Auflösung:
APRIL APRIL!
Der Thread war (wie doch überwiegend richtig vermutet)
natürlich ein Aprilscherz, auch wenn der gelegentlich den serösen Touch bekommen hat. Dafür hab ich gerne mal die beleidigte Leberwurst gespielt
.
Also:
@rbschu , du hattest komplett recht mit deiner Vermutung:
Die Aufnahmen kommen nicht von der selben Gitarre, sondern von 2 Gitarren, die wirklich eine sehr unterschiedliche Klangausrichtung haben. Das ist auch der Grund warum ich 2 Nylon Akustikgitarren besitze.
Gitarre 2 ist meine
Alhambra und keine Modifikation der
Ibanez.
Allerdings war die Aufnahmeposition exakt gleich, weil ich beides direkt nacheinander aufgezeichnet habe. Etwas getricks habe ich auch: Bei der Ibanez habe ich auf -4dB Pegel normalisiert, bei der Alhambra auf -1dB. 3dB Unterschied sind an sich kaum wahrnehmbar, aber lassen natürlich Gitarre 2 voller klingen. Bei den deutlichen Klangunterschieden war keine weitere klangliche Nachbearbeitung nötig.
Die Tatwaffen: Das Rohr ist in Wirklichkeit kein Rohr sondern nur ein Streifen Papier.
Hier die beiden Gitarren, von denen die Aufnahmen stammen.
Hier sieht man in Nahaufnahme die unterschiedlichen Dicken.
Die Ibanez ist eine super Bühnengitarre und gerade aufgrund ihres recht neutralen Klangs im Bandgefüge unproblematisch. Sie liefert gerade verstärkt einen sehr durchsichtigen und gut aufgelösten Sound ab. Sie eignet sich für Bossa Nova und sonstige Latin Stücke hervorragend. Mit ihrer recht stabilen und wenig schwingfreudigen Decke fängt sie sich kaum Rückkopplungen ein. Da ich diese Gitarre am häufigsten spiele, bin ich auch ganz gut drauf eingespielt. Und sie hat recht freische Saiten drauf. Davor war sie noch deutlich dumpfer. Dummerweise ist mir wenige Tage vor der geplanten Aufnahme die D-Saite gerissen. Sonst wäre der Klangunterschied noch wesentlich krasser ausgefallen.
Die Alhambra ist unverstärkt deutlich lauter. Sie klingt auch viel "klassischer" mit vollerem Bass. Auch verstärkt natürlich. Sie ist mit ihrer dünnen und dünn lackierten Decke viel leichter in der Ansprache und natürlich eine Preisklasse teurer und besser, wobei sie zusätzlich in ihrer Preisklasse unverschämt gut klingt (man könnte sie durchaus für doppelt so teuer halten). Nur im lauten Bühnenbetrieb ist die Ibanez einfach deutlich im Vorteil. Da neigt die Alhambra aufgrund ihrer schönen Korpusresonanz leichter zum Dröhnen.
Das möchte ich euch auch nicht vorenthalten:
Backstage gab es noch so nette Kommentare, ich solle doch eine weitere
Korpusöffnung reinfräsen für ein zusätzliches Bassreflexrohr.
Der Kopfplattendämpfer bringt (zumindest meine Konstruktion) keine hörbare Klangveränderung. Da habe ich sogar drauf geachtet.
Ein Bassreflexrohr könnte tatsächlich was bringen, aber bei meiner Papierkonstruktion war natürlich auch praktisch nichts zu hören.
Gruß
Christoph