[Aprilscherz 2021] Professionelle Aufarbeitung von gebrauchten Saiten

Also ich verwende immer einen alten Eierkocher aus den 60ern zum Auskochen der Saiten. Danach sind sie fast wie neu.
Und die Saiten, die diese Prozedur nicht überstehen, werden dann für die Produktion der Eierschneider weiter genutzt. Keime sind ja durch die hohe Temperatur abgetötet.
 
Da habe ich das glätten und beschichten noch mit der Bügeleisen-Löschpapier-und-Wachsmethode gemacht. Gute Spieler hat man in dieser Zeit noch an den Bügeleisen-Brandspuren an den Unterarmen erkannt.
Ja, den Trick mit dem Bügeleisen kenne ich auch noch.
Da bekam ich damals allerdings mal ordentlich Ärger mit meiner Mutter, weil der ganze Saitenschmodder am Bügeleisen hing und sie danach eine weiße Seidenbluse bügelte - Meingott, das gab Zoff....
Aber das führt hier jetzt zu weit - sorry - off topic.
 
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Frag mich in wie weit sowas heute überhaupt noch in Frage kommt. Bei den Saitenpreisen lohnt das wohl kaum noch.
Naja - ich denke, das ist schon eher was, das für hochwertigere Saiten gedacht ist. Stellt sich wirklich die Frage, wie es da mit der Beschichtung aussieht, denn gerade die teuren Saiten sind ja eher beschichtet (Elixir etc.). Meine Bedenken liegen aber noch mehr im Bereich der Mechaniken, denn hier muss man sehr vorsichtig sein, dass die Saiten nicht brechen - oder muss die Saiten anschließend auf einer Gitarre mit kürzerer Mensur einsetzen. Sowas habe ich durchaus schon gemacht - wenn Saiten an den Mechaniken meiner Ovation gerissen sind, habe ich sie eben auf meiner Triumphator eingesetzt.

Mit einer Aufbereitung wäre das natürlich eine annehmbare Ersparnis: Saiten erst auf einer größeren Gitarre einsetzen, wechseln, abgenommene Saiten aufbereiten und auf einer kleineren Gitarre einsetzen. Why not? Und gedehnt sind die Saiten dann auch gleich noch durch die vorige Verwendung.
 
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@Jiko
und mit dem unterschiedlich strammen Saitenzug aufgrund der unterschiedlichen Mensuren kommst du klar, oder stimmst du die Gitarren dann anders?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Es geht ja nicht immer nur ums Geld. Man sollte das auch unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit sehen. Auch zur Produktion von neuen Gitarrensaiten braucht man Rohstoffe und Energie.
Ganz Recht, da bin ich ganz bei dir!!
interessant wäre zu wissen @chris_kah , wie sieht es denn mit den Betriebsmitteln des Geräts aus, muß man sich da um etwas Sorgen, und interessant wäre natürlich auch die benötigte Stromaufnahme was das Teil zieht, du hast ja schon geschrieben das Gerät sei sehr laut, also wird es schon ordentlich werkeln.
 
... Saiten erst auf einer größeren Gitarre einsetzen, wechseln, abgenommene Saiten aufbereiten und auf einer kleineren Gitarre einsetzen. Why not?...
Damals habe ich die zu langen Ende der Saiten nicht abgeschnitten sondern zu Locken aufgewickelt.
So hatte man nach der Aufarbeitung mit dem String Fresh noch genug Länge und die Wellen der Mechaniken wurden von dem Gerät automatisch ausgebügelt!
 
Das ist mein professionelles Gerät für gebrauchte Saiten:

mgb_240.700.jpg
 
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Das ist mein professionelles Gerät für gebrauchte Saiten:
Der war guuut! (y)

In den 80ern habe ich meine Bass-Saiten in ein mit Spiritus gefülltes Gurkenglas getan und über Nacht stehen lassen. Waren dann wieder wie neu.
Aber heute hat man ja für alles einen Apparat...
 
Ich hab ja früher die goldbeschichteten Saiten von Maxima gespielt, weil die so schön lange halten ohne zu rosten. Trotzdem wurden die Umwickelten natürlich dumpfer, da man da ja nicht den Schmodder aus den Windungen bekam. Die blanken Saiten konnte man ganz gut mit nem Spachtel und anschließend nem leicht öligen Tuch auf der Unterseite der Saite reinigen....
Das mit dem Auskochen hat mir meine Mutter verboten.
Also wenn mein Musikgeschäft damals so ein Gerät gehabt hätte und ich deren Spieldauer für zwei-drei Mark verlängern hätte können, hätte ich das gemacht! Schließlich kostete der Satz damals ja um die 15DM. Das war viel Geld für mich als Schüler!
 
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[interessant wäre zu wissen @chris_kah , wie sieht es denn mit den Betriebsmitteln des Geräts aus, muß man sich da um etwas Sorgen, und interessant wäre natürlich auch die benötigte Stromaufnahme was das Teil zieht, du hast ja schon geschrieben das Gerät sei sehr laut, also wird es schon ordentlich werkeln.

pro Saitensatz ca. einen halben Liter Diesel! Strom? Was meist du, warum das so laut ist?
 
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Hmmm... also nen Diesel war früher eher nix für nen Innenraum. Das ging erst in der Neuzeit, als die mit diesen speziellen Steuergeräten, Abgasrückführungsventilen, Katalysatoren usw. so sauber wurden, dass man dran schnüffeln konnte...
Ich vermute da eher nen kleinen Hochdruckreiniger und Wassersauger drin. Das ist beides auch sehr laut und wäre für ne gute Reinigung sicherlich auch ein logisches Verfahren...
...vielleicht dazu noch Glättungsbürsten und/oder -Walzen..?
 
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Wie das funktioniert hat, weiß ich nicht.
Ich weiß nur, dass die runderneuerten Saiten nach der Behandlung mit den String Fresh ganz wunderbar nach Weichspüler rochen!
 
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blanken Saiten konnte man ganz gut mit nem Spachtel und anschließend nem leicht öligen Tuch auf der Unterseite der Saite reinigen....
Und dann hat man sie mit der dann sauberen, ehemaligen Unterseite nach oben wieder aufgezogen. Das kenne ich auch noch von früher.
 
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Coole Sache. Kann man da auch Blockflöten mit auffrischen?

Kokopelli
 
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Und dann hat man sie mit der dann sauberen, ehemaligen Unterseite nach oben wieder aufgezogen. Das kenne ich auch noch von früher.
Genau! Und so konnte man sie spielen bis sie rissen... und auch da konnte man manchmal noch mit neu verdrallen um die Endkugel, oder einem passenden Knoten und etwas Lötzinn noch was retten. Müll waren nur die, die in der Mitte gerissen sind!
IMG_20210401_114721.jpg

Das ist übrigens ein aktuelles Bild meiner JTV und eine (teure) Elixir-Saite aus dem Test, den ich trotz Saitenriss eben weiterführen wollte (klick).
Die Reparatur-Technik funktioniert einwandfrei!
 
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Kann man da auch Blockflöten mit auffrischen?
Blockflöten funktionieren IMHO nicht, da hier einen völlig andere (Falz)Technik angwendet wird.
Ausprobieren könnte man es allerdings schon.
 
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Sowas habe ich durchaus schon gemacht - wenn Saiten an den Mechaniken meiner Ovation gerissen sind, habe ich sie eben auf meiner Triumphator eingesetzt.

Deshalb empfiehlt es sich, die Saiten beim Aufziehen am Sattel scharf abzuknicken, damit eine günstige Sollbruchstelle entsteht und die gerissenen Saiten auf einer Gitarre mit kürzerer Mensur weiterverwendet werden können.
Wenn die Saiten in der Mitte reißen, bleibt nur noch die Ukulele (bei Stahlsaiten n Extreme-Drop-Tuning wegen der Saitenspannung).

Viele Grüße
Torsten
 
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Also so eine 009er-Maxima-Gold kann man zur Not auch als E-Saite auf der Geige weiter spielen!
Not macht erfinderisch und bei einer 320er Mensur geht da auch bei ungünstig gerissenen Saiten noch was...
Ich glaub sie blieb damals gute 5 Jahre auf der Geige.
Apropos Geige: Der String Fresh wäre bei Saiten von Streichinstrumenten sicherlich der Burner falz der Saitenkern das Mittel vertragen sollte. Ein guter Geigensaiten-Satz kostet richtig Kohle und bei Cello oder Bass überlegt man sich gleich zweimal ob man sie teuren Pirastro, Larsen und Co. wirklich schon tauschen will.
Da spielt man bis sich die Umwicklung auflöst, oder die Saite reißt, oder wie macht ihr das @cello und bass , @Stollenfiddler und @robbert ?
 
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@Jiko
und mit dem unterschiedlich strammen Saitenzug aufgrund der unterschiedlichen Mensuren kommst du klar, oder stimmst du die Gitarren dann anders?
Naja - die Gitarren haben halt unterschiedliche Mensuren und damit eine unterschiedliche Spannung. Ich verwende trotzdem weitestgehend dieselben Saitenstärken. Gewöhnt man sich dran und merkt es kaum noch beim Wechsel, wenn man öfter mal andere Gitarren in der Hand hat. Und gerade da wäre eine Saitenaufbereitung ja eine nachhaltige Lösung. Ich meine - rund 20 Gitarren schlucken schon Saiten. Wenn sich da zumindest die Hälfte wiederverwenden lassen könnte, würde das auf Dauer vermutlich Geld sparen. Und die Umwelt schonen.
 
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Ich bin bei Saiten ganz simpel gestrickt: Corelli Chrystal in medium. Aus meiner Sicht der "Golf" unter den Geigensaiten - kann nichts besonders gut, zeigt aber auch keine echte Schwäche. Die Chrystal funktionieren auf allen Geigen die ich habe gut, und geben keiner der Geigen einen "Extrakick". Bis zur Pandemie hatte ich fast immer eine "Hauptgeige", bei der die Saiten zwischen 9 und 12 Monaten gehalten haben. Dann wurde der Klang - meistens beginnend auf der A-Saite "schrill" oder begann gelegentlich unkontrolliert in ein unsauberes Flageolett zu kippen. Also neuer Satz drauf, ob die anderen Saiten noch nen Monat gemacht hätten oder nicht - da bleib ich konsequent, bevor ein unüberschaubares Mischmasch entsteht.
Gespannt bin ich auf die YEV-104, die hat immer noch die Zyxel drauf, mal sehen wie die mit den Chrystal klingt. Wenn ich denn die Geige wieder in die Hand nehme, letzte Probe und letzter (Outdoor) Gig waren August 2020 hab dann noch ne Weile ein wenig für mich geübt, aber das ist irgendwann in September oder Oktober einfach so ausgelaufen.

Für mich ist das gemeinsame Musizieren mit anderen Menschen total wichtig, wenn das nicht ist, dann hab ich auch kein Bock auf Üben, Playalongs, Fingerübungen oder irgend welche Homestudioaktionen. Ausserdem hab ich beim Wohnzimmerrenovieren meine Lieblingsschulterstütze verlegt, die müsste ich erst suchen. Und erschwerend kommt hinzu, dass ich seit Dezember (darf ich das hier überhaupt sagen) Sport für mich wiederentdeckt habe und all die Zeit die sonst für Musik genutzt wurde, ins Tischtennis spielen stecke. Also nicht echtes Tischtennis, sondern in VR-Umgebung, was sich aber fast wie echt anfühlt. Jetzt bin ich abgeschwiffen...
 
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