Auf was muss man achten beim Kauf von gebrauchten Digi-Pianos?

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dimark
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Der Titel sagt eigentlich schon alles.
Ich habe sehr großes Interesse ein Tasteninstrument zu erlernen und habe mich nach einigen Digital Pianos erkundigt und schnell preiswerte Angebote gefunden.
Dabei sollte es eine Anschlagdynamik besitzen mit gewichteten Tasten.
Nun würde ich gerne Kontakt mit den Verkäufern aufnehmen, allerdings habe ich nicht viel Ahnung und wüsste nicht nach was ich genau nachfragen sollte.
Natürlich will ich auch nicht über den Tisch gezogen werden und deswegen bitte ich um Ratschläge.
Was sollte ich auf jeden Fall nachfragen/überprüfen?
Was ist wichtig zu beachten beim Kauf von gebrauchten Digital Pianos?
Inwiefern weicht der Preis vom Original ab? Durch welche Makel würde der Preis stark fallen?
Beispiel: Ein Digi-Piano (Baujahr 2009) neu kostet ca. 500€. Nun finde ich es gebraucht im Internet für ca. 300€. Ist der Preisverfall zu heftig oder ist das normal?
Da ich leider bisher nur mit der Gitarre Erfahrungen habe, bin ich hilflos in dem Thema.
Ich bedanke mich schon mal im vorraus für alle Antworten.
 
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Der Titel sagt eigentlich schon alles.
Ich habe sehr großes Interesse ein Tasteninstrument zu erlernen und habe mich nach einigen Digital Pianos erkundigt und schnell preiswerte Angebote gefunden.
Dabei sollte es eine Anschlagdynamik besitzen mit gewichteten Tasten.
Nun würde ich gerne Kontakt mit den Verkäufern aufnehmen, allerdings habe ich nicht viel Ahnung und wüsste nicht nach was ich genau nachfragen sollte.
Natürlich will ich auch nicht über den Tisch gezogen werden und deswegen bitte ich um Ratschläge.
Was sollte ich auf jeden Fall nachfragen/überprüfen?
Was ist wichtig zu beachten beim Kauf von gebrauchten Digital Pianos?
Inwiefern weicht der Preis vom Original ab? Durch welche Makel würde der Preis stark fallen?
Beispiel: Ein Digi-Piano (Baujahr 2009) neu kostet ca. 500€. Nun finde ich es gebraucht im Internet für ca. 300€. Ist der Preisverfall zu heftig oder ist das normal?
Da ich leider bisher nur mit der Gitarre Erfahrungen habe, bin ich hilflos in dem Thema.
Ich bedanke mich schon mal im vorraus für alle Antworten.


Hallo dimark! Willkommen im musiker-board-Forum!

Als erstes solltest Du überlegen, wie ernsthaft Du das Klavierspielen in Zukunft betreiben willst. Danach solltest Du Dich dann in eine gewisse Preis- und Qualitätsklasse einordnen. Es ist halt ein Unterschied, ob ich mich mit einem gebrauchten Stagepiano der unteren Preislage mit Kunststofftastatur zufrieden gebe oder ob ich eines der älteren Spitzenmodelle von Yamaha oder Kawai mit Holztastatur haben möchte. Ich fürchte, dass man letztere weniger oft auf dem Gebrauchtmarkt findet. Ein Yamaha CLP-454 oder ein Kawai CA-65 ist auch heute noch sehr gut. Warum sollte sich der Besitzer davon trennen?

Es ist sehr schwer, ohne Ahnung von der Materie, sich ein gebrauchtes Digitalpiano zu kaufen, ohne vielleicht nicht doch betrogen zu werden. Ich empfinde die Preise für gebrauchte Digis als tendenziell als viel zu hoch. Man kann das keinesfalls mit vernünftigen, akustischen Klavieren vergleichen. Diese kannst Du auch nach 100 Jahren noch reparieren lassen. Geht Dir bei einem 10 Jahre alten Digi irgend ein elektronisches Bauteil kaputt, was unter Umständen nicht mehr hergestellt oder geliefert wird, siehst Du ganz schön alt aus. Man muss auch unterscheiden, ob man einen Privatkauf ohne Garantie vornimmt oder sich ein gebrauchtes Digi bei einem Händler kauft, der einem vielleicht noch eine Garantie gewährt.

Überprüfen muss man eine ganze Menge. Die Tastatur sollte nicht außergewöhnlich klappern, die Pedale sollten funktionieren und die Elektronik müsste man auch testen (ob alle Sonds funktionieren), Lautstärkeregler testen, Kopfhöreranschluss testen. Bei so einem Kauf sollte man einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht von seinem unbedingten Wunsch nach einem Digitalpiano, zeitlich drängen lassen. Aber das gilt auch für den Neukauf. Gebrauchte Digis mit Makeln würde ich überhaupt nicht kaufen, es sei denn, es handelt sich um einen Kratzer im Gehäuse oder so, der dann später bei mir zuhause am Aufstellungsort nicht mehr sichtbar wäre. Ein Digi was 2009 nur 500 € gekostet hat, würde ich nicht kaufen. Das ist die absolute Einsteigerklasse, da ist die Qualität nicht immer sehr hoch. Hände weg von Marken, wie Classic Cantabile, Hemmingway, Thomann Hausmarke, u.s.w.!!! Da Garantiere ich Dir, dass Du sehr bald wieder ein anderes Piano haben möchtest!

Preise vergleichen ist immer ratsam aber schwierig, wenn so viele gebrauchte Digis überteuert sind. Am besten wäre vielleicht, Du siest Dich mal auf dem Gebrauchtmarkt um, pickst Dir ein paar Instrumente heraus und fragst dann mal hier im Forum nach, ob die geforderten Preise gerechtfertigt sind. Sicher kann man als Anfänger, wenn das Geld vielleicht auch sehr knapp ist, ein gebrauchtes und gutes Digi finden. Aber wie gesagt: Drum prüfe, wer sich ewig bindet....

Andreas :hat:
 
Hände weg von Marken, wie Classic Cantabile, Hemmingway, Thomann Hausmarke, u.s.w.!!! Da Garantiere ich Dir, dass Du sehr bald wieder ein anderes Piano haben möchtest!
Unter diesen Handelsmarken werden ja gar keine Digitalpianos angeboten. Das sind klassische Heimkeyboards. Die einzige Gemeinsamkeit mit Digitalpianos ist die Anzahl der Tasten (88). Diese sind jedoch nicht mal entfernt klavierähnlich, auch wenn der Hersteller "Hammermechanik" dranschreibt. Unter den üblicherweise über verfügbaren 100 Klangfarben ist keine einzige dabei, die einen Klavierklang mit seiner Fortepiano-Charakteristik nachbildet. Denn dafür braucht es wenigstens zwei Velocity-Layer (eben forte und piano) und das beherrscht der verbaute Synthese-Chip nicht.
 
Hallo dimark! Willkommen im musiker-board-Forum!

Als erstes solltest Du überlegen, wie ernsthaft Du das Klavierspielen in Zukunft betreiben willst. Danach solltest Du Dich dann in eine gewisse Preis- und Qualitätsklasse einordnen. Es ist halt ein Unterschied, ob ich mich mit einem gebrauchten Stagepiano der unteren Preislage mit Kunststofftastatur zufrieden gebe oder ob ich eines der älteren Spitzenmodelle von Yamaha oder Kawai mit Holztastatur haben möchte. Ich fürchte, dass man letztere weniger oft auf dem Gebrauchtmarkt findet. Ein Yamaha CLP-454 oder ein Kawai CA-65 ist auch heute noch sehr gut. Warum sollte sich der Besitzer davon trennen?

Es ist sehr schwer, ohne Ahnung von der Materie, sich ein gebrauchtes Digitalpiano zu kaufen, ohne vielleicht nicht doch betrogen zu werden. Ich empfinde die Preise für gebrauchte Digis als tendenziell als viel zu hoch. Man kann das keinesfalls mit vernünftigen, akustischen Klavieren vergleichen. Diese kannst Du auch nach 100 Jahren noch reparieren lassen. Geht Dir bei einem 10 Jahre alten Digi irgend ein elektronisches Bauteil kaputt, was unter Umständen nicht mehr hergestellt oder geliefert wird, siehst Du ganz schön alt aus. Man muss auch unterscheiden, ob man einen Privatkauf ohne Garantie vornimmt oder sich ein gebrauchtes Digi bei einem Händler kauft, der einem vielleicht noch eine Garantie gewährt.

Überprüfen muss man eine ganze Menge. Die Tastatur sollte nicht außergewöhnlich klappern, die Pedale sollten funktionieren und die Elektronik müsste man auch testen (ob alle Sonds funktionieren), Lautstärkeregler testen, Kopfhöreranschluss testen. Bei so einem Kauf sollte man einen kühlen Kopf bewahren und sich nicht von seinem unbedingten Wunsch nach einem Digitalpiano, zeitlich drängen lassen. Aber das gilt auch für den Neukauf. Gebrauchte Digis mit Makeln würde ich überhaupt nicht kaufen, es sei denn, es handelt sich um einen Kratzer im Gehäuse oder so, der dann später bei mir zuhause am Aufstellungsort nicht mehr sichtbar wäre. Ein Digi was 2009 nur 500 € gekostet hat, würde ich nicht kaufen. Das ist die absolute Einsteigerklasse, da ist die Qualität nicht immer sehr hoch. Hände weg von Marken, wie Classic Cantabile, Hemmingway, Thomann Hausmarke, u.s.w.!!! Da Garantiere ich Dir, dass Du sehr bald wieder ein anderes Piano haben möchtest!

Preise vergleichen ist immer ratsam aber schwierig, wenn so viele gebrauchte Digis überteuert sind. Am besten wäre vielleicht, Du siest Dich mal auf dem Gebrauchtmarkt um, pickst Dir ein paar Instrumente heraus und fragst dann mal hier im Forum nach, ob die geforderten Preise gerechtfertigt sind. Sicher kann man als Anfänger, wenn das Geld vielleicht auch sehr knapp ist, ein gebrauchtes und gutes Digi finden. Aber wie gesagt: Drum prüfe, wer sich ewig bindet....

Andreas :hat:

Wow, schade. Das mit dem Klavier spielen lernen nehme ich schon ziemlich ernst.
Mein Traum war es eigentlich irgendwann mal Klavier spielen zu lernen, da es ein sehr schönes Instrument ist. Da ich aber als Schüler kaum die Geldmenge auftreiben kann, habe ich vor 3 Jahren erstmal Gitarre gelernt, was mir sehr viel Spaß gemacht hat.Angefangen habe ich mit einer billigen 60€ Konzertgitarre. Später habe ich mir dann eine teurere Westerngitarre ür 300€ gekauft. Trotzdem war die 60€ Gitarre für einen Einsteiger Klasse und hat mir sehr gute Eindrücke gebracht. Aber dies geht bei Digital-Pianos wohl nicht so :(
Ich dachte Digital Pianos wären eine günstige Alternative zum Klavier. Ich wusste nicht, dass es so kompliziert ist. Da komme ich mit meinen 300€ warscheinlich nicht wirklich weit. Da muss ich wohl noch eine Zeit lang warten. Ich habe bloß die Sorge, dass ich später nicht mehr die Zeit habe bzw. das ich später nicht mehr so gut in der Lage bin, ein neues Instrument zu lernen.
Aber es ist warscheinlich schon richtig lieber nichts schlechtes zu kaufen nur weil ich so früh wie es geht anfangen möchte.
 
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Wow, schade. Das mit dem Klavier spielen lernen nehme ich schon ziemlich ernst.
Mein Traum war es eigentlich irgendwann mal Klavier spielen zu lernen, da es ein sehr schönes Instrument ist. Da ich aber als Schüler kaum die Geldmenge auftreiben kann, habe ich vor 3 Jahren erstmal Gitarre gelernt, was mir sehr viel Spaß gemacht hat.
Ich dachte Digital Pianos wären eine günstige Alternative zum Klavier. Ich wusste nicht, dass es so kompliziert ist. Da komme ich mit meinen 400€ warscheinlich nicht wirklich weit. Da muss ich wohl noch eine Zeit lang warten. Ich habe bloß die Sorge, dass ich später nicht mehr die Zeit habe bzw. das ich später nicht mehr so gut in der Lage bin, ein neues Instrument zu lernen.
Aber es ist warscheinlich schon richtig lieber nichts schlechtes zu kaufen, was ich später bereuen könnte.


Da habe ich mich wohl etwas zu drastisch ausgedrückt. Wollte hier niemanden erschrecken. Du kannst für Deine 400 € ein gebrauchtes Instrument bekommen, wirst aber eine Weile suchen und auch "hart" verhandeln müssen. Ich selbst habe vor einiger Zeit mein altes Kawai CL-30 für 350 € verkauft. Das ist jetzt für einen absoluten Anfänger kein so schlechtes Modell. Also, bitte nicht von meinen Ausführungen abschrecken lassen, sondern sie nur mit im Blick behalten.

Andreas :hat:
 
Der günstige Einstieg ins ernsthafte Klavierspiel ist ein Mietklavier.

Eine eine günstige Alternative zum Klavier sind die Digitalpianos schon. Ein vernünftiges Klavier (nicht aus asiatischer Billigproduktion) kostet neu ab 10000 € und für einen anständigen Flügel darfst du mindestens das Dreifache rechnen. Verglichen damit sind Premium-Digitalpianos mit 2000-6000 € "günstig", nur Digitalflügel-Hybride kosten noch etwas mehr, wie das bspw. das Yamaha AvantGrand.

Daneben steht dir noch ein umfangreicher Gebrauchtmarkt mit bis zu 150jährigen akustischen Tasteninstrumenten zur Verfügung. Bei Digitalpianos gibt es da gebraucht eher ... nichts - denn die gibt es einfach noch nicht lange genug.

Unter 2000 € begibt man sich bei Digitalpianos dann in Richtung Kompromißlösungen mit Plastiktasten und teilweise rückständiger Klangerzeugung, bei Marken-Digitalpianos reichen diese etwa hinunter bis 400 € Neupreis. Darauf kann man aber notfalls immer noch Klavierspielen lernen, solange eine echte Hammermechanik vorhanden ist.
 
Ein vernünftiges Klavier (nicht aus asiatischer Billigproduktion) kostet neu ab 10000 € und für einen anständigen Flügel darfst du mindestens das Dreifache rechnen.

Da scheinen die Meinungen auseinanderzudriften: Ich habe im Laufe der Jahre schon auf etlichen Klavieren gespielt, die sich preislich deutlich unterhalb dieser Marke bewegt haben, und die ich dennoch ohne zu zögern als "venünftige Klaviere" und nicht nur für Einsteiger geeignet bezeichnen würde.

Viele Güße, :)

Jo
 
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Da scheinen die Meinungen auseinanderzudriften: Ich habe im Laufe der Jahre schon auf etlichen Klavieren gespielt, die sich preislich deutlich unterhalb dieser Marke bewegt haben, und die ich dennoch ohne zu zögern als "venünftige Klaviere" bezeichnen würde.
Unter einer gewissen Preisgrenze gibt es dann eben Kompromisse in Fertigung und Klang. Lohnt sich aber m. E. nicht, die zu erwerben, denn noch gibt es Gebraucht-Instrumente aus ehemals europäischer Herkunft ein oder zwei Qualitätsklassen weiter oben zum kleinen Preis. Klaviere und Flügel werden ja nur älter, nicht schlechter.

Der Absatz diente eigentlich nur zur groben Einordnung von Digitalpianos ins Preisgefüge. Klaviergeschmack ist ja eine höchst individuelle Sache, und auch bei den Digis gibt es ja Leute, die mit ihrem Yamaha P-105 völlig zufrieden sind.
 
Mietklavier ist ja hier keine Lösung. Nach neun Monaten muss man kaufen oder teurer weiter mieten.
 
Mietklavier ist ja hier keine Lösung. Nach neun Monaten muss man kaufen oder teurer weiter mieten.
Die Kaufoption (mit auf 9-12 Monate begrenzter Anrechnung) muß man nicht ziehen. Ein Mietvertrag ist ein Mietvertrag. Außerdem muß man keinen Neubau mieten. Klar hat man dann irgendwann mehr gezahlt, als das Klavier wert ist, aber das ist ja bei anderen Mietimmobilien nicht anders. ;)
 
Das mit dem Klavier spielen lernen nehme ich schon ziemlich ernst.
Mein Traum war es eigentlich irgendwann mal Klavier spielen zu lernen, da es ein sehr schönes Instrument ist.
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Ich dachte Digital Pianos wären eine günstige Alternative zum Klavier.
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Ich habe bloß die Sorge, dass ich später nicht mehr die Zeit habe bzw. das ich später nicht mehr so gut in der Lage bin, ein neues Instrument zu lernen.
Aber es ist wahrscheinlich schon richtig lieber nichts schlechtes zu kaufen nur weil ich so früh wie es geht anfangen möchte.
Wenn Du das mit dem Klavierspielen wirklich ernst nimmst, dann solltest Du wenn irgendwie möglich auch auf einem echten Klavier spielen, nicht auf einem Digitalpiano. Die Instrumente sind schwer, unhandlich und für eine hellörige Wohnsituation schwer zu gebrauchen, aber wenn Du Dir ein wenig Zeit nimmst um in einem großen Musikhaus Digitalpianos aller Preisklassen, Klaviere und Flügel anspielst, wirst Du sofort verstehen, warum Dir im Zweifel üblicherweise immer zu einem akustischen Instrument geraten wird. Die Tasten reagieren einfach unterschiedlich. Pianinos untereinander, Flügel untereinander und alle vorgenannten gegenüber Digital Pianos.

Ich bin kein Gitarrist, und sage da möglicherweise etwas total blödes, aber ich würde annehmen, dass zwischen einer günstigen akustischen Gitarre und einer teuren Konzertgitarre (sofern es sich um die gleiche Bauart handelt) im Wesentlichen ein Unterschied im Klang ist und nicht in der Art wie sie sich spielt. Die Größe ist kompatibel, die Saiten Spannung wird vergleichbar sein und die Bünde werden auch in etwa an der gleichen Stelle liegen. Das Handgefühl sollte also vergleichbar sein. Sollte es an den Saiten liegen – 6 Saiten sind auch schnell ausgewechselt.

Beim Klavier hast Du 88 feinmechanische und komplexe Hebelwerke die sich beim Drücken der Tasten unter den Fingern jeweils ganz spezifisch anfühlen. Die Schwierigkeit beim Digitalpiano ist nicht in erster Linie der Klang, den kann man mittlerweile künstlich schon so gut erzeugen, dass er sich erkennbar nach Klavier anhört. Es sollte sich in den Tasten allerdings wenn möglich so anfühlen, als würde man beim Drücken eben dieses komplexe Hebelwerk eines akustischen Instruments bedienen, damit das Spielgefühl "kompatibel" bleibt. Das ist weder einfach noch billig und bei den ganz teuren Modellen läuft es darauf hinaus dass wirklich eine Flügel Mechanik verbaut wird, die aber eben nicht auf eine Saite schlägt, sondern über Sensoren gemessen wird.

Wenn Du also Klavierspielen so lernen willst, dass Du es an einem Klavier oder Flügel mit entsprechender Nuancierung spielen kannst, musst Du dazu auch einen guten Teil Deiner Übungszeit auf so einem Instrument verbringen um das dortige Tastengefühl zu verinnerlichen. Entgegen der Marketing Angaben der Hersteller vermitteln die günstigen Digitalpianos nämlich keineswegs ein "authentisches" Spielgefühl. Die Bewegungsabläufe der Finger und Hände lassen sich auch auf einem günstigen Digitalpiano lernen. Der Unterschied besteht darin, wie feinfühlig man die Töne anzuschlagen lernt damit sich das auch nach schöner Klaviermusik anhört.

Bei gebrauchten Instrumenten muss man neben Verbesserungen im Klang daran denken, dass sich auch die Tastatur Mechanik über die Jahre verbessert hat, die aktuellen Spitzenmodelle sich also viel weniger von einem akustischen Instrument unterscheiden, als die Spitzenmodelle vergangener Modellreihen. Je weiter nach unten man in der Preiskategorie kommt, desto mehr wurde an den Tasten gespart, da lässt sich leichter was am Preis machen als an der Elektronik, schon weil es so viele sind. Unter Umständen bekommt man aber ein Besseres Vor-Modell (bezogen auf die Tasten) billiger als ein neues aus einer günstigeren Preisklasse.

In Deinem Profil steht, du bist etwa 24 und ich vermute Du willst nicht kurzfristig auf Konzertpianist umschulen. Du hast also noch reichlich Zeit um ordentlich Klavierspielen zu lernen. Ein Mitglied in einem anderen Forum hat das zwar mal allen Ernstes sinngemäß so formuliert
Wenn Du in der frühkindlichen Prägungsphase nur an einem Pianino üben konntest anstatt auf einem Konzertflügel, kriegst Du das dein Leben Lang nicht wieder heraus. Das wird man immer hören. Wenn Du erst im Grundschulalter anfängst, ist es sowieso zu spät und Du solltest eine Karriere als Pianist gleich vergessen.
Für den Hausgebrauch wird's aber sicherlich noch reichen ;-)

Du solltest es nicht deswegen, weil jetzt nicht viel Geld da ist, wieder um Jahre verschieben. Es wird später nicht leichter. Du solltest es aber deshalb nicht über's Knie brechen und schnell irgend was billiges anschaffen. Nimm Dir die Zeit und probiere Dich durch die Produktpalette. Dazu muss man gar nicht spielen können. Die Finger auf die Tasten und einfach mal drücken. Wenn Deine Wohnsituation ein akustisches Instrument erlaubt, probiere auch die relativ günstigen Gebrauchtklaviere aus den 70ern. Die sehen oft nicht so toll aus, schlagen aber ein Digi im gleichen Preisrahmen allemal. Miete, Mietkauf, Übungsraum mit Klavier, Bekannte mit Klavier, Hausratsauflösung, Musikschule, ... je weniger Geld da ist, desto kreativer muss man sein, aber normalerweise findet sich eine Lösung.

Rechne in den Wunsch auch bitte gleich Klavierunterricht ein. Es macht wirklich Sinn, wenn man jemanden neben sich hat, der einem dabei zusieht, wie man Fehler macht.
 
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Wieso jetzt ausrechnet ein echtes Klavier für den Neuling?

40 bis 50 euro miete pro Monat... usw.

Jtsn, du bist doch selbst auch soweit zufrieden mit dem Kawai es 100, bebop noch unentschlossen.
 
Wieso jetzt ausrechnet ein echtes Klavier für den Neuling?
...
Jtsn, du bist doch selbst auch soweit zufrieden mit dem Kawai es 100, bebop noch unentschlossen.
Weil @dimark geschrieben hat, dass es ihm schon ernst ist mit dem Klavier Lernen. Ich habe ja schon ein brauchbares akustisches Klavier und genau deshalb bin ich unentschlossen ob ein Digitalpiano in meinem Budget für meine Ansprüche möglich ist. Bei einem gebrauchten und gut eingestellten akustischen Piano, ich sage mal aus den 1970ern, ist der größte Wertverlust bereits abgeschrieben. Man bekommt vergleichsweise das meiste Klavier pro investierten Euro.

Wenn die 300€ die Schmerzgrenze sind, wird es mit jeder Empfehlung schwer, auch bei gebrauchten Digitalpianos. Das ES 100 gibt's dafür jedenfalls noch nicht.
In der Preisklasse stehen aktuell ein gebrauchtes Thomann DP25 in der Bucht (will das jemand empfehlen?) oder ein Yamaha P35, das mit etwas Glück unter 400€ weg geht. Dazu mag ich aber nichts sagen, weil sonst heißt's wieder ich schwätze über Dinge von denen ich keine Ahnung habe ;-)

Andererseits findet man im gleichen Auktionshaus bei den akustischen Klavieren in der 150-400€ Kategorie möglicherweise interessante Stücke (die natürlich geprüft werden müssen). Ein "A. Grand Klavier, guter Gesamtzustand, nicht verstimmt" um 200€ Abholpreis, ein "Schimmel Pianino, wenig bespielt und nach Prüfung eines Klavierbaumeisters in einem sehr guten Zustand" mit 199€ Rufpreis.

Ich würde so ein Stück nicht unbesehen im Internet kaufen wollen, aber unter Umständen gibt's ja auch im lokalen Kleinanzeigenmarkt etwas, das man sich vor Ort ansehen kann.

Natürlich ist auch ein gebrauchtes Thomann DP25 besser als gar kein Klavier und besser als mein altes Casio CPS-300 ist das bestimmt auch.

Ansonsten bleibe ich bei meiner laienhaften Einschätzung zum Thema "Auf was muss man achten beim Kauf von gebrauchten Digi-Pianos?":
Nimm das Instrument mit der besten Klaviatur das Du Dir leisten kannst (nachdem Du es vorher probiert hast).

Aber ich sage es sicherheitshalber dazu, ich bin selber DAU, meine Einschätzung kann auch ganz falsch sein. Spannend wäre die Aussage eines Klavierlehrers, der einen normal begabten Schüler mit so einem günstigen DP erfolgreich unterrichtet hat.
 
Hallo @dimark,

ich möchte Dir nur nochmal raten, Dich von manchen "Extremmeinungen" hier nicht allzusehr entmutigen zu lassen, die meiner Meinung nach teilweise arg an der Realität vorbeigehen. Ich sehe es jedenfalls keineswegs so, dass zum "ernsthaften" Erlernen des Klavierspiels zwingend ein Digitalpiano der Oberklasse oder gar ein akustisches Klavier im fünfstelligen Preisbereich (was unabhängig vom Preis heute in vielen Wohnungen sowohl vom mangelnden Platz als auch von der Lautstärke her gar nicht in Frage kommt) erforderlich ist. Aus meiner aktiven Klavierschülerzeit (die nun schon etliche Jahre her ist) erinnere ich mich an so einige Mitschüler, die zu Hause auf durchschnittlichen Digitalpianos geübt haben, und nur einmal wöchentlich beim Klavierlehrer und zu den jährlichen Konzerten auf einem richtigen Klavier/Flügel gespielt haben. Einen signifikanten spielerischen Unterschied zu anderen Schülern, die zu Hause auf einem echten Klavier/Flügel üben durften konnte ich dabei nicht erkennen; und die Umgewöhnung vom Digi auf die "echte" Flügelmechanik ging dabei immer erstaunlich schnell... ;)
@stuckl und @McCoy können ja vielleicht noch ein wenig mehr aus Sicht eines Klavierlehrers dazu beitragen...

Nun ist es allerdings so, dass 300,-€ auch für ein gebrauchtes Digitalpiano ein wirklich sehr knappes Budget ist. In dem Fall würde ich Dir zum einen raten, wenigstens noch ein wenig mehr anzusparen. Zum anderen könntest Du Dich nicht nur nach Digitalpianos mit Holzverkleidung und internen Lautsprechern umzusehen (was sich recht stark im Preis bemerkbar macht), sondern auch nach anderen Alternativen. Wenn z.B. ein einigermaßen aktueller Laptop/Computer und ein guter Kopfhörer vohanden sind, wäre auch ein reines Masterkeyboard mit anständiger Tastatur samt einer Piano-Software und einem kleinen Audio-Interface denkbar. Da ist man preis-leistungs-mäßig deutlich besser aufgestellt als bei ersterem.

Ein Studiologic Numa Nero, das eine wirklich gute (Holz-) Tastatur hat, habe ich z.B. vereinzelt in Kleinanzeigen schon für 550,-€ gesehen. Meiner Meinung nach täte es für den Anfang sogar sowas wie ein neues/gebrauchtes Studiologic SL990Pro (https://www.thomann.de/de/fatar_sl990_pro.htm) mit seiner etwas leichter gewichteten Allround-Hammermechanik; nochmal deutlich günstiger zu haben als ein Numa Nero.

Dazu ein kleines MIDI-/Audio-Interface wie z.B. das Steinberg UR22 (https://www.thomann.de/de/steinberg_ur22.htm) und entweder eins der mittlerweile sehr guten Freeware-Piano-VSTi (z.B. Piano 1 o.a.; die können mittlerweile einem 1000,-€-oder-mehr-Digitalpiano vom Klang her locker das Wasser reichen), oder später evtl. Pianoteq 5 Stage (https://www.thomann.de/de/modartt_pianoteq_4_stage.htm) o.ä. dazu, und Du bist nicht gar nicht mehr sooo weit von Deinem angegebenen Budget entfernt.

Zu Deiner eigentlichen Frage (worauf sollte man beim Gebrauchtkauf achten) hat @PianoAmateur ja schon sehr gute Hinweise gegeben...es wäre zudem bestimmt von Vorteil, jemanden aus Deinem Bekanntenkreis (falls vorhanden) mitzunehmen, der sich ein wenig mit Tasteninstrumenten auskennt.

Viele Grüße, :)

Jo
 
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Also ich finde, dass da die Ansprüche ganz schön auseinander gehen ...
Ich bin mit meinem Yamaha P80 für meinen Wiedereinstieg ins Klavierspielen (hatte in der Jugend schon mal Klavierunterricht) voll zu frieden. Das habe ich damals allerdings neu gekauft.

Wenn Du ein Digitalpiano gebraucht kaufst, hast Du immer ein größeres Risiko, dass etwas kaputt geht und das ganze Ding damit völlig unbrauchbar wird. Du weißt eben nicht, wie damit vorher umgegangen wurde und wie es gelagert wurde.

Ich würde Dir dazu raten, ein gebrauchtes Digitalpiano nach Möglichkeit vorher zu besichtigen.
Die Tasten sollten sich alle problemlos anschlagen lassen und auch schnell wieder zurück in die Ausgangsposition kommen (es darf keine Taste hängen bleiben), ansonsten sollte die Tastatur auch optisch, vom Gefühl und der Anschlagsdynamik her einwandfrei sein. Ferner ist noch wichtig, dass Dir auch das Pianosample, also der Sound gefällt.
Auf dem Gebrauchtmarkt bestimmen Angebot und Nachfrage den Preis. Du wirst dann das Risiko eines Totalausfalls tragen, da sich wohl in vielen Fällen eine Reparatur nicht lohnt.
Also, ich denke, dass ein gebrauchtes Digitalpiano mit 88 Tasten und Anschlagsdynamik allemal besser ist als keins ;)

Aber als Alternative gibt es doch auch günstige Sets mit 88 Tasten und Anschlagsdynamik für um die 500 € neu. Schau mal bei Thomann oder beim Musicstore im Internet nach günstigen Digitalpianos.
 
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Gebraucht empfehle ich dir folgende Modella, die allerdings nach wie vor so gut sind, dass sie bei 500,-- eher 700,--€ anfangen:


Gebraucht-Empfehlungen:

Yamaha P 120
Yamaha P 140
Yamaha P 250

Yamaha P 155

Roland EP 880

Bei den Yamahas: Je weiter unten sie stehen, umso neuer sind sie.​

Achtung, sind alles keine Homepiano-Kommoden.

Neu:

Casio CDP-Reihe

Yamaha P 45

Etwas mehr Geld und besser: Kawai ES 100, Korg SP 280
 
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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Sind alle sehr informativ und hilfreich =)
Ich habe mir nun vorgenommen noch etwas Geld anzusparen. Vielleicht lässt sich ja noch ein guter Studentenjob finden. Dann wird sich der Kauf wohl auf 2016 verschieben müssen und der Traum vom Klavier spielen muss noch warten, jedoch werde ich diesen Post speichern und eure Ratschläge im Hinterkopf behalten. Ich hoffe sehr das es dann nächstes Jahr klappt. Dann werde ich auf jeden Fall in dem Forum hier nochmal um Rat bitten :)


Nochmals vielen dank und bis die Tage!
 
An der uni gibts auch übezellen mit klavieren, falls seminar für Musik vorhanden...
 

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