Martin WPunkt schrieb:
Ich war vor etwa eineinhalb Jahren drauf und dran, ein iBook zu kaufen.
Für mich aus beruflichen Gründen von entscheidender Bedeutung ist die Möglichkeit, per VPN auf externe Netzwerke zugreifen zu können und per SFTP oder SCP Dateien zu transferieren. Schlüsselgenerierung und -verwaltung inklusive. Aus extremem Zeitmangel habe ich mich damals nicht selbst um diese Details und ihre Konfiguration in MacOS gekümmert, sondern bin in verschiedene Apple-Läden gegangen, um mir das von den Verkäufern erklären zu lassen. NICHT EINER konnte mir erklären, wie ich meine Anforderungen auf MacOS umsetzen könnte (ich bin sicher, es gibt da mehr als genug Möglichkeiten).
Weil diese Dinge aber entscheidend für meinen Broterwerb sind und ich weder Zeit noch Lust hatte, diese Sachen im Alleingang zu klären, sondern möglichst nahtlos produktiv und für meine Kunden erreichbar bleiben musste, habe ich mir kurzerhand ein Thinkpad geholt. Vorteil: intelligente Windows Vorinstallation, zahlreiche wirklich nützliche IBM-Tools an Bord. UND für mich der ENTSCHEIDENDE Punkt: VPN und SFTP(SCP)-Verbindung im Handumdrehen eingerichtet, Projekte gesichert, Kunden zufrieden.
Anderen scheint es ähnlich zu gehen. Ich hatte mal Kontakt zu Filmleuten (Ludwigsburg, international anerkannt hervorragende Schule). Die haben sich damals jedes halbe Jahr das neueste und fetteste Dell-Notebook geholt und darauf ihre Cinema4D-Trailer gerendert. Die sagten mir, C4D ist für uns zur Zeit die ideale Software, also holen wir uns ein x86-Notebook und kloppen da unser Zeugs rein. Letztens treffe ich einen von den Leuten wieder. Ich frage nach C4D. Antwort: Ja, ist schon noch gut, aber jetzt gibts xyz, das läuft nur auf MacOS, also PowerBook geholt, aber nur Leasing, weil in drei Monaten gehts nach Südfrankreich und das Studio dort arbeitet mit yxz, das läuft unter Windows, also wieder alles anders, umgewöhnen, einarbeiten, keine Zeit verlieren, produktiv bleiben, usw.
Meine Systeme müssen das, was ich von ihnen verlange, zuverlässig bringen. Heute macht das ein Thinkpad T60 mit Windows XP. Ich hatte auch schon mal eine Linux-Lösung. Vielleicht habe ich in fünf Jahren ein MacBook. Who cares....?
EDIT: Das hat jetzt alles nicht mehr unbedingt was mit "leisen PCs" zu tun, trägt aber vielleicht etwas zur Versachlichung der Diskussion bei....
Verkäufer fragen ist sicher der falsche Weg. Da einen zu finden, der sich wirklich auskennt, das ist wie die Nadel im Heuhaufen. Wer bitte arbeitet für ein Verkäufergehalt, wenn er Wissen besitzt, mit dem er mehr Geld machen kann.
Wenn man Informationen will, dann spart man sich den Weg zu einem Geschäft mit Regalbetreuer und stellt die entsprechenden Fragen in einem Forum, wo sich jede Menge Leute vergnügen, die sich mit ihren Geräten auskennen, weil sie nicht im Geschäft stehen, sondern ständig den Rechner vor ihrer Nase haben.
Eine gute Adresse mit lockere Athmosphäre und Forumskultur findet man unter
www.macnews.de
Dort kann man jede Frage stellen und eine zufriedenstellende Antwort ist sehr wahrscheinlich. Was VPN betrifft, absolut kein Problem. Ist alles in Mac OS X integriert. Da ist so ziemlich alles vorhanden, was die moderne Kommunikationstechnologie so hergibt und auch der Rest ist garantiert kein Problem. Einarbeitszeit ist sehr gering, da es wesentlich verständlicher und unkomplizierter gemacht ist wie bei Windows. Der Arbeitskollege hat da immer geschwärmt, wie schnell und einfach das geht. Das habe ich ihm nicht erklären müssen ... ;-)
Mac OS X braucht einen wesentlich geringeren Zeitaufwand als andere Betriebssysteme. Den Fehler den viele machen, ist so vorzugehen wie bei Windows. Das funktioniert nicht wirklich. Ich habe von meinem Arbeitskollegen, der sich mit PCs sehr gut auskennt, in den ersten zwei Wochen mit seinem Mac oft einen Anruf bekommen, wo er nicht weiter wußte und da habe ich mitbekommen, wie man unter Windows denkt. War oft sehr erstaunlich und für mich nicht nachvollziehbar. Und er war dann immer erstaunt, als er sah, wie einfach und unkompliziert es gehen kann. Den Mac hat er mit seinem PC verbunden, war auch sehr einfach, wesentlich einfacher als mit Windows. Die Worte eines PC Users. Je tiefer er sich mit dem Teil beschäftigt hat, desto weniger war der PC in Betrieb. Weil er alles was er machen wollte, mit dem Mac mind. genauso gut, meistens besser und schneller erledigen konnte. Wo er die Probleme sah, war die (scheinbar) kleine Auswahl an Software, er war aber überrascht, wieviel von seiner Windowssoftware als Mac Version existierte und wieviele Alternativen es für Software gab, die für den Mac nicht verfügbar war.
Jetzt, wo man Windows nativ mit Boot Camp laufen lassen kann, hat man die Software von der Windows Welt und die der Mac Welt plus der ganzen Linux Welt auf einem Rechner. Wenn das nicht die größte Auswahl an Software auf diesem Planeten ist?
Wenn ich in der Vergangenheit bei Beiträgen über Windows gelästert habe, hat in erster Linie damit zu tun, das ich 8 Stunden am Tag sowas vor der Optik habe und es einfach hasse, wenn ich meine Arbeitsweise ständig nach dem OS richten muß und nicht andersrum. Ich habe genug erlebt, was mich nur den Kopf schütteln läßt. In einem Rechenzentrum sind keine Amateure beschäftigt, aber was man da in Bezug auf Windows und Windowssoftware erlebt, ist milde ausgedrückt, kaum vorstellbar. Hier wird professionell gearbeitet, wirkt aber nicht so. Ist halt so, kann man nicht ändern, heißt es dann. Man lebt mit den Unzulänglichkeiten Systems und flucht ab und zu darüber, das wars. Du kommst von der Arbeit, schaltest zuhause den Mac ein und hast das Gefühl, du hast eine Zeitreise hinter dir.
Mich begeistern nun mal Dinge, die gut gemacht sind. Ich bin kein Pragmatiker, der schon zufrieden ist, wenn es halbwegs funktioniert, das ist mir zuwenig. Ich bin kein Fanboy einer Marke, sondern suche bewußt nach Produkten, die in ihrer Form außergewöhnlich sind. Wenn die Produkte nicht mehr außergewöhnlich sind, dann interessiert mich die Firma nicht mehr. Bei Fans ist das in der Regel anders. Die halten zu ihrem Idol, auch nachdem er einen Gurkenlaster schwer beschädigt und tausende Gurken getötet hat ...