Auftritt ohne Soundcheck ...

  • Ersteller Fahnder99
  • Erstellt am
Cool - endlich! Würde mich echt interessieren, ob er für den Auftritt im Juni einen Tonmann gefunden, oder doch ohne Soundcheck gespielt hat. Hätte echt nicht gedacht, dass so viele Bands ohne richtigen Soundcheck auftreten. Aber gemäß den Posts hier scheint es ja so zu sein.

Gruß
Hank

Moin!

Ja, ich wollte auch posten, wies gewesen ist :)

Kurz gesagt, wir haben niemand gefunden, ders fürn Bier gemacht und Zeit gehabt hätte. Es gab da schon sehr nette Leute, aber es paßte nun mal nicht. Also wir auf die Bühne und ZACK gings los. Ist natürlich auch wieder irgendwo witzig, aber wenn man mal so überlegt, wie irre viele Stunden Proben bei einer Amateurband für Proben draufgehen und dann ist der Sound nicht gut.. naJA.

Die Organisation war - das muß man einfach mal sagen - das NACKTE Chaos. Unser Drummer wollte sein Set (3000EUR) für alle Bands stellen, hatte es extra etwas kleiner umgebaut, ich weiß nicht mehr warum. Dann hieß es (1/2 Stunde vorher), ne die guten Jazzer können doch nicht auf einem Set mit nur EINER Hängetom spielen, wir nehmen lieber das andere Set (50EUR). Als das andere "Set" kam ganz konkret vom Müll, sah rottig aus und klang auch so. Er also das Set wieder umgebaut. Nur Streß. Und er mußte an dem Samstag arbeiten, als bis zum Konzert praktisch.

Vorher am Tag war unser anderer (sehr guter) Gitarrist beim Bühnenaufbau, der aus einem umfunktionierten Gerüst bestand. Dort waren ca. 3m lange Holzbretter draufgelegt, es federte göttlich. Er also zum Baumarkt und hat dafür noch so Bleche zum Verschrauben besorgt. Ich mein, es federte immer noch, nur nicht so abartig. Das Drumkit wäre ja glatt umgefallen.

Und wer hat nun gemischt? Na wie immer, wer grade so da war. Ich weiß nicht mehr konkret, ob dem auch zufällig die Anlage gehörte, auf jeden Fall hatte der eigentlich was ganz anderes vor. Ursprünglich sollte es einen 8-Kanal Mitschnitt geben aber wies so kommt, alles nur heiße Luft. Aber wir das natürlich schon geahnt und "unser" Zoom H2 mitgenommen, also Raumsound. Tja, wer drauf steht.

"Natürlich" ging noch anderes schief, aber wovon ich mitbekommen hatte, war nicht so wild bis auf... so gegen 22:00 steht die Polizei vor der Bühne. Anwohner haben sich beschwert. Wieso, wir haben das doch beim Ordnungsamt angemeldet. Ja und wo ist die Genehmigung. Hm, weiß ich nicht. ARGH!

Tja, unterm Strich wars natürlich doch n tolles Fest, ne Menge Chaos und das Beste: Mir ist die Bühne nicht auf den Kopf gefallen, obwohl es ECHT so aussah, als würe sie es gleich :)


Hm, wie war denn nun der Sound. Gut, also ich hab recht teure Boxen. Dummerweise stand aber meine Monitorbox wesentlich dichter an mein Standort, den ich (Platzmangel) nicht verlassen konnte. Nach der gefühlten Hälfte des Konzertes bekam ich denn mal den anderen Gitarristen auf den Moni und konnte dunkel erahnen, ob er grade spielt. Zugleich hatte ich mich selbst drauf (*stöhn*), und natürlich mit Eimer-Sound, weil der Monitor einfach zu billig war. Ach ja, und ein offenes Mikro mit EEEEECHHHOOOOOOooooo! Unseren Bassisten konnte ich viel zu leise hören, obwohl der direkt hinter mir stand, weil der auf einem Bassamp spielte, der gerade zufällig irgendwo herumlag und sich nicht wehren konnte. Sein Klagen drang also nur ganz schwach an mein Ohr.

Also ich will nicht meckern - hab ich ja schon genug - aber ich denke mal, man braucht gegen Konserven nicht mal im Traum antreten unter diesen Bedingungen. Zum Glück gabs auch keine, sonst hätte ich mich wohl kaum auf die Bühne getraut. Aber mal im Ernst: wer geht denn da noch auf Live-Konzerte?


Zum Schluß: Ich hab das jetzt vielleicht ein bißchen sehr übertrieben dargestellt, aber das beschreibts im Grunde, wies für mich war. Am Ende wars natürlich auch ein Auftritt, der uns allen Spaß gemacht hat. Weniger "Problemchen" hätten aber mehr Spaß gemacht!
 
Ja, das kenn' ich leider zur Genüge - beim letzten Gig war auch keine nennenswerte PA vorhanden (bzw. der Großteil des vorhandenen Materials defekt), der Tontechniker iss nicht aufgetaucht, ich hab' - immerhin mit einiger Unterstützung der Leute vor Ort - die Bühnentechnik geschmissen und alle Bands inkl. uns selbst gemischt ... Nix desto trotz war's ein cooler Gig mit richtig Party, und der Sound war wider Erwarten im Rahmen des Möglichen ganz ordentlich. Die PA war so mäßig, dass die Konservenmucke jedenfalls auch net viel besser klang :p

Was ich damit sagen will? Orga-Chaos und technisches Totalversagen wird man leider nie ganz ausschließen können - wenn man aber die Laune dabei net verliert und auf der Bühne einfach 'ne gute Show hinlegt, kommt man trotzdem an, zumindest haben wir's bisher doch - mit wenigen Ausnahmen, wo dann gar nix mehr hilft :p - meist geschafft, die Meute entsprechend zu motivieren :)

Zum Thema Soundcheck - wenn ich selbst msiche, mach' ich den Soundcheck, sofern kein Recall-fähiges Pult vorhanden ist, mit der ersten Band. Oder dem Headliner, falls es sich um 'ne größere Band handelt. Soundcheck mit allen Bands ist i.d.R. 'ne recht sinnfreie Beschäftigungstherapie für anwesende Musiker - sobald die nächste Band auf die Bühne geht, stimmt sonst nix mehr.
Angemessene Umbauzeit inkl. Linecheck ist dagegen Pflicht, dass ist klar. Für die grobe Abstimmung muss es reichen, und 'n fähiger Tonmensch sollte die Feinheiten dann zu Beginn des Sets in null komma nix in den Griff kriegen. Zumindest ist das der Anspruch, den ich ggf. an mich selbst habe ;)
 
Soundcheck mit allen Bands ist i.d.R. 'ne recht sinnfreie Beschäftigungstherapie für anwesende Musiker - sobald die nächste Band auf die Bühne geht, stimmt sonst nix mehr.

Ich hab jedes Mal die Hoffnung, dass die Mischer sich zu den wichtigsten Einstellungen Notizen machen oder so... ist das eine Illusion?
 
Ich hab jedes Mal die Hoffnung, dass die Mischer sich zu den wichtigsten Einstellungen Notizen machen oder so... ist das eine Illusion?

Kommt auf die Techniker und die Technik an. Gibt ja auch genug Boards, auf denen du digital mehrere Einstellungen speichern kannst und dann später die einzelnen Bands perfekt aufrufen kannst...
 
Es gibt auch Techniker die sich Notizen machen und dann verlegen... ;) Es gibt auch genug Musiker, die noch nach dem Soundcheck an ihrem Sound drehen -.-
Fremde Tontechniker sind immer ein Abenteuer. Ebenso sind warscheinlich aus Sicht der Tonis fremde Mucker auch ein Abenteuer...

Bei solchen Hinterhof-Festivals ist selten alles perfekt. Meistens sind dann aber andere Bands/Mucker, die den größten Mist verzapfen (siehe Drumset...).

Das Streben nach einem perfekten Live-Sound... naja, jeder hat ne Lebensaufgabe. Den hat man viel zu selten. Und er ist auch in 30min Soundcheck teilweise nur mäßig zu erreichen. Er hängt einfach von zuvielen Faktoren ab.
Ich kann die Auftritte, wo ich jeden meiner Mitmusiker gut und definiert in einem für mich angenehmen Verhältnis hörte an einer Hand abzählen... Nennt sich leider Realität das Phänomen :/
 
Es gibt auch Techniker die sich Notizen machen und dann verlegen... ;)

Ich habe mir das Notizenmachen abgewöhnt. Kostet Zeit, Papier und Schreibarbeit, bringt im Endeffekt aber kaum einen Nutzen. Ausgenommen davon sind Notizen zur Setliste wie etwa "Nr. 3: 1/4 Delay am Ende jeder Chorus-Zeile" oder "Nr. 6: Tastensolo nach Vers 2".
Ansonsten gibt es einen halbwegs ausführlichen Check für die erste Band (oder den Hauptact, je nachdem), Rest auf Zuruf und per Line-Check.
D.h. schon im Umbau wird das per Kopfhörer gecheckt, was schon fertig ist, bis der Umbau fertig ist, sind dann auch alle Instrumente gecheckt. Monitormix vorerst nach meinem Gutdünken und auf Basis der vorherigen Band (sofern vom FoH aus), nach/während der ersten oder zweiten Nummer nochmal nötige Anpassungen -> fertig.


Es gibt auch genug Musiker, die noch nach dem Soundcheck an ihrem Sound drehen

Das passiert fast ausschließlich im Amateur- oder Semi-Pro-Bereich. Ansonsten gibt es einen verbindlichen Soundcheck für den Hauptact und da schraubt dann auch niemand mehr dran rum.


Fremde Tontechniker sind immer ein Abenteuer. Ebenso sind warscheinlich aus Sicht der Tonis fremde Mucker auch ein Abenteuer...

Sofern man nicht den allerschlechtesten Tonmenschen bekommt, mache ich mir da idR. relativ wenig Gedanken drum. Das einzige, was ich _immer_ abspreche, sind meine Soundvorstellungen (BD, Snare, Bass, A-Git. und Vocals präsent, Vocals deutlich vorne), Besonderheiten der Band (Wechsel A-Gitarre/Akkordeon) und der Einsatz von Effekten, speziell Delay.
Vorteilhaft ist es immer, wenn sich die Band quasi "von selbst" mischt, d.h. mit den passenden Mikrofonen und gut gepegelt "alle Fader auf 0dB" schon einen brauchbaren Mix gibt. Beim Drum- und Basscheck bin ich idR. noch mit am FoH, der Rest fügt sich mehr oder weniger von selbst ein.

Als Techniker habe ich mit fremden Bands keine Probleme, abenteuerlich wird es nur manchmal, wenn es keinen Rider gibt, der nicht zur Band passt oder die Band nach Anruf noch nichtmal weiß, wieviele DIs und welche Mikros gebraucht werden.
Zwar gibt es immer gewisse standard-Setups, ich hatte aber auch schon Kapellen mit "Ridern" wie:
1x Schlagzeug [ja, ok - 2, 4 oder 12 Toms? 4 Bassdrums?]
1x Bass [DI? Amp?]
2x Gitarre [Was? E? A?]
2x Percussions [Ähh, 2 Percussionisten oder zwei Mikros?]
2x Piano [Ok, meinen wohl 1x Stereo]
2x A-Gitarre [Ok, wäre das auch geklärt]
4x Vocals

Auf der Bühne standen dann:
2x Cajon
1x E-Bass (ohne eigenes Klinkenkabel, ohne Amp...)
1x A-Gitarre
1x E-Geige
Kein Klavier, keine Percussions
2x Sänger

Das sorgte für 20 Sekunden kleines Chaos, nach knapp 3 Minuten Mikros schubsen (weil alle im Weg standen) gab es 2 Minuten Soundcheck "Quick'n'Dirty" - und in der Verabschiedung des Sänges ein "So einen geilen Sound hatten wir noch nie".
Geht also alles.

Wo ich garnicht mehr drauf kann:
Amateurband mit 2, 3 Gigs im Jahr besteht auf min. 45 Minuten Soundcheck in einer mehr als halligen ehemaligen Bahnhofsgaststätte ohne Publikum "damit alles perfekt ist". Den Zahn ziehe ich mittlerweile recht schnell, zumal diese eine Band _nie_ rechtzeitig mit ihrem Kram fertig wurde, egal ob 45 Minuten oder 4 Stunden Aufbauzeit zur Verfügung standen- und mir somit grundsätzlich mein Essen durchging.
Die habe ich beim letzten Mal schlicht ihren Kram machen lassen, was bis zum Einlass dauerte. Ich hatte meinen Kram innerhalb von 30 Minuten stehen und schonmal vor-EQed und war dann Kaffeetrinken und essen gegangen, so dass zwar die ersten zwei Nummern etwas merkwürdig klangen, danach aber alles top war. Seit diesem Gig hat sich die Einstellung der (doch sehr nervösen) Jungs grundlegend geändert :)

Interessant dabei übrigens der Gitarrist: Grundsätzlich nur Voodoovox-Kabel ("Nein, das Silverline nehme ich nicht, das klingt so belegt!", dann aber ein tolles Bahnstrom-Brummen durch die knapp 5m entfernte Oberleitung über die Singlecoils...


Das Streben nach einem perfekten Live-Sound... naja, jeder hat ne Lebensaufgabe. Den hat man viel zu selten. Und er ist auch in 30min Soundcheck teilweise nur mäßig zu erreichen. Er hängt einfach von zuvielen Faktoren ab.
Ich kann die Auftritte, wo ich jeden meiner Mitmusiker gut und definiert in einem für mich angenehmen Verhältnis hörte an einer Hand abzählen... Nennt sich leider Realität das Phänomen :/

Das ist eine Frage von gut gestimmtem Drumset, guten Instrumentensounds und Arrangements und bezüglich Bühnensound vor allem: Kann ich das, was ich hören will auch kommunizieren?
Leider erlebe ich viel zu oft, dass mir selbst semi-Profis ein "alles mit viel Hall" um die Ohren hauen, wenn es um ihren Monitor geht.
Oft lasse ich erstmal die Band spielen, gehe selbst auf die Bühne (sofern Zeit) und höre mir an, was den jeweiligen Musikern an ihrer Position fehlt.
Stehe ich als Musiker auf der Bühne, höre ich mir auch erstmal an, was mir fehlt und lasse das entsprechend ergänzen, bis es passt. Das dauert bei klaren Ansagen für eine übliche 5-6köpfige Rockband keine 2 Minuten.

Optimal ist es, wenn man als Musiker schon während des ersten Checks grobe Zeichen gibt, was man will. Spielt der Schlagzeuger z.B. im Soundcheck gerade Bassdrum und mir als Bassist fehlt die im Monitor, zeige ich das an - erfordert natürlich Aufmerksamkeit und Disziplin. Denn viel zu oft kommt z.B. ein Sänger erst auf die Bühne, wenn die restliche Band schon durch ist und mecker dann rum, das Tasten oder A-Gitarre auf dem Monitor fehlen...
 
Ich hab jedes Mal die Hoffnung, dass die Mischer sich zu den wichtigsten Einstellungen Notizen machen oder so... ist das eine Illusion?

Das hab' ich die ersten Male im Live-Mischer-Einsatz brav gemacht, inkl. ausgiebigem Sondcheck für jede Band ... Najut, und was passiert?

Die Band kommt auf die Bühne, und stellt für den Umbau trotz diverser Hinweise mal schnell alle Mikros zur Seite, schmeißt sie um oder sonst was, und die fein abgestimmte Mikrofonierung iss für'n Arsch. Dann werden die Amps, nachdem ich beim Soundcheck mühsam alle zu 'nem halbwegs bühnentauglichen Pegel überredet hatte, mal schnell wieder auf Anschalg aufgerissen, weil "es klngt so besser" ... Dann beginnen die Gitarristen, noch mal sämtliche EQ- und Pedal-Einstellungen ganz neu abzustimmen.

OK, alles steht. Line-Check - die viel zu laut aufgedrehten Amps will keiner runter drehen, aber jeder braucht "alles lauter auf allen Monitoren", weil jeder nur sich selbst hört, weil ihm seine hundert Röhrenwatt in die Fresse semmeln. Außer dem Sänger, der hört außer 'nem Klingeln in den Ohren gar nix mehr.
Während dem Set wird zwischen den Songs immer noch mal schnell irgend wo gedreht, mühsam leiser geredete Amps werden auf mystische Weise wieder immer lauter, und plötzlich ist das Monitoring scheiße, weil wieder keiner was außer sich hört ...

Am Schluß tauscht man sich dann mächtig angepisst drüber aus, wie mies das Monitoring und wie unfähig der Mischer gewesen sei ...

OK, zugegeben - das läuft nicht immer so, und ich habe schon durchaus viele Bands erleben dürfen, die wahnsinnig professionell und diszipliniert an die Sahce rangegangen sind, Umbau und Line-Check in nur 'ner Viertelstunde sensationell schnell und gut abgewickelt haben und 'ne so gut abgestimmten Sound hatten, dass das Mischen richtig Spass macht, der Sound nach 20 Sekunden kleinerer Korrekturen einfach perfekt ist, und jeder auf der Bühne jeden super hört.

Aber oben beschriebener Fall begegnet mir leider immer noch all zu oft - da ist Soundcheck, aufwändiges Mitschreiben und sich großartig vorab Gedanke machen einfach vergebene Liebesmüh' ;)
Wie Raumklang ganz richtig schreibt - mit Rider und guten Vorab-Infos der Band sowie diszipliniertem Umbau und Line-Check kriegt 'n halwegs fähiger Mischer das Ganze ohne großen Soundcheck gut gebacken. Wenn man den Sound der Band ungefähr im Ohr hat - man darf sich da gerne vor dem Event schon etwas vorbereiten ;) - und alle nötigen Infos parat hat - die Band darf da gerne schon vorab einen sinnvollen Rider anliefern ;) - funzt das.
Das ist aber leider die löbliche Ausnahme - all zu oft erlebt man's eben so wie oben beschrieben, inkl. vorab panischen Fragen allerseits, ob nicht wer wem 'nen Amp, Becken, 'nen Throne, 'ne Snare, noch 'nen Amp und evtl. 'nen Bass oder 'ne Gitarre leihen könnte :D

Ich möcht' hier echt net über Bands herziehen, ich spiel' selber in 'ner Band und weiß, wie's manchmal läuft. Aber ich hör' halt all zu oft, wie man hinterher über Mischer, Techniker, Sound, Monitoring und was nicht alles herzieht - dabei aber völlig unvorbereitet mit der Hälfte vom Equipment ankommt, beim Umbau erst mal die Grundlagen der Gitarrenamp-Verkabelung erklärt kriegen muss, beim Linecheck 'ne spontane Bandprobe ansetzt und sämtliche höfliche bis verzweifelte Bitten des Technik-Personals geflissentlich ignoriert.

Und das Ganze führt dann dazu, dass Mischer und Techniker über unprofessionelle Bands schimpfen, und Bands sich über Techniker und Mischer aufregen, und dabei eigentlich mit ein bisschen mehr Kommunikation - idealerweise schon im Vorfeld! - völlig stressfrei ein richtig gutes Ergebnis zu erzielen gewesen wäre ...

Iss jetzt fast etwas von Thema weg - aber wollte ich mal gesagt haben ;)
 
Hey Leute,

meine Band spielt Live mit Cajon und Cello.
Von daher freut sich jeder Toni wenn er mit uns den Soundcheck machen darf.
Wir sind meistens die Band mit denen Soundcheck gemacht wird, aufgrund der Akustikinstrumente.
Mit Monitoreinstellungen haben wir selten Probleme. Da doch auf den meisten VAs ordentliche Digitalpulte stehen.
Wenn wir hier in der Umgebung auf größeren Sachen spielen kennen wir die Tonis meistens, da es hier nur 2 große Firmen gibt die solchen VAs abwickeln.
Manchmal haben die sogar noch die Einstellungen von der letzten VA gespeichert und müssen somit nicht mehr viel rumprobieren.
Wir sind bisher bis auf 1-2mal immer sehr zufrieden gewesen.
 
OK, zugegeben - das läuft nicht immer so, und ich habe schon durchaus viele Bands erleben dürfen, die wahnsinnig professionell und diszipliniert an die Sahce rangegangen sind, Umbau und Line-Check in nur 'ner Viertelstunde sensationell schnell und gut abgewickelt haben und 'ne so gut abgestimmten Sound hatten, dass das Mischen richtig Spass macht, der Sound nach 20 Sekunden kleinerer Korrekturen einfach perfekt ist, und jeder auf der Bühne jeden super hört.

hm,... du hast uns doch noch garnicht gemischt? Oder doch? :eek: ;)

Soundcheck ist eine reine Erfahrungssache, und zwar auf beiden Seiten (Band UND Mischer).
Wir sind eine 12-Mann-Band, die das schon recht lange macht und da wir selbst auf lange Soundchecks keinen Bock haben, haben wir uns seit anbeginn an die Anweisungen der Mischer gehalten. Man erkennt schnell, das das allerwichtigste DISZIPLIN ist. Und schön, wenn der Techniker auch in Stresssituation Ruhe ausstrahlt ;)

Wir hatten Gigs mit 10 Minuten-Soundcheck, dann werden die Feinheiten im ersten Song geregelt, genauso auch Gigs ganz ohne. Alles kein Thema.
 
Alles eine reine Disziplinsache.

Bei uns kommt es darauf an. Bei Konzerten machen wir in der Regel einen kleinen Soundcheck, bei großen Sachen auch einen längeren.

Die Regel ist allerdings eine andere: Wir sind eine Mundartband und auch im rheinischen Karneval unterwegs. Da gehts etwas anders zu.
Vorgabe sind 2 (in Worten zwei) Minuten. Innerhalb derer ist unser ganzer Krämpel auf und an der Bühne und los gehts. Kein Witz.
Und das für eine 6-köpfige Band mit allem drum und dran: Besezung. Schießbude, Bass, E-Git, A-Git, Flitsch, Key und Akkordeon (abwechselnd) und 5 Miks.
Man muss sich das so vorstellen. Ansage: Wir empfangen die Mundartband PVW, Saalkapelle spielt ein wenig Rumtata, alles wird reingebracht, meist noch quer durchs Publikum, angeschlossen und dann "Tach zersamme" los gehts, 30 Minuten Auftritt, dann genausso schnell wieder runter alles in den Bus und weiter zum nächsten Auftritt, da dann das selbe. Das Ganze bis zu 6 mal am Abend.

Was ich damit sagen will, wir haben da keine Zeit zum Soundcheck, nicht mal nen wirklichen Linecheck. Das braucht Disziplin, gutes Equipment und ein paar gute Techniker.

Vor allem braucht das aber Professionalität von den Musikern. Gezicke geht da gar nicht. Zeichen bekommt der Mixer ab der 2. Hälfte der ersten Nummer, bis dahin ist er mit dem Saal- oder Zeltsound beschäftigt. Ein zweiter Techniker hat die Augen immer auf die Bühne gerichtet und spielt das Sprachrohr für den Mixer.
Auf der Fahrt zum nächsten Gig werden dann noch evtl. Feinheiten besprochen.

Um das ganze zu bewältigen finden mehrmals im Jahr Aufbauproben statt, vor allem, wenn neues Equipment dazu kommt.
 

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