Aufnahme Earforce an Vintage 30 - Sound tweaking

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Hallo zusammen,

ich habe kürzlich angefangen, ein wenig Homerecording zu betreiben und bin nicht ganz sicher, ob das handwerklich in die richtige Richtung geht. Ich freue mich daher über euer kritisches Feedback und Verbesserungsvorschläge. Ziel ist ein fetter und mittiger High-Gain-Sound, der irgendwo zwischen modern und klassisch liegt bzw. von beiden Welten etwas hat.

Signalkette Gibson R7 mit Classic 57+ am Steg => Earforce Amp => Earforce 4x12 mit V30 und Governor => SM57 (am Übergang von Cone und Dustcab, ca. 2cm vor Bespannung) + RB500 (zentral, ca. 1 cm vor Bespannung) => Steinberg UR22MKII => Cubase, keinerlei Nachbearbeitung,

Zuerst mit vollem Kanalvolumen und reduziertem Mastervolumen:

SM57 V30 Vol Full Master 8h30

SM57 V30 + RB500 V30 Vol Full Master 8h30

RB500 V30 Vol Full Master 8h30

Dann mit reduziertem Kanalvolumen und etwas höherem Mastervolumen:

SM57 V30 Vol 12h Master 10h

SM57 V30 + RB500 V30 Vol 12h Master 10h

RB500 V30 Vol 12h Master 10h


Ich bin an jedwedem Feedback interessiert, besonders aber:
- Welche Aufnahme findet ihr aus welchen Gründen am besten, welche am schlechtesten (die mit dem RB500 allein nehm ich da vorab mal raus, da es nur als Ergänzung des SM57 gedacht ist)?
- Müsste/könnte die Aufnahme mit dem SM57 allein fetter klingen? Wenn ja, wie?
- Hört ihr Phasenauslöschungen bei der SM57/RB500-Kombi?

Besten Dank schonmal und herzliche Grüße in die Runde,
Andreas
 
Eigenschaft
 
Eine Gitte allein zu bewerten macht imho wenig Sinn. Die kann superfett klingen wie sie will und im Mix trotzdem untergehen. Du brauchst also noch mindesetens eine Gitarre, Bass und Drums wenn es Metal werden soll. Stichworte Frequenzbereiche und EQing. Es gibt dazu unzählige Tutorials auf Youtube, hab hier ein beliebiges rausgepickt:

 
Puh, die Schnipsel sind IMO alle geeignet, um damit gutes Recording zu machen.
Eine ganz wesentliche Aufgabe beim Recording besteht darin Entscheidungen zu treffen.
Bei der Entscheidung, was hier besser klingt, kann aber niemand von außen wirklich helfen.
Kein Mensch würde nur aus diesen Schnipseln/Sound eine fertige Aufnahme machen.
Im Mix können die Bässe way too much sein, vielleicht aber auch noch nicht genug drücken (ein Doppeln der Spuren wäre bei dieser Art Riff eh noch angesagt...). Wie viel Gain diese Sounds haben sollen, ist auch immer Geschmackssache. Ich persönlich würde immer mit dem Minimum an Gain fahren, das noch "funktioniert"

Ansonsten Handwerklich scheint mir das alles so weit ok zu sein. Bei zwei Mikros in unterschiedlichem Abstand vom Lautsprecher, sollte man peinlich darauf achten, dass beide Mikros in Phase sind. Das durch "Hören" zu überprüfen, ist IMO nur begrenzt möglich (es sei denn, die Mikros sind wirklich komplett gegenphasig aufgenommen worden).
Wenn man in der DAW die Wellenform der Spuren weit aufzoomt, kann man jedoch auch graphisch prüfen, ob da ein nennenswerter Offset zwischen den Spuren ist.
 
Dank euch! Dass der Mix am Ende entscheidend ist, ist klar, und da werde ich dann sicher noch am Amp und den Mikropositionen rumprobieren. Aber dann weiß ich schonmal, dass es grundsätzlich handwerklich in Ordnung ist. Und ich werde dann versuchen, möglichst schon die Aufnahme so weit wie möglich passend für den Mix zu machen, um möglichst wenig Anpassungen im DAW vornehmen zu müssen. Und ein Stück weit werde ich auch versuchen, den Mix sozusagen um den Gitarrensound herum aufzubauen, also Bass, Drums und Vocals so aufzunehmen und anzupassen, dass mein favorisierter Gitarrensound gut zur Geltung kommt. Wenn ich soweit bin, lade ich den Mix mal hoch und dann freue ich mich von euch zu hören, ob es in euren Ohren funktioniert hat.

Zur Phasenauslöschung: Ich habe in Cubase schon verucht, das visuell zu beurteilen, bin aber nicht ganz schlau daraus geworden, da es je nach Stelle und Zoomfaktor sehr unterschiedlich scheint.

Hier sieht es für mich ganz passig aus:
Phasen_1.PNG


Hier die identische Stelle weiter rausgezoomt. Da sieht es für mich ziemlich unterschiedlich aus:
Phasen_2.PNG


Und hier dann wieder stärker reingezoomt an einer anderen Stelle ebenfalls ziemlich unterschiedlich, zumindest in den großen Wellen, in den kleinen Ausschlägen passt es wieder:
Phasen_3.PNG


Wie interpretiert ihr das?
 
Im mittleren und letzten Bild kann man die Phasenverschiebung IMO ganz gut sehen.
Da eilt die RB500 Spur, der mit dem SM57, um fast eine 1/4 Wellenlänge voraus. Die Maxima, Minima und Nulldurchgänge sollten sollten möglichst übereinander liegen. Nichtsdestotrotz die Ohren spitzen und hören was sich verändert.
 
Dank euch für die Rückmeldungen. Ich hab in Cubase die Nulldurchgänge mal übereinandergelegt, dadurch passen die kleinen Ausschläge (s. erstes Bild) dann natürlich nicht mehr und in meinen Ohren klingt es dann total falsch und "boxy". Das scheint mir ein Dilemma und in der Post nicht mehr auszubügeln zu sein, oder? Bisher hab ich es bei der Aufnahme selbst nie hinbekommen, dass die Nulldurchgänge genau übereinander liegen, egal, wie ich die Mikros hin und her geschoben habe. Nur mal ganz grob: Geht es da um Milimeter oder Zentimeter, wennn man so eine 1/4 Wellenlänge ausgleichen will?

Hier jedenfalls das Ergebnis der Korrektur in der Post:

SM57 V30 + RB500 V30 Vol Full Master 8:30 Phase korrigiert

Nochmal zum Vergleich ohne Korrektur:

SM57 V30 + RB500 V30 Vol Full Master 8h30

Edit: Und wie ich gerade sehe, ist das ja auch gar nicht linear, d.h. wenn ich die Nulldurchgänge an der einen Stelle übereinander lege, passen sie an anderen Stellen nicht mehr. Wo liegt denn da der Fehler und wie kann ich ihn vermeiden?

Phasen_4.PNG
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist die Frage, ob die beiden Mikros nicht auch mit dem genau gleichen Abstand zum Speaker funktionieren. Dann sollte eine Phasenverschiebung nicht auftreten.

Weiters nimmt man häufig das Level-Verhältnis beider Spuren als "EQ", um den Sound so zu blenden, dass das, was der einen Spur fehlt, durch die andere zugemischt wird.
Daher ist eben dieses Levelverhältnis auch von entscheidender Bedeutung.

Mir gefällt auch die Aufnahme "mit" der vermeintlichen Phasenverschiebung besser. Es kann aber gut sein, dass der Bassanteil vom RB500 jetzt (in Phase) viel zu prominent erscheint.
 
Dank dir. Die Mikros sind ja fast im selben Abstand, das RB500 nur ein klein wenig weiter dran und das Signal trotzdem noch etwas verzögert (müsste ja der Theorie nach eher andersherum sein, wenn es näher dran ist). Auch wenn ich die Mikros so aufstelle, dass die Bändchen des RB auf in etwa Höhe der Membran des SM57 sind, kommt immer etwas raus, das so aussieht wie in den drei Bildern oben. Was mich total verwirrt, ist

1., dass es auf dem Bild 1 mit den "Bergen und Tälern" komplett parallel/synchron läuft, aber die Nulldurchgänge nicht passen und weiter rausgezoomt auch die Minima und Maxima nicht, und

2., dass man im Bild mit dem "korrigierten" Nulldurchgang sieht, dass er nur an manchen Stellen passt, an anderen aber nicht, was ja bedeutet, dass die Abweichung nicht linear ist.

Und da dann noch die nicht-"korrigierte" Version sowohl dir als auch mir besser gefällt und sich für mich auch mehr nach einer gelungenen Addition der beiden Signale anhört, stelle ich mir die Frage, ob die Parallelität/Synchronität, die man in Bild 1 sieht, wichtiger sind als die Nulldurchgänge und die Abweichungen in den Bildern 2 und 3. :unsure:
 
vielleicht hängt es damit zusammen, daß der lautsprecher konisch ist, und ein mikro weiter am rand sitzt?
 
vielleicht hängt es damit zusammen, daß der lautsprecher konisch ist, und ein mikro weiter am rand sitzt?
Danke für den Tipp. Ich habe noch weiter mit den beiden Mirkos rumprobiert und egal ob beide Mikros gleich weit weg und an derselben Position relativ zur Mitte waren hat es nie hingehauen. Ich habe das RB500 erstmal zurück geschickt und mit dem SM57 allein weiter gemacht. Vielleicht hole ich mir mal ein anderes Bändchen-Mikro, das sich auch allein gut macht, z.B. das M160 von Beyerdynamic.

Habe jetzt mal zwei Versionen eines Song-Entwurfs gemacht mit unterschiedlichen Gitarrenspuren. Ich bin weder Sänger noch Drummer, daher sind die entsprechenden Spuren erstmal Platzhalter, bis die richtigen Spuren fertig sind. Ich habe auch teils unterschiedliche Anschlagskonzepte zwischen den Gitarrenspuren und bin an einigen Stellen nicht so präzise, wie ich sein müsste - das vereinheitliche und verbessere ich dann auch noch. Es ist also gerade ein Zwischenstand in vielerlei Hinsicht, aber zumindest ist es mal ein Mix, zu dem mich euer kritisches Feedback interessiert.

Edit: Hab es mir eben auch mal über den Dropbox-Player angehört und da "pumpt" es ziemlich stark. Über den Windows Media Player, über den ich es mir immer angehört hatte, ist das Pumpen nicht vorhanden. Vielleicht hilft es also, es runterzuladen und mit einem lokalen Player abzuspielen.

Bleibt nur die Frage, warum es im Dropbox-Player so klingt und ob man im Mix etwas ändern müsste. Ich habe bisher keinen Kompressor auf den Gitarren. Kann es sein, dass der Dropbox-Player einen integrierten Kompressor hat, der durch die Peaks anfängt zu pumpen?

Version 1

Version 2
 
Zuletzt bearbeitet:
So, ihr Lieben, mal ein paar neue Aufnahmen von mir. Wie immer freue ich mich über eure Kritik.




 
Zuletzt bearbeitet:
kann es sein, daß dein compressor auf den drums verzerrt.
irgendwie klingt es insgesamt ..... wie soll ich es ausdrücken.....zerfranst.
nicht wie aus einem guss. alles scheint sich gegenseitig zu stören und zu behindern.
hast du beim mixing frequenzstaffelung vorgenommen? weil es klingt nicht danach.
der gesang geht ziemlich unter....und das sage ich, der den gesang gerne leise beimischt.

angebot...weil es mich interessiert.
kannst du die unbearbeiteten stems von einem song (routine boulevard) exportieren und auf die dropbox legen, dann versuche ich mich mal mit mischen.
 
Wow, danke für das schnelle Feedback! Einen Kompressor habe ich nicht auf die Drums gelegt und auch nicht auf die Master-Spur. Dank dir für dein Angebot. Ich bin ja kompletter Laie, daher die Frage: was sind stems?

Hatte Routine Boulevard nochmal mit weniger Bass auf der Master Spur gemixt, ist es da besser?



Und noch ein älterer Mix mit noch weniger Bass:

 
die meisten DAW können die einzelnenen spuren als stem exportieren.
dann sind alle kanäle gleich lang und können in eine andere DAW importiert werden.
man kann beim export wählen, ob mit oder ohne kanaleffekte....ohne effekte wäre ideal.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

versuch doch mal den bereich zwischen 100-140Hz etwas abzusenken.
 
Danke für den Tipp mit der Absenkung. In dem Bereich ist in meinem Mixes tatsächlich immer ein Peak und ich mag den irgendiwe, weil es dadurch in meinen Ohren schön "drückt", aber ich probier das mal bei nächster Gelegenheit aus (y)
 
meiner meinung drückt es an der falschen stelle.
besser ist es, bei 50-80Hz drücken zu lassen und dann wieder bei 200-400Hz.
genau bei 100-140 Hz ist so ein "dröhn" bereich der die aufnahme nicht schön klingen läßt.

viel ist natürlich abhängig von der abhörmöglichkeit. studiomonitore und hochwertige kopfhörer der 350€+ kategorie zeigen solche dröhn stellen schnell auf.
 
Meine Kopfhörer sind von Superlux und kosten ein Zehntel ^^ Hier mal eine Version mit einer ca. 5db Absenkung bei 120Hz:

 
Danke dir für das hilfreiche Feedback. Werde das bei den anderen Songs auch mal versuchen. Das mit dem Limiter klingt auch plausibel. Ich kratze da öfter am Limit der Gesamtlautstärke und dann brizzelt es manchmal. Das wird dann sicher der Limiter sein.
 

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