Vor der Deckpolitur mussten noch ein paar kleinere Arbeiten erledigt werden, die allerdings auch einige Stunden Zeit brauchten.
Für die (vorher vergessenen) Seitenmarkierungen hatte ich für 6 Euro 20 Perlmutt-Augen mit 3 mm Durchmesser bei Robert Wessling Edelholzverkauf bestellt. Ein anderer Anbieter (Ursula Klier Import/Export) hat eine größere Auswahl im Angebot, allerdings erst ab 100 Stück. Die billigeren Perlmutt-Imitate wollte ich nicht verwenden, da ich nicht weiss, wie sich die beim Schleifen verhalten. Und beim örtlichen Bastelladen dachten sie, als ich nach Perlmutt-Augen fragte, an solche für Teddybären
Perlmutt streut stark bei Farbe und Helligekeit. Die ganz hellen dürften auf Ahorn fast unsichtbar sein. Ich hätte bei der Bestellung um eine dunkle Auswahl bitten sollen. Nun, wieder was gelernt, und so bohrte ich freihändig mit einem neuen 3 mm Holzbohrer ca. 1 mm tiefe Löcher (jetzt bei den Bünden nur nicht verzählen, das wäre mal super-peinlich). Die Augen klebte ich mit je einem Tropfen zähflüssigen Schellacks ein, 10 Minuten trocknen und dann mit 400er verschleifen. Mit dem Ergebnis bin ich nicht so ganz zufrieden, die Bohrungen wirken etwas ausgefranzt. Vielleicht sieht man's später nicht mehr, wenn alles lackiert ist.
Nun kam das Abrichten der Bünde dran, da ich nach der endgültigen Politur nicht mehr mit grobem Werkzeug ran möchte. Für den ersten Schliff verwendete ich ein langes Buchenbrett, auf der Schmalseite eben gehobelt und mit feinem Schleifpapier beklebt. Die Metalllegierung der Bünde ist weich und so geht das Schleifen schneller als gedacht. Der widerspenstige Bund (siehe Beitrag #6, Bild 20) stand tatsächlich noch vor und ich haute ihn nun endgültig rein. Mangels anderer Werk- und Messzeuge verglich ich danach jeweils drei Bünde mit einer Ziehklinge und schliff ggf. den mittleren mit einem Schleifklotz etwas ab. Zum Schluss noch die "platten" Bünde verrunden mit einer kleinen Flachfeile, bei der eine Seite abgeschliffen ist, so dass man nicht das Griffbrett ruiniert (die teure Bundfeile hab ich mir zunächst mal gespart).
Letzer Arbeitsgang vor der Deckpolitur: Bohrungen für Halsmuffen und Halsschrauben. Bei der Anzahl der Schrauben und deren Position kann man nochmal so richtig kreativ sein - das Ergebnis sieht sowieso keiner ;-) Die Bohrungen nehme ich wieder freihändig vor und taste mich langsam an 6 mm Tiefe heran.