dass die Rückengurte so eng seien. Dadurch komme zuviel Gewicht auf die Schultern, das beim Bellow-Gewackele dann voll auf den Schulter-Bewegungsapparat gehe.
Bellowshakes probier ich ja auch immer wieder mal aus (allerdings ohne Druck, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt etwas unbedingt "können wollen" zu müssen) - möchte aber nicht behaupten, dass ich da der absolute Könner wäre. Aber ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, was die Rückengurte damit zu tun haben, denn zumindest so wie ich rumschüttle, brauch ich dazu überhaupt keine Gurte.
Ich leg das Instrument auf den Oberschenkel und kippe das Ganze etwas nach links. Je nachdem wie laut ich den Shake haben will, kippe ich das Instrument mehr oder wengier nach links. Die "Auf"bewegung kommt dann automatisch durch das Gewicht der Basseite und ich schiebe nur wieder zu (Je schwerer die Basseite, desto besser gehts, so hab ich den Eindruck). Das geht zumindest bei mir auch völlig ohne Gurtbindung an den Körper. Das Instrument halte ich dabei relativ locker. Wenn der Shake bei mir nicht klappt, dann ist das ganz sicher keine Kraftfrage , sondern zumindest bei mir scheiterts dann immer an der Technik und Koordination.
Aber wie gesagt, ich bin hier nicht der Profi auf dem Sektor und ich schätze es gibt sicher auch jede Menge Situationen, wo man auch entsprechend laut shaken muss und dann aktiv ziehen muss. Aber ich bin hier ja auch erst in den Anfängen. Ansonsten sehe ich das wie bei einer x-beliebgien Sportart: Bewegungsmuster müssen erlernt, verankert und verfeinert werden und erst mit der Zeit durch langsame Steigerung kommt man dann irgendwann mal soweit, das man das Ganze frei steuern kann und auch die Nuancen beherrscht. Und auch wie bei jeder Sportart, bei der man zu schnell zu viel will, spüre ich, wenn ich zu schnell Fortschritte erzwingen will, dass ich vekrampfe und es eher schlechter wird, weil ich dann letztlich gegen den Bewegungsfluss zu arbeiten anfange und es dann rein über die Körperkraft zu steuern versuche. Sobald ich merke, dass ich wieder auf den Punkt zusteuere, breche ich ab, und lass das eine Weile ruhen, bis ich wieder das Gefühl habe ich bin jetzt wieder locker und entspannt genug hierfür.
Außerdem zöge ich dann die rechte Schulter nach oben, wenn ich tiefe Töne spielen müsste. Die Rückengurte lockerer einzustellen,
"früher" hab ich auch immer die Gurte relativ eng gestellt und mit dem Querriemen das Instrument eher an den Körper gespannt, als umgelegt. Dabei bliebs aber zwangsläufig nicht aus, dass man eine Armhalteung haben musste wie im Hohner Lehrbuch übertrieben dargestellt. Die Haltung ist zwar lehrbuchmäßig - aber ich kann so extrem nicht lange spielen.
Mein "Meister" hat mir das dann abgewöhnt und mich auf eine etwas lockerere Haltung eingestellt, bei der ich auch mal das Instrument vom Körper weg"fallen" lassen kann. Damit ist das Griffbrett nicht mehr so nah am Körper und ich kann eine wesentlich bequemere Handhaltung einnehmen. Damit brauche ich auch den Arm und die Schulter auch nicht mehr in Stellungen "zwängen" die mir aunangenehm sind - fühlt sich jetzt alles deutlich lockerer an. Und wenn mal ne Passage kommt, wo ich mehr Präzision benötige, dann strecke ich mich etwas, setz ich mich sozusagen etwas aufrechter (bildlich gesehen, denn ich sitz ja aufrecht!) und spanne so das Instrument stärker an den Körper.... ist die Passage vorbei, kann ich wieder etwas lockerer lassen!
- No "back and shoulder" problems und der Querremen dient hauptsächlich dazu, dass die Gurte in den entspannten Phasen nicht von der Schulter rutscht.
Das hat jetzt zugegebenermaßen nicht direkt mit Vivaldis Winterinterpretation zu tun.. aber indirekt vielleicht schon, weil da ja mit Akkordeon Passagen vorkommen, die nicht ohne spezielle Handhabung gehen und die vermutlich erst gut eingeübt werden müssen. Und die hierfür benötigten Techniken funktionieren nicht aus dem Stand heraus, ohne Risiko, dass man sich hier orthopädische Problememe einhandelt, wenn man schneller das Stück schneller spielen will, als man die Technik dazu sauber und solide sich angeeignet hat.
Wie war der Spruch in einem Film: " langsam ist präzise. Und präzise ist schnell!
...meist gilt immer noch wie bei vielen Sportarten: man wird langsam schneller, aber man kann schnell langsamer werden! Der Vivaldi muss ja nicht unbedingt diesen Winter vollendet sein, es kommen vermutlich noch mehr Winter!