Ausrichtung der Stimme

  • Ersteller Nachtfluegel
  • Erstellt am
@Vali: Amaranthe gefällt mir irgendwie seitdem ich das Lied gehört habe.

Freut mich, dass ich dich auf den Geschmack gebracht habe. ;)

@Vali: Dass man bei wikipedia immer vorsichtig sein muss, was die Glaubhaftigkeit angeht, weiß ich - bekommt man ja in der Schule von seinen Lehrern oft genug eingetrichtert ^^, obwohl die es meistens auch selbst als Quelle verwenden.

Mein Ex-Gesangslehrer meinte halt, er fände die Artikel, die sich speziell zum Thema Gesang auf Wikipedia finden, durchaus auf hohem Standard (er schreibt wohl auch selbst daran mit, haha ^^). Allerdings kommt er halt aus der Klassik und wird sich wohl kaum mit der Klassifikation von Symphonic Metal-Sängerinnen befasst haben, selbst, wenn einige von denen in einem an die Klassik angelehnten Stil singen.

Ich meine aber, dass mit Anette = Mezzo hätte ich auch mal bei the Range Index o.ä. gelesen :gruebel:. Das fand ich aber auch etwas irritierend, da standen nämlich bei fast jedem berühmteren Sänger (inklusive der Männer ^^) in Klammern noch irgendwelche Pfeiftöne dahinter, und so viele Leute, die das können, gibt's doch eigentlich gar nicht, oder? :rolleyes:

Bzg. Transponieren - das ist das Anpassen an geeignete Stimmbereiche (oder Töne)? Wenn ja, dann ist das eben das, was ich schon ab und zu automatisch machen kann - besonders gern bei Liedern, welche von Männern gesungen werden, da pass ich halt gern die Stimme drauf an, dass es wieder besser klingt.

Vali hat's ja schon erklärt, beim Transponieren versetzt man das ganze Lied gezielt in eine andere Tonart. Das kann man sicherlich spontan machen, funktioniert aber nur zuverlässig mit einem Begleitinstrument zur Orientierung, damit du genau weißt, in welcher Tonart du gerade bist. Wenn du dich selbst ganz gut auf einem Instrument begleiten kannst und genug von den Funktionen der verschiedenen Akkorde abhängig von der Tonart verstehst, ist es schon möglich, einen Song mal eben in einer anderen Tonart zu spielen, das mache ich auch.

Was du aber wahrscheinlich bei von Männern gesungenen Liedern "automatisch" machst, ist, dass du die Stellen, wo's dir dann doch zu tief wird, einfach nach oben oktavierst. ;) Wenn man so etwas abschnittsweise macht, klingt das auch meist ganz logisch, z.B. ganze Strophe einfach eine Oktave höher, hat eine meiner ehemaligen Mitschülerinnen mal bei einem Auftritt bei "Don't You Worry Child" gemacht - Strophe nach oben oktaviert, den Refrain in der selben Lage wie der männliche Sänger im Original.

Problematisch wird's aber, wenn du mitten in der Strophe oder noch schlimmer mitten im Refrain einfach nach oben springst, weil dir nach unten der Umfang ausgeht. Das klingt dann einfach nicht mehr "aus einem Guss"; deshalb wäre es in solchen Fällen sinnvoller, die Tonart zu ändern, um eben die richtigen Verhältnisse zwischen den Songparts wieder herzustellen.

Als Faustregel tut's eine Quinte Abstand zwischen Männer- und Frauenstimmen ganz gut, am Anfang vielleicht auch mal nur eine Quarte oder eine Terz. Wenn ein Song im Original von einem Mann beispielswiese in G gesungen wird, spielst du ihn also in einer Tonart deiner Wahl zwischen Bb (kleine Terz) und D (Quinte).

Aber bitte nur bei Männerstimmen, die in ihrer normalen, bequemen Lage singen! Nicht Leute wie den Typen von Amaranthe als Beispiel dafür nehmen, der ja teilweise auf der exakt selben Tonhöhe wie die Sängerin singt. ;)

Anette Olzon, Simone Simons und vor allem Sharon den Adel sind allesamt Sopran. Gesangslaien und ich bin sicher, dass an Wikipedia viele davon mitgeschrieben haben, glauben immer gleich an einen Mezzo, wenn Frau mit hoher Stimme in der Bruststimme singt oder auch nur ein bißchen Wärme im Timbre hat. Wenn Sharon den Adel Mezzo sein soll, muss ich Bariton sein. Diese ganzen Damen fangen nämlich in Lagen schon an nur heiße Luft zu singen, wo ich noch vollklingend runterkomme und ich bin meines Zeichens Sopran (wenn auch lyrisch und eben nicht von der sehr hohen Sorte).

Ich weiß, du hast mal erwähnt, du kommst bis zum kleinen c. :D Kann ich das mal irgendwo hören? Ich glaube dir das, keine Frage, mich würde nur mal interessieren, wie sich das anhört. Denn "heiße Luft" beschreibt auf den Punkt genau, wie sich leider viele Sopräne, die ich kenne, schon beim g oder spätestens fis anhören.

Das tiefste, was ich bislang gehört habe, war ein cis: http://www.youtube.com/watch?v=-8ejpLyXSuY
Klang live aber auch schon gleich deutlich hauchiger. ^^ Und sie hier würde ich dann vielleicht doch schon eher als Mezzo einstufen, bin damit jetzt aber vorsichtig... ;)

Ist halt schon lustig, wir haben ja im Abigottesdienst Meadows of Heaven von Nightwish gespielt, was halt gerade mal bis zum kleinen g runtergeht und der Chorleiter meint "Das kann ich dann ja nur mit einer Altstimme besetzen" :eek:. Wenn Anette denn Mezzosopran wäre, ok, viele Mezzi werden ja im Chor auch gerne mal in den Alt gesteckt, wenn es halt nur 4 oder sogar nur 3 Stimmen insgesamt (also inklusive der Männer) gibt.

Aber da du sie ja sogar als Sopran einordnen würdest (was auch, bevor ich diesen Wikipedia-Artikel gelesen bzw. bei the Range Index nachgeguckt habe, meine Vermutung gewesen wäre), ist der Unterschied halt noch krasser. :D
 
Ich weiß, du hast mal erwähnt, du kommst bis zum kleinen c. :D Kann ich das mal irgendwo hören? Ich glaube dir das, keine Frage, mich würde nur mal interessieren, wie sich das anhört. Denn "heiße Luft" beschreibt auf den Punkt genau, wie sich leider viele Sopräne, die ich kenne, schon beim g oder spätestens fis anhören.
Sorry für die Verspätung, aber bitte schön. https://app.box.com/s/gua9ljl2ujrhlalnwu1s. So klingt ein Sopran in der kleinen Oktave. Sowas von gar nicht meine Schokoladenseite, ich sing lieber ein oder zwei Oktaven höher :D Am Ende auch ein Song von Anette Olzon nur eben mit meiner Stimme (die runder und nicht so spitz wie von Anette klingt) und ohne Backings von Marco Hietala... Und ja, man kann meine Stimme in der Lage für einen Mezzo halten, aber in den Randbereichen der Range klingt man fast immer leicht wie das benachbarte Stimmfach. Interessanter ist da doch die Tessitur und die liegt bei mir höher und klingt eindeutig sopranig. Auch die ganzen anderen Damen im Symphonic Metal (Sharon den Adel, Anette Olzon, Simone Simons, Floor Jansen und wie sie alle heißen) haben in ihrer Mittellage einen in meinen Ohren sehr eindeutigen Sopranklang. Ich hör bei denen nie das charakteristische rauchige, dunkle Timbre eines echten Mezzos. Gerade Anette Olzon hat sowas von eine glasklare, helle, leichte Stimme. Insbesondere ihre Belts sind hell und leicht und ein wenig kreischig. Bei einem echten Mezzo erwarte ich da einen wuchtigeren, metallischeren Sound.
 

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