Antesten von Gitarren (Präsentation, Messe) - welche Amps empfehlenswert?

  • Ersteller BillyMusic
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Das mit dem Kemper mag auf den ersten Blick wie der Königsweg erscheinen (kleines Gepäck, alles dabei und so), gebe
aber zu Bedenken, daß der gemeine Gitarrist immer noch ein scheues Reh ist, wenn es um diesen ganzen
"Digitalkram" geht.
"Man konnte die Gitarre gar nicht richtig testen, da stand ja nur so'n Modeller rum", wäre jetzt ein denkbarer Kommentar.
Und ja, auch ich denke darüber nach ob man nicht in Herrn Kempers Tonlabor auch interessiert daran war, bescheiden
klingende Instrumente gut aussehen zu lassen.
Wenn man's richtig machen will, sollte da ein Clean/Crunch-Combo stehen, ein Rock/Heavy-Head+ 4x12 Box und
ein Kemper:). Ist schon ein Aufwand, aber um etwas über die Qualität einer Gitarre heraus zu finden, geht es nicht anders,
meine ich, viell. das Zeug für ein paar Tage mieten?
Die kleine Lösung: Kemper+Röhren-Combo (ein Röhrengerät muß einfach dabei sein, sonst :nix:).
 
Neue hochwertige Gitarre wollte ich am liebsten an einem Röhrenamp testen. In meinem Fall am liebsten an einem Vox AC10 (schön leicht..), notfalls geht es auch an einem Vox AC15. Bei guten Fender Amps muss man m.E. schon ordentlich lauter spielen um die Dynamik der Gitarre im Zusammenspiel mit dem Amp zu hören. Bei Marshall gibt es sicherlich auch einige Röhren die sich leiser auch gut spielen. Natürlich ist es eine (Rock-)Qualität für sich, wenn ein Marshall anfängt den Sound zu komprimieren aber auch im mehr Gain Bereich finde ich den Vox differenzierter (bei weniger Lautstärke) und somit interessanter für Gitarrentests. Gerade der AC10 ist mit seinen 10-Zoll-Lautsprecher eine Spur direkter und ehrlicher im Sound, der 12-Zoller des AC15 spült dagegen den Sound schöner und es ist einfacher ihn rund klingen zu lassen. Aber hier geht es ja um Gitarrentests, also ist mir der ehrlichste Amp am liebsten...
 
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Ich finde ja, Laden und Messe sind wirklich zwei paar Schuhe. In einem Laden sollte heutzutage eine Schallkabine stehen, in der man auch mal aufdrehen kann. Ansonsten hat man nicht nur das Problem, dass man andere belästigt, sondern auch das ebenso schwerwiegende, dass der Tester selbst sich nicht wirklich hören kann. Wenn nämlich andere ebenfalls spielen, dreht jeder immer noch ein Stück weit mehr auf, und am Schluss: Kakophonie ohne Informationsgehalt. Falls man eine Testkabine hat, ist ein JVM eigentlich nie verkehrt. Ein Amp mit gutem Cleansound und zwei, drei gute Pedale geht aber sicher auch.

Wenn Du Gitarren baust und verkaufen willst (Dein Avatar sieht mir irgendwie ein bisschen danach aus...), ist die Wahl des Amps auch eine Frage der Zielgruppe und des Selbstbewusstseins in Bezug auf das Produkt.

In Sachen Zielgruppe: Wer zB Metalgitarren mit vielen Saiten und längerer Mensur ins Zentrum rückt, sollte auch einen entsprechenden Amp verwenden, wie einen 5150 LBX oder einen guten Modeller. Für traditionellere Designs ists dann eher ein Deluxe oder eben ein Marshall.

Der andere Ansatz ist das, was ich mit Selbstbewusstsein meine. Wenn ich persönlich wissen will, was eine Gitarre wirklich kann, hänge ich sie im Laden an einen Edel-Einkanaler á la Tone King. Obwohl ich sonst gerne mit viel Zerre spiele: hier hört man, ob das Klangbild über alle Saiten homogen ist, ob keine Deadspots da sind, die Töne in hohen Lagen auch Substanz und Sustain haben usw.. Was hier überzeugt, kann man mit anderer Peripherie (Amp, Effekte, notfalls PUs) eigentlich in jede Richtung biegen.

Am Messestand kommt dann noch dazu, dass man ja auch mit den Leuten sprechen will, aber in Sachen Kopfhörer herrscht ja schon Konsens. An dem Punkt kommt man dann schon von alleine zum Kemper/Helix/Axe-FX, denn zum einen haben Röhrenamps idR keine wirklich hochwertige LS-Simulation an Bord, zum anderen braucht man auch eine Raumsimulation, damit es über Kopfhörer angenehm klingt.

Trotzdem ist es mMn auch da kein Fehler, wenn zusätzlich eine Box vorhanden ist, die man mal kurz dranhängen kann. Wenn es die Verhältnisse gerade hergeben (zu Deutsch etwas weniger los ist), kann der Interessent dann doch auch mal ein realistischeres Spielgefühl erleben. Selbst bei einer FR-Box sollte man an einem Modeller aber vorher checken, ob die Kopfhörer-Sounds auch mit der Box funktionieren, und ggf. eine zusätzliche Bank mit angepassten Sounds programmieren.

Gruß, bagotrix
 
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Hi,

natürlich sind Laden und Messe 2 Paar Schuhe. Auf ner Messe gibt`s mit echten Amps immer diese "Dudelwand", die dann-wenn fast alle Stände mitmachen-zum riesen "Dudeldröhn-Orkan" aufschaukelt-das typische Musikmesse-E Gitarren Geräusch...

Vermeiden lässt sich das kaum, denn ich glaube kaum, dass viele nen Kemper bedienen können (wollen!?) und fast alle normalen Modeler halt "Modeler" sind. Mit Grausen erinnere ich mich an die Zeit als zum Testen auf vielen Ständen diese Line6 Bohne oder gar das blaue Behringer Teil massenhaft rumlag...

Im Laden hab ich sehr gute Erfahrungen mit Engls gemacht---die können fast jeden Sound und das auch in kleinen Lautstärken.

Bei mir steht dafür mittlerweile ein Ironball mit TAD 1mal12 Box (Eminence Legend) im Laden. Den habe ich durch andere Preampröhren gaintechnisch etwas gebremst. Die Kombi macht schon in unterster Zimmerlautstärke sehr gute Clean/Crunch/Rock und Highgain-Sounds und stellt den Charakter unterschiedlicher Instrumente sehr gut dar.
Von der Jazzgitarre bis zum Nick Page Baron wird damit alles wunderbar wiedergegeben...

Gruss,
Bernie
 
mr.coleslaw
  • Gelöscht von klaatu
  • Grund: Ja ne.
Ich wäre für den Kemper und einen guten Kopfhörer. Das Teil löst einfach Unterschiede einzelner Gitarren auch sehr gut auf.
Dazu würde ich sehr gute Profile von 5 sehr bekannten Amps (jeder Amp zweimal, einmal clean und 1x verzerrt) mit einspielen (z.B. Von theampfactory) und fertig ist. Und auch Gitarristen die sich mit dem Teil nicht näher beschäftigen wollen, kommen damit klar. Man muss nur an einem Rad drehen (und das kann man ja zeigen), um zwischen den 10 Profilen durchschalten zu können.

Als Profile würde ich wahrscheinlich folgende Amps verwenden:
- Marshall JCM800
- Fender Deluxe Reverb
- Vox AC 30
- Mesa Rectifier
- Peavey 5150

Wenn jeder Sound einmal clean und einmal verzerrt (und beim Marshall, Mesa und Peavey vlt sogar noch ein drittes Profile im HiGain Betrieb) da ist, dann sollte so ziemlich jeder Gitarrero was damit anfangen können, da diese Sounds wirklich jeder schon mal gehört hat.
 
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Ich wäre für den Kemper und einen guten Kopfhörer.

Ich stimme dir da vollkommen zu. Und wenn jemand am EQ drehen will geht das ja genau wie bei einem Amp.

Wichtig sind halt gute Profile. Entweder selbst erstellt bei entsprechendem Wissen oder eben gekauft.
 
Trotzdem ist es mMn auch da kein Fehler, wenn zusätzlich eine Box vorhanden ist, die man mal kurz dranhängen kann. Wenn es die Verhältnisse gerade hergeben (zu Deutsch etwas weniger los ist), kann der Interessent dann doch auch mal ein realistischeres Spielgefühl erleben. Selbst bei einer FR-Box sollte man an einem Modeller aber vorher checken, ob die Kopfhörer-Sounds auch mit der Box funktionieren, und ggf. eine zusätzliche Bank mit angepassten Sounds programmieren.
:great: Das ist definitiv kein Fehler da noch eine extra Box zu haben, um auch mal "laut" testen zu können. Je nach Budget muss die ja nicht mal an einem Kemper hängen, sondern kann auch ein eigener (Röhren)Amp sein, an den man mal kurz die Gitarre stöpselt. Und da empfiehlt sich dann ein "Klassiker", dessen Grundsound man einschätzen kann.
 
Ohne 'ne Wissenschaft draus zu machen: meiner Meinung nach ein Kemper mit Kopfhoerern + Box (entsprechende Abdeckung mit Profilen ist klar) oder einfach 'nen JVM Marshall, einfach weil der son "Alleskönner" ist den auch jeder, der so intensiv in Gitarrenkram steckt das er auf 'ne Messe geht, auch schonmal angespielt haben dürfte. Kann alles, kennt jeder. Passt.
Beim Antesten einer Gitarre gehts ja nicht nur um den Sound aus dem Amp, sondern auch Dinge wie Optik, Sustain und Bespielbarkeit. Um das beurteilen zu können bräuchte es theoretisch gar keinen Amp. Und einer dynamischen Gitarre merkt man die Dynamik auch an "normalen" Amps an, ohne das es den ultimativen Blues-Boutique Amp im Break-Up braucht.
 
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