Ich merke doch, wenn ich die Gitarre ausprobiere, ob sie unbespielbar ist oder nicht!
Wenn sie unbespielbar ist, dann ist die Prüfung von Saitenlage und - ja - auch der Halskrümmung natürlich anzuraten!
Aber doch nicht bei einer jeder Gitarre, die auch noch absolut problemlos funktioniert!
Ich wiederhole es nochmal: was würdest Du sagen, wenn bei Dir ein potentieller Interessent für eine Deiner Gitarren erstmal an Deiner Gitarre 'rumfrickeln würde? Ein wenig am Einstellstab drehen, Potis abnehmen, Schlagbrett abschrauben, PUs und Leitungen durchmessen.....
Außerdem: ein nicht mehr funktionierender Halseinstellstab ist nicht per se gleichbedeutend mit "Die Gitarre gehört in die Tonne!" Ich erzähle nochmal - immer wieder gerne - die Geschichte meiner Gibson Hummingbird, Baujahr 1974 (von mir neu gekauft). Vor ca. 5 Jahren habe ich sie Neubundieren lassen. Dabei stellte der Gitarrenbauer fest, dass der Halseinstellstab nicht funktionierte, und zwar offensichtlich von Anfang an! Ich habe es nicht gemerkt, weil ich die Gitarre nie "aufgeschraubt" hatte, weil es schlicht nicht nötig war! Wenn sie bei dickeren Saiten 'mal etwas "in die Knie" ging, habe ich mich einfach spieltechnisch damit abgefunden und beim nächsten Mal wieder dünnere genommen.
Als ich die Gitarre übrigens vor einiger Zeit mit einem Bekannten getauscht habe, wusste er das natürlich von dem "Schaden". Aber da er ein genauso entspanntes Verhältnis zu solchen Dingen hat wie ich, hat ihn das nicht gestört!
So geht das auch! Nur ist das heute offensichtlich nicht mehr en vogue! Heute schnappt man sich bei jeder Gelegenheit den Schraubenzieher oder den inbusschlüssel und dreht an seinem Halsstab 'rum, bis er im Eimer ist!
Natürlich darf jeder, wenn er es möchte einen Werkzeugkoffer zum Gitarrentest mitnehmen, er müsste bei mir allerdings damit rechnen, nicht wirklich ernst genommen zu werden....