Absint
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Starker Beitrag! Allerdings deckt der Erhebungszeitraum 1960 -1990 die "Generation Handy" nicht ab. Selbst, wenn damit die Geburtsjahre der Stifte gemeint wären. Gibt es auch aktuelle Erhebungen zum Thema?
Ich selbst wüsste jetzt von keiner solchen (weil ich nicht tief genug im Thema bin), kann mir aber nicht vorstellen, dass nicht schon jemand auf die Idee gekommen ist, sich beispielsweise den Einfluss der Benutzung von Auto-Correct auf allgemeine Rechtschreibkompetenz anzuschauen. Allerdings sind das auch wieder Entwicklungen, die noch so frisch sind, dass wirkliche Langzeitentwicklungen kaum beobachtet worden sein können. Zumal das dann, aufgrund der technischen Durchsetzung der gesamten Gesellschaft, schicht- und sozialgruppenübergreifend beobachtbar sein müsste. (#mehrgeldfürgeisteswissenschaften - sonst bleibt diese Forschung eben auch weiterhin aus.)
Zudem muss deutlich unterschieden werden zwischen Normabweichungen in schriftsprachlichen Äußerungen, die auf systemischen oder erlernten "Fehlern" beruhen (also wenn Leute immer den selben Fehler machen, wie bspw. "Standart"), die auf einer Störung der Rechtschreib-(und Lese-)kompetenz beruhen (die also inkonsistente "Fehler" aufweisen), und eben solchen, die auf Aspekten konzeptioneller Mündlichkeit beruhen (bspw. wenn man Dialektformen verwendet wie "net" oder Kontraktionen wie "machste", "haste" etc.). Denn je nachdem welche "Fehler" vermehrt auftauchen, können da ganz unterschiedliche Ursachen hinter liegen.
So oder so jedenfalls ist es ein sehr komplexes Thema, bei dem persönliche Erfahrungen wie immer von keinerlei Wert sind, wenn man allgemeingültige Aussagen treffen möchte.