Danke für die ausführliche Beschreibung. Ich musste das jetzt natürlich ausprobieren, da hat mich der Ehrgeiz gepackt. Die gute Nachricht: Wenn ich den Amp an die gleiche Steckleiste wie den PC hänge, wird das Rauschen in der Tat weniger. Weg geht es leider nicht.
Dein Post hat mich angespornt, das noch einmal zu versuchen. Gleich vorweg gesagt, ich habe es nicht hinbekommen.
Es ist immer gut, bei der Fehler Beschreibung das Problem präzise zu schildern. Bei einer Brummschleife verstärkt sich im wesentlichen ungewollt die Einstreuung der 50Hz Magnetfeldfluktuation des 220V Netz, was sich eben in dem typischen 50Hz-Brummen äussert, das auch Single Coils von sich geben, wenn man ungünstig im Raum steht.
Rauschen dagegen ist ein breitbandiges Störsignal, dass häufig zustande kommt, wenn mehrere (schlecht, billig oder schlampig designte) Operationsverstärker, auch noch bei hoher Verstärkung, hintereinander arbeiten. Typisch sind hier Gitarrenverstärker und Verzerrer Pedale mit hoher Gaineinstellung. Das Rauschen wird auch stärker hörbar, wenn man die Höhen bei der Klangregelung betont.
Es ist also jetzt die Frage, ob da immer noch Brummen durch Netzprobleme oder Rauschen durch z.B. Fehlanpassung von Gainstufen, oder gar beides das Problem ist.
Im Nachhinein bin ich mir nicht sicher, ob ich es überhaupt richtig gemacht habe: Ich habe den Jamtrack in einen Media-Player geladen, dort den Katana als Output gesetzt. Gleichzeitig in Audacity den Katana als Input genommen. Jamtrack gestartet, dazu gespielt. Über den Kopfhörer bekam ich Jamtrack plus Gitarrensound zurück, in Audacity aber nur die Gitarre.
Ich vermute im Nachhinein, dass Du es anders gemeint hattest. Denn im Anschluss habe ich den Jamtrack auch über Audacity auf den Amp eingespielt. Also den Jamtrack in eine Audiospur in Audacity geladen, dann Input und Output auf Katana gesetzt und eine weitere - leere Spur - zur Aufnahme eingerichtet. Dann auf Record und während der Jamtrack gespielt wurde, wurde mein Gitarrensound aufgenommen. Damit hatte ich am Ende zwei Spuren, eine mit dem Jamtrack, eine mit meiner Gitarre. Was ich nicht hinbekommen habe, das ist ein ordentliches Verhältnis der Lautstärken. Denn der Jamtrack war ziemlich laut, die Gitarre fast unhörbar leise.
Der zuerst gegangene Weg war IMO schon OK. Virtuell fehlt hier so etwas, wie ein Mischpult im Rechner, wo man die Quellen in der Lautstärke zueinander mischen kann. Für mein Focusrite Audio Interface gibt es so etwas sogar, doch in der Regel stelle ich z.B. im Webbrowser oder in dem Medialplayer die Lautstärke so ein, dass es zum Gitarren Signal passt und die Gesamtlautstärke dann über den Master am Interface (bzw. bei Dir über den Katana).
Die Mischung über mehrere Spuren in der DAW (Audacity) einzustellen, ist so eine Sache: Um die ganze Geschichte (Gitarre + Jam Track) aufnehmen zu können, ist das zwar absolut erforderlich, aber für das reine Monitoring, ergibt sich da wieder das Latenz-Problem. Das Gitarrensignal muss dafür eine Analog-Digital-Analog-Wandlung durchmachen. Selbst wenn alles gut konfiguriert ist, wird da eine Latzen von ca. 10 ms entstehen. Das ist eigentlich gar kein Problem, weil alleine schon die Schallgeschwingigkeit im Raum 0.3 Meter/ms beträgt und eine Verzögerung von 10 ms die gleiche ist, als wenn man 3 m vom Amp entfernt steht. Ein Problem wird es erst, wenn man das direkte Gitarrensignal vom Verstärker, mit dem mischt, was für die DAW erzeugt wird. Da ist man dann bei 10ms im Bereich der Phasenverschiebung, was sich in so eine Art hörbaren Flanger-Effekt äussert.
Darum ist der "goldene" Weg, zwar alle Signale so zu routen, dass sie in der DAW aufgenommen werden können, aber in der DAW die Gitarrenspur für die Wiedergabe/Monitoring zu muten und statt dess nur das direkte Signal vom/im Katana zu nutzen.
Mein (Verständnis-)Problem geht noch weiter. Die Sache mit der Lautstärke außen vor, ich hätte nun zwar eine Audio-Spur, doch am Ende möchte ich ja alles in einem Video haben. Nehme ich mich bei dieser Konfiguration selbst auf, habe ich keine Audiospur im Video. Vermutlich müsste ich diese mit einer Videosoftware dann zum Video dazubauen? Oder gibt es eine Möglichkeit, die beiden Spuren aus Audacity gleichzeitig in die Videoaufnahme zu bekommen?
Es ist in der Tat immer ein gewisses Problem, Video- und Audioaufnahme zusammenzubekommen. Normalerweise nimmt eine Videokamera oder das Handy auch eine Audispur mit auf, die dann wunderbar sychron zum Bild ist. Hat man aber mehrere Audioquellen braucht man wieder einen "Mixer". Das ist dann hier aber eher die DAW. Man erzeugt also zwei getrennte Medien: Die Video-und die Audioaufnahme.
Der gängige Weg ist dann wiederum, ein Video-Edit/Schneide-Programm zu bemühen, um da die abgemischte Audio Spur aus der DAW, einzufügen und damit alles miteinander zu synchronisieren. Zumindest habe ich das immer so gemacht...