In GB wurde PR das erste mal kommerziell ausgenommen: Sex Pistols.
erst danach kam eine Szene die sich gegen irgendwas auflehnte, Politik kam erst spät dazu (~1976/1977)
Sex Pistols: Anarchy in the UK; God save the Queen - the faschist Regime; No future ...
Nicht politisch? Im Sinne einer radikalen Abwehr von Bürgertum, Staat und Kapitalismus?
Dass die Sex Pistols ihre Platten super gut verkauften und damit Kohle einfuhren heißt für mich nicht unbedingt, dass Punk "kommerziell ausgenommen" wurde.
Regeln gibt's in der Tat keine, weder in der Musik, im Outfit noch in der Lebenseinstellung
Es hat doch keiner behauptet, dass Punk eine Partei oder ein Verein wäre, dem man beitreten mußte und der verbindliche Regeln erließ.
Aber keine musikalische Regeln? Wenn es keine Regeln - auch im Sinne von ungeschriebenen Regeln - gibt, heißt es auch, dass es keine Abgrenzung gibt. Dann wäre alles Punk? Pink Floyd, Jonny Cash, die Waldecker Herzbuben? Natürlich gab es eine musikalische Identität: einfache Songs, einfache Riffs, auf die Fresse, weg mit Schnörkeleien, keine ausgedehnten Soli, einfache Standardbesetzung: Bass, Gitarre, drums, Gesang, mittlere bis schnelle Beats/Tempo. Alles keine Regeln?
Nicht im Outfit? Also ist die Barbie-Puppe und Ken auch Punk?
Punk: Ablehnung bürgerlicher Standard-Kleidung (außer als Parodie), abgerantze Klamotten, Nieten und/oder Sicherheitsnadeln, auffallende Frisuren, nicht selten in schreienden Farben, - quasi die kleidungsmäßige Umsetzung von No Future.
Nicht in der Lebenseinstellung? Also der freundliche Mann von der Hamburg-Mannheimer ist auch Punk? Die Queen auch?
Keiner bestreitet doch, dass nicht auch der Punk - wie jede andere Bewegung auch - eine Bandbreite hat. Aber Punks unterscheiden sich doch wohl deutlich von Country-Fans, Jazz-Hörern, Poppern und Mods, von Hilliy Billy und was weiß ich.
Ich weiß auch gar nicht, warum so viel wert darauf gelegt wird, dass Punk keine Regeln haben soll. Kein Mensch vergleicht die doch mit einem Kaninchenzüchter- oder Karnevalsverein. Aber natürlich war es eine bestimmte Identität und ein Lebensstil. Und was ist auch schlimm daran? Man darf halt nur nicht Lebensstil und Mode durcheinander schmeißen. Mode wurde Punk dann auch - oder in der anderen Lesart wurde Punk durch Kommerz und Moder vereinnahmt: es gab doch zuerst in Boutiquen und später bei Karstadt maschinell zusammengeflickte Klammotten, prepissed outfit quasi: schon mit Löchern und Sicherheitsnadeln und Flicken und was weiß ich nicht alles drin und dran.
x-Riff