Aufgeräumt klingender Mix

Ein Bass hat zB auch wichtige Frequenzanteile im Mitten und Höhenbereich. Wer hier einfach mit einem Tiefpass bei 1kHz setzt, hat schon verloren. ;)
Schon recht, doch dass irgendwas verkehrt sein muss, wenn in der Piccoloflötenspur bei 100Hz Rabatz ist, kann man da schon ablesen.
Das zu hören wäre natürlich besser ;)

Aber im Moment ist - wie schon weiter oben von whitealbum geäußert - ohnehin alles spekulativ, bis der TE sich wieder meldet ...

Grüße,
Steffen
 
Die von JoeBalls in Beitrag Nr. 7 geäußerten Tipps dürften generell gesehen und in Bezug zum Level der Fragestellung hier im konkreten Fall schon recht gut weiterhelfen.

Topo :cool:
 
Konkrete Soundschnipsel bitte....:sick:
 
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Wollen wir wetten, ob der TE sich nochmal blicken lässt nachdem es nicht die wahrscheinlich erhoffte "Du musst nur Knopf X auf Y drehen und bämm! wird alles aufgeräumt UND fettttt!"-Antwort gab? :)
 
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vor solchen akustischen Kochrezepten kann nur dringendst gewarnt werden...
sie lenken nur davon ab richtig hinzuhören
praktiziert man letzteres für einige Zeit, erkennt man die Komponenten, die miteinander können - oder eben nicht (miteinander können)
ein Mix der Instrumente präzise trennt ist kein Mix, sondern eine technische Dokumentation
warum heisst es wohl mischen ?

cheers, Tom

Jeder von uns hat beim mixen sein eigenes "Kochbuch" oder besser gesagt Arbeitsschritte. Nach dem Posting des TEs bin ich davon ausgegangen, dass er sich in Sachen Mixing noch sehr am Anfang befindet. Wir sollten uns alle mal in die Zeit hineinversetzen, wo wir uns ganz am Anfang befanden und keine Ahnung von Recording hatten, EQ und Compressoren uns überfordert haben. Da fand ich persönlich so Ratschläge wie "du musst einfach alles im Zusammenhang hören" oder "Matsch befindet sich im Bereich von XY" wenig hilfreich. Genau so habe ich oft genug gesehen, dass viele Gitarristen ein Problem hatten, wenn man von ihrem geliebten Instrument Frequenzen wegschneiden will (gilt für Basser genau so). Anfänger haben gerade die Gleichung im Kopf "Instrument hat weniger Frequenzen = weniger fett" (und dem Avatar des TEs zu urteilen, dürfte er der härteren Fraktion angehören. Da sieht man ja oft genug Ampeinstellungen, die wenig Mitten, dafür viel Bässe und Höhe haben).

Mir ging es ihm nur darum zu zeigen, dass der Matsch dadurch entsteht, dass viele Instrumente gerade im niedrigen Bereich viel Platz wegnehmen. Gerade als Anfänger habe ich mir mehr oder weniger mögliche Arbeitsschritte mit konkreten Beispielen gewünscht. Meiner Meinung nach ist das Frequenzen wegschneiden die simpelste Möglichkeit für einen Anfänger, das erste mal eine weniger matschige Aufnahme zu haben. Jedenfalls sieht man so das erste mal, dass wegschneiden nicht automatisch weniger Druck bedeutet und was Platz schaffen bedeutet. Es gibt natürlich sehr viele andere und (sinnvollere) Möglichkeiten, aber die werden auch beim TE mit der Zeit kommen. Vielleicht könnte man im Anfängerbereich eine Art konkrete "Checkliste" oder Leitfaden zusammenstellen zur Vermeidung von matschigen Aufnahmen erstellen (Angefangen beim Arrangement, aufräumen von Spuren, EQ und Compressoren -> was will man damit erreichen, Send Effekte etc.). Bin mir sicher, dass ich da noch einiges mitnehmen kann.

Grüße
 
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mehr oder weniger mögliche Arbeitsschritte mit konkreten Beispielen gewünscht
Siehst du, genau aus diesem Grund ist es besser, auf allgemeine "Weisheiten" zu verzichten und ein konkretes Beispiel mit konkreten Problemen und Zielen abzuwarten.

Meiner Meinung nach ist das Frequenzen wegschneiden die simpelste Möglichkeit für einen Anfänger, das erste mal eine weniger matschige Aufnahme zu haben
Was nützt es, weniger matschige Aufnahmen zu haben, wenn dann die Instrumente nicht mehr klingen, keinen Druck oder keine Definition mehr haben?
Dann hast du im Handumdrehen das nächste Problem.

konkrete "Checkliste" oder Leitfaden
Aber dafür gibt es doch schon genug gute Literatur. Das setzt natürlich ein Mindestmaß an Lernbereitschaft und eigener Anstrengung voraus.
Also Mitarbeit. Und das würde ich mir in diesem Fall vom Ersteller des Threads hier auch erwarten.

Okay, der Threadersteller hat bis jetzt mit zwei eher vagen Sätzen hier mitgearbeitet.
Wogegen alle anderen schon 2 Seiten beigetragen haben.
Ich schließe mich @Signalschwarz 's Prognose an. Da wird wohl nicht mehr viel kommen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wir sollten uns alle mal in die Zeit hineinversetzen, wo wir uns ganz am Anfang befanden und keine Ahnung von Recording hatten...
deswegen habe ich es ja bewusst so drastisch formuliert - irgendwann muss man damit anfangen, sich auf die Ohren zu verlassen
je eher, desto besser
natürlich macht man am Anfang Fehler - und das ist auch gut so... weil man es sonst nie lernt
ob der Mix nun shice klingt, weil 2 Dröhnfrequenzen überhört wurden oder weil er (nach deiner Methode) in seine Bestandteile zerfällt ist für das Ergebnis bedeutungslos

cheers, Tom
 
Ich finde ohnehin, dass dieses zwanghafte Beschneiden und solche Dogmen wie "mindestens so viele Lowcuts wie Spuren" ziemlich daneben sind. Mit dem Ergebnis, dass man hinterher wieder Unmengen von Zeug dazu machen muss, um solche Instrumentenkrüppel wieder zum Klingen zu bringen.
 
Ja, wenn man's falsch macht.
Ein Ansatzpunkt liegt ja im Arrangement.
Wenn das live schon nicht klingt, könnte es daran liegen, dass zuviele Instrumente bloß "dudeln" statt Musik zu machen.
Wenn z.B. der Bass die ganze Zeit irgendwelche Läufe spielt und die Leadgitarre auch Läufe spielt, die gar nichts mit den Bassläufen zu tun haben (ausser, dass sie meistens zu den gleichen Akkorden passen), und sich beide kaum am Schlagzeug orientieren, dann mag da schon mal ein Ansatz für Matsch liegen.
Es muss nicht jedes Instrument zu jeder Zeit einen Ton absondern, es gibt auch Pausenzeichen in der Notenschrift.
Wichtig wäre für mich, dass Schlagzeug und Bass ineinander greifen, ebenso die Rythmusgitarre. Wenn das schon mal live ordentlichen Groove macht, ist das schon die halbe Miete.
Unnütze Noten und Töne, die nichts zum Riff oder Rythmus beisteuern, sondern einfach nur "Krach" machen, tragen eher zum Matsch bei.

Wenn das Arrangement live im Proberaum hingegen funktioniert (kann man ganz einfach mit einer Handy-Live-Aufnahme grob testen: Gibt's selbst bei einer soundtechnisch so schlecht klingenden Aufnahme einen Fuß-Mit-Wipp-Effekt, ist das Arrangement OK.), kann man sich mit den Feinheiten beim Mix befassen.

Dazu kann man die Spuren solo abgehört mit einem Glockenkurvenfilter "durchsweepen", also die Frequenz des Filters variieren, um zu hören, bei welchen Tonhöhen/Frequenzen es am charakteristischsten klingt. Z.B. wird vieleicht eine zerrige quäckende E-Gitarre eher so um die 2 kHz am lautesten/charakteristischten klingen. Ein Bass vieleicht eher um die 200Hz und noch um die 1kHz, oder sowas in der Art.

Dementsprechend kann man vieleicht die Gitarre so etwa unterhalb 1kHz und oberhalb 5kHz absenken und bei um die 2kHz anheben, sinngemäß mit dem Bass, usw.

Ich würde so vorgehen:
Erst mal einen Grob-Mix machen, also alle Fader etwas hochziehen, und hören, was da so kommt. Pegelbalance einstellen, sodass alle Instrumente hinreichend gut zu hören sind. Wenn das schon ganz OK klingt und gut groovt und nur wenig matscht, braucht man auch nicht viel mit EQ machen. Diesen Rough-Mix erstmal abspeichern oder als Audiodatei ausrendern, um eine Referenz zu haben.
Gibt es hie und da noch etwas Mulm, kann man versuchen, wie oben beschrieben, zu filtern. Manchmal liegt es auch am Pegel, wenn z.B. ein Instrument an einer Stelle untergeht, dann dort den Pegel anheben und nach dieser Stelle wieder zurückfahren. Mit Kompressor oder Transientendesignern kann man auch noch was rausholen, also indem man den Kompressor auf der Spur "falsch" verwendet (relativ lange Attakzeiten, kurze Release-Zeiten), kann man Anschläge betonen.
Hat man so die Spuren technisch bearbeitet und so seinen Mix gebastelt, mal wieder mit dem Rough-Mix vergleichen: Klingt es so wirklich besser als der Rough-Mix? Oder hat man es nur verschlimmbessert? Vieleicht klingt der Rough-Mix "organischer" aber matscht etwas, und der Fine-Mix kling zwar einigermassen durchsichtig, aber nicht "organisch" oder "dreckig" genug? Dann wird man sich in der Mitte treffen wollen. Also, die "extremen" Filtereinstellungen vom Fine-Mix etwas lockern, Kompressor etwas weniger aggresiv einstellen, und wieder vergleichen.

Wenn es dann schließlich ganz OK klingt, kann daran gehen, die Instrumente im Stereopanorama zu verteilen. Dann wird man evtl. nochmals an den EQ-Einstellungen und auch an der Pegelbalance Feintuning betreiben wollen. Und den Instrumenten möglicherweise etwas Hall- oder Reverb verpassen mögen.

All die EQs und Kompressoreinstellungen usw. kann man auch immer im Songverlauf dynamisch ändern und anpassen, die Automation ist dein Freund.

Meine Erfahrung ist, wenn man sich ewig einen Wolf mischt und nix gutes dabei rauskommt, kann man entweder gar nicht mischen. :D
Oder aber, das Arrangement ist überfrachtet, Dopplungen all überall, allerlei Instrumente (Keyboards, Gitarren, Synthiepads, ...), die alle nur das gleiche (gleiche Akkorde ausgehalten...) doppeln ohne was zu sagen. Manchmal kann es dann helfen, beim Mix radikal aufzuräumen und von den vielen Dopplungen und überflüssigen Instrumenten vieles stumm zu schalten und nur an strategischen Punkten (Steigerungen, Bridges, Chorus, ..) vorübergehen einzuschalten, oder zwischen den Instrumenten abzuwechseln: In der ersten Strophe spielt die Zupfgitarre die Akkorde, in der zweiten die Bratgitarre, in der dritten das Keyboard, oder sowas in der Art. Geht mitunter auch textzeilenweise.

Damit jetzt nicht wieder Einwände kommen der Art, das "könne man ja so pauschal gar nicht sagen", nein, kann man auch nicht. Es ist nur ein Denkanstoss. Manchmal mag es so klappen, manchmal ganz anders.
 

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