Audacity vs.Cubase AI7? Ardour?

Dir ist wohl Cubase nicht stark genug auf den Sack gegangen, sodass du dich wirklich schon fürher aktiv umorientiert hast. :D
 
Insgesamt finde ich Ardour4 jetzt schon viel übersichtlicher und intuitiver als Cubase AI7,
hätte ich das bloß schon vor 1,5 Jahren entdeckt...

Jup, mir war auch neu, dass das Programm nun offiziell und damit stabil unter Windows läuft, also auch von mir danke für den Hinweis.
Ich werde es mir auch einmal anschauen, im Prinzip reicht mir eben auch Audacity, aber ein paar Zusatzfeatures sind ja immer nett.
 
Finde ich ja gut wie sich dieser Fred gewandelt hat und jemanden Ardour näher gebracht hat!

Ardour gibt es auch für Windows und macOS, nur da kostet die "Vollversion" (die die VST Chunks vollständig speichert und wiederaufruft) mindestens 1$ - jedes update auch oder man macht ein Abo. Die Entwickler dieser DAW kommen zwar so irgendwie um die runden, aber immer nur so kurz vor knapp.

Die Linux Version von Ardour wird traditionell für Linux als Vollversion von den Distributoren angeboten. Das liegt daran das der Quelltext frei ist und das kompilieren der Linux Version recht leicht ist, weil gut dokumentiert. Für macOS und Windows ist es zum Haareraufen, wenn man versucht, den Quelltext in eine lauffähige Version zu kompilieren. Da zahlt man gern.

Ein verantwortlich handelnder Linux/Ardour Nutzer, der sein Ardour binary vom Distributor bezieht, spendet also optimalerweise freiwillig an Ardour.org. Mac und Windows User haben gar keine andere Wahl als zu zahlen, um an die Vollversion zu kommen, aber 1$ ist ja auch nicht die Welt.
 
Damit es die Spezialisten hierher lockt, hab ich Ardour mal zum Titel hinzugefügt.

Dann kann's ja auch hier weitergehen mit den Ardour-Tipps für Tim.

Banjo
 
Dir ist wohl Cubase nicht stark genug auf den Sack gegangen, sodass du dich wirklich schon fürher aktiv umorientiert hast. :D

Da täuscht du dich, mir ist Cubase AI7 von Anfang an massiv auf die Nerven gegangen, mehr sogar als jede andere Software an die ich mich erinnern kann!
Aber eines hat mir an Cubase fast schon wieder imponiert, nämlich wie man es geschafft hat eine Software zu entwickeln, die derart unintuitiv und genau entgegen meines logischen Verständnisses funktioniert und zu bedienen ist, dafür würde ich der Software fast schon einen Award verleihen! :D

Allerdings stehe ich mit Ardour 4 auch noch ganz am Anfang und hoffe einfach mal, daß ich mich da intuitiv besser einarbeiten kann.
Ich nutze es übrigens unter Linux, daher kostenlos und total simpel und schnell über die Paketquellen installiert. :great:
 
Es is ja gut, dass es soviel auswahl mittlerweile auf allen Plattnformen gibt. Ardour ist definitiv eine fähige DAW. Hat alles was man braucht. Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die Cubase für uintuitiv erachten. Ich persönlich konnte diese Aussage bisher nie nachvollziehen. Die Momente, in denen ich das Handbuch oder das Internet bemühen musste, um mit Cubase klarzukommen, kann ich an einer Hand abzählen. Wäre ich Linux only, würde ich wahrscheinlich auch Ardour benutzen, oder Harrison Mixbus, welches ein Ardour Derivat mit spezieller Fuktionalität ist.
 
Wenn ich mal meine Erfahrung mit Ardour einwerfen darf: Kenne das schon seit den 0.er Versionen, Ardour ist ja auch der Grund warum auch JACK erfunden wurde einst, was damals Linux zu einer ernstzunehmenden Plattform für Pro Audio machte. Ich war noch dabei, als man sehr lange im IRC war und Howtos und Tutorials lesen (und verfassen) musste und womöglich sogar selber den Kernel patchen und neukompilieren um an eine funktionierende Linux DAW zu kommen. Aber die 1ner Version von Ardour hatte mich vor 10 Jahren im ernstzunehmenden (alternativ - geprägten) Studioalltag nicht überzeugt. Habe mich dann von Linux abgewandt im professionellen Umfeld und auf altbewährtes gesetzt. Aber immer eine "Entwicklungskiste" mit Linux am Start zum testen. Ardour konnte dann ja auch irgendwann Midisequenzen und wurde so noch interessanter.

Trotzdem, die Versionen gingen ins Land und warm wurden wir nie, Ardour und ich, - zu sperrig, zu altbacken, zu wackelig war mir die Performance dieser DAW immer. Zum Sequenzieren von Software VST Plugins fand ich den Tracker "Renoise" trotz merkwürdigen User Interface immer besser und stabiler. Ich war froh als Bitwig Studio angekündigt wurde und das ist seit Ver 1.2 richtig gut und stabil auf Linux, hat einen zeitgemässen Workflow und ist für mich ein Grund, weiterhin dem Linuxhobby treu zu bleiben. Zumal ich einige von U-Hes großartigen Software Synthesizern lizenziert habe und die auf Linux genauso gut laufen wie auch Mac oder Windows! (U-He bietet beta builds für Linux VST seiner Softsynths / FX an im kvraudio Forum - da gibt es auch Freeware)

Ich finde im allgemeinen das Linux viel zu wenig beachtet wird. Aber im Alltag bei mir ist es halt so, man macht seinen Mac an, alles läuft wie gehabt, Projekt fertig, tschüß. Aber für Hobby und als Experimentier- Plattform ist eine Linuxbasierte DAW eine schöne Sache, zumal ich auch den Eindruck habe, das die Pluginhersteller solangsam aufwachen; bei kvraudio sind in den letzten Monaten mehr Plugins auch für Linux VST erschienen als je zuvor.
 
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Allerdings stehe ich mit Ardour 4 auch noch ganz am Anfang und hoffe einfach mal, daß ich mich da intuitiv besser einarbeiten kann.
Ich nutze es übrigens unter Linux, daher kostenlos und total simpel und schnell über die Paketquellen installiert. :great:

Sollte es irgendwann mal haken - es gibt mittlerweile Ardour 5, und über die Linux-Distribution LibraZiK (die läuft bei mir wesentlich besser als z.B. UbuntuStudio und schlürft weniger Ressourcen weg als KXStudio) kann man sie sich direkt aus den Paketquellen holen. Allerdings sind die Fortschritte Ardour 4 > 5 (für mein Empfinden) im Alltag nicht so extrem, daß man mutwillig deswegen die komplette Distribution wechseln sollte :rolleyes:. (Man kann sich Ardour 5 natürlich auch von der Herstellerseite ziehen. Steht hier genauer.)
Für meine Zwecke (Radio) schaffte Ardour mit der Version 4 den Status, daß ich beruflich auf das Programm setzen kann. Die Version 3 hatte noch Mängel. Zum Glück war Ardour 4 gerade rausgekommen, als mein letzter Windows-Audiorechner den Löffel wegschmiß ;).

Aber im Alltag bei mir ist es halt so, man macht seinen Mac an, alles läuft wie gehabt, Projekt fertig, tschüß.
Ist wohl eine Frage dessen: was man technisch machen will/muß (kann Ardour mitsamt Peripherie das? :gruebel: ) und: was man an Geld ausgeben will. ;) Schon als ich mich noch mit Windows-Rechnern abquälte, waren mir meine Honorare für ein Mac-System zu schade...
 
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Jetzt mal noch eine Frage zu dem JACK-Audiosystem oder wie das auch immer heißt...
Nach der Installation und bei der Einrichtung von Ardour4 wurde ich auf JACK hingewiesen, es kam eine Warnmeldung, daß dadurch das System einfrieren könne, also hab ich das JACK-System erstmal nicht aktiviert.

Aber kann mir jemand genauer erklären, ob und wofür ich JACK eventuell brauche?
Ist das so wie ASIO unter Windows?
Könnte das mit JACK und Ardour4 mit meinen 4 GB RAM eng werden?
 
Bei Ardour 4 brauchst du Jack meines wissen nicht mehr, sondern du kannst es direkt mit dem in Mint installierten ALSA Soundsystem benutzen.
 
JACK ist so eine Art Schaltschrank und dicker technischer Unterbau - genaueres dazu steht hier.
Ab Ardour 4 brauchst Du JACK allerdings nicht mehr zwingend :opa:. Es geht auch auf der Basis von ALSA. Hemdsärmelig ausgedrückt: Ob man JACK nutzt, ist unterhalb einer bestimmten Grenze Geschmackssache. Erst wenn man bestimmte Sachen machen will, braucht man wirklich JACK. Wenn Du beim derzeitigen Stand ohne JACK-Installation keine Probleme hast, würde ich es auch erst mal weglassen.

Ich weiß leider nicht, was ASIO macht - aber zu dem, was JACK macht, steht einiges in dem verlinkten Artikel. Falls Du Französisch kannst, gibt es bei unseren Nachbarn eine fette Audio-Seite, die auch dazu was sagt.

Zusätzlich hat auch JACK ein eigenes Portal.

Ich hab steinalte Pentium-4-Kisten, und bei mir laufen JACK, Ardour 4 oder 5 mit gerade mal 1-2 GB Arbeitsspeicher rund, sogar mit parametrischen EQ-Plugins. Also keine Sorge. :great: Es sei denn, es geht Dir um sehr kurze Latenzzeiten.

Edit: Novik war schneller ;).
 
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ALSA ist ja letzendlich immer beteiligt. Jack arbeitet sozusagen als Framework, was zwischen der Anwendung (bzw. Anwendungen) und ALSA als Mittelsmann fungiert. Ardour 4 hat da jetzt sein eigenes Framework um sich mit ALSA zu verbinden. Das geile an Jack ist, dass man mehrere Anwendungen gleichzeitig Benutzen kann. Eine Sache, die mit ASIO schon mal per se nicht geht.
 
Historisch gesehen ist JACK die Audioengine von Ardour, nach alter UNIX Tradition getrennt vom Client. Darum ging es bei JACK, ein Applikations und Plattform - übergreifendes Server - Client System zu entwickeln. Dank JACK lässt sich zB Ardour mit Hydrogen verbinden, sowohl auf der Sync/Clock Ebene als auch Midi / Audio Ströme austauschend. Alten Hasen wird das aus "Rewire" bekannt vorkommen. Letztlich haben sich die Entwickler halbwegs von alten Paradigmen verabschiedet und nun JACK einfach in Ardour eingebaut. Jack wird auf Linux oft mit ALSA genutzt, ich nutze JACK mit Firewire (FFADO) auf Linux (Saffire Pro 14). Auf Windows kann JACK auch auf WDM aufsetzen oder ASIO, auf Mac auf Coreaudio. JACK ist außerdem Netzwerkfähig.
 
Hab gerade mal eine Testaufnahme mit Adrour 4 gemacht, hat alles sofort funktioniert, aber der Monitor-Sound klang über Kopfhörer irgendwie seltsam und künstlich, auch schien es mir minimal zeitlichen Versatz zu haben, bei Cubase klang das Monitorsignal für mich aber ebenfalls künstlich, bei beiden DAWs klingt das Abhören der Aufnahme danach realistischer und normaler.

Zu JACK und ALSA, ist kann zwischen beidem wählen, wenn ich Ardour 4 starte kommt dafür ein Extrafenster "Audio/Midieinstellungen", wenn ich aber dort anstelle von ALSA auf JACK umstelle und dann auf "start" und "ok" klicke kommt eine Fehlermeldung: "konnte Projekt... nicht anlegen...", mit ALSA gibts da keine Probleme.

Ist der minimale zeitliche Versatz den ich da wahrzunehmen meine nur Einbildung, oder tatsächlich vorhanden und ein Nachteil gegenüber Windows - ASIO und Cubase?
 
Also den Audio-Buffer musst du auch bei Linux einstellen. (möglichst klein natürlich) :D.

Es kann sein, dass du doch Jack benutzen musst. Dort kann man den Puffer nämlich einstellen. Ich weiß nicht ob man das direkt bei ALSA machen kann.

Kann es sein, dass du parallel Hardware- und Software Monitoring betreibst? Das würde den künstlichen Sound erklären. Ich würde tatsächlich nur eines der beiden verwenden. Vorzugsweise Hardware Monitoring direkt über das Interface.
 
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von ALSA auf JACK umstelle und dann auf "start" und "ok" klicke kommt eine Fehlermeldung: "konnte Projekt... nicht anlegen...", mit ALSA gibts da keine Probleme.
Da liegt womöglich ein Problem mit der Echtzeit Priorisierung vor, ein Rechteproblem. Für Debian und Ubuntu wird so was normal per pkg script bein installieren erledigt, bei anderen Distributionen müsste man, wollte man JACK betreiben wollen, etwas Hand anlegen. Aber das ist ja nicht nötig, wenn die Ardour interne Engine gut mit ALSA klarkommt und man erstmal keine Bedürfnisse nach verwalten von vielen Audioströmen hat..
 
Hab gerade mal eine Testaufnahme mit Adrour 4 gemacht, hat alles sofort funktioniert, aber der Monitor-Sound klang über Kopfhörer irgendwie seltsam und künstlich, auch schien es mir minimal zeitlichen Versatz zu haben, bei Cubase klang das Monitorsignal für mich aber ebenfalls künstlich, bei beiden DAWs klingt das Abhören der Aufnahme danach realistischer und normaler.
Könnte "seltsam und künstlich" evtl. bedeuten, daß das Signal auf zwei (unterschiedlich langen) Wegen durch den Rechner geschleust wird und dann wieder zusammenfindet? Wie Novik andeutet...
Kann es sein, dass du parallel Hardware- und Software Monitoring betreibst? Das würde den künstlichen Sound erklären. Ich würde tatsächlich nur eines der beiden verwenden. Vorzugsweise Hardware Monitoring direkt über das Interface.
...ich hatte das auch mal auf einer Kiste - wenn die beiden Signale zusammentreffen, gibt's eine Phasenauslöschung, und das klingt dann tatsächlich ziemlich seltsam. ;)

Welche Audiokarte werkelt denn in Deinem Rechner?

Möglicherweise wäre Noviks Tip, JACK zu benutzen, auch insoweit sinnvoll - denn dort lassen sich die rechnerinternen Audioverbindungen leichter ziehen und kappen. In ALSA finde ich das gern mal etwas hakelig :rolleyes:.

... kann man den Puffer nämlich einstellen. Ich weiß nicht ob man das direkt bei ALSA machen kann.
Meines Wissens nicht... :nix:

Es gibt im Netz übrigens (im Dunstkreis des von Dir verwendeten LinuxMint 18) auch eine Einsteigeranleitung zu JACK in PDF-Form, die hat mir beim Reinfuchsen sehr geholfen. :great: (Falls Dir die Steuer-Software QJackCtl graphisch abstrus vorkommt - es gibt bei Bedarf auch noch andere Programme zum Steuern - speziell, was Audio- und MIDI-Verbindungen angeht. Zum Beispiel das hier im einem Hinweiskasten verlinkte "Patchage".)
 
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Könnte "seltsam und künstlich" evtl. bedeuten, daß das Signal auf zwei (unterschiedlich langen) Wegen durch den Rechner geschleust wird und dann wieder zusammenfindet? Wie Novik andeutet...

Ja, hatten wir auch schon mal in einem anderen Thread von ihm, aber...
 
Ich fasse mal zusammen um zu sehen ob ich das richtig verstanden habe, JACK brauche ich eigentlich nicht, sollte aber schauen bei ALSA die Latenzen niedriger einzustellen, richtig?

Was ich aber nicht verstehe, warum sind die Latenzen nicht automatisch auf dem niedrigsten Wert eingestellt, oder anders gefragt, was nützt es einem höhere Latenzen einstellen zu können?
 
Was ich aber nicht verstehe, warum sind die Latenzen nicht automatisch auf dem niedrigsten Wert eingestellt, oder anders gefragt, was nützt es einem höhere Latenzen einstellen zu können?
Weil sich die Echtzeit Audio Performance sich aus mehrenden Faktoren zusammensetzt und deshalb individuelle Werte braucht. Je niedriger die Latenz, desto höher die (dsp) Last. Da kommt es zuerstmal auf die Güte der Hardware und Treiber an: Kann diese die Verarbeitung schnell und reibungslos garantieren? Dann kann sich die Software drauf einstellen. Je mehr Software am Start, desto höher die DSP Last und es muss eine höhere Latenz eingestellt werden, da sonst die Audio Verabeitung stockt (krächz, stotter, glitch...)

Beispiel aus dem Alltag: Du spielst viele Spuren mit Echtzeit Softwareinstrumenten ein, brauchst für ein gutes Einspielgefühl eine niedrige Latenz (Zeit zwischen drücken der Keyboardtaste und erklingen des Klangs) -irgendwann hast du genug eingespielt und arrangiert und willst den Mix machen, also kommt nun eine Armada an EQ, Kompressoren und anderen Software Klangveredlern dazu. Irgendwann kann aber dein System die DSP Last nicht mehr ab(krächz, stotter, glitch...), du stellst also die Latenz von 32 Buffer auf 128 Buffer und der Mix läuft rund.
 

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