As - Bb - C - au weh

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roofonfire
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Hi,

ich habe so eine Art "Hausaufgabe" auf (Klavierunterricht): Vorgegeben ist die Tonfolge As, Bb, C. Und daraus soll ich wenn möglich ein kleines Lied machen. Hm. Ich habe mir überlegt, dass die Tonfolge eine Basslinie sein soll, C ist Tonika, vielleicht ganztaktig, dann halber Notenwert lang As, ebenso Bb, wieder C. Jetzt tue ich mich aber schon schwer, eine kleine Melodie zu finden, genauer: Schon eine Skala zu finden. Über alle Töne passt nicht wirklich viel. Und dann stünde natürlich an, noch ein paar Akkorde zu finden. Ich meine, die finden sich wahrscheinlich leichter, wenn ich erst mal eine Melodie habe...

Hat jemand einen Ratschlag? Ich hab´s hier reingestellt (u. nicht bei "gemeins. Komp."), weil mich nicht nur ein Ergebnis, sondern das Herangehen interessiert.

Grüße
 
Eigenschaft
 
Hallo
Spiel doch einfach mal die Akkordfolge. Mein Vorschlag, einfach mal so zum Reinkommen, 2, 2, 4 Schläge (also 4/4 Takt, das gibt zusammen dann 2 Takte) und das immer wiederholen. Dann summst du einfach mal eine Melodie dazu. Verwende verschiedene Tonlängen. Wenn du dich daran gewöhnt hast, versuch mal andere Längen zu spielen. Verlass dich auf deinen Bauch, versuch es nicht mit dem Kopf anzugehen.

Viel Glück
pet
 
Ja, könnte ich mal versuchen. Wegen der Basslinie wollte ich oben erstmal nur Grundtöne schildern, mit "Akkorden" meintest Du dann wahrscheinlich Dur-Dreiklänge, oder?
 
Wenn es denn Dur sein soll, kämen als Tonarten wohl Eb, Ab oder Db mit den dazugehörigen Akkorden in Frage, wenn Du, wie erwähnt, C als tonales Zentrum wünschst, bietet sich Cmoll an.
 
ja. ich dachte an Dur-Akkorde (As-C-Es / B-D-F / C-E-G). Also ganz einfach.
 
@benno 8: Meinst Du, für die Melodie/Improvisation eine der genannten Dur-Skalen (ionisch?) über alle Akkorde (As, Bb, C)?

Sorry, wenn ich so nachfragen muss, da hapert´s bei mir a bisserl
 
Verkopf dich nicht zu stark in den drei Akkorden. Die sind nur Nebensache. Die Melodie dazu bringts. Es gibt einige berühmte Songs, mit eher unüblichen Akkordfolgen oder wenigen Akkorden. "Lady in black" oder "Hymn" sind nur zwei Beispiele für Zwei-Akkord-Songs. Beide Melodien eigentlich todlangweilig, aber die haben was an sich, das reingeht, sie sind genial (ich weiss, geschmackssache).
Ich könnte stundenlang auf deinen drei Akkorden improvisieren und würde immer wieder Neues entdecken.
Was ich damit sagen möchte, spiel einfach drauflos. Ich mach das schon seit über 40 Jahren so. Hatte zwar nie Erfolg, aber es tut gut und macht Spass.

pet
 
Ich hatte sagen wollen, daß die Einzeltöne As, Bb und C, um die es ja wohl geht, in den Durtonarten Es, As und Des (sowie den parallelen Molltonarten und sonstigen abgeleiteten Skalen) vorkommen und man eine dieser Tonarten zugrunde legen sollte, wenn man denn in einer Tonart bleiben möchte.

As, Bb und C als Dur-Akkorde klingen gar nicht mal so schlecht im Zusammenhang, da steckt aber wohl ein Tonartwechsel drin. Vielleicht sprengt der ja schon den Rahmen der Hausaufgabe.
 
also, einerseits hat pet schon recht mit dem verkopfen, weshalb ich in jedem Fall am WoE einfach wieder mal spielen werde. Aber daneben bin ich für jede Erläuterung, auch wenns ein bischen tiefer einsteigt, dankbar. Schaden kann es ja nicht, über die harmonischen Zusammenhänge ein wenig nachzudenken.
 
Ich habe zwar noch keine richtige Vorstellung, was du erreichen willst...

Wenn du dich schon festgelegt hast, daß Ab Bb und C eine Baßlinie sein soll, steht doch auch schon das harmonische Gerüst. Dann würde ich die drei Töne auch als Grundtöne der verwendeten Harmonien wählen.
Entweder:
||: Ab | Bb | Cm | Cm :||​
Tonart wäre Cm - Melodien zu erfinden dürfte eigentlich kein Problem sein.

Oder:
||: Ab | Bb | C | C :||​
Hier wären die ersten zwei Takte aus C-moll, die nächsten zwei Takte aus C-Dur. Du müßtest also die Skale wechseln.

Ich würde der einfachkeithalber die erste Variante wählen: Beispiel C-moll (200kByte)


Falls du aus den drei Tönen Ab Bb und C die Melodie bilden willst, wären Db-Dur, Eb-Dur oder Ab-Dur die Tonarten, die diese drei Töne enthalten.
  • In Db-Dur wären die Töne die Quinte, Sexte und Septime.
  • In Eb-Dur wären die Töne die Quarte, Quinte und Sexte.
  • In Ab-Dur wären die Töne die Prime, Sekunde und Terz.
Hier würde ich Ab-Dur vorschlagen, weil die hier mit ab den Grundton in der Melodie hast, damit ist ein besserer melodischer Abschluß möglich: Beispiel Ab-Dur (200kByte)

Gruß
 
Maba, dürfte ich mal fragen, wie lange du schon Klavier spielst und dich generell mit Musik befässt?
Ich find es einfach genial, wie du hier bei allen Fragen antworten kannst. Sogar immer intelligente Antworten bringst, die einem auch helfen. Und dann gibst du auch noch immer solche genialen Soundbeispiele... Daumen hoch! (Wollte ich nur mal sagen)
 
Es liegt mittlerweile schon über 20 Jahre zurück. Lag wohl auch daran, daß wir keinen Fernseher und keinen Computer hatten. Dafür stand ein Klavier rum.

Mich fasziniert besonders, daß man nach so langer Zeit immer wieder Neues in der Musik entdecken kann - vor allem, wenn man daran interessiert ist, wie oder warum etwas funktioniert. Wenn man solche Zusammenhänge einmal verstanden hat, kann man sie auch selber anwenden.

Gruß
 
Da muss ich dir völlig Recht geben. ;) Ich mach zwar auch schon seit einiger Zeit Musik und hab einiges gelernt. Dafür hab ich aber noch viel vor mir. Und das ist ja grad das Tolle an der Sache, dass man sich immer weiterentwickeln kann. ;)
 
vielen Dank für Eure Statements, ich werde das heute Abend mal ausprobieren (da isser wieder, der gute Vorsatz), danke MaBa für die Erläuterung und die Soundbeispiele, kann sie aktuell gerade nicht abspielen, mach ich auch heute abend.

Noch eine Nachfrage: Wenn man also den C-Dur Akkord nimmt, kann man doch Bb-Dur dann als "Doppel-Subdominante" und Ab als noch weiter entfernten Subdominatvertreter verwenden, also F (S), Bb (SS), Eb (SSS), Ab (SSSS). Ergeben sich nach Eurer Meinung aus dieser Betrachtung noch andere Skalen für die Melodiebildung?

Grüße
 
Noch eine Nachfrage: Wenn man also den C-Dur Akkord nimmt, kann man doch Bb-Dur dann als "Doppel-Subdominante" und Ab als noch weiter entfernten Subdominatvertreter verwenden, also F (S), Bb (SS), Eb (SSS), Ab (SSSS). Ergeben sich nach Eurer Meinung aus dieser Betrachtung noch andere Skalen für die Melodiebildung?

Bb nehme ich nur dann als Doppel-Subdominante, wenn sie sich zur Subdominante auflöst, also in der Akkordfolge Bb F C. Den direkten Wechsel von Bb nach C höre ich dagegen nur als Verschiebung.

In C-Dur sind Ab und Bb modale Austauschakkorde (Modal Interchange). Beide Akkorde stammen aus der gleichnamigen Moll-Tonart (c-äolisch).

Diese Akkordskalen ergeben sich damit: Ab wird lydisch (bVI Stufe in moll) und Bb wird mixolydisch gepielt (bVII Stufe in moll).

(als SS und SSSS müßtest du über beide Akkorde lydisch spielen, was sehr zusammenhanglos klingt.)

Gruß
 
ok, thx. Den Thread werde ich nochmal "nacharbeiten".

Grüße
 
Ich habe noch mal mit Ab Bb C experimentiert (nur Dur-Akkorde):
. . . . |: C | C | Ab | Bb :| C ||

Über Ab und Bb spiele ich C-moll.
Das hat schon etwas von Filmmusik. Insbesondere der Akkordwechsel von C nach Ab hat hier hat eine interessante Wirkung. Ab Bb C (320kByte)

Gruß
 
@MaBa: Habe gestern Deine mp3s angehört. Respekt, sehr gut. Das hat mir wirklich geholfen. Ich habe versucht das nachzuvollziehen, was auch gut geklappt hat. Nur bei dem Stück in Ab-Dur weiß ich nicht so recht, was Du in der Linken nach dem Ab-Dur Akkord spielst, da wollte ich dann Bb-Dur und C-Dur spielen, aber irgendwie klang das nicht ganz passend.

Vielen Dank nochmal
 
Es kam in deinem Beitrag nicht ganz raus, was du mit den drei Tönen Ab Bb und C anstellen sollst.

Das Ab-Dur-Stück ist der Versuch, eine Melodie nur mit diesen drei Tönen zu bilden. Damit das aber nicht so langweilig klingt, habe ich im Gegenzug die Akkordprogression mit den parallelen Moll-Akkorden und Zwischendominanten bereichert.

. . . | Ab . . . Db . . . | Eb . . . Ab . . . | Fm . . . Bb7/D . . . | Eb . . . C7/E . . . |

. . . | Fm . . . Db . . .| Eb . . . Ab Eb/G | Db/F . . . Eb . . . .| Ab . . . . . . . . . . |

Fm ist die Tonikaparallele.

B7 und C7 sind Sekundärdominanten:
. - B7 löst sich zur Dominante Eb auf (V7/V)
. - C7 löst sich zur Tonikaparallele Fm auf (V7/VI)

Oder in Stufensymbolen:
Code:
  I      IV     V     I
  VI-    V7/V   V     V7/VI
 
  VI-    IV     V     I
  IV     V      I


Außerdem ist der Baßton nicht immer der Akkordgrundton. Dadurch ergeben sich bessere Baßlinien.

Gruß
 
ah, ok. Das habe ich natürlich nicht rausgehört. Schön, dass Du es nochmal aufgeschrieben hast.

Ja, war vielleicht ein etwas mißverständlicher Anfang. Ich wußte selber noch nicht so genau, wo ich hinwill. Vorgabe aus dem Unterricht war eigentlich nur, dass mal ein Stück komponiert wird. Ich sollte dann zunächst irgendwas vorgeben, da habe ich dann die drei Töne gewählt und die zur Basslinie erklärt. Dann war die Aufgabe, dazu eine kleine Melodie zu finden. Aber inzwischen hab ich einen viel besseren Eindruck davon, wie man zu einer passenden Melodie kommt.

Grüße
 

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