Ich find's insgesamt ganz gut. Ehrlich gesagt hätte ich ein Intonations-Desaster erwartet.
Statdessen spielst du mit relativ stabilem Ton. Auch spielst du konkrete Rythmen, was gut ist. Natürlich bist du timingmäßig nicht überall genau drauf, aber die Richtung stimmt.
Zum Sound der Aufnahme:
Ich finde das Sax klingt schön Rund und hat damit das was die meißten "mein erstes Sax Cover"-Aufnahmen nicht haben. Das ist wahrscheinlich die Mikroposition von der Seite auf die Klappen, richtig?
Mir fehlt persönlich noch etwas Biss und Luftgeäusch. Diese Komponente des Sounds kommt eher vom Trichter. Wenn du ein zweites Mikrofon hast, würde ich persönlich noch den Trichter Mikrofonieren (Mikro von vorn auf den gegenüberliegenden Rand des Trichter richten).
Wahrscheinlich wird es aber auch an deinem akustischen Sound liegen. Dazu kommt, dass du wahrscheinlich zuhause aufnimmst und nicht so laut spielen willst/kannst. Es klingt etwas nach klassischem Saxophon. Der Sound ist eher dunkel, wenig obertonreich und wenig präsent. Aber mach dir darüber keinen großen Kopf. Wenn du jeden Tag Lange Töne übst, wird der Sound mit der Zeit von alleine offener.
Welche Software hast du jetzt benutzt? Ich finde das Saxophon könnte etwas Hall gebrauchen um sich besser ins Backing einzufügen.
Wenn du Audacity benutzt hast gibt es das Problem, dass das Programm den Hall nur direkt in die Spur einrechnen kann und man nachträglich den Hallanteil nichtmehr ändern kann. Man kann sich aber folgendermaßen behelfen:
Wähle deine Saxophonspur aus und gehe auf "Bearbeiten>In neue Tonspur kopieren". Jetzt müsste die Saxophonspur zweimal da sein.
Jetzt kannst du die zweite Spur komplett verhallen und dann beliebig laut zumischen. Das geht so: Zweite Spur markieren und auf "Effekte>Hall" gehen. Es öffnet sich ein Fenster in dem man viele Parameter einstellen kann. Wichtig für dich sind vor allem Raumgröße und Vorverzögerung. Versuch mal Raumgröße 80%, Vorverzögerung 60ms, Halligkeit 60%, Dämpfung 50%, Niedrige Töne 100%, Hohe Töne 80%, Wet Gain 0dB. Dry Gain ist egal dafür muss der Haken bei "Wet only" gesetzt sein. Auf der Spur soll ja nur der Hall, also nicht das Direktsignal sein. Jetzt mit OK bestätigen.
Du hast jetzt zwei Spuren: deine unbearbeitete Saxophonspur und eine Spur auf der nur der Hall drauf ist. Jetzt kannst du die Hallspur nach belieben laut und leise drehen bis du den geünschten Hall-Anteil gefunden hast. Etwas hall kann eine Aufnahme beleben, zuviel Hall kann aber dazu führen dass dein Saxophon zu weit in den Hintergrund rückt. Wahrscheinlich wirst du die Hall-Spur also leiser machen müssen.
Edit: Wenn du ein anderes Programm (zB Studio One Free) benutzt hast, kannst du einfach ein Hall-Plugin benutzten und die Parameter in Echtzeit bewegen. Es gibt dann einen Wet/Dry-Regler um den Hallanteil zu bestimmen.