde ein Zwischending von Design, Klang und Robustheit immer begrüßen. Earforce z.B. bietet relativ modern aussehende, von Topteil-Archetypen inspirierte Designs für ihre Amps an, find ich gut, könnte noch einen Schritt weiter gehen :)

Aber die diese Divided by 13 klingen laut Samples nicht so toll...ich finde diese Verstärker sehen wie die Alienware PC´s unter den Amps aus.
 
Vielleicht ist auch das ein Grund, warum die meisten Gitarristen eher konservativ unterwegs sind? ;-)
Nö, das liegt daran dass sie konservativ sind. ;)


Bassisten haben sich für ihr angekratztes Ego, quasi als Ausgleich zu den im Rampenlicht stehenden Gitarristen, die gemeinhin als große Songwriter und Solo-Helden abgefeiert werden
Ach komm, die 80er sind vorbei.
Von wem bitteschön werden noch Sologitarristen gefeiert? Von anderen Gitarristen vielleicht. ;)

Know-How in der Bedienung von kompliziertem Equipment.

Wenn ich mir die gängigen Bass-Topteile anschaue, muss ich gestehen, dass ich als Gitarrist auch nach einer halbstündigen Betrachtung keine blassen Schimmer habe, wofür die ganzen Knöppe, Dreh- und Schieberegler da sind... Und mir kann auch kein Mensch erzählen, dass dieser ganze Firlefanz inklusive 24-Band-EQs wirklich nötig ist, um EINEN Sound einzustellen...
Das hat einen einfachen Grund: Der Bass stellt einfach viel höhere Ansprüche ans Material. Die Dynamikspitzen sind weit größer, es gibt viel tiefere Frequenzen. Für einen sauberen Basston kommt man einfach nicht mehr mit Röhrengammel aus den 60ern klar. Ein schlecht funktionierendes 3-Wege Tonestack reicht vielleicht um eine Tendenz im Sound einzustellen, aber auf gar keinen Fall um seinen Ton so zu formen dass er nicht mehr der Bassdrum kollidiert. Da braucht es einen richtigen EQ.
Es werden für gewöhnlich gute Kompressoren gebraucht, die Endstufe muss extrem Impulsfest sein und damit tieffrequente Wiedergabe überhaupt möglich wird geht man an die Boxen auch mal mit ein wenig Konzept ran. Stopft man in Gitarristenmanier einfach nur minderwertige PA Speaker in ein viel zu kleines Gehäuse kommt halt nix bei raus.

Aber "der Bassist an sich" lebt nun einmal schon mit dem Manko, "nur" vier oder fünf Saiten bedienen zu dürfen, da will er wenigstens dreimal soviel Knöppe am Amp haben, wie der Gitarrist. Um wenigstens auf diesem Sektor zu glänzen, mit der Beherrschung einer Technik, die für den durchschnittlich begabten homo sapiens schlicht unergründlich bleiben muss...
Was ist für dich durchschnittlich begabt? Wer als Musiker einen EQ und einen Kompressor nicht versteht sollte vielleicht überlegen ob er auch den richtigen Job hat. Mhh, warte, vielleicht ist er ja bei der Gitarre ganz gut aufgehoben- :)

PS: Das war natürlich ein polemischer, humoristischer Beitrag.
Ich hoffe dass du meinen ähnlich auffasst.;)


@ Topic
http://www.youtube.com/watch?v=lSAExHBrfwU Das ist mal ein ungewöhnlicher Gitarrenverstärker. :great:
 
Aus Germanistan

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Geil! Sozusagen der "Gipfel der Genüsse" unter den Gitarrenboxen :great:

Was passiert eigentlich, wenn ich eine Box links oder rechts wegziehe? Wo kommt der Hersteller her, Nashville, Tennesee? Wusste gar nicht, dass es da so ein Hammer-Gras gibt...
 
boa neee, diese weißen Dreiecksboxen sehen ja aus als wären sie Signature-Modelle der Flippers!!! Pfui!!!
 
vielleicht verwenden die meisten hersteller konservative designs aus eher praktischen gründen.

quaderförmige topteile, boxen oder amps sind halt praktischer in der handhabung wenn es z.b. um das verladen geht. stellt euch doch mal das ein oder andere modell hier vor, wie es nach 100 auftritten oder so aussehen würde :D.

oder der meist schwarze bezug. also so oft, wie man da einfach mal kurz wo anbockelt, bin ich doch recht froh, daß meine schwarz
sind :D.

hab mal ne uralte marhallbox gesehen mit einem eigentlich weisen bezug...
... jo, konnte man nur noch "erahnen", daß das mal weis gewesen sein soll :D
"schön" war das wirklich nicht mehr...

nur so ne idee :)

gruß
 
vielleicht verwenden die meisten hersteller konservative designs aus eher praktischen gründen.

Dass 95% aller heutigen Amps so aussehen, ist natürlich die Schuld von Marshall. Die haben das Format "Topteil + 4x12 (+4x12) ja bekanntlich etabliert und damals standen sicher nur praktische Erwägungen zugrunde, was eine sinnvolle Fertigung anging. Und das Format hat sich halt mehr oder weniger zufällig etabliert - aber so extrem, dass es bis heute nicht infrage gestellt wird.

Mir selbst leuchten die vielen Vorteile eines 19"-Racks ein, auf der anderen Seite bin auch ich geprägt von den Bildern aus der Rockgeschichte: Hendrix vor 'nem Stack, Jimmy Page vor 'nem Stack, Van Halen vor 'nem Stack usw. Deswegen finde auch ich eine 4x12 mit einem "richtigen" Amp oben drauf viel mehr sexy als eine 19"-Kiste mit vielen blinkenden Lämpchen...

Mir fällt spontan auch keine andere Branche ein, wo "Vintage" so ein Schlagwort ist und jahrzehntealte Designs noch unverändert ihre Liebhaber finden (denk' an Strat, Tele, Paula, Plexi). Wer telefoniert im Gegensatz dazu noch mit einem Handy, dass nur drei Jahre alt ist, obwohl das auch schon "alles" kann? Oder denk' an Autos... Wobei ich sicher bin, dass sich ein Flügeltüren-Mercedes-300 SL auch heute noch (bzw. gerade!) Käufer finden würde, wenn es davon ein "Reissue"-Modell von Mercedes geben würde ;-)

Viele der alten Designs sind einfach unübertroffen, in ganz vielen Produktbereichen! "Stillstand ist der Tod" ist ja das Motto der Wirtschaft und so werden - für meinen Geschmack - in vielen Bereichen bewährte Dinge ganz unnötig abgelöst - einfach, damit der blöde Kunde mal wieder was neues kauft...

Insofern finde ich es sogar ganz cool, dass die "Gitarristen-Welt" da so schön "un-Trendy" und resistent ist!

Ich muss - auch wenn ich selbst ja eher "konservativ" gestrickt bin - jedoch mal eine Lanze für die hier gezeigten Exoten brechen. Das Ergebnis ist sicher Geschmacksache, aber immerhin sind die Dinger überhaupt gestaltet.

Bei 90% der renommierten Hersteller möchte ich drauf wetten, dass KEIN Designer Einfluss auf die Gestaltung hat. Das macht warscheinlich die Technik oder der Chef selbst... Da werden Schriftarten verwendet, die kaum leserlich sind, gerne werden auf einem Panel gleich drei verschiedene Schrift-Typen verwendet, die null zu einander passen usw. Darunter mindestens eine Schreibschrift und einmal kursiv. oder beides zusammen. Da dreht sich jedem Grafiker, der sowas gelernt hat, der Magen um.

Gutes Design meint übrigens nicht nur "Aussehen" sondern auch (wenn nicht vor allem!) "Funktion". Der Budda auf Seite 1 ist so ein Beispiel: 2 Reihen Knöppe und Du erkennst nach zehn Minuten Draufstarren noch nicht, welcher Regler da wohin gehört... Deswegen sticht der Budda hier auch raus: Fast alle der Exoten-Amps haben nur ganz wenige Regler, sind sehr reduziert. Ich möchte meinen Arsch drauf wetten, dass da der Designer den Techniker immer wieder genervt hat: "Was können wir weglassen? Wie können wir vereinfachen?" DAS ist nämlich eigentlich die "Kunst", nicht ein Panel mit Knöpfen vollkleistern...

Was meint ihr?
 
ich kann da eigentlich nur als anwender drüber sprechen ...

generell bin ich ein befürworter von form follows function - also so viele knöpfe wie müssen - nicht mehr und nicht weniger. und es gibt einfach amps für jeden anlass: vom kleinen 5 Watt-Röhrenamp (die mich gerade sehr interessieren und von denen ich mir wahrscheinlich einen anschaffen werde) über die praktischen Combos (von denen ich zwei hatte) bis hin zu top und vier mal 12 ...

ein 5 Watt-amp kann schon sehr reduziert sein, aber wenn ich zwei oder mehr kanäle habe und brauche, dann will ich auch für jeden kanal EQs haben und dann wäre auch schick, wenn ich für jeden kanal effekte wie hall oder reverb regeln kann - und schon landet man je kanal mal gerne bei 5 bis 7 knöpfen oder reglern - und das finde ich auch angemessen. design ist dann eher die frage, wie sinnvoll man die anordnet ...

mein stylischster amp war mal ein weißer marshall-combo (war ne kleine serie, die damals gebaut wurde) - sehr sehr schick ... an sich finde ich auch schade, dass es nicht mehr röhren-tops gibt, in die man reinschauen kann - also mit glas-front oder so ...

sicher ist die welt geprägt worden von den mächtigen marshall türmen, aber die guten alten vox haben ja auch ne rolle gespielt - und ich denke schon, dass die industrielle serienherstellung da ne große rolle gespielt hat ebenso wie sich schon im laufe der zeit herausstellt, was musiker als sinnvoll empfinden - und dazu zählt ganz bestimmt eine eher quadratische box mit verstärkten ecken und ein robuster amp, der was aushält und knöpfe, die nicht überstehen etc ...

aber richtig ist mit sicherheit auch, dass die vorstellung, was ein "richtiger", "amtlicher" oder "truer" amp ist sich an dem orientiert, was bekanntheitsgrad hat und eingeführt ist ... das ist für mich auch der grund, warum die modeller, die eigentlich anders aufgebaut sein könnten, sich doch an den "klassischen" amps orientieren ... aber es gibt ja auch ausnahmen: beispielweise die orange amps, die ja ein ganz eigenes corporate design aufweisen und geprägt haben ...
 

Im Falle der 3x12" Dreiecks-Box geht es wahrscheinlich nichtmal um so etwas wie "Design", das hat ganz offensichtlich mit der Bekämpfung aller Probleme von 4x12" zu tun, Resonanz und stehende Wellen können auftreten. Durch nur 3 Seiten werden diese Probleme wahrscheinlich nicht mehr auftreten...naja, passiert so schon nicht immer :) nebenbei geht man dann aber im Design auch einen neuen Weg, und ja, um das durchzuziehen muss man Etwas durchziehen.

Zum Punkt mit dem schwarzen Tolex kann ich nur zustimmen, leider sehen besonders Gitarrenanfänger immer Markennamen mit einem Glitzern im Augenwinkel an, verbinden damit die Größen der Gitarrengeschichte etc. Naja, jedem das Seine. Amp und Gitarrenhersteller fangen aber auch echt alle "Bauern" mit dieser stereotypen Werbung! Jede verdammte Werbung zeigt entweder langhaarige, ewigposende (ich behaupte mal, die meisten Gitarristen bewegen sich auf der Bühne nur wenig), Nietengürtel/Hippiehaarteil tragende Nulpen oder Frauen die mit Sicherheit niemals eine Gitarre gesehen, geschweige gespielt haben.

Weiss/Beige ist aber für den Toureinsatz tatsächlich die wohl schlechteste Farbe, andernseits würden viele helle Amps nicht so dreckig aussehen, und nun festhalten, wenn die faulen Besitzer sich ein bisschen mehr um das teure Werkzeug kümmern würden. Ich hatte vor ein paar Wochen das Vergnügen einen HOOK-Amp in einem Studio zu spielen, der Amp war neu, wenige Tage alt und trotzdem sah das babyblau-weisse Tolex echt eklig aus. Trotz Allem, geiler Amp.

Im Prinzip aber klar, dass klassische Rockgitarristen auf 4x12", britisches Voicing und Les Paul stehen während ein Avantgarde-Space-Rock-Epos-Gitarrist auch lieber mit Basslab- oder Teuffelgitarre und UFO Amp auf der Bühne stehen, ist halt auch das Image, ne?
 

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Hab mir eben nochmal was überlegt:

In St. Gallen (CH) ist doch ein kleiner Teil der Innenstadt mit rotem Gummi überzogen, könnte man nicht auch bei Headshells eine Art Gummibezug darumgiessen, gar das Design dadurch wechselbar machen? Hallo, Geschäftsidee!
 
Durch nur 3 Seiten werden diese Probleme wahrscheinlich nicht mehr auftreten...naja, passiert so schon nicht immer :)

...vielleicht steckt auch was esoterisches dahinter, von wegen dass das menschliche Ohr auch eher dreieckig ist als rechteckig ;-)

Nee, Spaß beiseite: Mit der stereotypen Werbung gebe ich Dir recht, es ist halt der alte Mythos von "Sex, Drugs & Rock'n'Roll", der da bemüht wird. Da - so ist zumindest meine Wahrnehmung - die Mehrzahl junger Band auch eher in die "harte" Richtung tendiert, macht das aus Sicht der Industrie wohl auch Sinn...

Hier auch mal einer von mir, ein kleiner Combo der Marke "Fakir" (macht wahrscheinlich 'nen heißen Sound):

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