Basselch
MOD Recording HCA Mikrofone
Hallo, Chris,
dann legen wir mal nach...
zu 1.: DT770 - sehr gute Entscheidung, ist einer der gerne empfohlenen Standards. Ich selbst habe ihn nicht in meinem eigenen Bestand, ich benutze während der Aufnahme bevorzugt meinen Sennheiser HD25, in letzter Zeit auch mal öfter den Ultrasone Anniversary. Ansonsten habe ich noch Superlux HD660 und einige steinalte AKG140 im Einsatz. Der HD660 sieht dem DT770 äußerlich sehr ähnlich, geht auch klanglich ein wenig in die Richtung, aber man hört halt, daß da ein Unterschied besteht. Als nüchterner Recording-Hörer dennoch gut zu brauchen.
Zum Thema "Mixing über Kopfhörer" ist hier im Forum schon elend viel geschrieben worden, es gibt viel Contra, aber auch manches pro. Wenn Du mit dem Verfahren, per Kopfhörer zu mischen und das dann auf verschiedenen Abhören zu testen, auskommst, ist nicht unbedingt etwas dagegen einzuwenden - bis auf die Tatsache, daß der Höreindruck einer Mischung im KH völlig anders ist als über Monitorboxen und man daher schnell eine im KH stimmige Mischung über die Boxen als dröhnig (weil zuviel Baß) abschreiben muß. Sicher eine Frage der Gewöhnung beim Arbeiten. Längerfristig sollte schon ein Paar Monitorböxchen drin sein.
Ich nutze beim Mischen den Kopfhörer oft als Lupe, insbesondere auch einen alten, offenen Sennheiser HD560 Ovation, wechsele aber immer wieder auf die Boxen zurück und nutze so sozusagen das Beste aus beiden Welten.
zu 2.: Gängige Rechner der heutigen Zeit reichen für Aufnahmen locker aus. Es sei denn, man arbeitet ausufernd mit ressourcenfressenden Plugins. Mit dem Einsatz von virtuellen Maschinen habe ich keinerlei Erfahrung. Bei meinem Laptop schalte ich WLAN und Virenscanner im Recordingeinsatz immer manuell ab und bin damit noch nicht auf die Nase gefallen.
zu 3.: Für Recording zuhause ist ein GM eigentlich immer eine gute Wahl. Grundsätzlich kannst Du zum Aufnehmen zuhause auch ein live-Mic benutzen, aber es wird Dir nicht den Klang geben, den Du Dir sicherlich erhoffst. Ausnahmen bestätigen die Regel: Ein Neumann KMS105 beispielsweise oder ein Shure KSM9 machen auch im Heimstudio eine gute Figur - und einem Shouter würde ich ggfs. nicht unbedingt ein Brauner Phantom vorsetzen, vielleicht erreicht er in dieser seiner Stylistik mit einem live-Mic sogar authentischere Ergebnisse.
Ansosten ist es jedoch eine Faustregel, daß man gerne Großmembraner für Vocals einsetzt - man sagt ihnen den gewissen "bigger-than-live"-Effekt nach, weil sie konstruktionsbedingt (vereinfacht ausgedrückt) zu Verfärbungen neigen, die dem Gesang eher schmeicheln als die konstruktionsbedingt präziser abbildenden Kleinmembraner (ebenfalls vereinfacht ausgedrückt). Was jedoch nicht heißt, daß man nicht mit einem Rode NT5 auch Gesang abnehmen kann... bei Chor- und Orchesteraufnahmen werden übrigens bevorzugt Kleinmembraner eingesetzt.
Langer Rede kurzer Sinn: Gerne empfohlene Einsteigermics aus der Großmembran-Fraktion sind das Rode NT1a, das SE electronics X-1 oder das SE electronics 2200a. Mit denen kannst Du aber problemlos auch eine Gitarre abnehmen (wenngleich man dafür z. B. bei einer Acoustic im Regelfall ein Kleinmembraner nimmt oder am E-Gitarrenamp sogar was dynamisches...). Die wichtigste Regel: Erlaubt ist, was klingt. Ich habe auch schon eine Marshall-Box mit einem Phantom abgenommen und war begeistert...
zu 4.: Die Entscheidung kann ich Dir nicht abnehmen... Die Sprache ist natürlich ein starkes Argument, wenn man die Begriffe noch nicht alle so verinnerlicht hat, daß man auch im Englischen klarkommt. Aber auch Reaper hat eine starke Usergemeinde, siehe auch den Reaper-Userthread hier bei uns. Da sollte Hilfe auch nicht unendlich weit entfernt sein... Studio One kenne ich leider gar nicht, auch nur aus Testberichten, zumindest dort macht es allerdings auch einen guten Eindruck.
Wenn Du die Berechtigung für eine EDU-Version erfüllst, so erhältst Du ja keine abgespeckte Version, sondern eine normale, nur eben vergünstigt. Sogar die meisten "Abgespeckten", die mit den Interfaces heute üblicherweise mitgeliefert werden, erfüllen fast alle Einsteigeransprüche und sind oft sogar voll updateberechtigt. So kannst Du mit einer kostenlos beigepackten Version oft zum update-Preis an die Vollversion kommen.
Laß Dich erstmal nicht von einer "Mastering-Suite" blenden. Erstmal kommt das Mixing, und auch das will erstmal gelernt sein. So eine "Mastering-Suite" wäre sicherlich ein nice-to-have, aber kein must-have. Wir haben im letzten Jahr mit unseren Chören eine professionelle CD-Produktion durchgeführt, und sogar unser Chorleiter, höchst musikalisch und mit einem fantastischen Gehör gesegnet, stand sofort auf dem Standpunkt "das LASSEN wir mastern - das können wir nicht selbst". Er selbst hat eine Woche mit im externen Studio gesessen, bis das Ding im Kasten war, ich konnte beruflich leider nicht dabeisein, sicherlich hätte ich viel dabei lernen können.
Zum Aufnehmen mit einem volldigitalen Pult: Ich besitze selbst ein Tascam DM3200, was mit der FW-Erweiterungskarte bei o. g. CD-Produktion zum Einsatz kam. Also nicht nur als Pult, sondern auch als 32/32-Interface. Bis zu 24 Kanäle haben wir da gleichzeitig durchgejagt und in den Rechner geschaufelt. Das DM3200 kann bei entsprechender Konfiguration auch eine ganze Menge der großen DAWs teilweise fernbedienen, so daß das Mäuseschubsen deutlich reduziert wird. Geht prima, ich verwende das auch gerne. Im Falle eines derartigen Pultes hast Du Pult und Interface in einem, die neueren Pulte benötigen keine extra Steckkarten, sondern haben das Interface fest eingebaut. Das ist dann halt alles in einem.
Du mußt Dich natürlich mit der Bedienlogik anfreunden - es gibt, was die Regler anbelangt, halt nicht jeden Kanalzug einzeln, sondern allermeistens nur einen Reglersatz, der dann dem jeweils aktiven Kanal zugeordnet ist, und man ist nicht so spontan "am Regler", wie man es von Analogpulten im live-Einsatz kennt. Jedoch alles eine Frage der Gewöhnung. Aber hier reden wir schon über ganz andere Größenordnungen als bei einem kleinen Interface...
Bezüglich des Behringer X32 gebe ich Dir recht - die Featureliste macht Appetit. Wie das Ganze in der Praxis aussieht, auch qualitätsmäßig, muß sich zeigen. Es ist ja noch nicht mal auf dem Markt... und vielleicht schafft es B., mal von dem etwas zweifelhaften Ruf wegzukommen. Anmerkung hierzu: Ich habe lange mit einem MX8000 gearbeitet und immer Glück gehabt, den 4700er Kopfhörerverstärker habe ich gleich mehrfach und bin begeistert, aber habe auch schon deftige Qualitätsschwankungen erlebt...
So, viel Spaß beim Informationssortieren
Viele Grüße
Klaus
dann legen wir mal nach...
zu 1.: DT770 - sehr gute Entscheidung, ist einer der gerne empfohlenen Standards. Ich selbst habe ihn nicht in meinem eigenen Bestand, ich benutze während der Aufnahme bevorzugt meinen Sennheiser HD25, in letzter Zeit auch mal öfter den Ultrasone Anniversary. Ansonsten habe ich noch Superlux HD660 und einige steinalte AKG140 im Einsatz. Der HD660 sieht dem DT770 äußerlich sehr ähnlich, geht auch klanglich ein wenig in die Richtung, aber man hört halt, daß da ein Unterschied besteht. Als nüchterner Recording-Hörer dennoch gut zu brauchen.
Zum Thema "Mixing über Kopfhörer" ist hier im Forum schon elend viel geschrieben worden, es gibt viel Contra, aber auch manches pro. Wenn Du mit dem Verfahren, per Kopfhörer zu mischen und das dann auf verschiedenen Abhören zu testen, auskommst, ist nicht unbedingt etwas dagegen einzuwenden - bis auf die Tatsache, daß der Höreindruck einer Mischung im KH völlig anders ist als über Monitorboxen und man daher schnell eine im KH stimmige Mischung über die Boxen als dröhnig (weil zuviel Baß) abschreiben muß. Sicher eine Frage der Gewöhnung beim Arbeiten. Längerfristig sollte schon ein Paar Monitorböxchen drin sein.
Ich nutze beim Mischen den Kopfhörer oft als Lupe, insbesondere auch einen alten, offenen Sennheiser HD560 Ovation, wechsele aber immer wieder auf die Boxen zurück und nutze so sozusagen das Beste aus beiden Welten.
zu 2.: Gängige Rechner der heutigen Zeit reichen für Aufnahmen locker aus. Es sei denn, man arbeitet ausufernd mit ressourcenfressenden Plugins. Mit dem Einsatz von virtuellen Maschinen habe ich keinerlei Erfahrung. Bei meinem Laptop schalte ich WLAN und Virenscanner im Recordingeinsatz immer manuell ab und bin damit noch nicht auf die Nase gefallen.
zu 3.: Für Recording zuhause ist ein GM eigentlich immer eine gute Wahl. Grundsätzlich kannst Du zum Aufnehmen zuhause auch ein live-Mic benutzen, aber es wird Dir nicht den Klang geben, den Du Dir sicherlich erhoffst. Ausnahmen bestätigen die Regel: Ein Neumann KMS105 beispielsweise oder ein Shure KSM9 machen auch im Heimstudio eine gute Figur - und einem Shouter würde ich ggfs. nicht unbedingt ein Brauner Phantom vorsetzen, vielleicht erreicht er in dieser seiner Stylistik mit einem live-Mic sogar authentischere Ergebnisse.
Ansosten ist es jedoch eine Faustregel, daß man gerne Großmembraner für Vocals einsetzt - man sagt ihnen den gewissen "bigger-than-live"-Effekt nach, weil sie konstruktionsbedingt (vereinfacht ausgedrückt) zu Verfärbungen neigen, die dem Gesang eher schmeicheln als die konstruktionsbedingt präziser abbildenden Kleinmembraner (ebenfalls vereinfacht ausgedrückt). Was jedoch nicht heißt, daß man nicht mit einem Rode NT5 auch Gesang abnehmen kann... bei Chor- und Orchesteraufnahmen werden übrigens bevorzugt Kleinmembraner eingesetzt.
Langer Rede kurzer Sinn: Gerne empfohlene Einsteigermics aus der Großmembran-Fraktion sind das Rode NT1a, das SE electronics X-1 oder das SE electronics 2200a. Mit denen kannst Du aber problemlos auch eine Gitarre abnehmen (wenngleich man dafür z. B. bei einer Acoustic im Regelfall ein Kleinmembraner nimmt oder am E-Gitarrenamp sogar was dynamisches...). Die wichtigste Regel: Erlaubt ist, was klingt. Ich habe auch schon eine Marshall-Box mit einem Phantom abgenommen und war begeistert...
zu 4.: Die Entscheidung kann ich Dir nicht abnehmen... Die Sprache ist natürlich ein starkes Argument, wenn man die Begriffe noch nicht alle so verinnerlicht hat, daß man auch im Englischen klarkommt. Aber auch Reaper hat eine starke Usergemeinde, siehe auch den Reaper-Userthread hier bei uns. Da sollte Hilfe auch nicht unendlich weit entfernt sein... Studio One kenne ich leider gar nicht, auch nur aus Testberichten, zumindest dort macht es allerdings auch einen guten Eindruck.
Wenn Du die Berechtigung für eine EDU-Version erfüllst, so erhältst Du ja keine abgespeckte Version, sondern eine normale, nur eben vergünstigt. Sogar die meisten "Abgespeckten", die mit den Interfaces heute üblicherweise mitgeliefert werden, erfüllen fast alle Einsteigeransprüche und sind oft sogar voll updateberechtigt. So kannst Du mit einer kostenlos beigepackten Version oft zum update-Preis an die Vollversion kommen.
Laß Dich erstmal nicht von einer "Mastering-Suite" blenden. Erstmal kommt das Mixing, und auch das will erstmal gelernt sein. So eine "Mastering-Suite" wäre sicherlich ein nice-to-have, aber kein must-have. Wir haben im letzten Jahr mit unseren Chören eine professionelle CD-Produktion durchgeführt, und sogar unser Chorleiter, höchst musikalisch und mit einem fantastischen Gehör gesegnet, stand sofort auf dem Standpunkt "das LASSEN wir mastern - das können wir nicht selbst". Er selbst hat eine Woche mit im externen Studio gesessen, bis das Ding im Kasten war, ich konnte beruflich leider nicht dabeisein, sicherlich hätte ich viel dabei lernen können.
Zum Aufnehmen mit einem volldigitalen Pult: Ich besitze selbst ein Tascam DM3200, was mit der FW-Erweiterungskarte bei o. g. CD-Produktion zum Einsatz kam. Also nicht nur als Pult, sondern auch als 32/32-Interface. Bis zu 24 Kanäle haben wir da gleichzeitig durchgejagt und in den Rechner geschaufelt. Das DM3200 kann bei entsprechender Konfiguration auch eine ganze Menge der großen DAWs teilweise fernbedienen, so daß das Mäuseschubsen deutlich reduziert wird. Geht prima, ich verwende das auch gerne. Im Falle eines derartigen Pultes hast Du Pult und Interface in einem, die neueren Pulte benötigen keine extra Steckkarten, sondern haben das Interface fest eingebaut. Das ist dann halt alles in einem.
Du mußt Dich natürlich mit der Bedienlogik anfreunden - es gibt, was die Regler anbelangt, halt nicht jeden Kanalzug einzeln, sondern allermeistens nur einen Reglersatz, der dann dem jeweils aktiven Kanal zugeordnet ist, und man ist nicht so spontan "am Regler", wie man es von Analogpulten im live-Einsatz kennt. Jedoch alles eine Frage der Gewöhnung. Aber hier reden wir schon über ganz andere Größenordnungen als bei einem kleinen Interface...
Bezüglich des Behringer X32 gebe ich Dir recht - die Featureliste macht Appetit. Wie das Ganze in der Praxis aussieht, auch qualitätsmäßig, muß sich zeigen. Es ist ja noch nicht mal auf dem Markt... und vielleicht schafft es B., mal von dem etwas zweifelhaften Ruf wegzukommen. Anmerkung hierzu: Ich habe lange mit einem MX8000 gearbeitet und immer Glück gehabt, den 4700er Kopfhörerverstärker habe ich gleich mehrfach und bin begeistert, aber habe auch schon deftige Qualitätsschwankungen erlebt...
So, viel Spaß beim Informationssortieren
Viele Grüße
Klaus