Aufnahmeprüfung für BA Gesangspädagogik

[Annamarilili]

Hallo Liebe Leute

Ich hatte heute meine aller aller erste Aufnahmeprüfung für ein Gesangspädagogik Studium und wie es halt so üblich ist,
stelle ich mir jetzt ständig Fragen, von wegen, ob ich vlt was falsches gesagt oder getan haben könnte, ob ich gut rüber kam,
ob ich richtig gekleidet war und so weiter und so fort..
Doch eine Sache kommt mir irgendwie komisch vor. Ich durfte nur 5 Min. vorsingen, nur eine Arie und das wars dann auch.
Alle anderen waren 15-20 min. im Raum, und danach wurden auch 10 min. diskutiert bevor man den nächsten reingebeten hat.
Bei mir war das eben nicht so, die haben nach mir sofort den nächsten rein gelassen, wobei ich auch die Vorletzte war die vorgesungen hat.
Hat das was zu bedeuten? Ist das negativ? Wurde ich als so schlecht empfunden das ich gar nicht weiter singen durfte?
Worauf wird überhaupt am meisten Wert gelegt bei einem Bewerber? Ist es das Können, die Technik, oder eher das Talent (wenn man Technisch noch nicht sehr gut ist) ?
Ich würde mich über eine Antwort freuen, denn ich zerbreche mir gerade den Kopf was ich alles falsch gemacht haben könnte

LG Anna

 

[HaraldS]

Hallo Annamarilili - willkommen im Musiker-Board!

Ich durfte nur 5 Min. vorsingen, nur eine Arie und das wars dann auch.[...]Hat das was zu bedeuten? Ist das negativ? Wurde ich als so schlecht empfunden das ich gar nicht weiter singen durfte?

Das kann man von außen kaum beurteilen. Ich war als Begleitpianist in Aufnahmeprüfungen, Castings und vergleichbaren Situationen tätig und kann nur sagen: es gibt immer wieder Situationen und Bewerber, bei denen die Entscheidung schnell getroffen ist. Und zwar positiv wie negativ! Es kann durchaus sein, dass du mit deinen Stücken innerhalb der 5 Minuten gezeigt hast was du draufhast, und weitere Zeit keine neuen Erkenntnisse bringen würde.

Die 5 Minuten bedeuten keinesfalls zwingend ein nicht-Bestehen der Aufnahmeprüfung.

Es kann natürlich sein, dass die Jury bereits intern alle freien Plätze vergeben hatte und dich einfach nur noch hat vorsingen lassen, damit du nicht umsonst angereist bist. Selbst in diesem Falle nimmst du eine Erfahrung mit. Immer noch besser, als wenn sie dich gar nicht hätten vorsingen lassen.

Worauf wird überhaupt am meisten Wert gelegt bei einem Bewerber? Ist es das Können, die Technik, oder eher das Talent (wenn man Technisch noch nicht sehr gut ist) ?

Das ist extrem unterschiedlich, worauf geachtet wird. In jedem Fall gibt es eine begrenzte Zahl freier Studienplätze, die mit aussichtsreichen Bewerbern besetzt werden sollen. Mein Hauptfachlehrer (Posaune) wollte immer gerne so ca. 70% Studenten für künstlerische Ausbildung haben (~"Orchester"), 20% für Instrumentalpädagogik und 10% Lehramt Musik. Da ich mich für Lehramt beworben habe, und das kein anderer in diesem Semester tat und meine Vorbildung stimmte, bekam ich den Platz. Für Orchester hätte ich ihn vielleicht nicht bekommen, da gab es andere spezialisiertere Bewerber.

Musikhochschulen sind eine teure Sache für den Staat, deswegen werden bei den Aufnahmeprüfungen Bewerber gesucht, die mit hoher Wahrscheinlichkeit viel, gut und schnell lernen und für die die Steuergelder sinnvoll angelegt sind. So zumindest die Theorie ...

Ich würde mich über eine Antwort freuen, denn ich zerbreche mir gerade den Kopf was ich alles falsch gemacht haben könnte

Ich kenne das, man zermartert sich danach das Gehirn, und kommt doch zu keinem sinnvollen Ergebnis. Warte erst mal das Ergebnis ab - immerhin ist es durchaus möglich, dass du bestanden hast. Falls doch nicht, kannst du bei der Hochschule oder einem Jurymitglied anrufen und um ein paar Informationen bitten, woran es gelegen haben könnte.

Harald

 

[Fastel]

Bist Du danach noch zur Theorie und Gehörbildungsprüfung gegangen?

(Oder waren die vorher?)

 

[Annamarilili]

Ne, die waren ein Tag vorher

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@Harald
Vielen Lieben Dank für die Ausführliche Antwort, das bringt mich etwas weiter